Vergleich zweier Elektroschocker, Technik, Prinzip und Leistung

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 7.136 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Februar 2018 um 18:23) ist von edwin2.

  • Als Elektronikfan und Bewunderer von Wissenschaftlern wie Tesla mußte natürlich ein (oder zwei) E-Schocker ins Haus.

    Zur Technik:
    Es gibt zwei verschiedene Technik-Arten von Elektro-Schockern. Die einstufigen und die zweistufigen.

    Bei dem am meisten verwendeten Typ handelt es sich um einen zweistufigen Hochspannungs-Generator. Ein Oszillator erzeugt eine Wechselspannung, die mit einem kleinen Ferrittransformator (mehr Leistung bei geringerer Größe) auf mehrere 10000V hochgespannt wird (erste Stufe). Diese Spannung wird mit Hilfe einer Diode gleichgerichtet und mit Hilfe eines Kondensators gepuffert, wächst dann, bis Sie über eine Funkenstrecke kurzgeschlossen wird. Das erzeugt eine sehr steile Spannungsänderung Delta V / Delta T.

    Die Spannung am Kondensator liegt gleichzeitig an einer Teslaspule an, die die Spannung weiter auf mehrere 100000 V erhöht. Diese wird auf der Sekundärseite der Teslaspule ausgekoppelt und den Elektroden zugeführt:

    Hier ein Bild einer ausgebauten Schaltung aus dem Netz:
    Am 9V Clip (links) wird eine 9V Alkaline Batterie angeschlossen. In der Mitte/links sieht man den Transistor des Oszillators und den kleinen Ferrittansformator. Mitte/rechts das dicke gelbe ist der Speicherhochspannungskondensator. Ganz rechts in der grauen Dose ist die Teslaspule mit den Elektrodenanschlüssen.

    Es gibt noch kompliziertere Varianten mit Thyristor, ...

    Die andere Art ist ein einstufiger Generator. Hier wird die Spannung gleich höher hochtransformiert, gleichgerichtet und in Kondensatoren gespeichert.

    Wie leistungsstark sind Elektroschocker?

    Hier in Deutschland ist die Leistung und Aktivierungsdauer streng geregelt und limitiert. Nach einer kleinen Einsatzdauer muß sich der E-Schocker eine weile deaktivieren. Dieses geschieht durch eine kleine Elektronikschaltung oder ein Bauteil.

    Rein technisch hängt die Leistung hauptsächlich von 2x Dingen ab.
    1.) der Leistungsfähigkeit der Stromquelle (in der Regel 1-2x 9V Blockbatterien)
    2.) der Leistungsfähigkeit des Transistors, des Trafos, des Kondensators und der Teslaspule

    Hier mal 2x Elektroschocker und ein Hochspannungs-Generator (dazu später mehr):

    Links zu sehen ist ein leistungsstarker zugelassener Elektroschocker:
    Er arbeitet mit 2x 9V Blockbatterien und besitzt eine größere Teslaspule und einen größeren Kondensator und einen leistungsstärkeren Transistor.

    In der Mitte ist ein schwächerer Elektroschocker mit nur einer 9V Blockbatterie.

    Alleine schon die Stromversorgung limitiert bei beiden die max. Leistungsfähigkeit da 9V Batterien einen recht hohen Innenwiederstand besitzen.

    Ein E-Schocker wie links kostet um die 80-140 Euro. Der in der Mitte ca. 50 Euro.

    Der kleine Generator ganz rechts ist ein einstufiger Generator und kostet ca. 2,50 (inklusive Versand).

    Er wird mit einem S1 oder S2 Lithium Ionen Akku oder Lipo Akku betrieben. Trotz der geringen Größe ist dieser kleine Generator leistungsstärker als die beiden E-Schocker links davon. Er zieht um die 4 Ampere und hat selbst mit einer S1 Batterie die Leistung des großen Elektroschockers.

    Es ist allerdings nur der Generator und natürlich ist Er so nicht als Elektroschocker zugelassen! Er wird in China aber zum Bau von Elektroschockern für die USA, ... verwendet.

    Wichtig ist, wie bei allen E-Schockern und derartigen Generatoren, daß man zwingend Endelektroden mit einer Funkenstrecke integrieren muß!
    Die Ausgangsspannung ist (aufgrund des hohen Delta V / Delta T) nahezu unlimitiert und steigt über die Spannungsfestigkeit der Komponenten an. D.h. der Teslagenerator, die Gleichrichter-Dioden oder der Speicherkondensator geben den Geist auf und es kommt zu Kurzschlüssen bzw Durchbrüchen durch die Isolierungen der Bauteile. Diese Überspannung wird durch die Funkenstrecke an den Elektroden durch Blitzschläge abgebaut / neutralisiert.

