Erfahrung mit der Bleifreien Alternative!?

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 26.034 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Januar 2019 um 23:13) ist von Feuerwehr1988.

  • Hallo Freunde,

    bezüglich der ganzen Thematik zum Bleiverbot, hat sich mir die Frage gestellt, ob es evtl. Sinn macht Bleifreie Diabolos zu nutzen.

    Was mir bis jetzt bekannt ist... Bleifreie Diabolos sind:

    -leichter (schneller)
    -härter

    Aber im Gegenzug hab ich öfter gelesen, dass eben diese harten Materialien durch manche Läufe nicht durch gehen und stecken bleiben.

    Klar kann ein leichteres Dia auch einfacher abdriften durch Seitenwind, allerdings fliegt es ja bekanntlich schneller... Aber auf diese Diskussion möchte ich hier nicht eingehen, genau so wie der Punkt mit der gestreckten Flugbahn.

    Mir stellt sich hauptsächlich die Frage, wie es um die Präzision steht mit der Bleifreien Alternative.

    Und welche Erfahrungen Ihr bisher sammeln konntet in verschiedenen Waffentypen.
    Blieb beim Preller eher was stecken, als beim Presslüfter oder Vorkompremierer?

    Und dann noch ne kleine übersicht von den auf dem Markt befindlichen Sorten.

    Bisher hab ich nur die H&N FT Trophy Green im Blick gehabt. Gibt's noch andere Brauchbare Sorten?
    Diese Ganzen mit Kunststoff versehenen Sorten mal ausgenommen.
    Dass die nicht das Gelbe vom Ei sind, konnte ich schon feststellen.

    Berichtet mal und über eure Erfahrungen.

    Gruß Ebi

  • hatte bisher nur die RWS Hypermax Zinn und sowohl was den Preis als auch die Streukreise anbetrifft , keine so guten Erfahrungen. Zu dem hatte ich in der Haenel 300 damit eine Laufverstopfung und in der Walther Cp 88 blieben die schon teilweise in der Trommel stecken. Irgendwie ist das Losbrechmoment für unsere schwachen F Waffen einfach zu hoch. In Fwb 300S, größeren Haenel, Baikal gab es keine Funktiosstörungen,aber recht große Streukreise, schlechter sogar als die Fishbull Plinking Diabolo die wir hauptsächlich für die Haenel nutzen. Weiterer unangenehmer Nebeneffekt, die Querschlägerneigung. Vorteile sehe ich bisher noch nicht. Mag sein,dass es mit 16 Joule aufwärts besser geht, in Deutschland aber nicht zu empfehlen.

  • Selbst auf 10m sind die nicht so präzise wie eines aus Blei, da gibt es nix schön zu reden. In manchen Zeitschriften wo Match LG´s gestestet wurden sind auch Bleifreie Flachköper mit getestet worden. Gibt die Test´s als PDF auf bei Tante G eingeben: LG400 E Test, Steyr Challenge E Test, da sieht man es ganz gut.
    Man darf nicht vergessen das sind Top Hightech LG und nur 10 Meter und die sind im schnitt 2mm schlechter wie die beste Sorte. Das ist ne Menge wenn man wie klein der Zielbereich der ISSF Scheibe ist.
    Man darf auch nicht vergessen, dass ein relativ leichtes Geschoss zwar schneller ist, aber es verliert auch schneller an Geschwindigkeit. Somit fallen Sie unter umständen mehr als das schwere auf Distanz.

    Für mich sind die erstaml nix.
    Ich habe ein paar Sorten hauptsächlich Rundköpfe hier in Testpackungen liegen vllt. klappt es mal wenn es wieder wärmer ist die zu testen, Windstille vorrausgesetzt.

  • LG400 E Test, Steyr Challenge E Test

    Warum stellst keinen Link ein?
    https://www.frankonia.de/images/multime…91015-de-DE.pdf

    In der Tat sind die RWS Hypermatch deutlich schlechter im Streukreis, aber auch beeindruckend schnell.
    Ich denke, da ist die Entwicklung noch am Anfang und die Vielfalt werden später bessere Ergebnisse bringen. Im Moment besteht ja noch Zwang diese bleifreien Dias zu benutzen.

  • Wenn irgendwann wirklich mal ein Zwang bestehen sollte, dann wird die Entwicklung mit Sicherheit schnell voran schreiten.

