Selbst-Brünierung mit Öl vs. Schnell-/Kaltbrünierer

Es gibt 98 Antworten in diesem Thema, welches 36.588 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2018 um 21:24) ist von Unfallchirurg.

  • Ballistol hat bezüglich des chemischen Prozesses bei der Klever Schnellbrünierung geantwortet:


    Sehr geehrter Herr ............,

    vielen Dank für Ihre Anfrage zu unserem Produkt Schnellbrünierung.

    Wie Sie bereits richtig angemerkt haben, handelt es sich dabei um eine Oxidation.

    Dabei lagern sich Salze in das Metallgefüge ein, wobei sich dann das vorhandene Metall auf eine Tiefe von ca. 1µm verfärbt.

    Die Vorbehandlung mit Kaltentfetter und die Nachbehandlung mit dem Öl (z. Bsp. Ballistol Universalöl), ist daher eine wichtige Komponente, um das brünierte Metall entsprechend aufzuarbeiten und im Nachgang zu pflegen.

    Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich sehr gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen


    Ich hoffe damit ist diese Diskussion ein für alle Mal beendet. :thumbup:

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Kurze Fragen zum Thema Schnellbrünierung:

    • Muss es bei der Vorbehandlung ein Kaltentfetter sein, oder tut's auch der Nagellackentferner meiner Frau?
    • Welcher Schnellbrünierer ist zu empfehlen, oder sind ja alle gleich gut/schlecht?
  • Meistens reicht auch ein mehrmaliges Abwischen mit einem in Reiniger befeuchteten Tuch nicht. Man muss das zu brünierende Teil regelrecht im Reiniger waschen. Mit Entfetter in der Sprühdose dann das Teil reichlich einsprühen, abtropfen lassen und (umweltgerecht) auffangen.
    Um Fingerabdrücke zu vermeiden und weil Reiniger und das Brüniermittel ohnehin nicht gesund sind, empfehle ich dringend (ungepuderte) Einweghandschuhe zu tragen.

  • :huldige: Bestellt habe ich soeben die Produkte von Robla und Klever. Der Nagellackentferner der besten Ehefrau von allen bleibt verschont. Dafür wird sie mitarbeiten.
    Wenn ich lese "gepuderte Einweghandschuhe", "umweltgerecht auffangen", "nicht gesund": Das ist nichts für mich. :n23::sleeping::saint:

    Nochmals: Thank's a lot :thumbsup:

  • Die Haut ist schon recht wiederstandsfähig. Die Hautzellen haben 3x Aufgaben. Sich vermehren, sich mit Horn anreichern und absterben. Das bekommen Sie sehr gut hin und bilden einen sehr guten Schutz.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Also ich kann mittlerweile (für größere Arbeiten) nur vom Schnellrünierer abraten!!!
    Ich bin leider immernoch nicht zum Brünieren mit dem Brüniersalz gekommen...
    ABER die Ballistol Schnellbrünierung habe ich schon getestet!
    Sehr aufwändig ein gutes Ergebnis zu erzielen!!! (Ca. 10 Durchgänge mit zwischenzeitlichem Polieren und Erhitzen)
    Das Werkstück (UIT Schiene einer FWB 300S) hatte ich penibel blank geschliffen und gründlichst mit Bremsenreiniger und dem Entfetter des Ballistolsets entfettet!!!
    Ergebnis trotzdem fleckig... Nach dem Ölen aber noch hinnehmbar!
    Wirkliches Manko war aber (wie in diesem Thread schon von einem Mitglied erwähnt) die Haltbarkeit!
    Die Brünierung ist wirklich nur eine "kosmetische" Lösung und recht oberflächlich.

    Hatte zusätzlich noch ein paar blanke Stellen an einer HW 37 Trommel behandelt. Das war ok zum ausbessern (ca. 5mm Stelle und einige "Schliffspuren" von der Trommelrast).

    Das Brünieren mit der Brüniersalzlösung habe ich noch vor mir (z.B. Laufgewicht für die Feinwerkbau). Wenn ich endlich dazu komme werde ich berichten!

  • Bei meinen Walther LGRs hat es hervorragend geklappt. Man muß sehr gründlich arbeiten. Den Vorgang hatte ich ja schon mehrmals beschrieben.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Für mich kaum vorstellbar...
    Wie erwähnt, zum ausbessern in Ordnung...
    Eine stark beanspruchte Stelle wird meiner Erfahrung nach wohl kaum eine beständige Brünierung (v.a. bzgl. Metallschutz) aufweisen.

    Mal sehen... Da erhoffe ich mir zumindest von Brüniersalz mehr!

  • Eine Schnell- bzw Kaltbrünierung ist nicht so abriebsfest bzw mechanisch belastbar. Allerdings sehr viel besser als z.B. eine Lackierung (falls ordentlich gemacht).

    Gruß Play

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  • moi.ich nehme kaltbrünierung nur , wenn ich einen abgegriffenen antiklook herstellen möchte , weil die haltbarkeit eben so minderwertig ist....

    dafür ist es ok. sonst nicht.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Eine echte Heißbrünierung ist sehr viel haltbarer. Aber eine Kalt-Schnell-Brünierung ist auch nicht schlecht. Dazu muß man den Stahl vorbereiten. Genau so wie man beim Lackieren grundiert, ... Tut man das nicht, hält es entsprechend schlechter.

    Gruß Play

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