Wie den Lauf eines Pressluftgewehres am besten reinigen und pflegen?

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 18.352 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Januar 2020 um 23:25) ist von the_playstation.

  • Bei 99,9% der Luftgewehrläufe reicht es außen mit einem öligen Lappen die Brünierung zu schützen.
    Außer Du hast einen Steyr Lauf, da muss man außen nichts machen aber alle 200-300 Schuss 3 Fäden Reinigungsdochte doppelt gelegt mit Flunatec durchziehen bis der Bleiabrieb draussen ist, einmal trocken nachziehen und fertig.

    Gruß Stefan

  • Baumwolllappen mit Ballistol.

    Nach jedem Schießen kruz von außen abreiben, sollte reichen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Einfach schiessen. Die Belastung für den Lauf durch das Blei der Diabolos ist denkbar gering.
    Du kannst ggf. ein paar Reinigungsfilze mit Balistol durchziehen und danach trockene.
    Aber es ist gut möglich, dass danach die Waffe erstmal schlechter schiesst, bis wieder eine Bleischicht aufgebaut ist.
    Ich würde erst putzen, wenn ich den Verdacht hätte, die Präzision würde nachlassen.

    Gruß,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Da ich keinen neuen Thread eröffnen möchte, hänge ich meine kleine Anekdote mal hier an.
    Es ist mir natürlich vollkommen bewußt daß das Thema Laufreinigung ein Reizthema ist und die Meinungen
    dazu erheblich auseinander gehen.

    Es ging also um eine recht alte Diana 25 ohne F aus den 1950 Jahren, die mit absoluter Minimalpflege bei mäßiger
    Benutzung das Jahr 2018 erreicht hat.
    Nun stellte sich ein fortschreitender Präzisions- und Leistungsabfall ein. Klar, nach gut 60 Jahren könnte eine Revision ja dann doch mal ins Haus stehen.
    Also neue Kolbendichtung und neue Feder in Gotha bestellt, die alte Leder-Laufdichtung war schon vor 1-2 Jahren einem neuen O.-Ring gewichen.
    Also zerlegen, reinigen und mit den neuen Verschleißteilen wieder aufgebaut.
    Großer Schreck, keine Besserung, Problem mehr oder weniger wie gehabt. =O
    Das ganze dann 2-3 mal durchgespielt, aber kein Fehler zu finden, im System alles top, E0 3J. :(
    Es blieb nur noch ein einziges Bauteil, der Lauf!
    ..."Aber den hatten wir doch immer mal durchgezogen"...
    Alles oder nichts, Putzstock - Messingbürste und rauf und runter. Zwischendurch mal Filzpfropfen durchgeschoben, man waren die dreckig.
    Das Ganze gefühlte 50mal. :pinch:
    Aber jetzt kommts, danach wieder E0 = 7,5 Joule und gute Präzision (soweit man das bei einem Preller mit offener Visierung hin bekommt)
    :thumbup:

    Ich möchte an dieser Stelle nicht die Sinnhaftigkeit einer Laufreinigung bewerten, sondern nur eine persönliche Erfahrung weiter geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Oldcrow (3. Juli 2018 um 18:03)

  • Bei solch einem Alter ist das durchaus vorstellbar, schiesst du das Gewehr regelmäßig? So ganz ohne Pflege geht es dann nun Mal auch nicht, ich hatte sowas Ähnliches Mal wegen verharztem Öl im Lauf, das Gewehr stand aber auch fast 1 Jahr unbenutzt rum.

  • schiesst du das Gewehr regelmäßig? So ganz ohne Pflege geht es dann nun Mal auch nicht

    Das "Gewehrchen" verschießt ungefähr eine Dose Dias (500) über's Jahr, mehr nicht.
    Ab und an gibt's ein Tröpfchen Öl und ein Läppchen und hier und da wird mal ein Filzpfropfen durchgedrückt.
    Gefühlt mehr Pflege als 500 Dias erfordern würden.

  • ... kein Fehler zu finden, im System alles top, E0 3J. :(
    Es blieb nur noch ein einziges Bauteil, der Lauf!
    ...

    Aber jetzt kommts, danach wieder E0 = 7,5 Joule und gute Präzision (soweit man das bei einem Preller mit offener Visierung hin bekommt)


    Alle Achtung. 4,5 Joule Leistungsgewinn durch Laufreinigung ist mal 'ne Ansage.

  • Es ist mir natürlich vollkommen bewußt daß das Thema Laufreinigung ein Reizthema ist und die Meinungen
    dazu erheblich auseinander gehen.

    Das ist wohl wahr, da kann jeder nur berichten wie er es selbst macht und jeder macht es anders.

    Ich hab mal gelernt dass Öl oder Reinigungsmittel niemals etwas im (Luftgewehr)Lauf zu suchen haben. Genau so wenig harte Bürsten welche die mühsam aufgebaute Bleischicht beschädigen.