  • So passiert das gerade bei den Jagdgeschossen, wo in Kürze ein Bleiverbot bei der Jagd kommen wird. Das Misstaruen unter der Jägerschaft ist groß, aber ich habe auch gute Meinungen gehört, die das wirklich mal probiert haben.

  • Habe letztens mal ne Testreihe mit nem Haenel 312 gemacht und da ist mir was aufgefallen.

    Durchschnittswerte:
    Geco (0,45g): 184,5m/s - 7,66J
    JSB Exact Express (0,51g): 172,1m/s - 7,55J
    Stoeger X-Speed [Zinn] (0,36g): 220,1 m/s - 8,71J

    Zinndias dürften bei ner Reihe F-Waffen also durchaus zu komplikationen führen, sofern die Waffen nach Umstellung auf Zinn auch zwingend die 7,5J-Grenze einhalten müssen.
    Wer weiß was der Gesetzgeber draus macht...

  • Habe letztens mal ne Testreihe mit nem Haenel 312 gemacht und da ist mir was aufgefallen.

    Durchschnittswerte:
    Geco (0,45g): 184,5m/s - 7,66J
    JSB Exact Express (0,51g): 172,1m/s - 7,55J
    Stoeger X-Speed [Zinn] (0,36g): 220,1 m/s - 8,71J

    Zinndias dürften bei ner Reihe F-Waffen also durchaus zu komplikationen führen, sofern die Waffen nach Umstellung auf Zinn auch zwingend die 7,5J-Grenze einhalten müssen.
    Wer weiß was der Gesetzgeber draus macht...

    Sehr interessant!
    Also hätte man ja bei Beispielsweise einem grünen FT Event, bei dem kein Blei geschossen werden darf die A-Karte, weil man beim Messen über das Erlaubte käme. Oder würde man zum messen Blei Dias benutzen?

    Gab es sowas eigentlich schon mal? Bleifreies FT?

    Ich kenne es nur von manchen Flinten Ständen, auf denen kein Blei geschossen werden darf.
    Dort muss man sich mit Weicheisen Schrot anfreunden.

  • Das Haenel-Gewehr ist keine F-Waffe. F-Waffen sind bereits so ausgelegt, dass auch mit leichten Diabolos die 7,5 J Grenze nicht geknackt wird.

    Und es ist schon lange bekannt, dass Federdruckwaffen leichte Geschosse bevorzugen. Ich habe mal eine Versuchsreihe mit der HW45 gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass Diabolos um die 0,3-0,4 Gramm die höchste E0 erreichen.

    Probleme mit dem Losbrechmoment hatte ich nur mit den Baracuda Green. Damit im Schnitt ca. 1 Joule weniger aus all meinen Federdrückern. Die FTTG und die Match Green funktionieren selbst aus der schwachen HW70 und dem Diana 25 (mit extrem krassen Zügen und Feldern ) problemlos. Stecken geblieben ist mir noch nichts ^^

    Bei CO2 hingegen ist natürlich etwas Energieverlust zu erwarten (weil CO2 schwerere Dias bevorzugt, das Gas ist "zu langsam" ).

  • Also hätte man ja bei Beispielsweise einem grünen FT Event, bei dem kein Blei geschossen werden darf die A-Karte, weil man beim Messen über das Erlaubte käme. Oder würde man zum messen Blei Dias benutzen?

    Generell ist das eine interessante Frage, wie der Gesetzgeber damit umgehen wird. Wenn ich mich aber recht erinnere, sind die Bedingungen und die Toleranzgrenzen beim offiziellen Test von F-Waffen genau festgelegt. Das wird auch das Geschossgewicht mit einbeziehen. Wenn nun mit deutlich leichteren Geschossen rechnerisch leicht höhere Energien erzeugt werden, muss das nicht im Widerspruch mit den festgelegten Regeln und Prüfverfahren sein, die bekanntlich die leichten Dias nicht einbezieht.

  • Ich verwende für mein WLA und meinen 586er drinnen RWS Geco (Blei) und draußen H&N FTTgreen (Zinn). Die Streukreise dieser Waffen sind mit beiden Sorten deutlich kleiner, als mein eigener, also für mich okay. Mich stören bei den FTTgreen lediglich die wegen der abgerundeten Köpfe nicht so sauber gestanzten Löcher.

