Es gibt 116 Antworten in diesem Thema, welches 31.967 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Januar 2018 um 13:43) ist von Floppyk.

  • Hallo,


    Beim Recherchieren bin ich auf dieses Forum gekommen, das ich für sehr informativ halte. Daher habe ich mich hier angemeldet. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir bei einigen Fragen weiterhelfen würdet.


    Vorab eine kleine Vorstellung: Ich bin 55 Jahre alt (also aus den „Rambo“-Zeiten schon ein bißchen raus), selbständig und war lange Zeit im Motorsport aktiv, was nun aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen aber nicht mehr so geht.


    Vor einigen Jahren habe ich ich mich für den Schießsport interessiert, ging in einen Schützenverein und habe dort auch eine Sachkundeprüfung erfolgreich absolviert. Aus beruflichen Gründen habe ich jedoch damals keine WBK beantragt, da mir die Zeit zum regelmäßigen Schießen fehlte. Dies ist auch heute noch ein Problem; bei meinen Recherchen bin ich jedoch auf die Kategorie Flobert-Waffen gestossen. Nach meinen Informationen benötigt man dafür zwar eine grüne WBK, jedoch keinen Bedürfnisnachweis, was diese Waffenart für mich interessant macht.


    Ich beabsichtige nun, in den nächsten Wochen diese WBK zu beantragen. Wie bereits geschrieben, eine Bescheinigung über die Sachkundeprüfung liegt vor, mein Führungszeugnis ist einwandfrei und die Installation eines erforderlichen Waffenschranks sollte auch kein Hindernis darstellen. Als Waffen könnte ich mir die RE38 sowie die RG3 vorstellen. Besonders interessieren würden mich allerdings die Zoraki-Modelle 918 und RG1, da ich diese bereits in der SSW-Version besitze (und bevor jetzt Fragen kommen, ja, ich habe den kleinen Waffenschein) und von diesenWaffen überzeugt bin.


    Nun zu meinen Fragen:


    Wie verhält es sich mit den Voreintragungen? Sollten bereits bei der Antragsstellung sämtliche beabsichtigten Modelle aufgeführt werden? Was ist, wenn mir ein anderes Modell zusagt und ich es erwerben möchte? So weit ich weiß kann die Registrierug innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ja auch nachträglich erfolgen. Von den Kosten wäre aber vermutlich eine Sammeleintragung günstiger, oder?


    Wie verhält es sich mit dem Munitionserwerb? Benötigt man dafür eine extra-Bescheinigung oder ist diese in der WBK-Genehmigung inkludiert? Die Waffen würde ich gern in den 6mm-Versionen erwerben; evtl kommen noch 1 oder 2 4 mm-Waffen dazu.


    Die RE38 sowie die RG3 habe ich bereits bei deutschen Anbietern gefunden, die Zoraki-Modelle allerdings nur in Internet-Shops aus Tschechien. Werden diese Waffen auch von deutschen Händlern angeboten? Wenn nicht, wie verhält es mit der Online-Bestellung bei solchen Shops? Sie werden dort als frei ab 18 angeboten. Gibt es Erfahrungswerte mit Bestellungen aus Tschechien, welche Händler sind seriös und welche nicht und vor allem, wie sieht die Rechtslage aus, dürfen diese Waffen überhaupt importiert werden? Diese Frage bezieht sich natürlich auf den Munitionserwerb.


    Könnt Ihr mir in diesem Zusammenhang empfehlenswerte Händler aus Deutschland und/oder ggf. Tschechien nennen (falls es als Forenbeitrag nicht erlaubt ist gern auch als PN)?


    Ich wäre Euch für Eure Tipps und Informationen sehr dankbar. Wie Ihr hoffentlich aus meinen Zeilen erkennen könnt geht es mir nicht um Ballerei auf Menschen oder Tiere (ich bin ein großer Tierfreund und habe selbst zwei Hunde), sondern um gelegentliches Sportschießen auf dem eigenen Grundstück (die Voraussetzungen sind mir bekannt und sie sind gegeben) oder bei einem Schießsportverein.