    Ein normaler europäischer E-Schocker ist für die SV recht ungeeignet, da recht schwach. Es ist quasi eine Art F-Elektroschocker. Nur an bestimmten Stellen ist Er wirkungsvoll. In den USA mit anderer Gesetzgebung werden wirkungsvollere E-Shocker verwendet.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (17. Februar 2018 um 11:26)

  • Ein normaler europäischer E-Schocker ist für die SV recht ungeeignet, da recht schwach. Es ist quasi eine Art F-Elektroschocker. Nur an bestimmten Stellen ist Er wirkungsvoll. In den USA mit anderer Gesetzgebung werden wirkungsvollere E-Shocker verwendet.

    Deshalb würde ich mir diesen Deutschen Müll ja auch nie kaufen.
    Wenn ich jemals eine Waffe zur Selbstverteidigung bräuchte, dann auf jeden Fall eine die diesen Namen auch verdient.
    Am besten eine, das anschließend der oder die Gegner nicht mehr aufstehen können.
    Alles andere ist doch unnötiger Firlefanz.
    Wichtig ist es, das man nach der Verteidigung möglichst schnell und unerkannt verschwinden kann und keine Spuren zurückbleiben, denn in D wird das Opfer gerne durch unsere Justiz zum Täter gemacht.

    Gruß Udo

  • Hallo Udo

    Yup. Die Leistung der E-Schocker wurde in Deutschland immer stärker limitiert. Das Problem bei E-Schockern ist auch, daß z.B. ein älterer Mann mit Herzschrittmacher dran sterben könnte und einem jungen mit fittem Herz das nicht viel ausmacht.

    Trotzdem finde ich die Technik dahinter recht interessant und habe schon einige Generatoren selbst gebaut. Von Mini-Teslaspulen, über Plasma-Lautsprecher, Marx-Generatoren bis zu einer großen 16 Kilowatt Teslaspule.

    Auch wenn es hier in Deutschland rechtlich recht nutzlos ist, kann man z.B. vieleicht nicht verhindern, daß z.B. ein Angreifer ein illegales, stärkeres Gerät mit sich führt.

    Mich persönlich hat aber immer eher der technische Aspekt interessiert. Z.B. wie man leistungsfähige Mini-Tesla-Spulen baut, ...

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das Problem bei E-Schockern ist auch, daß z.B. ein älterer Mann mit Herzschrittmacher dran sterben könnte und einem jungen mit fittem Herz das nicht viel ausmacht.

    *lol*
    Jepp, da sieht mal mal wieder wie realitätsbezogen die D Behörden agieren.
    Als Angreifer gehen wir von einem älteren Mann mit Herzschrittmacher aus.
    Jaaaa, das kann man täglich in den Medien sehen. Arme Rentner überfallen junge Burschen, weil die Rente nicht mehr reicht.


    Gruß Udo

  • Mensch Play schön erklärt!

    Wärst Du so freundlich und uns ein paar Videos mit Selbstversuchen hier einzustellen, nicht zimperlich sein odentlich draufhalten, gerne auch mit von Dir modifizierten Versionen... :D:whistling:

  • Nochmal was zur Füsik.
    Der Strom nimmt doch bekanntlich den Weg des geringsten Wiederstandes.
    Also fliest nur Strom zwischen den beiden Elektroden durch den Körper.
    Weiter entfernte Körperregionen sind nicht betroffen.
    Also kann auch nichts weiter passieren als das es an der Stelle zwischen den Elektroden schmerzhaft wird, sonst nichts, oder?

    Gruß Udo

  • Da musst du die Elektroden eben an sensible Körperstellen halten. Ohren gehen nicht, die sind zuweit auseinander ...

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Ich habs mal probiert, also, es hätte mich definitiv nur noch etwas motiviert, wenn mir einer mit sowas kommt.