    Mit dem längeren meiner beiden Colt SAA (7,5") verschieße ich, obwohl BB-Version und BB-Hülsen, ebenfalls Diabolos, die ich bis ganz vorn in die Hülsen hinein schiebe. Dafür sind die FTTgreen aber wohl zu hart und bleiben oft im Lauf oder sogar schon in der Hülse stecken, weshalb ich sie im SAA nicht mehr verwende und und mit dieser Waffe Diabolos nur noch drinnen verschieße.

    Einem eventuellen Bleiverbot sehe ich aber gelassen entgegen und teile den Optimismus Derer, die davon ausgehen, dass die Hersteller dann brauchbare bleifreie Legierungen auf den Markt bringen werden.

    Off Topic:
    Weiter oben tauchte der Begriff Losbrechmoment auf. Ein Moment hat die Einheit Nm (Newtonmeter) und berechnet sich aus Kraft mal Hebelarm, tritt also nur bei Drehbewegungen auf. Da es sich bei einem Geschoss aber um eine weitestgehend geradlinige Bewegung handelt, muss beim Schießen also kein Losbrechmoment, sondern eine Losbrechkraft (Einheit N=Newton) überwunden werden.

    Und ja, ich weiß, auch viele Fachleute benutzen bei Geschossen mitunter den Begriff Losbrechmoment. Ist aber dennoch ähnlich falsch wie Luftdruckwaffe statt korrekt Druckluft- oder Pressluftwaffe.

  • Man sollte nicht ausser Acht lassen, daß es einen Unterschied machen könnte, ob der Lauf schon mit Blei durch den vorherigen Beschuß "beschichtet" wurde bzw sich Bleiablagerungen gebildet haben oder ob es ein jungfräulicher Lauf war / ist, in dem sich dann Zinnablagerungen bilden, ...

    Ich bleibe bei Blei. Blei ist weich und schwer. Zwei ideale Eigenschaften für Diabolos!

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (8. Januar 2018 um 12:30)

  • Mir ist grad nicht klar, warum ein leichteres Geschoss plötzlich einen höhere Energie hat.
    Außer, die Blei Geschosse mit der geringeren Energie sind suboptimal! Denn das Gewehr hat die gleiche Feder im gleichen System, das einzige, was sich ändert ist das Geschossgewicht (ja und die benötigte Kraft, das selber durch den Lauf zu treiben.)
    Oder leide ich unter einem Denkfehler?

    wyrd bið ful aræd

    ColtBlue

  • Je schwerer um so langsamer. Je leichter um so schneller. Die Energie müßte identisch sein. Eventuell, da die Druckluft bei schweren, langsamen Diabolos mehr Zeit, diese zu beschleunigen, da das Dia länger im Lauf verweilt, könnte die Energie höher sein?

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Mir ist grad nicht klar, warum ein leichteres Geschoss plötzlich einen höhere Energie hat.

    Das liegt daran, dass die Geschwindigkeit im Quardat einhergeht.
    Vo x Vo : 2000 x Geschossgewicht

    also....

    110 x 110 : 2000 x 0,5 = 3,025 Joule
    160 x 160 : 2000 x 0,5 = 6,4 Joule

    Formel. E = (m * v²) / 2
    (Energie = Masse multipliziert mit Geschwindigkeit zum Quadrat dividiert durch 2)

    Eine Verdoppelung der Geschossgewichtes ergibt eine Verdoppelung der Energie (bei gleichbleibender Geschwindigkeit).
    Aber eine Verdoppelung der Geschossgeschwindigkeit ergibt eine Vervierfachung der Engerie.

  • Das ändert nichts daran, daß entscheidend ist, wie viel Energie in das Projektil gesteckt wurde. Das ist erst einmal unabhängig vom Gewicht, wenn man 7,5 Joule zugrunde legt. Das Schwere wird mit 7,5J beschleunigt und das Leichte wird mit 7,5J beschleunigt.

    Die Frage ist, ob beim schwereren z.B. mehr Energie in das Dia übertragen wird, weil es sich länger im Lauf befindet und daher die Kraft der Druckluft länger einwirken kann?

    Auch die Reibung im Lauf ist mitentscheidend, wieviel der theoretischen 7,5J übertragen werden. Daher haben halt einige LGs Einstellschrauben für die 7,5J.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (8. Januar 2018 um 13:05)