Gerettet:Walther (55) aus Tirol!

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 14.684 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. April 2019 um 11:22) ist von Schraubaer.

  • Ihr Lieben.
    Es gibt eine Zeitschrift für mein anderes Steckenpferd, die Schlepperpost für alte Traktoren. In der Mitte die Abteilung "Gerettet" mit frisch restaurierten Fahrzeugen. Daher die Überschrift.
    Diagnose: Egun! Viele werden es kennen. Du schmökerst durch: "Och!" Infiziert! Der Krankheitsverlauf geht von "eben gucken", über "nicht schlecht", "beobachten" bis zum Erdstadion "muss ich haben!" Kommst Du wieder zu Dir, hast du folgende Wahrnehmung:

    Rein optisch noch gut, sahen die Leistungswerte eher schlapp aus. Gute 160m/sek und das stark schwankend. Also los, komplett zerlegen. Irgendwie hat ja jeder von uns so seine Prioritäten, die bei mir wie folgt aussehen:

    • Möglichst original.
    • Entsprechend gültigem Waffenrecht - was sonst!
    • Nicht nur gut aussehen, sondern auch schießen.

    System:
    Hier im Forum finden sich schon viele, wirklich gute Berichte. Ob nun von unserem Musashi: Tuning Weihrauch HW 97k (ACHTUNG: lange Ladezeit!)
    Oder dieser hier speziell zum LG 55, vom rbe302: Walther LG 55 - Ein Abenteuer und Fragen..
    Offene Fragen wurden auch hier beantwortet: Walther LG 55 soll gerettet werden.

    Beim Waffencenter Gotha wurden E-Teile geordert. Interessant die :F: -Ersatzfeder, die kürzer war als das Original aus dem Gewehr:

    Patrick hat Recht behalten, ohne Schaft kurz über den Chrony geflappt - einwandfrei :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
    In der Sytemhülse sind Löcher, die vermutlich zum Einsprühen mit Öl gedacht sind. Man sieht sogar die Rippen vom Kolben:

    Fluch und Segen zugleich! Im Innern Rost... Ich nahm ein Aluröhrchen, umwickelte das mit Stahlwolle 000, in den Akkuschrauber und von innen geschruppt bis es aussah wie verchromt. Mit Bremsenreiniger sauber gemacht, ausgeblasen mit dem Kompressor und ganz wenig Ballistol als Korrosionsschutz.
    Das Gewinde der Kolbendichtung war stark in Mitleidenschaft gezogen.

    Das haben mir die Jungs aus Gotha wieder hergerichtet und zwar tippi toppi! Auch am Telefon sehr freundlich kann man die nur empfehlen.
    Dann musste ich an den Bericht denken, wo unser rbe902 mit dem Wiederlager der Feder gekämpft hat, da es sich beim Einbau verdrehen kann, wie hier gezeigt:

    Fortsetzung folgt...

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (17. Februar 2018 um 19:25)

  • In der Nachtschicht habe ich überlegt, bis der Groschen gefallen war. Man nehme eine Stück 3/4 Zoll Wasserleitung und:

    Die Tolleranzen Werkzeug/Wiederlager sind die üblichen in der eifeler Landmaschinentechnik... :whistling:
    Egal, auf die hüfthohe Werkbank ein Fichtenklötzchen, wo das Hilfsmittel sich richtig reindrückt und da verrutscht nichts. So kann man drücken und gleichzeitig aber auch drehen, um mit der Schraube das Gewinde zu finden. Oder wie der Opa früher schon sagte: "Jung, du kannst besser mit einem faulen Kollegen arbeiten, als mit einem dummen..."
    Für Feder und Kolben wählte ich das Walther Kolbenfett oder Pistongrease, nach Abwägung der vielen konstruktiven Hinweise hier aus dem Forum. Abzug gesäubert geschmiert und eingebaut, Lauf dran. Leider war der Schaft noch nicht so weit aber ich wollte doch unbedingt wissen ob die Schwankungen weg sind. Hier hat das LG 55 eine Besonderheit in Form eines Gelenks im Spannhebel:
    Mist, rastet ja garnicht ein?