    Unangenehm - ja.
    Als Abwehr - *prust*

    Hilft vielleicht, wenn eine 8-jährige mich vergewaltigen will :D

  • Nochmal was zur Füsik.
    Der Strom nimmt doch bekanntlich den Weg des geringsten Wiederstandes.
    Also fliest nur Strom zwischen den beiden Elektroden durch den Körper.
    Weiter entfernte Körperregionen sind nicht betroffen.
    Also kann auch nichts weiter passieren als das es an der Stelle zwischen den Elektroden schmerzhaft wird, sonst nichts, oder?

    Gruß Udo


    Hallo,
    mit Physik allein kann man den Effekt nicht erklären.
    Ein menschlicher Körper ist kein Kontinuum.

    Die Geräte arbeiten mit einer sehr hohen Spannung und einer geringen Stromstärke.
    Vielleicht hast du gesehen, dass ein Kondensator verbaut ist.

    Es kommt auf den Widerstand und die Feuchtigkeit der Haut primäran, ob überhaupt etwas durchgeht oder weniger oder nichts.
    Weiterhin nimmt die Spannung den Weg der Nervenbahnen. Deshalb tut die Sache mehr oder minder weh. Die Nerven werden beim Eingriff geschädigt.

    Bei jedem Menschen gibt es Unterschiede, wie die Nervenbahnen die Spannung weiterleiten und welche dadurch geschädigt werden. Zudem kann jeder Mensch völlig unterschiedlich auf einen Schock reagieren.


    Gruß Viper1497

    Einmal editiert, zuletzt von Viper1497 (17. Februar 2018 um 17:58) aus folgendem Grund: Blanks eingefügt, die zuvor gefressen wurden.

  • löwenherzchen die aäteren nicht mehr erlaubten gehn auch durch den gummistiefel.

    in den 80ziger jahren kamen die 1 . generation e schocker auf. die hatten weder eine unterbrechnung eingebaut, noch brach der stromwesentlich zusammen..

    die voltzahlen klingen für heutige schocker lächerlich , nämlioch nur 50.000 volt und nicht 500.00 volt bis 1 million volt.

    die kontakte waren weiter auseinander um eine größere fläche zu bratzen.

    die stromstärke sackte im gebrauch kaum ab, . deswegen hat sich amesty damals für den ver bot ausgesprochen, weil damit nacvhweislich in fremden ländern gefoltert wurde.

    es war damals nur 1 9 volt blockbatterie drin.... mit höher speicherleistung.... sowas kostete 28 dm für eine batterie..
    ein selbstversuch im hinterzimmer des geschäftes damals war sehr heftig .der strom ging komplett durch den arm und nicht nur zwischen den kontakte. ich hab dermassen gezuckt das der schocker in die decke flog und dort putz abschlug.ich hatte mehrere minuten denkpause...

    der kopf war getillt....

    die 2. generation und so hatten immer höhere leistungsdaten später aber waren weniger effektiv.

    der eschocker ist schon lange geschichte , der 37 jährige akku läuft immer noch unverändert im betrieb in meinem antiken telefon als klingelstrom.... das ist qualität...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Der Elektroschocker geht durch T-Shirts und Pullis. Bei dicken Jaken nur, wenn der E-Schocker ein bischen reingebohrt wird mit den Spitzen / Elektroden.

    Die Wirkung ist auf jeden Menschen etwas unterschiedlich. Z.B. vom Hautwiederstand abhängig. Wer eine recht feuchte Haut hat oder schwitzt, bei dem wirkt der E-Schocker intensiver. Der meißte Strom geht zwar den geringsten Wiederstand d.h. direkt unter der Haut von Elektrode zu Elektrode. Aber es werden Impulse auf Neven und Muskeln übertragen, die wiederum weitertransportiert werden.

    Einen Selbstversuch würde ih nur mit den Kauf-E-Schockern probieren bzw habe ich schon mal gemacht. Der Kleine zwickt und der Große tut schon weh. Aber es setzt einen definitiv nicht ausser Gefecht, wenn man am Körper oder Armen und Beinen geteasert wird. Man zuckt etwas. Am Hals, den mänlichen Weichteilen, .... sieht das wahrscheinlich anders aus.

    Die Spannung ist nicht relevant. Sie bricht ohnehin bei Kontakt zusammen. Entscheidend ist dann, im Kontaktfall, wieviel Milliampere fliessen und ob es eine Wechsel-, gepulste oder gleichmässige Spannung ist. In der Regel gepulst.