    Einfach nur trocken ein paar Reinigungsfilze durch schießen oder mit Putzstock und Wollwischer einmal durchziehen, dann sind alle Rückstände (z.B. etwas Öl aus dem System) die sich eventuell angesammelt haben könnten weg. Das ganze braucht man höchstens alle 1500 Schuss zu machen, früher nicht. Den Lauf ein mal reinigen wenn die Waffe nagelneu und ungeschossen ist, und dann erst wieder bei ca. 1500-2000 Schuss, vielleicht auch eher später, wenn alles gut läuft und die Präzision passt sollte man den Lauf in ruhe lassen.

    Aber das macht wie gesagt jeder anders.

  • Baumwolllappen mit Ballistol.

    Gabs nicht mal Probleme mit Ballistol & Brünnierung wo diese angegriffen wurde dadurch? Mir wär so als das es da mal einen Thread gab.

    Ich nutze von CRC das Gun Care Waffenöl zum abwischen nach Benutzung. Riecht sehr angenehm. Im Lauf selbst mache ich nichts weiter.

    Anfänger machen sicher oft den Fehler, welchen man selbst auch gemacht hat wenn man sich so ein Bürstenset mit Verlängerungen kauft und dann dort drin herumstochert am besten noch mit Drahtbürsten....

  • Gabs nicht mal Probleme mit Ballistol & Brünnierung wo diese angegriffen wurde dadurch? Mir wär so als das es da mal einen Thread gab.
    Ich nutze von CRC das Gun Care Waffenöl zum abwischen nach Benutzung. Riecht sehr angenehm. Im Lauf selbst mache ich nichts weiter.

    Anfänger machen sicher oft den Fehler, welchen man selbst auch gemacht hat wenn man sich so ein Bürstenset mit Verlängerungen kauft und dann dort drin herumstochert am besten noch mit Drahtbürsten....

    Das war bei SSW die gebeizt sind ,einer richtigen Brünierung macht Ballistol gar nichts ;)

  • Alle Achtung. 4,5 Joule Leistungsgewinn durch Laufreinigung ist mal 'ne Ansage.

    Irre oder? ohne Chrony würd' ich das selbst nicht glauben können.
    Aber ich sehe das anders herum, für mich sind da 4,5 Joule im verdreckten Lauf stecken geblieben,
    obwohl der ja auch ab und an mal einen Filzpfropfen gesehen hat.

    Aber das macht wie gesagt jeder anders.

    Klar, ich will da auch niemandem etwas auf- bzw. abnötigen.
    Aber je mehr Informationen man hat, um so bessere Entscheidungen kann man treffen.

  • Einfach nur trocken ein paar Reinigungsfilze durch schießen

    Genau so halte ich es auch und ich finde diese Methode mehr als ausreichend..... das Laufreinigen ist m.M. nach überbewertet wenn nicht sogar manchmal kontraproduktiv in hinsicht auf der Bleischicht im Lauf.
    Aber wie gesagt das ist ein schwieriges Thema und soll auch jeder so halten wie er möchte bei mangelnder Präzision oder Leistung kann man das Laufreinigen ja in erwägung ziehen.

    Gruss
    Markus :thumbsup:

  • Ein renomierter Hersteller schreibt dazu:

    "Ein unsauberer Lauf beeinflußt die Schussgenauigkeit und die Leistung. Das Laufinnere .... ist in regelmäßigen Abständen mit einem Putzstab mit leicht geölten Wergpolster/Reinigungsdochten ... zu reinigen.
    .... Filz-Laufreiniger sind zu empfehlen.
    ... spezielle Reinigungsgeräte für Luftgewehre. Verwenden Sie jedoch keine Drahtbürsten oder Putzstäbe mit STAHLeinsätzen."

    Da kann man nun eigentlich alles Mögliche heraus lesen. :S

    Ich interpretiere das für mich so:
    Einmal im Jahr zart den Lauf mit einem Messingbürstchen durchgezogen und mit dem Wollbürstchen mit einem guten Waffenöl nachgezogen. Ein Tag später Filzpropfen nachgeschossen bis die sauber sind. Gut ist´s.

    Ich halte das so. Ob das jetzt sinnvoll, zweckmäßig ist oder nur mein Gewissen beruhigt sei dahin gestellt.
    Kaputt gegangen ist bis jetzt noch nix. :D

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Eigentlich bin ich ein fauler Hund, da wird so wenig wie Möglich geputzt... ^^

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Eigentlich bin ich ein fauler Hund, da wird so wenig wie Möglich geputzt...

    Beim FT solltest dir eine Steyr mit gehämmertem Lauf holen 5000 schuß sollen kein Ding sein.
    So nach einer Dose zie ich durch.
    Die LG 400 und meine LG 30 müssen öfters ran da merkt man wie die Streukreise aufgehen.
    Die Steyrs mit Laufmantel müssen wohl auch öfters gereinigt werden zumindest laut ausage einiger Schützen bei uns.

  • Ich habe mir angewöhnt wenn ich ein LG egal ob neu oder gebraucht bekomme mache ich den Lauf einmalig sauber mit Reinigungsdochten vorm ersten schießen. Sonst nur äußere Pflege mit einem öligem Tuch.
    Eine Ausnahme was das Reinigen des Laufes betrifft ist die Steyr, da ist es nach gut 300 Schuss nötig man merkt es an aufgehenden Gruppen. Steyr Läufe sind da irgendwie etwas eigen :?: .