    Im Schaft ist eine Führung, die dafür sorgt, dass das Gelenk oben ans System gedrückt wird:

    Funktioniert dann praktisch so:

    Womit wir die Bereiche hätten, die ständig geschmiert werden müssen, zum Beispiel die Unterseite des Systems:

    Dann kommt so ein Moment..., wie soll man ihn beschreiben? Genau wie beim Oldtimer wenn der Motor erstmalig anspringt. Schöne V0 in Kombination mit minimaler Schwankungen. Was will man mehr!

    Fortsetzung folgt...

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    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (18. Februar 2018 um 11:37)

  • Schaft:
    Vor dem hatte ich besonderen Respekt, ist er doch das Aushängeschild dieses wunderbaren Gewehrs. Von allem was dabei, Puntzierung und mehr Fischhaut als der Silvesterkarpfen...
    Es gibt hier schon so viele gute Berichte zum Thema, dass ich das nur kurz anschneiden möchte. Es gilt, ohne Fleiß kein Preis!

    • Lack/Farbe mit Beizmittel aus dem Baumarkt entfernt unter Hilfe von Schmirgel, Zahnbürste und feinem Messingbürstchen. Der Nussknüppel zeigte sich äußerst robust.

    Wie intensiv er geschliffen wurde? Wie der Rekrut der Légion Étrangère direkt nach Unterzeichnung des Vertrags!

    • In der Körnung feiner werdend bis 1200er. Danach feucht abwischen, trocken lassen und letztmalig schleifen. Selbstverständlich ohne Fischhaut.
    • Ich wählte Leinölfirnis. Die ersten Durchgänge verdünnt mit Terpentin und der Rest halt so wie auf der Verpackung steht.

    Gestern, auf dem Sprung in die Nachtschicht, kam so schön die Sonne raus, die ein Fotoshooting zwingend erforderte.




    Nächste Woche wird dann wieder eingeschäftet. Wie es dann weiter geht mit unserem Walther erfahrt Ihr hier.

    Schönes Wochenende.
    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
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    2 Mal editiert, zuletzt von BMP I (17. Februar 2018 um 19:35)

  • Visierung:

    Natürlich gehört der Diopter auf das Gewehr, nur ist diese Visierung für meine Zwecke weniger geeignet. Auf meinem Speicher steht ein Regal mit Kartons und darin die Originalteile. Verkauft wird nichts, ähnlich wie bei meinen Fahrzeugen werden diese Dinge archiviert:

    Übrigens die Schaftkappe und auch sonstige Kunststoffteile pflege ich mit Babytüchern. Die haben sich auch bestens beim Armaturenbrett bewährt.

    Das Zielfernrohr meiner Wahl, Hawke 4*32 mit RED DOT wurde provisorisch montiert. Durch die kurze Schiene, wird es jetzt praktisch nur durch die letzten beiden Schrauben gehalten. Mit einem Pappestreifen abmessen und nachgesehen:

    Also wurden die hinteren beiden Löcher etwas aufgebohrt und M5er Gewinde rein geschnitten. Inbus rein, die auf der Rückseite zusätzlich mit Hutmuttern gesichert werden.
    Nun wirkt so ein Gewehr mit Tirolerschaft ja irgendwie sehr antik, auch wenn es das ja nicht wirklich ist. Genau weiß ich es nicht aber mit Sicherheit nach 1970 wegen dem :F: . Am liebsten hätte ich ein altes Zielfernrohr aus der Bucht verbaut aber:

    • Prellschlag?
    • Sicherlich kein MIL DOT

    Dann bleibt nur noch eine Möglichkeit: Das neue ZF muss altern! Ich hoffe unser NC9210 verzeit mir den Begriff "Vintage".
    Die Stellen, wo es in der Montage sitzt wurden mit Bleistift angezeichnet:

    Dann wurde das ganze abgeklebt:

    Geschliffen und in eine Lackiervorrichtung:

    Farbwunsch:

    Ich sah es in einem der vielen Videos von ""Kurt de Kill". Ich habe es mit 160er geschliffen und mit dem Heissluftföhn vorsichtig erwärmt, so handwarm praktisch. Auch hier ist weniger mehr. Sehr dünn auftragen, dafür lieber bei Bedarf eine Schicht mehr. Zwischen jedem Lackiergang sollten 5 Minuten liegen. Nach dem letzten wieder vorsichtig mit dem Heissluftföhn erwärmern.
    Ich weiß nicht wie es Euch geht aber bei solchen Arbeiten überkommen mich immer Zweifel. Früher habe ich dann oft überreagiert und mit der Absicht was zu verbessern alles versaut. Auf jedem Feuerlöschplan steht: "Ruhe bewahren!" Das sollte man sich zu Herzen nehmen und einfach warten bis es getrocknet ist.

    Fortsetzung folgt...:

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  • Tja, ob und wie das später aussieht, muss man abwarten. Wenn man was einzigartiges haben will, darf man Risiken nicht scheuen, auch das ein neues Zielfernrohr zu versauen. Selbstverständlich muss man dafür eine Meise haben, allerdings eine gutartige! Ich denke aber es hat gut gegangen. Nach ca. 2 Stunden kann man die Farbe bereits vorsichtig berühren. Ich habe das Kreppband entfernt. Wenn der Lack durchgehärtet ist, besteht die Gefahr ihn mit abzureißen. Und so landete es in meiner speziellen Trockenvorrichtung ;) :

    Irgendwie sieht es auf Bildern so aus, als wären es weiße Pünktchen. Ist aber nicht so, sondern gekräuselt, wie man das von alten Ferngläsern kennt. Haben wir keine Großaufnahme? Ah doch, hier:

    Selbstverständlich gibt es auch wieder eine Stelle, die mir so gar nicht gefällt :cursing::( ! Und selbstverständlich ist sie nicht an der Unterseite, sondern genau da, wo man sie immer sehen kann:

    Und wie kommt es. Keine Ahnung, jedoch wie im letzten Beitrag bereits erwähnt, nichts mehr machen und einfach trockenen lassen. Auf der Dose steht 24 Stunden, ich lasse es bis Montag so stehen und dann wissen wir mehr.

    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

    Liebe Grüße
    Udo

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  • Was genau ist das eigentlich für´n Zeug? Ne zusätzliche, sich kräuselnde Lackschicht (Etikett läßt ja drauf schliessen) oder wird die bestehende Lackschicht angelöst und die kräuselt sich dann? Bei ner 2. Schicht könnte man doch vorsichtig die Stelle nacharbeiten.

    Edit: Hat sich erledigt. Habe mal Google befragt.
    Bin auf´s Endprodukt gespannt.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

    Einmal editiert, zuletzt von Schütze Benjamin (24. Februar 2018 um 13:56)

  • Was genau ist das eigentlich für´n Zeug?

    Es lässt sich wirklich sehr gut verarbeiten. Kein grundieren oder sonst was, auftragen wie beschrieben und fertig. In der Regel verwendet man es auf Ventildeckeln von Fahrzeugen. Man kann auch blanke Bleche direkt lackieren, wenn man zum Beispiel eine Halterung für Zusatzarmaturen bauen möchte:
    https://www.google.de/search?q=wrink…iw=1366&bih=637

    Am liebsten hätte ich den Lack vom ZF komplett abgeschliffen. Kumpel SPA68 meinte, dass das kaum gehen würde. Die wären "eloxiert", was bedeutet, das die Farbe bis ins Alu eingedrungen ist. Dann musste es halt so gehen.
    Übrigens hatte ich davon noch eine Dose. Den blanken Metalltank meines Traktors hatte ich damit gemacht. Sieht dann so aus:

    Säurefest und Hitzebeständig.
    Ich bin natürlich gespannt, wie es auf dem Gewehr aussieht und ob das ZF bei der Aktion keinen Schaden genommen hat...
    Übrigens der Kurt macht damit sogar komplette Gewehre. Hier beschreibt er wie es gemacht wird und schimpft zwischendurch auf "Terminatoren". Weist Du wen er damit meint? Ich schon ;) .

