Waffen, Einzelhandel, örtliche Waffengeschäfte

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 15.281 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. November 2018 um 22:13) ist von JS-Pyropath.

  • Hallo,

    einerseits zum Erfahrungsaustausch und zugegeben andererseits auch in der Erwartung das hier der ein oder andere
    Einzelhändler mit dem Schwerpunkt Waffen mit liest, möchte ich mit diesem Thread zum Erfahrungsaustausch
    mit örtlichen Waffengeschäften die Forumskollegen und gleichzeitig die Einzelhändler zum mit- und ggf. umdenken
    anregen.

    Meine persönlichen Erfahrungen mit den örtlichen Waffengeschäften waren vor der Zeit des Onlinehandels überwiegend
    positiv, was auch durchaus dem geschuldet sein mag, dass man als Kunde eine geringere Erwartungshaltung hatte als
    jetzt, was insbesondere die Produktpalette betraf und ein Preisvergleich ohnehin nur mit viel Aufwand möglich war.

    Mittlerweile ist die (meine) Erwartungshaltung an ein Waffengeschäft vielfältiger, ökonomischer und vor allem dahingehend
    etwas zu bekommen, dass man über den Onlinehandel nur bedingt bekommt:
    Eine persönliche, kompetente Beratung, div. Ersatzteile für die sich eine Einzelbestellung nicht lohnt und nicht zuletzt auch das
    Gefühl von der Leidenschaft des Verkäufers zum Hobby etwas angesteckt zu werden und mit dem bodenständigen Eindruck den
    Laden zu verlassen, sich etwas tolles gegönnt zu haben.

    In der Praxis sieht das dann gem. meinen Erfahrungen eher so aus:
    Der Verkäufer steht in einer Mixtur aus Desinteresse, Arroganz und Frustration die oftmals als falsch gedeutete Professionalität sein soll vor dem Kunden und kann oder möchte der o.g. Erwartungshaltung überhaupt nicht entsprechen.
    Es läuft doch etwas falsch wenn schlußendlich der Kunde den Verkäufer berät und so wie mir passiert, der Kunde fragt ob überhaupt
    ein Verkaufsinteresse besteht und selbst dann lediglich mit großen Augen reagiert wird.
    Die Steigerung ist dazu ist nur noch wenn man als Kunde so angesehen wird als ob man gerade im Blumenladen steht.
    Ersatzteile, nicht mal hochgegriffene wie z.B. Schrauben für Griffschalen oder simple Reinigungsbürsten sollten doch obligat in solch
    einem Einzelhandel zu bekommen sein. Der Verweis auf Ladenhüter die nur Geld für die Bereitstellung kosten, mag bei solchen Cent Artikeln
    nicht wirklich nachvollziehbar sein.
    Wo man unweigerlich wieder auf die Frage zurück kommt, möchte man in dieser Einzelhandelssparte überhaupt noch eine gewisse Erwartungshaltung erfüllen und etwas verkaufen odereinfach nur einen wirtschaftlichen Suizid herbeiführen?

    Netter Gruß

  • ich sags mal so .

    meine wunschidee ist , immer lieber im ort den örtlichen einzelhandel stärken als den online handel , um die kleine privatgeschäfte zu behalzten und sie nicht den großen ketten zu opfern...

    in der praxis hat der ansäßige büma sehr wenig mit freien waffen zu tun, und auch keine lust, da einzusteigen, und ne co2 kapsel kostet 1 euro, und alles andre ist viel teurer und meist eh nur dann auch noch bestellbar mit langen lieferzeiten.

    alles das, was keiner will und gebrauchen kann heutzutage.

    da bin ich dann mit meiner kleinen rente am ende der ideen und muß online einkaufen, und wenn der händler eines tages zumacht, kann ich auch nichts mehr dafür tun....

    es ist schade . das berühmte survibval of the fittest ist eigentlich nicht das überleben des stärksten, sondern des fittesten, und dazu gehört flexibilität an neue situationen...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Die Mühe mit dem örtlichen Einzelhandel mache ich mir nicht mehr, weil:

    Anfahrt in die Innenstadt, Parkgebühren, Fußgängerzone gespickt mit lustigen Musikanten, Zeitungsverkäufern, Bettlern und Taschendieben. Und wenn ich im Laden einmal etwas gezielt gesucht habe (z. B. Freischütz-Waffenöl), dann guckte er/sie/es wie ein Mondkalb mit der Auskunft "Haben wir nicht" oder "Kenne ich nicht".

