Altes Luftgewehr in Betrieb nehmen

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 6.902 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. April 2018 um 21:51) ist von Saurus.

  • Servus,
    ich habe mir hier eben im Forum angemeldet, weil ich gerne mein altes Luftgewehr wieder in Betrieb nehmen möchte, allerdings nicht weiß, was ich beachten soll und mir nicht sicher bin, ob es überhaupt noch schießt.
    Bei dem Gewehr handelt es sich laut Bezeichnung am Schaft um ein Feinwerkbau 150. Ich erinnere mich, dass ich das Gewehr vor 20 bis 25 Jahren gekauft habe, als ein Schützenverein es aussortiert hatte. Ich habe damit früher im Keller immer gerne auf Zielscheiben geschossen, aber es dann irgendwann in die Ecke gestellt. Tja, und so so stand es dann rund 20 Jahre ungeschützt hochkant neben einen Schrank. Ich habe eben hervorgeholt und von Spinnweben und Staub mit einem Lappen befreit, aber nicht damit geschossen. Im Keller finde ich noch in der alten Dose ein paar Diabolos, aber ich habe sonst nichts mehr hier, weder Reinigungspfropfen noch Ballistol.
    Welche Vorgehensweise würdet ihr mir empfehlen? Reicht es sich das Öl und diese Reinigungspfropfen zu kaufen und damit das Gewehr zu "reinigen"?
    Sollte ich noch auf irgendetwas wichtiges achten?
    Schöne Ostergrüße
    Paule

  • Hallo,

    Willkommen hier im Forum.

    Probiere es aus. Entweder es geht und hat genug Druck oder es geht nicht.

    Wenn nicht genug Druck vorhanden, ist die Dichtung defekt. Feststellen kann man das einfach, indem man das Teil ausprobiert.


    Gruß Viper1497

  • Hallo Paule,

    Im Prinzip kannst Du nichts falsch machen, wenn du mal ein Diabolo
    lädtst und mal schaust ob das gute Stück überhaupt noch schießt.
    Einfach machen.
    Möglicherweise werden die Dichtungen porös sein und vielleicht ist
    auch eine neue Feder fällig.
    Das ist aber alles nicht so wild bei der FWB150.

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.

  • Einfach probieren ohne vorher zumindest mit einem Reinigungspropfen den Lauf gereinigt zu haben? Na das kann ich später gleich machen. Habe ja ein paar der alten Diabolos. Werde hier dann berichten.

  • Einfach probieren ohne vorher zumindest mit einem Reinigungspropfen den Lauf gereinigt zu haben? Na das kann ich später gleich machen. Habe ja ein paar der alten Diabolos. Werde hier dann berichten.


    Hallo,

    vermutlich werden da ebenfalls ein paar Spinnenwebenfäden mit raus fliegen aber egal, die müssen auch raus.

    Wenn der erste Diabolo stecken bleiben sollte, weil die Dichtung defekt ist oder nicht mehr genug Druck aufbaut, keinen zweiten einlegen und spannen. Kaufe dir einen Holzstab oder Messingstab im Durchmesser 3 oder 4 mm bei Obi oder Konsorten.
    Damit kannst du von Vorne den Diabolo nach Hinten durchschieben ohne den Lauf zu beschädigen.

    Gruß Viper1497

  • So, ich habe 2 Schüsse abgegeben. Da ich durch das kleine Loch im Diopter so gut wie nicht durchsehen kann oder zumindest nur einigermaßen, wenn ich auf etwas sehr helles ziele, konnte ich beim ersten Schuss nur erahnen, wohin das Diabolo geflogen ist. Ich fand es jedenfalls nicht im Holzbrett. Daher habe ich für den zweiten Schuss ein kleineres Brett über dem großem Brett positioniert und aus etwa 7 bis 8 Metern dieses anvisiert. Wieder ohne Diopter, weil ich nichts dadurch sehen konnte. Also nur so über den Lauf angepeilt. Das kleine Brett fiel herunter und ich fand das Diabolo im Holz versenkt. Hätte gar nicht mit so viel Kraft gerechnet. Also anscheinend sind die Dichtungen und die Feder noch in Ordnung. Sehr erfreulich.
    Jetzt muss ich mal schauen, ob ich den Diopter noch etwas sauberer bekomme. Würde man den auch mit Ballistol reinigen? Reinigungspfropfen könnte ich aber trotzdem noch kaufen oder was meint ihr? Und ich denke, ich versuche mal günstig so eine Gewehrtasche aufzutreiben für die Lagerung.

  • Hallo,
    der Diopter sollte mit Pressluft vorsichtig ausgeblasen werden. Maximal aber 3 bar Druck und nochmals mit Vorsicht. Nicht zu nahe an den Diopter gehen. Das Loch muss frei geblasen werden. Möglicherweise ist hier Staub drinnen.

    Auf keinen Fall Ballistol am Diopter im Bereich der Optik nehmen.

    Qtipps mit Spiritus wäre möglich um aussen zu reinigen. Das Loch geht aber damit vermutlich nicht erfolgreich zu reinigen.

    Reinigungspfropfen finde ich gut und benutze diese regelmässig. Auf diesem Forum ist man geteilter Meinung. Also probiere es selbst aus und mache dir deine Meinung.

    Die Lagerung muss in einem abgeschlossen Schrank also mit Schlüssel verschlossen, erfolgen.

    Gruß Viper1497

  • Erstmal "Glückwunsch" zur wirklich guten Waffe!