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    L.G. Udo

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  • Irgendwie sieht das Gerät je nach Lichteinfall anders aus. Gerade eben schnell bei Tageslicht:

    Der hintere Bereich..., hm. Jetzt lassen wir es einfach trocknen und dann sehen wir weiter.

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  • Ihr Lieben.
    Nun heute wurde das Zielfernrohr aufgeschraubt. Ganz klar ist es nicht zu 100% so geworden, wie ich es mir gewünscht habe aber dennoch interessant.

    Es ist halt nicht so schön gleichmäßig geschrumpelt, wie ich das wollte. Mögliche Ursache dafür kann eigentlich nur sein, dass ich eine Lage zu viel lackiert habe. Außerdem wollte ich das Zielfernrohr nicht zu sehr erhitzen mit dem Heißluftföhn.
    Nicht schlimm, immerhin kann man die Aktion ja vielleicht nochmal wiederholen. Auf den Bildern sieht es immer noch irgendwie grau meliert aus. Das liegt an der Spiegelung vom LED-Licht in der Farbe.
    Und hätte ich die Kappen der Verstellung doch mit lackieren sollen??? Auch egal, kann ich immer noch nachholen.
    Heute wurde gemessen, Mitte Zielfernrohr ist 43 mm über Laufmitte. Morgen wird dann eingeschossen und es stellt sich die Gretchenfrage, was das Gerät taugt. Am schwierigsten wird wohl das Gewehr schonend 30° abzukühlen. Also heute Abend Keller, morgen früh raus und dann.

    Fortsetzung folgt...

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  • Wow sieht das toll aus !
    Wie verhält sich denn der Abzug von dem Gewehr ?
    Ist es in Sachen Verarbeitung und Schussleistung eigentlich ähnlich gut wie z.b. fwb 150/300(s)
    Und wie unterscheidet es sich zum altem lgv ?

  • Lieber Stefan.

    Eine Schicht weniger hätte es auch getan.

    Auf der anderen Seite musste aber auch so viel Farbe drauf sein, dass sie schrumpeln kann ohne eventuell zu reißen. Die Oberfläche ist halt nicht so groß, wie ein V8er Ventildeckel.

    Vorschau: Ich möchte unbedingt noch einen Gewehrriemen. Es geht da weniger ums Aussehen. Wenn wir beim Wettbewerb unterwegs sind, schießt der eine während der andere die Scorecard ausfüllt - praktisch das Büro macht. Dann sucht man immer eine Stelle, wo man die Knifte lässt. Die beste ist wohl die Schulter. Mann oh Mann, habe ich mir Gedanken gemacht, was man da am besten nimmt. Leder auf jeden Fall, geflochten, vielleicht auch selbst gemacht.
    Als der Groschen gefallen ist, werden sie das in der Erdbebenwarte Bensberg registriert haben. Die Idee ist einmalig, hoffentlich kann ich es so umsetzen wir mir vorschwebt. Natürlich:

    • Keine Löcher in den Schaft!
    • So, dass der ursprüngliche Zustand sich jederzeit weider herstellen lässt!

    L.G.
    Udo

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    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (26. Februar 2018 um 22:19)

  • Lieber Roob.

    Wie verhält sich denn der Abzug von dem Gewehr ?

    Die wichtigste Priorität für mich bei einem Abzug: Das Dia geht auf die Reise wenn ich das will - und nur ich!