    Vielen Dank Für Eure Mühe

    Firebird

  • Ich denke, da hast du etwas missverstanden.
    Sie RG 3: Zoraki 917 u.a. sind freie Waffen, erwerbbar ab 18.
    Wenn du scharfe Flobert meinst, die gibt/gab es in 6 und 9 mm. Die Waffen sind nur für Jäger erwerbbar, weil nur Jäger keinen einzelnen Bedürfnisnachweis für Langwaffen erbringen müssen. Faktisch aber als Jagdwaffe unsinnig. Die gehen massenhaft in die Vernichtung.
    Als Sportschütze sind sie nicht zugelassen, deswegen auch nicht als Sportschütze erwerbbar.
    Bliebe da noch 4 mm Waffen, die zwar WBK pflichtig sind, aber nur bedürfnisfrei wenn diese ein F Zeichen haben. Auch nur dann auf eigenem Grund schießbar. Die Waffen im Kal. 4M20 hätten zwar ein F, aber es gibt keine Munition mehr zu kaufen.
    Bliebe da nur noch 4 mm kurz und lang, aber in der F Version wohl seltener.

  • In 4mm lang gibt es zumindest auf dem Gebrauchtmarkt noch Einiges, oft Revolver von ME.
    In 6mm Flobert mit F (mit Entlastungsbohrungen) bekommt man ab und zu auch noch mal was zu Gesicht.
    Die Frage ist wie lange die Munitionsversorgung da noch gesichert ist, gut, noch könnte man sich damit eindecken, wobei doch Recht teuer.
    Die Frage ist ob sich das lohnt, von der Leistung hält da so manche Luftpistole mit, und Diabolos sind deutlich günstiger.
    PS: jeder Sportschütze mit gelber WBK kann Flobert Langwaffen erwerben, bei der gelben brauchst du auch keinen Einzelnachweis, wenn man die hat kann man einkaufen gehen und lässt die Waffen hinterher eintragen.
    Oder hat sich da was in den letzten Jahren geändert?

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo.M (1. Januar 2018 um 16:03)

  • Vielen Dank für die Infos, es ist halt leider ein recht kompliziertes Gebiet und ich kann nur nach den Infos auf den diversen Seiten gehen. Laut den mir vorliegenden Informationen bezieht sich die Bedürfnisfreiheit (um die es mir ja vorrangig geht) auf 4und 6mm-Flobert. In einem deutschen Waffen-Onlineshop wird beispielsweise der ME38 Flobert mit dem Kaliber 6mm short angeboten, erwerbbar mit einer grünen WBK (das exakt gleiche Modell für eine rote WBK kostet übrigens 16€ weniger, kann mir das jemand erklären?). 6mm Flobert-Munition als Rund- und Spitzkugeln sind ebenfalls in D legal über das Internet zu bekommen.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei dem besagten Modell nicht um eine SSW handelt, denn warum sollte für eine SSW eine grüne WBK erforderlich sein? Klärt mich bitte auf.

    Luftgewehr und -pistolen besitze ich auch, aber das Schuß-Erlebnis und -Geräusch ist halt nicht das Gleiche.

  • So, nun bin ich wieder am PC und kann besser als auf dem iPad tippen.

    Die genannten Zorakis mit Ausnahme der SSW, wie der 918 kenne ich nicht. Aber grundsätzlich benötigt man zum Antrag einer WBK-pflichtigen Schusswaffe ein Bedürfnis, sowie Sachkunde und den Nachweis der sicheren Lagerung. Das bedeutet schon mal den Kauf eines Waffenschrankes mindestens der Sicherheitsklasse 0. Je nach Größe und Schlossart sind das schnell 1000 €.
    WSK ist klar und offenbar vorhanden.
    Bliebe noch das Bedürfnis. Eigentlich sollte das in der WSK ein Thema gewesen sein, aber gern noch einmal.
    Das Bedürfnis ist die Begründung, warum man eine Schusswaffe erwerben und besitzen darf.Es gibt zwei Ausnahmen zur Erforderlichkeit eines Bedürfnisses. Erbwaffen und sog. bedürfnisfreie Waffen nach Anlage ... WaffG. Das sind Feuerwaffen, die weniger als 7,5 J haben und folglich mit einem :F: gekennzeichnet sind. Sie haben folglich nicht mehr Energie als herkömmliche Druckluftwaffen.Die Munition dazu ist relativ teuer. Es ist nun offenbar, dass die klassische Munition im Kal. 4M20 nicht mehr gefertigt wird. Restbestände sind wohlmöglich noch zu bekommen, aber diese Munition gab es ohnehin nicht an jeder Ecke. Es gibt noch andere 4 mm Munition, aber irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass die Produktion der nötigen 4 mm Rundkugel auch eingestellt worden ist.
    Als Sportschütze kann man ein Bedürfnis bekommen, aber auch nur für sportlich zugelassene Waffen. Zwar gibt es die Disziplin 4 mm Zimmerstutzen, aber da diese Waffen rund 30 J haben, sind sie nur auf Schießständen nutzbar. Allerdings hat man dann als Sportschütze bis zum Großkaliber auch andere Möglichkeiten.

