Aus der Werkstatt vom Kanonenfrosch - oder: ungeschliffen, ungebeizt, ungeölt.

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 16.955 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Oktober 2018 um 10:18) ist von Kanonenfrosch.

  • Ein kurzes Update:
    Da das Wetter am letzten Samstag trocken war wurde gegossen.
    Leider haben sich in das Kanonenrohr Lunker bzw. Lufteinschlüsse geschlichen...
    :thumbdown:

    Also heißt es am nächsten trockenen Tag wieder Gießen.

    Immerhin ist das verdichten/stampfen des Formsands nicht mehr so anstrengend. Habe mir aus einem Druckluftmeißel einen Stampfer gebaut.
    Es sind immerhin 40-50kg Sand zu stampfen.
    Druckluft sei dank nun nicht mehr so anstrengend.


    Viele Grüße!

  • Dumme Frage:

    Was ist das für eine Vertiefung oder Ausbuchtung mit unentgrateten Kanten in der Mitte der Kanone. Ist das die Öffnung, durch die das Metall gegossen wurde, die abgesägt und oder abgeschliffen wird?

    Gruß play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ah. Verstehe. Sah auch nicht gesund aus. Drücke Dir die Daumen, daß sowas nicht noch einmal passiert. Habe zwar keine Ahnung. Aber könnte man das flüssige Alu irgendwie dünnflüssiger bekommen? So daß es leichter in alle Hohlräume ohne Luftblasen fließt? Kenne mich damit Null aus. :(
    Daher Respekt.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Danke; das Alu war schon ziemlich heiß und damit sehr flüssig, ich werde wohl die Sandform leicht geneigt hinstellen, evtl kann die Luft dann leichter entweichen und nach oben strömen.

    Viele Grüße!

  • Leider haben sich in das Kanonenrohr Lunker bzw. Lufteinschlüsse geschlichen...

    Ich habe vom Metall gießen nicht wirklich Ahnung, war aber vor nicht mal 1 Jahr zu einer Werksführung bei Hallberg-Guss hier in Leipzig - war Hochinteressant !

    Und da ging es auch um Lunker und ähnliche Fehler im Guss, kann mich erinnern das die Feuchtigkeit vom Formsand da eine sehr wichtige Rolle spielt, ist der zu nass entsteht Dampf in der Form und das wäre einer der Hauptgründe für Lunker.

    Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, ist nur als Tip(p) gemeint.

    Uli

  • Habe das weitverbreitete Borax als Flux verwendet, evtl aber zu wenig; habe letztes Jahr im Sommer ein etwas größeres Kanonenrohr gegossen, dieses ist fehlerfrei aus der Form gekommen.

    Der Formsand ist schon vom Hersteller mit dem entsprechenden Öl getränkt worden. Die Feuchtigkeit sollte also auch stimmen.

    Naja, weiterprobieren :n12:

    Vielen Dank für die Tipps!

  • Wie groß ist das Ding? theoretisch könnte Rütteltisch oder Schleuderguß angewand werden ist das Teil zu Groß
    gekippt Laufnach oben so wurden früher die dinger gegoßen

  • Also Orginal wurden Kanonen stehend gegossen und es wurde auch Unterdruck erzeugt in dem die Gußform in einem Feuerring stand. Die Idee das Feuer zog Luft aus den Entlüfungslöchern. Ob erfolgreich entzieht sich meiner Kenntnis da gabs x Variationen. wie die Entlüftung verbessert wurde (oder verschlechtert) es gab auch die Methode an die Entlüftungslöcher Röhren zu befestigen die dann in unter Öfen/feuern führten um Unterdruck zu erzeugen. Die Schlechtesten Ergebnise gab es bei der Wachsmethode, da wird mit Wachs ein 1:1 Modell eingehüllt dann wird einfach gegoßen und das wachs schmilzt weg und das Metall übernimmt die Form. Für Glocken noch genutzt aber für Kanonen nur eine 1 aus 12 erfolgchance

  • Ein kleines Update: leider ist der am vergangenen Samstag durchgeführte Guss mit Messing nicht geglückt. Ich schätze auf zu geringe Vorwärmung des eingelegten Stahlrohres sodass das flüssige Messing eventuell an den Berührungspunkten „eingefroren“ zu schnell abgekühlt ist und deshalb nicht weiter geflossen ist. Ebenso sind einige Risse im Messing, deutet meiner Meinung darauf hin, dass sich das Messing beim abkühlen stark zusammen gezogen hat (Längenausdehnungskoeffizient); wäre nun das Stahlrohr entsprechend auf Temperatur, dann hätte es sich ebenfalls „stark“ ausgedehnt und dementsprechend beim abkühlen auf die ursprüngliche Länge/Durchmesser zusammengezogen. Dadurch wäre das Messing nicht über seine Flexibilität hinaus beansprucht worden. (Vermute ich)

    Bei Fragen oder Anregungen gerne schreiben!

    Viele Grüße vom Kanonenfrosch!

  • Ach ja, habe vergessen, zu erwähnen welches Messing ich geschmolzen habe: eine Menge Patronenhülsen sowie Armaturenmessing (alte Wasserhähne und Ventile aus dem Sanitärbereich) das schmelzen ging 1A.

    Ich freue mich schon darauf, den Messingmantel wieder irgendwie von dem Stahlrohr zu entfernen... X(