    Also habe ich heute gespannt, Lauf und Schaft fest im Griff und ordentlich gerüttelt. Dann die Schaftkappe auf den Oberschenkel gestupst - hält! Da lag mir sehr viel dran. Schön einen leichten Abzug zu haben aber nicht so, dass sich ein Schuss selbständig lösen kann.
    Es lässt sich butterweich spannen und der Lauf rastet mit einem deutlich satten Klack ein. Ohne an dem Abzug was verstellt zu haben - nur gereinigt und wieder geschmiert -, hat er einen deutlichen Druckpunkt. Dann reicht zur Schussabgabe ein Kraftaufwand wie ein Lidschlag. Jedenfalls viel versprechend.

    Ist es in Sachen Verarbeitung und Schussleistung eigentlich ähnlich gut wie z.b. fwb 150/300(s)
    Und wie unterscheidet es sich zum altem lgv ?

    Wie geschrieben werde ich es morgen einschießen. Dann kann ich mehr dazu sagen. Der Vergleich zum alten LGV fehlt mir allerdings.

    L.G.
    Udo

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    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (26. Februar 2018 um 23:14)

  • Wie der Rekrut der Légion Étrangère direkt nach Unterzeichnung des Vertrags!

    Respekt, ein ehemaliger Arbeitskollege von mir war bei der Fremdenlegion und meinte immer, die Ausbildung dort ist wie eine Vierlingsgeburt im Kopfstand.

    Das Gewehr, sehr schön, da ich ja nun schon einige Zeit dabei bin und auch deine Aktivitäten mitbekommen habe, schätze ich mal das das ZF nicht so bleibt und du da noch einmal Hand anlegen wirst . . .

    Ich bin da nicht anders, das arbeitet in mir so lange, bis ich es dann doch korrigiere :thumbup::thumbup::thumbup:
    (Ich will ehrlich sein, wo ich den Carbon-Laufmantel für meine 100er gebaut habe,da habe ich das erste Rohr auch zur Saue gemacht, also musste ein zweites her.)

  • So Ihr Lieben.
    Also heute Morgen war es bei uns ganz schön schattig mit - 8,5 °. Dann kam die Sonne raus, die Vögelchen sangen und.....

    NICHT SCHLAGEN, ICH KOMM JA SCHON ZUR SACHE!!!

    Also eingeschossen wurde auf 15 m, im üblichen Setup. Nur die Kopfbedeckung wurde mit Bedacht gewählt:

    Für die ersten Schüsse nehme ich immer gerne hochkant so eine Benchrestblatt. 1.Schuss ganz weit unten, bisschen hier gedreht und da geschraubt... Und dann, den vielleicht 10. Schuss auf das untere Ziel angehalten und

    sauber das Hühnerauge raus gestanzt. Dann wurde eine Scheibe aufgehangen, 5 Schuss aufgelegt aus 15 m


    schätze ich mal das das ZF nicht so bleibt und du da noch einmal Hand anlegen wirst . . .

    Wie geil ist das denn!!! Ganz ehrlich, das Zielfernrohr stört mich immer weniger. Der Streukreis, den es jetzt noch hat, begründet sich wie folgt:

    • Schützenfehler! Immer wieder erwischte ich mich dabei, es zu fest zu halten. "Preller Du Esel! Nicht so fest in die Schulter drücken, Hand am Vorderschaft öffnen, als würdest du dem Pferd Zucker geben..."
    • Trotz sparsamen Umgang mit Schmiermitteln, dieselt es immer noch ein wenig.

    Macht aber nichts, denn:

    167,3 m/sek war zufällig der langsamste, 169,7 m/sek der schnellste. Also mit einer Schwankung von nur 2,4 m/sek bei 10 Schuss der beste Wert aller Gewehre hier und unter 7,5 Joule!

    Nachteil: Auf 15 m aufgelegt muss man die Enten im Kasten schon per Kopfschuss umschmeißen, sonst wird es langweilig.

    Ist es in Sachen Verarbeitung und Schussleistung eigentlich ähnlich gut wie z.b. fwb 150/300(s)

    Es ist natürlich lange nicht so schön gedämpft wie ein FWB 150/300 aber in Sachen Präzision schon sehr, sehr nah da dran.

    Wie verhält sich denn der Abzug von dem Gewehr ?