    Munition: Mit Ausnahme vererbter Waffen und der roten Sammel-WBK bekommt man auch über die WBK den Munitionserwerb der eingetragenen Waffen genehmigt.

    WBK: Es gibt 3 verschiedene WBK-Farben. Die rote WBK ist eine WBK für Sammler. Sie ist ein Heftchen mit Platz für 168 Einträge. bekommt man nur über ein Gutachten und ist dann auf das Sammelgebiet beschränkt. Regelmäßiges Schießen ist mit den Waffen nicht zulässig.
    Gelbe WBK bekommen Sportschützen. Darauf keine halbautomatischen Waffen eintragungsfähig, egal ob kurz oder lang. Aber man benötigt für nachfolgende Waffen kein erneutes Einzelbedürfnis. Bedingung ist aber die sportliche Nutzbarkeit.
    Grüne WBK: Für alle anderen Waffen. Jede Waffe benötigt ein Einzelbedürfnis, Munitionserlaubnis kostet extra.
    Sportschützen haben oft gelb und grün zusammen, weil z.B. Pistolen und Selbstladelangwaffen nicht auf gelb gehen, aber dennoch sportlich nutzbar sind.
    Sportliche Nutzbarkeit ist einfach erklärt: Für die Waffenart muss es eine Disziplin geben. Es unterscheidet sich je nach Waffenart noch, ob diese Waffe im "eigenen" Verein geschossen werden kann, oder ob man die Waffe generell irgendwo sportlich schießen kann.

    Alles klar?

  • Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei dem besagten Modell nicht um eine SSW handelt, denn warum sollte für eine SSW eine grüne WBK erforderlich sein? Klärt mich bitte auf.

    Gehst du!
    SSW kannst du frei ab 18 kaufen, zum verdeckten Führen in der Öffentlichkeit braucht du seit einiger Zeit den kleinen Waffenschein.
    Die besagten Flobert Waffen sind scharfe Waffen, wenn bei 6mm Flobert ein F auf der Waffe ist, ist diese durch Entlastungsbohrungen in der Trommel auf unter 7,5 Joule gedrosselt, ansonsten hat das Kaliber je nach Lauflänge etwa 15-35 Joule.
    Warum die angebotenen Waffen verschiedene Preise haben? Im Prinzip ist es egal auf welche WBK die eingetragen werden, kommt drauf an welche der Kunde hat.
    Evtl ist die für die Grüne in F Ausführung, die für die Rote mit voller Leistung? Das müsste man beim Verkäufer erfragen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo.M (1. Januar 2018 um 17:07)

  • Ich glaube er meint diese:
    http://www.waffen-onlineshop.de/Kurzwaffen/Kle…WEME261281.html

    Wie beschrieben, bedürfnisfrei aber WBK-pflichtig.
    Etwas schmunzeln muss ich bei "günstige Munition". Frankonia ist zwar nicht unbedingt die günstigste Quelle, aber als Anhaltspunkt:
    https://www.frankonia.de/6mm+Flobert+Sp…elnummer=189693


    Zum Vergleich: KK-Munition ist so ab rund 4 € die 50'er Schachtel zu haben. Für 33 € bekommt man auch locker 3 Schachteln 9 Para.