    Ich mache noch ein Video, wo die Blitze in Aktion zu sehen sind.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • und das stimmt eben bei genertion 1 der schocker nicht mit dem zusammenbrechen. der einzige der zusammenbricht ist der geschockte...

    so eigenversuch mit den dingern ist nicht so schön...

    gruß edwimn

    INVICTUS

  • Es kommt auf den Widerstand und die Feuchtigkeit der Haut primäran, ob überhaupt etwas durchgeht oder weniger oder nichts.

    Wer eine recht feuchte Haut hat oder schwitzt, bei dem wirkt der E-Schocker intensiver.

    Bei einer 500.000 bis 1.000.000 Volt, spielen solche Widerstandsunterschiede bestimmt keine Rolle mehr. Ein paar 1000 Ohm mehr oder weniger, egal.
    Bei 230V sieht das schon anders aus.

    Spitzen reindrücken sehe ich ein, weil sonst die Entadung aussen über die Jacke geführt wird.

    Das gefährlichste am Strom ist sowieso fast nur die Einwirkdauer (statische Entladungen haben auch zig1000V und bis zu mehreren Ampere). Man müßte ein Gerät mit Dauerpower haben.
    Ich hatte mir da früher mal was mit weniger Spannung, dafür aber konstantem Gleichstrom überlegt.

    Gruß Udo

  • Bei einer 500.000 bis 1.000.000 Volt, spielen solche Widerstandsunterschiede bestimmt keine Rolle mehr. Ein paar 1000 Ohm mehr oder weniger, egal.Bei 230V sieht das schon anders aus.

    Spitzen reindrücken sehe ich ein, weil sonst die Entadung aussen über die Jacke geführt wird.

    Das gefährlichste am Strom ist sowieso fast nur die Einwirkdauer (statische Entladungen haben auch zig1000V und bis zu mehreren Ampere). Man müßte ein Gerät mit Dauerpower haben.
    Ich hatte mir da früher mal was mit weniger Spannung, dafür aber konstantem Gleichstrom überlegt.

    Gruß Udo


    Hallo,
    du kannst den Effekt von 1 MVolt nicht mit dem Effekt von 230 Volt auf den menschlichen Körper vergleichen. Weiterhin dürfte sich der Widerstand um geschätzte MOhm ändern, wenn die Haut absolut trocken und dick zu feucht und dünn ist.

    Bei 230 Volt fließt der Strom durch den Körper durch. Deshalb darf ein Elektriker, der an 230 Volt arbeitet auch nur mit der rechten Hand arbeiten, die linke Hand muss in der Tasche sein. So kann im Ernstfall verhindert werden, dass ein Strom quer durch den Körper fließt und damit auch durch das Herz. Der Strom kann den Rhythmus des Herzens aus dem Takt bringen.

    Bei 1 MVolt tritt dieses Durchfließen des Körpers nicht mehr auf, der Strom fließt nur über die Haut. Wir haben an der Oberfläche der Haut viele Nervenenden und die werden bei Kontakt sehr gereizt. Die Nerven werden mit höheren Strömen und Spannungen überlagert. Der Effekt wird vom Körper weiter geleitet. Die Muskeln bekommen ganz plötzlich den Befehl sich ganz stark anzuspannen. Bei Menschen mit einem Herzschrittmacher kann die Anwendung eines Tasers tödlich sein, weil die äußere Spannung die Spannung des Schrittmachers überlagert.

    Gruß Viper1497

  • Zur Haut:
    In der Haut enden viele Nervenbahnen. Ist die feucht, werden mehr stimuliert. Müßte ich mal im Selbstversuch testen. ;)

    Zur Spannung.:
    Je höher die Spannung, um so größere Entfernungen / Schichten, kann Sie überbrücken. Z.B. dickere Jacken. Wobei die Aufdrucke auf den E-Schockern Fiktion/Fantasie sind. Man druckt drauf, was der Kunde sehen möchte. ;):D Viel wichtiger ist die Belastbarkeit.

    Zum Strom und der Wirkung.
    Von leichtem Kribbeln über Schmerz und Muskelrektionen zu gefährlich und tödlich bis zu verbrennt aber nicht so tödlich gibt es viele Schattierungen. Bei kleinen Handgeräten gibt es in der Regel nur Schmerz und Muskelreaktionen.

    Es ist eine Kombination aus Ampere und Zeit.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Technisch ja. Etwas was hier in Deutschland legal wäre nein. Wir leben im F-Land. Und da gibt es quasi nur F-E-Schocker mit begrenzter (Joule)-Leistung. Wie bei Luftgewehren.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play