    Gerade bei der FWB 150/300(S) kommt so ein Propfen einem Leerschuss gleich.

    na, ganz so arg' ist's nicht. Aber Docht oder Bore-Snake sind deutlich besser und empfehlenswert!
    .177 "Air-Soft" ohne Bürste

    Nach so langer Zeit, ob Stillstand oder nicht, dürften jedoch die Kunststoffteile hinüber sein.
    Der Kolbenpuffer mit Sicherheit, die Laufdichtung wahrscheinlich.
    Da steht ein Austausch ins Haus.
    Rep.-Satz
    Spezial-Fett

    Eine prima Anleitung dazu steht
    hier

  • Ich habe mir die Anleitung eben mal angeschaut und gerade der Kommentar von Paramags macht mir große Sorge. Es ist bei dem FWB150 komplizierter als beim FWB300 und dann muss man sogar noch zu zweit sein. Daher denke ich, dass das ne Nummer zu schwierig für mich sein wird.
    Kann ich denn auch so feststellen, ob der Kolbenpuffer und die Dichtung wirklich defekt sind? Hört man das vielleicht? So auf den ersten Blick würde ich sagen, alles ist okay. Das Gewehr schießt ja. Aber ich bin nur Laie und kann dies natürlich nicht fachmännisch beurteilen.
    Eine Laufreiniger-Schnur werde ich mir besorgen, danke für den Tipp. Und das Reinigen mit Druckluft werde ich auch vorsichtig probieren. Ich glaube ich habe noch so eine Druckluftdose im Keller.

  • Für die grobe Beurteilung sollte es langen wenn Du folgendes machst:
    Gewehr spannen (nicht laden!) und mit einer Taschenlampe mal in die kleine Öffnung im Kolben leuchten.
    Dort solltest du dann den Kolbenpuffer sehen können. Bzw. einen Teil davon. Wenn dort eine glatte Fläche zu sehen ist, ist der Kolbenpuffer noch OK. Brösel oder Lochfraß sind schlecht!
    Bei der Gelegenheit kannst Du auch die Laufdichtung begutachten. Ist sie noch schön gleichmäßig und ohne Ausbrüche?
    Mit einem kleinen Uhrmacherschraubendreher kannst Du diese auch mal leicht anpieken. Ist sie noch fest und federnd? Dann ist sie z.Zt. noch OK. Dringt der Schraubendreher ins Material leicht ein und löst Brösel: Schlecht!
    Welche Farbe haben denn die Dichtung und der Kolbenpuffer? Das wäre auch nicht ganz unwichtig, da Feinwerkbau alle paar Jahre die Farben wechselt, um das Alter eingrenzen zu können.
    Die weißen sind die ältesten. Was aber nichts schlechtes sein muss, ich habe vor kurzem ein 150er gewartet, da waren die alten weißen Puffer und Dichtungen drin. Alle noch wunderbar fest und elastisch!


    Es ist bei dem FWB150 komplizierter als beim FWB300 und dann muss man sogar noch zu zweit sein

    Dann habe ich all die Jahre was falsch gemacht! :D Hab´s immer alleine hin bekommen! :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Flitzpiepe (3. April 2018 um 16:14)

  • Danke für deine Hilfe. Das mit dem komplizierter und zu zweit habe ich hier gelesen:
    Feinwerkbau 300 zerlegen

    Ich habe den Spannhebel ganz zurück gezogen, aber kein Diabolo eingelegt. So meintest du das oder?
    Wenn ich mit der Taschenlampe in die kleine Öffnung (wo das Diabolo reinkommt) reinleuchte, komme ich natürlich nicht weit und kann nicht beurteilen, in welchem Zustand etwas ist. Was ist denn genau der Kolbenpuffer und die Dichtung? Der Zylinder, in den das Diabolo hineinkommt, ist blau. Ich habe mal zwei Fotos gemacht und versuche diese hier anzuhängen.

  • Hallo!
    Habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.
    Du musst natürlich in die gegenüberliegende Öffnung im Kolben gucken.
    Was ich aber an Deinen Bildern sofort erkenne: Die Laufdichtung gehört da wo sie jetzt ist gar nicht hin. Die gehört auf die andere Seite. In das Teil was beim Spannen zurückfährt. Da meinte ich auch reinleuchten!
    Immerhin ist es schon eine Blaue Dichtung.
    Wenn die aber am Laufkonus hängenbleibt, ist das was nicht OK.

    Aus welcher Gegend kommst Du?

  • Schau Dir mal das erste Bild in dem Link an.
    Ist zwar von einer Feinwerkbau Lupi.
    Ist vom Prinzip aber das gleiche. Da erkennst Du wie die Dichtung normalerweise sitzt und in der Bohrung erkennst Du auch leicht den Kolbenpuffer. Das was da so leicht weiß in der Mitte der blauen Dichtung durchschimmert!

    Feinwerkbau M 65 Dichtung hinüber?

  • Also wenn die weißen auch noch gut aussehen, ich wechsel sie wenn ich das Gewehr zerlegt habe.Es ist doch nur eine frage der Zeit wann sie zu Bröseln beginnen.

  • Danke für die Erklärungen. Ich schau morgen dann mal in die andere Richtung und kann auch gerne ein Foto anhängen. Da die Laufdichtung anscheinend am Laufkonus kleben bleibt, ist wohl doch Handlungsbedarf und ich müsste das Gewehr zerlegen? Davor graut es mir.

  • Der sabelt leider etwas viel. Aber ist auch nur eins von vielen.

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