Hausdurchsuchung wegen Exportfeder ?!?

Für mich stellt sich die Frage, WARUM in letzter Zeit durch die Behörden/Polizei so hart durchgegriffen wird.
Luftgewehre stehen kriminalistisch gesehen doch eher im homöopathischen Bereich.
Und bis jetzt habe ich persönlich durchweg nur positive Erfahrung mit der Polizei gemacht,
ich meine die Zusammenarbeit mit der Polizei bei Feuerwehr & Rettungsdienst.

Aber in letzter Zeit stellen immer mehr Bürger die Frage:

"Habt Ihr denn nichts besseres zu tun??"

Die Antwort schreibt ein Polizist in dem Artikel "Wir werden von der Politik missbraucht":
https://dieunbestechlichen.com/2018/09/ein-po…1&cn-reloaded=1
bzw.
https://www.journalistenwatch.com/2018/09/03/ein-polizist-wir/

Zitat:
"Weil die große Ordnung beseitigt ist, muss die kleine Ordnung umso vehementer durchexekutiert werden,
um so lange wie möglich Normalität zu simulieren – Stichwort Haftbefehl für Parkverstöße."

und:

"Da werden wegen «Hass-Delikten» im Internet Wohnungen durchsucht,
obwohl die Beweise durch einen Mausklick längst gesichert sind.
Natürlich soll hier eingeschüchtert werden, natürlich werden hier massiv Grundrechte verletzt.
Und die Polizei führt die Durchsuchungen vor Ort durch.
Ich sage, sie wird dazu missbraucht."

LG

Zitat von NOWONDER

Für mich stellt sich die Frage, WARUM in letzter Zeit durch die Behörden/Polizei so hart durchgegriffen wird.

Das geht wohl mit der politischen Forderung einher das Waffenrecht restriktiv auszulegen.

Nachdem ich die Berichte in der DWJ und der DJZ dazu
gelesen habe bestätigt sich der Eindruck daß dies die
persönliche Hetzjagd einer einzelnen Staatsanwältin ist.
Es wurden die Daten aller Käufer seit 2003 abgeschöpft
und die Staatsanwaltschaft Flensburg hat daraus bisher
ca. 1300 Verfahren eröffnet.
Naunin muss alle 3 Monate eine neue Liste vorlegen. Daß
er fröhlich weiter solche Federn verkauft verstehe ich aber
überhaupt nicht. Das ist die sicherste Methode alle seine
Kunden zu verlieren.
Ganz perfide für LWBs: solange das Ermittlungsverfahren
läuft gibt es keine neue Eintragungen in die WBK und ein
Jagdschein kann nicht gelöst werden.
Vermutlich ist das auch einer der Gründe aus denen diese
Verfahren so lange wie möglich verzögert werden.

Zitat von michel_xi

Was heisst LWB in dem Zusammenhang?

Legalwaffenbesitzer.

Zitat von michel_xi

Weil bei Hausdurchsuchungen bei Käufern von Ex-Federn eine eher geringe Gefahr besteht, ganz im Gegensatz zu HD's im Rotlicht-, Banden oder anderen Verbrecher-Milleus.

Schon richtig, ändert aber dennoch nichts an der Tatsache, dass sich die Käufer von Ex-Federn/Ventilen sich mit dem Einbau strafbar gemacht haben.

Zitat von NC9210

bestätigt sich der Eindruck daß dies die
persönliche Hetzjagd einer einzelnen Staatsanwältin ist.
Es wurden die Daten aller Käufer seit 2003 abgeschöpft
und die Staatsanwaltschaft Flensburg hat daraus bisher
ca. 1300 Verfahren eröffnet.

Das kann möglicherweise so sein. Dennoch gilt mein Satz oben.

Durch der Kauf nicht.
Und ein Einbau ist weder erwiesen noch
besteht begründeter Tatverdacht.

Das habe ich im ersten Satz meines Beitrages oben ja auch so geschrieben.

Zitat von NC9210

Durch der Kauf nicht.
Und ein Einbau ist weder erwiesen noch
besteht begründeter Tatverdacht.

Also, offenbar kaufen alle Foristen hier Tuningfedern nur zum Ansehen oder zur Reparatur alter, defekter Waffen. Das ist natürlich nicht verboten.
Aber sind wir doch mal ehrlich: das ist doch eher die Ausnahme als die Regel.
Jemand kauft einen Gegenstand, der als Tuning für freie Waffen beschrieben und beworben wird, teilweise zusammen mit der passenden Waffe. Der Einbau dieses Gegenstandes in eine freie Waffe erhöht bekanntermaßen die Leistung über das zulässige Maß hinaus und macht aus der freien Waffe eine erlaubnispflichtige Waffe. Was bitte soll Staatsanwaltschaft und Richter davon abhalten, hier einen hinreichenden Tatverdacht für einen Verstoß gegen das Waffengesetz zu sehen? Über die Erfolgsquote der Durchsuchungen gibt es keine Aussage, ich nehme aber mal an dass sie hoch genug ist zum Weitermachen?

Zitat von iceman1306

Was bitte soll Staatsanwaltschaft und Richter davon abhalten, hier einen hinreichenden Tatverdacht für einen Verstoß gegen das Waffengesetz zu sehen?

Das Gesetz!

Zitat von iceman1306

Über die Erfolgsquote der Durchsuchungen gibt es keine Aussage, ich nehme aber mal an dass sie hoch genug ist zum Weitermachen?

Die Staatsanwältin spricht von etlichen Fällen.
Nachdem Sie zuvor die Zahl 1300 in den Raum
gestellt hat hört sich das nach eher wenig an...

Nochmal, jemand kauft eine Exportfeder...ein explizites Zubehörteil für eine erlaubnisfreie Waffe.
Was ist die naheliegendste Annahme, was derjenige wohl damit machen wird? Er baut sie in eine Waffe ein!
Und daher: Tatverdacht auf Besitz einer erlaubnispflichtigen Waffe...

Würde man die gleiche Feder beim Federnhändler kaufen als Feder mit X Länge, Y Drahtstärke und Z Windungen, dann würde kein Richter deswegen eine Hausdurchsuchung anordnen.

Nochmal: eine Annahme ist KEIN begründeter Tatverdacht.
Und den hat der Gesetzgeber aus guten Gründen zur
Voraussetzung gemacht!

Zitat von NC9210

Nochmal: eine Annahme ist KEIN begründeter Tatverdacht.
Und den hat der Gesetzgeber aus guten Gründen zur
Voraussetzung gemacht!

Leider interessiert es hier in Bananistan niemanden mehr.

Zitat von michel_xi

Der Kauf einer Ex-Feder ist nicht verboten!

Mir brauchst Du das nicht zu erzählen, aber einige Behörden scheinen das nicht zu wissen.