    Hinterher sind dann mindestens 1,5 Stunden Zeit verbraten, der PKW wieder etwas abgenutzt, Benzin verbrannt, Schuhsohle abgewetzt, Nerven wegen des oben erwähnten Publikums und eines lustlosen Verkäufers gelassen. Und dann sitze ich doch wieder vor dem Rechner und bestelle online.

    Apropos Parkgebühren. In ein großes Bekleidungshaus mit eigenem (!) Parkhaus gefahren. Wollte im Winter ein paar Winterschuhe kaufen. Da stand im recht überschaubaren Große-Füße-Eck überwiegend schon leichtes Schuhwerk für die nächste Saison im Regal. Die wenigen noch vorhandenen Winterschuhe alle zu klein. Hinweis der Verkäuferin dass ich im Januar damit schon spät dran sei (mea culpa maxima!). Bei einem Einkauf gibt es für das Parkhaus dann eine kostenlose Ausfahrtkarte, alle anderen zahlen 2 EUR. Ich frage die Verkäuferin, die sich bis hierhin mit mir mühte, ob sie mir eine kostenlose Ausfahrtkarte gibt, da ich ja willig war, gerne Schuhe gekauft hätte und nun neben dem Misserfolg nicht noch mit Parkgebühren gestraft werden möchte. Verkäuferin lehnt mein Anliegen an, da ich ja nichts gekauft habe. Auf meinen Wunsch holt sie die Abteilungsleiterin, die dann auch mit der Begründung des Nichteinkaufes ablehnt. Faust in der Tasche gemacht, geärgert, niemals mehr hingefahren.

    Deshalb spare ich mir das, auch wenn ich diese starke Entwicklung hin zum Fernabsatz im Grunde sehr schade finde, weil sie negative Folgen für die Innenstädte hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von TumberTambour (11. Februar 2018 um 05:53)

  • Die Kommunen scheinen aber zu wollen das die Innenstädte veröden. Die Gründe hast du ja schon genannt. Ich fahre in meiner Stadt auch nicht auf einen kostenpflichtig Parkplatz um einzukaufen. Für mich sind die Parkuhren Hinweise auf - hier nicht.
    Wenn keine Anreize geschaffen werden, scheinen die auch pro Onlinehandel zu denken.

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Prinzipiell bin ich ja auch ein Fan von "unterstütze deinen örtlichen Händler".
    Jedoch nur bis zu einem gewissen Grad.
    Wenn ich vor Ort 5-10% mehr bezahle geht das für mich in Ordnung.
    In Bereichen, wo der Händler rund 50% mehr als im Online Handel verlangt, passe ich.

    Zumal es in den meisten Nischen-Bereichen (Waffen und Modellbau z.B.) oft heisst: müssen wir bestellen.
    Bestellen kann ich selbst und günstiger...

    Ich hatte zum Ende letzten Jahres ein nettes Erlebnis hier vor Ort.

    Da ich mich seit Jahren über meinen 5 Schuß Revolver zu Silvester ärgere und mehr mit Nachladen als schießen beschäftigt war, wollte ich schon längtst eine Pistole habe. Da silvester ja wie jedes Jahr sehr überraschend kommt, war ich mal wieder spät dran.
    Im Netz etwas recherchiert und geguckt, was es so gibt.
    Bin bei der Zoraki 918 hängen geblieben. Online so um die 120-130€.

    Zum Bestellen war es leider zu spät. Da es hier um die Ecke jedoch einen kleinen Schlüsseldienst mit Angel Laden gibt, der auch SSW verkauft und zu Silvester auch Pyro Munition, dachte ich mir ich fahr da mal hin.
    Ich hatte nicht viel Erwartungen, da die Auswahl vor Ort ja eh nie so groß ist...zumal bei so einem kleinen Laden.