    Match extrem! Er hält, keine Frage aber man muss mit den Fingern davon bleiben, bis man wirklich schießen will. Oder anders formuliert: Im Anschlag den Druckpunkt gesucht. Willst Du so den Anschlag nochmals verändern, patsch, verrissen! Das Abzugsgewicht ist sehr gering, jedoch so wie er ist, ist er goldrichtig.


    Irgendwie hat ja jeder von uns so seine Prioritäten, die bei mir wie folgt aussehen:


    Möglichst original.

    Entsprechend gültigem Waffenrecht - was sonst!

    Nicht nur gut aussehen, sondern auch schießen.

    Alle Prioritäten wurden bis Dato, mehr oder weniger, erfüllt. Unter neuen Luftgewehren gibt es mit Sicherheit auch erstklassige Geräte, jedoch verblüfft es mich immer wieder aufs neue, was Oldis so alles können. So eine Überarbeitung ist kein Zauberwerk und kann durchaus auch eine günstige Möglichkeit sein für Neueinsteiger.
    Jedenfalls hätte ich heute heulen können als es Mittag war. Eine Versicherungsvertreterin hatte sich für 14:00 Uhr angemeldet und so musste ich abbrechen. ;( Bis dahin wurde rumgeplinkt was das Rohr hergab. Freihand Silhouetten, Schrothülsen aus 25 m an der Hecke angestrichen usw.

    Jetzt gehe ich putzen. Noch Fragen? Gerne!
    Ansonsten Fortsetzung folgt...

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
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  • Und wie unterscheidet es sich zum altem Lgv ?

    Schön ist sie geworden, Deine LG 55. Ich habe neben der 55er auch mehrere alte LGVs. Zwei davon führen wir immer zum Gartenflintenschießen aus. Daneben habe ich auch eine LGV mit Tiroler Schaft.



    Die LG55 und die LGV sind bis auf die Laufverriegelung weitgehend baugleich. Der Abzug ist bei beiden identisch. Die Vorgängermodelle LG51, LG52 und LG 53 hatten noch einen etwas einfacheren, aber auch schon guten Abzug. Der LG55/LGV Abzug ist hingegen erste Klasse.

    Die LGV hatte m.E. eine zweiteilige Feder eingebaut und der Kolben war anders. Bei der LGV wurde die Dichtung nebst Träger in den Kolben eingehängt. Ich habe aber in LG55ern und LGVs schon alle möglichen Kombinationen von Kolben und Federn gesehen. Das ist alles auf- und abwärtskompatibel.

    Ich habe auch schon mal versucht ein Zielfernrohr auf die LGV zu setzen. Das hat bei mir in Kombination mit dem Tiroler Schaft aber nicht gut harmoniert. Irgendwie passte das mit der Anatomie (Wangenauflage) nicht so richtig. Also schieße ich diese LGV eben mit Diopter.

    Rakell

    2 Mal editiert, zuletzt von Rakell (27. Februar 2018 um 23:07)

  • Lieber Rakell.

    Zwei davon führen wir immer zum Gartenflintenschießen aus.

    Daher kennen wir uns doch! Beim letzten versackte blieb ich erstmalig zur "dritten Halbzeit" und habe im Auto gepennt. Deine Begleitung kommt doch bei mir aus der Ecke. Bitte grüße recht schön.

    Ich habe auch schon mal versucht ein Zielfernrohr auf die LGV zu setzen.

    :thumbsup: Stimmt zu 100%. Wenn ich es so richtig in den Anschlag nehme, ist das Zielfernrohr eigentlich etwas zu hoch. Hätte ich Esel drauf kommen können, da die Diopter -wie man auch auf Deinen Bildern schön sehen kann - fast bündig auf der Schiene sitzt. Irgendwann kommt ne andere drauf und gut ist.

    Vielleicht sehen wir uns ja wieder in Dossenheim. Bis dahin fühlt Euch gedrückt...

    Liebe Grüße
    Udo

    Die friedlichsten Menschen,
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