    Nachtrag: Auch wenn die Waffe bedürfnisfrei zu bekommen und zu Hause zu schießen ist, sind alle anderen Bedingungen erlaubnispflichtiger Waffen zu beachten.
    In aller Regel lohnt der Aufwand für diese Waffenart nicht.
    Nachtrag 2: Ich habe mal nach nun zugelassenen Kurzwaffenschränken gesucht. Einfache und kleine Ausführungen kosten schon knapp 400 €, wobei ich in der Kürze natürlich nicht alle Angebote finden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (1. Januar 2018 um 17:21)

  • Hallo Floppyk,

    erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Leider hilft es mir nur bedingt weiter. Vielleicht sind meine Fragen für einen Insider naiv, aber ich versuche gerade, mich in das Thema einzuarbeiten und so viel wie möglich Informationen zu sammeln, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

    Wie Du am Anfang Deines Artikels erwähnst ist i. d. R. ein Bedürfnis nachzuweisen. Im Bereich der WBK (Waffenschein ist ja wieder ein anderes Thema) fallen mir neben dem Sammeln (rot) nur Jagen und regelmässiges Sportschiessen ein. Und genau darum geht es ja. Ich möchte nicht auf Tiere schießen (und auf Menschen auch nicht), damit entfällt Jagen. Und mir fehlt die Zeit, regelmäßig an Schießtrainings teilzunehmen, weil ich einen Teil meiner Zeit in Spanien verbringe und auch noch einige andere Verpflichtungen habe. Daher kam ich auf die Idee mit den Floberts mit max. 7,5 J, denn für diese soll doch eben die Bedürfnisfreiheit gelten, von der Du ja auch als Ausnahme geschrieben hast. Somit kann ja gar nicht für diese Waffen ein Einzelbedürfnis nachgewiesen werden müssen, wenn es eine Bedürfnisfreiheit gibt.

    Falls Du so nett wärst und die Zeit findest, vielleicht könntest Du mal in diesem deutschen Online-shop nach der 6mm RE38 schauen, die mit der grünen WBK erhältlich sein soll und mir mitteilen, ob diese den genannten Erfordernissen entsprechen würde.

    Wie auch immer, nochmals Danke für Deine Ausführungen.

  • Falls Du so nett wärst und die Zeit findest, vielleicht könntest Du mal in diesem deutschen Online-shop nach der 6mm RE38 schauen, die mit der grünen WBK erhältlich sein soll und mir mitteilen, ob diese den genannten Erfordernissen entsprechen würde.

    Es steht doch klar in dem Angebot, dass dieser WBK-pflichtig aber bedürfnisfrei ist. Die nötige WBK mit Voreintrag und Munitionseintrag kostet dich je nach Bundesland gute 100 €.
    Was willst du noch wissen?

    Nachtrag:
    Beim Antrag der WBK beziehe dich auf WaffG Anlage 2...
    1.
    Erwerb und Besitz ohne Bedürfnisnachweis (§ 4 Abs. 1 Nr. 4)
    1.1
    Feuerwaffen, deren Geschossen eine Bewegungsenergie von nicht mehr als 7,5 Joule erteilt wird und die
    das Kennzeichen nach Anlage 1 Abbildung 1 der Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 24. Mai 1976
    (BGBl. I S. 1285) in der zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes geltenden Fassung oder ein durch
    Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c bestimmtes Zeichen tragen;
    1.2
    für Waffen nach Nummer 1.1 bestimmte Munition.

  • Ja, die ist unter 7,5 Joule, schau mal in der Erklärung auf der Seite zu rot/grün, wie schon vermutet, grün=F Rot=kein F , die Mehrkosten wahrscheinlich weil das F-fen was kostet.

  • Hallo,

    wenn dir die Zeit zum schießen fehlt, wozu brauchst du dann eine WBK pflichtige Waffe?
    Um hin und wieder mal zu schießen, dürfte doch dann eine freie Luftdruckwaffe genügen, oder du gehst in einen Schützenclub und schießt dort mit einer Vereinswaffe.
    Sportschießen oder Jagen sind keine Hobbys die man nach Lust und Laune unregelmäßig betreiben sollte.

    Das ist aber nur meine Meinung und ist nicht böse gemeint.

  • @Ingo.M,

    Dir auch lieben Dank für die Antwort. Die SSW sind ja wieder eine ganz andere Schiene, davon habe ich Einige, fast alle 9mm und wie ich in meinem Eingangspost schon erwähnte, auch den kleinen Waffenschein.