    Ich war kaum in dem Laden, als ich in der Mitte eine kleine Glasvitrine entdeckte. In dieser lagen sämtliche Zoraki Modelle ;)
    positiv überrascht suchte ich nach dem Preisschuld... 169,-€ uiuiui...schon reichlich mehr als online.

    der Verkäufer war super nett und erklärte dem Kunden vor mir auch zum 100. mal wie so eine Waffe zerlegt und gereinigt wird.
    Wirklich sehr nett, engagiert und freundlich.

    Er hat mir dann auch die verschiedenen Modelle gezeigt ect....haben uns recht lang unterhalten. Meinte dann auch zu ihm....recht freundlich, dass der Preis ja schon recht weit vom online Handel weg sei....aber anstatt rumzupöbeln, wie ich es schon oft von anderen Händlern erlebt hatte, lächelte er und meinte.....naja ich kann ja noch 50 Schuß mit reinpacken. Ich betonte, dass ich keines Falls auf feilschen aus bin, sondern gern vor Ort kaufe und dafür auch gern einen gewissen Prozentsatz mehr bezahle....naja alles in allem war es ein sehr nettes Gespräch auf Augenhöhe.

    Habe dort dann die Waffe, insgesamt 100 Schuß und Pyromunition gekauft. Beim Einpacken hat er mir dann noch ne Flasche Ballistol (mit 4,50€ ausgezeichnet) einfach so mit in die Tüte gepackt.

    Beim verlassen des Geschäfts war mir zwar klar, dass ich insgesamt evtl 40-50€ hätte sparen können, jedoch hatte ich trotzdem ein positives Gefühl und war glücklichl

    Mfg
    Sebastian

  • Das ist so eine Krux mit den Vor-Ort-Preisen. Ich vermute, dass ein namhafter Online-Händler nicht nur günstiger verkaufen kann, sondern auch im Einkauf schon deutlich günstiger wegkommt, weil er einfach mehr Masse losschlagen kann.

  • Hallo.

    Meine Erfahrungen mit Waffen Geschäften und den Besitzern/Angestellten ist zwiespältig.
    Möchte weder negative, noch positive Werbung machen.

    Wenn der Händler auch scharfe Waffen verkauft, ist das Interesse sich um meine Belange zu kümmern ehrgering.
    Hat der Händler nur frei Waffen und zusätzlich einen Internetauftritt, passt der Preis und nettes auftreten gegenüber dem Kunden.
    Dann muss man nur noch abwägen, ob man Sprit verfahren möchte.

    Was zum Preis beim örtlichen Händler hinzukommt. Ist es ein Laden, wo es auch scharfe Waffen gibt, muss der Verkäufer gelernter Büchsenmachern sein. Das zieht natürlich Personal. - Lohnkosten mit sich.

  • Ich habe 2 Händler die sowohl online, als auch mit Ladengeschäft tätig sind, mit beiden habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht, sei es nun mit Online-Bestellungen, als auch direkt im Laden.

    Sicher, der eine ist etwa 60 km von mir entfernt, hat aber mit die günstigsten Preise die es gibt.
    Die Entfernung war es mir wert, so konnte ich die AM850 auch mal in die Hand nehmen als Gewehr-Neuling.

    Der andere ist 25 km entfernt, da bin ich in einer knappen halben Stunde, parken easy, und wenn ich mal auf die Schnelle was brauche und keine paar Tage warten will....

    Die Wichtigsten: FWB 300s, Walther LGU, Weihrauch HW95, Weihrauch HW30S, Diana 350 N-Tec Magnum, Diana P1000 Evo TH, GSG M11, Hämmerli AirMagnum 850, Weihrauch HW45 Silver Star, Diana LP8 Magnum Tactical, Zoraki HP-01, WLA, WLA Duke, diverses Co2 Geraffel und Heißgaser
    Status Quo, die Datenpflege der Signatur ist zu zeitintensiv :D

  • Ich habe 2 Händler die sowohl online, als auch mit Ladengeschäft tätig sind,
    [...]
    der eine ist etwa 60 km von mir entfernt,
    [...]
    Der andere ist 25 km entfernt, da bin ich in einer knappen halben Stunde,

    Früher [TM] im Alter zwischen 18 und 30 hätte ich die Kilometer wohl auch geschrubbt. Aber irgendwann fordern Familie und Beruf ihren Tribut, so dass mir solche Wege aus heutiger Sicht weder praktikabel noch angemessen erscheinen.

