Diabolos mit Durchschlag

Es gibt 310 Antworten in diesem Thema, welches 65.969 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. August 2018 um 19:35) ist von Ralfire.

  • Moin,

    ich habe bereits versucht zum Thema "Welcher Diabolo hat mehr Durchschlag" im Forum was zu finden. Und ich möchte natürlich auch nicht hier fragen welchen Diabolo ich kaufen soll für die stärkste Durchschlagskraft. Mich interessiert lediglich was die wichtigsten Faktoren sind.
    Angenommen wir haben von Form und Härte zwei identische Diabolos. Lediglich das Gewicht unterscheidet sich um z.b. 0,1g.
    Dann hätte der leichtere eine höhere Geschwindigkeit und folglich mehr Energie (da die Geschwindigkeit wichtiger ist wenn man die Formel E=(m x v^2)/2 nimmt.)
    Nun ist meine Frage ist also immer der Diabolo mit mehr Energie, mehr Geschwindigkeit oder mehr Gewicht durchschlagskräftiger? ?(

    Vielen Dank für eure Anregungen ^^

  • ...Angenommen wir haben von Form und Härte zwei identische Diabolos. Lediglich das Gewicht unterscheidet sich um z.b. 0,1g.

    Dann hätte der leichtere eine höhere Geschwindigkeit und folglich mehr Energie (da die Geschwindigkeit wichtiger ist wenn man die Formel E=(m x v^2)/2 nimmt.)
    ...

    Irrtum!

    Nicht die Geschwindigkeit, sondern die Energieabgabe ist relativ konstant. Sie unterscheidet sich bei unterschiedlichen Geschossen lediglich minimal durch unterschiedliche Reibfaktoren, Losbrechkräfte und so weiter. Mit zunehmender Schussdistanz sind bzgl. Energie schwerere Geschosse im Vorteil, weil bei ihnen der Luftwiderstand geringere Auswirkung hat. Andererseits sind dann leichtere Geschosse präziser, weil schneller.

    Wenn es um's Zerstörungspotenzial geht, sind schwere Geschosse bei hart auf hart (z. B. Stahlkugel bzw. Stahlkern bei Diabolos auf Glas, Porzellan oder Keramik) im Vorteil, weil es dabei weniger auf die Energie (E=mv²/2) ankommt, sondern mehr auf den Impuls (p=mv).

    Beispiel für eine Waffe mit 7,5 Joule Mündungsenergie und zwei Geschossen, deren Masse 0,3 g bzw. 0,5 g beträgt (Ergebnisse gerundet):

    Nach der Energieformel fliegt das 0,3 g leichte Geschoss mit 224 m/s und das 0,6 g schwere Geschoss mit 158 m/s.

    Setzt man diese Werte in die Impulsformel ein, ergibt sich bei 0,3 Gramm ein Impuls von 67 gm/s und bei 0,6 g von 95 gm/s.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tarkus the Maverick (8. Mai 2018 um 09:39) aus folgendem Grund: Fertigstellung, Ergänzung mit Rechenbeispiel

  • Bei einer vorgegebenen maximalen Mündungsenergie ist die "Durchschlagskraft" bei Diabolos ziemlich uninteressant. Flachkopfdias sind zum Stanzen sauberer Löcher auf Papierscheiben optimiert. Rundkopfdiabolos haben sich als beste Variante erwiesen, um Blechscheiben auf verschiedenen Distanzen bei akzeptabler Aerodynamik hinreichend viel Impuls zu übermitteln, um sie zum Fallen zu bewegen.
    Dabei ist die Flugstabität, wichtig fürs Treffen, der von Spitzkopfdias wohl überlegen. Und die Rundung trägt wohl auch dazu bei, dass der eine oder andere Randtreffer doch noch ins Ziel gelangt. Die erwähnten Spitzkopfdias erwecken zumindest den Anschein von gutem Penetrierverhalten, jedoch ist die Spitze ja aus Blei. Was also soll durchschlagen werden? Da gab's mal Versuche mit untermassigen StahlBB eingelassen in BleiDias. Die sind jedoch schwerer, was bei begrenzter "Abflugenergie" die Frage nach der gewünschten Entfernung stellt.
    All das könnte man überlegen, bevor sich Fragen nach Gewichten im 0,... g Bereich stellen.

  • E=(m x v^2)/2 ist schon die richtige Formel, Du ziehst aber den falschen Schluß.

    Das E ist gegeben durch Deine Waffe die Masse durch das Diabolo, also ist die Geschwindigkeit das Ergebnis, das sich durch die beiden ergibt. Was sich jetzt bis zum Ziel noch ändern kann hängt vom ballistischen Koeffizienten ab, also verkürzt gesagt wieviel der Energie das Geschoß gegen den Luftwiderstand bis ins Ziel transportieren kann. In der Regel wird ein leichteres Geschoss bei gleichem Querschnitt wohl eher seine Energie verlieren, als ein schwereres, da es eher untypisch ist, im Vakuum zu schießen.

  • Härte=Eindringtiefe, daran wird sich mit konventioneller Balistic nichts ändern.
    Ob schnell und leicht, oder langsam und schwer, es macht an der Aufprallenergie keinen Unterschied.

    Technik ohne Toleranz

  • Ein Bogen hat Durchschlagskraft, eine Luftpumpe mit
    7,5 Joule nicht. Genau deshalb gibt es diese Grenze ja.
    Das lässt sich auch mit Magnum-Diabolos nicht ändern.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Härte=Eindringtiefe, daran wird sich mit konventioneller Balistic nichts ändern.
    Ob schnell und leicht, oder langsam und schwer, es macht an der Aufprallenergie keinen Unterschied.

    Die Geschossform trägt aber auch dazu bei.
    Darum sind die Skenco Stinger mit ihren harten dünnen Spitze auch bei Dosen und Co. So erfolgreich...

    Gruß Michael
    4mm/6mm :F::W: affen? Na klar!
    FWR-Mitgliedsnr.: 30936

  • Rundkugeln sind auch durchschlagskräftig.

    Richtig: Aus 19m Distanz mit einer :F: auf Palettenholz :schiess1:



    Oberschlesien ist mein liebes Heimatland,
    wo vom Annaberg man schaut ins weite Land,
    wo die Menschen bleiben treu in schwerster Zeit,
    für dies Land zu kämpfen, bin ich stets bereit !!!

  • Bei mir war das mal eine ganz große Thematik als ich angefangen habe,
    mit Freizeitwaffen zu schießen. ;)
    Das hat sich aber mittlerweile gelegt. :D

    Da habe ich auf alles geballert, was nicht niet- und nagelfest war.
    Teller, Tassen, Kümmerlingflaschen, Kartoffeln, dünne Bleche, Kastanien, etc. :D
    Hin und wieder passiert das immer noch; beschränkt sich jetzt aber
    auf 1-2 mal im Jahr. Und ist dann auch ganz lustig.
    Dann ist es mir aber auch wurscht, was ich für ein Diabolo ich nehme.

    Irgendwann kam die Einsicht dass es wenig Sinn macht, mit 7,5 Joule
    dringend irgendwas zerlegen zu müssen *lol* und habe mich darauf besonnen,
    mit meinen F-Waffen das zu machen, was in ihrem tatsächlichen Möglich-
    keitenbereich liegt und wofür sie ausgelegt sind.

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.

    Einmal editiert, zuletzt von Rumms (8. Mai 2018 um 13:05)

  • Mit Stahlkugeln.Welche F Waffe war das denn?

    Hallo,
    eine M4-177 ist der Täter ;)
    Gruss
    AS


    Oberschlesien ist mein liebes Heimatland,
    wo vom Annaberg man schaut ins weite Land,
    wo die Menschen bleiben treu in schwerster Zeit,
    für dies Land zu kämpfen, bin ich stets bereit !!!