    Einmal editiert, zuletzt von TumberTambour (11. Februar 2018 um 13:54)

  • Ich gestehe an zwei privilegierten Orten wohnhaft zu sein,
    die beide mit über 10 Läden in 25km Umkreis gesegnet sind.
    Einige Läden sind reine Verkaufstellen, bei anderen gibt es eine Kaffeeecke,
    und bei wieder anderen steht ein echter Büchsenmacher hinter dem Ladentisch.
    Aber ich bin auch ein geduldiger Mensch, muß nicht alles sofort haben und zahle gerne Parkgebühren . . . 8)

  • Mhm, bei mir ist das mal so und mal so.

    Über meine HW 100 hab ich mich (über) ausführlich hier im Forum und an anderen Quellen im Net informiert.
    Ich würde mir aber so ein Gewehr niemals kaufen, ohne es vorher in der Hand gehabt zu haben.
    Neben dem optischen Eindruck, spielt die Haptik für mich eine ebenso wichtige Rolle.

    Also auf in den - https://www.shoot-club.de/ - der ist nur ca. 10 Km entfernt, kostenloses Parken selbstverständlich.

    Identisch bin ich bei dem ZF vorgegangen, hier gründlichst informiert und dann mit einer kleinen Liste zum Händler gefahren.
    Dort alle ausprobiert - und dann letztendlich doch für ein anderes entschieden und damit einen Fehlkauf erspart.

    Als registrierter Kunde kann man im Ladengeschäft zu den Online-Preisen einkaufen, man muss nur danach fragen, also habe ich beides vor Ort gekauft.
    An dieser Stelle noch einmal mein ausdrückliches Lob für die Verkäufer im Shop, sehr gute Beratung und in Bezug auf meine "1000" Fragen eine schier heldenhafte Ausdauer.
    Außerdem ist der Laden wirklich toll eingerichtet - https://www.shoot-club.de/Store-Leipzig-Baalsdorf - und es werden alle Interessengebiete abgedeckt.

    Nein, ich bekomme keine Provision, aber wenn etwas wirklich gut ist, dann kann man es auch beim Namen (Link) nennen.

    Ganz anders ist es mit Zubehör, Waffenpflege, Diabolos usw., das kaufe ich nur Online.

  • Meine einzigen "Ladenkäufe" betrafen zwei Matchgewehre, einer davon mit einem ausführlichen Munitionstest. Bei einem dieser Einkäufe habe ich tatsächlich die Waffe bzw. sogar die Marke gewechselt beim Ausprobieren. In diesem sehr hochpreisigen Bereich nehme ich die Beratung in Anspruch und zahle auch dafür, nun ja, eher für das von mir dort ausgewählte LG.
    Alles andere in meinem Hobby habe ich jedoch online bei Händlern, auch ausländischen, oder von Freunden und Bekannten oder auf den einschlägigen online Börsen bzw. Handelsplatformen erworben.

  • ür kleine Sachen und fast mitten in der Stadt kann man noch zur Martina gehen, ist zwar alles sehr eng und unübersichtlich, aber dennoch hat der Laden sowas von "Tante Emma".

    Dort war ich auch schon paarmal, wenn da 3 Leute drin stehen muss der Laden wegen überfüllung geschlossen werden.

    "also ich nicht, nur der Laden

    Entschuldigung,dass ich kein Komma gesetzt habe

  • Ich seh das mittlerweile so, wenn ein Service noch nach dem Kauf gebraucht wird, wird lokal gekauft auch wenn es teurer ist.
    Ab und zu dann auch mal ein paar Kleinteile in dem Laden, so dass man auch als Kunde wahrgenommen wird.
    Der Stammkundenstatus hat mir schon das ein oder andere mal den Tag gerettet.

    Allerdings, wenn es wirklich nicht auf einen Service dannach ankommt, dann bestell ich auch im Internet.
    Gerade bei den Freizeitluftgewehren lohnt es sich kaum bis gar nicht, sich da irgendwo einen Händler anzulachen.