  • Hallo,eine M4-177 ist der Täter ;)
    Gruss
    AS

    Sehr schön.
    Ich hatte Mal eine Daisy 880, mit der konntest du auch Stahlkugeln verschiessen.
    Die sind aus diesem Gewehr auch recht zügig unterwegs.
    Kein Vergleich mit den BB Pistolen.

    Gruß Michael
    4mm/6mm :F::W: affen? Na klar!
    FWR-Mitgliedsnr.: 30936

    Einmal editiert, zuletzt von Dicke_Bertha (8. Mai 2018 um 14:37)

  • Ersteinmal vielen Dank für die Antworten.

    Wenn es um's Zerstörungspotenzial geht, sind schwere Geschosse bei hart auf hart (z. B. Stahlkugel bzw. Stahlkern bei Diabolos auf Glas, Porzellan oder Keramik) im Vorteil, weil es dabei weniger auf die Energie (E=mv²/2) ankommt, sondern mehr auf den Impuls (p=mv).

    Beispiel für eine Waffe mit 7,5 Joule Mündungsenergie und zwei Geschossen, deren Masse 0,3 g bzw. 0,5 g beträgt (Ergebnisse gerundet):

    Nach der Energieformel fliegt das 0,3 g leichte Geschoss mit 224 m/s und das 0,6 g schwere Geschoss mit 158 m/s.

    Setzt man diese Werte in die Impulsformel ein, ergibt sich bei 0,3 Gramm ein Impuls von 67 gm/s und bei 0,6 g von 95 gm/s.

    Ich verstehe das Impuls wichtiger ist als Energie nun. Doch ist dein Irrtum einfach anzunehmen das F Waffen bei egal welchem Diabolo Gewicht 7.5 J Mündungsenergie produzieren. Außerdem sind m und v in p=mv antiproportional damit ist es egal ob ich ein Geschoss von 0.5 g und 200 m/s hab oder eins von 1 g mit 100 m/s. Und damit wäre es bei gleicher Form und Härte/Dichte des Materials egal welchen Diabolo ich verwende. Natürlich unter der Annahme das der Impuls gleich ist. Problem bleibt weiterhin das wir nicht wissen auf welche Geschwindigkeit in welchem Verhältnis zum Gewicht eine F Waffe ein Diabolo beschleunigt. Außerdem ist die Veränderung der Massenträgheit und Luftwiederstand auch noch zu beachten (dieser nimmt ja zu bei erhöhter Geschwindigkeit).
    Es sieht also so aus als ob der schwere Dia am Ende gewinnt.

    Einmal editiert, zuletzt von Thaddou (8. Mai 2018 um 16:06)

  • Form und Material sind natürlich ganz entscheidend. In Sachen "Form" kann man noch etwas draufsetzen, wenn man Treibspiegelgeschosse verwendet, wie diese: Treibspiegelgeschosse Keine Ahnung, ob diese kuriosen Teile matchtauglich sind, aber in Sachen Durchschlagskraft sind die (im Rahmen ihrer Möglichkeit) recht gut dabei. :)

  • Ersteinmal vielen Dank für die Antworten.

    Ich verstehe das Impuls wichtiger ist als Energie nun. Doch ist dein Irrtum einfach anzunehmen das F Waffen bei egal welchem Diabolo Gewicht 7.5 J Mündungsenergie produzieren. Außerdem sind m und v in p=mv antiproportional damit ist es egal ob ich ein Geschoss von 0.5 g und 200 m/s hab oder eins von 1 g mit 100 m/s. Und damit wäre es bei gleicher Form und Härte/Dichte des Materials egal welchen Diabolo ich verwende.

    Ich schrieb doch bereits, dass die Mündungsenergie durchaus vom Geschoss (z. B. durch Reibung) beeinflusst werden kann. Diesbezügliche Unterschiede sind aber eher gering.

    Und ja, es ist in der Tat so, dass es bzgl. des Impulses egal ist, ob sich die Masse oder die Geschwindigkeit um einen bestimmten Faktor erhöht.

    Das mag dir gefallen oder auch nicht, aber physikalische Gesetze sind nun mal nicht verhandelbar.