    Okay, das mit den Entlastungsbohrungen könnte den Preisunterschied erklären, danke.

    Wäre sehr nett von Dir, wenn Du mir Dein zweites Posting näher erklären könntest. Wie gesagt, ich war vor Jahren mal in einem Schützenverein, aber inzwischen hat sich doch viel verändert und es wäre toll, wenn Ihr mich auf den aktuellen Stand bringen würdet.

  • @Floppyk,

    ganz herzlichen Dank für Deine Mühe. Genau diese Waffe meinte ich. Mir ist schon bewusst, dass es ein gewisser Aufwand und Kostenfaktor ist, doch den hat man ja nur 1 Mal für die Beantragung der WBK und den Kauf des Waffenschranks und der Waffe. Ob es lohnt, keine Ahnung, aber lohnte es sich, 1.000€ oder mehr für ein Rennwochenende auszugeben? Eher nicht, Spaß hat es trotzdem gemacht.

    Die günstigsten Bezugsquellen für Waffen und Munition habe ich sicher noch nicht gefunden; bisher reichte die Zeit nur für einen groben Überblick. Aber ich hoffe, auch da kann mir das Forum weiterhelfen.

  • @Matthias777,

    Dir auch einen Dank für Deinen Kommentar, den ich absolut nicht als böse aufgefasst habe. Im Prinzip hast Du sicher recht, Luftdruckwaffen würden reichen, aber ich habe früher im Verein schon mit größeren Waffen geschossen und es ist einfach ein Unterschied. Wobei mir schon klar ist, dass auch die Floberts nicht wirklich an die "Grossen" rankommen. Und nicht jeder Verein gibt so ohne Weiteres "Gastwaffen" heraus. Mal zur Schnupperstunde klar, aber irgendwann wollen sie dann doch, dass man Verteinsmitglied wird. Ist zumindest meine Erfahrung. Und wie gesagt, Jagen würde für mich gar nicht in Frage kommen; ich könnte nie auf ein Tier schiessen.

  • Nochmal an Ingo,

    ich verstehe Deinen Kommentar zu "preiswerte und solider Trainingswaffe" so, dass Du dem nicht wirklich zustimmen kannst. In Bezug auf preiswert gebe ich Dir sicher recht. Aber das ist ja auch nicht mein primäres Anliegen. Am preiswertesten ist es, gar nicht zu schiessen...

  • Preiswert in dem Sinne das größere Munition kaum teurer bzw. sogar günstiger ist.
    Trainingswaffe weil Flobert Waffen einen Glattlauf haben und so von der Präzision schlechter als jede Luftpistole mit gezogenem Lauf sind. Wobei bei Rundkugeln ein gezogener Lauf auch nicht viel bringt.
    Aus Sicht eines Schützen macht son Ding halt wenig Sinn, wer so was als Sammelgebiet nimmt OK.
    Flobertwaffen sind mal zur Schädlingsbekämpfung auf kurze Distanz und Spaßschiessen in Biergärten entwickelt worden, als Anfang der 70er die 7,5J eingeführt worden sind, wurden aus der Not diese gedrosselten Dinger entwickelt, die dann später trotz F, WBK pflichtig wurden.
    Ich habe früher selbst eine Zeit lang Zimmerstutzen (15m) geschossen, der Sport bzw die Disziplin ist aber mittlerweile auch nahezu tot.
    Ich kenne jedenfalls niemanden mehr der das schießt, KK ist halt deutlich günstiger.

    4 Mal editiert, zuletzt von Ingo.M (1. Januar 2018 um 18:49)

  • @Ingo.M

    Das mit den Munitionspreisen habe ich schon mitbekommen, nur dass die Dinger nicht sonderlich präzise sind war mir neu. Genau deswegen habe ich mich hier ja angemeldet, um etwas zu lernen. Danke! Zum Sammeln wäre dann ja die rote WBK erforderlich, doch darf man dann mit diesen Waffen überhaupt schießen?

  • Trainingswaffe weil Flobert Waffen einen Glattlauf haben

    Da bin ich nicht sicher, ob das wirklich für alle Flobert zutrifft, insbesondere bei Kurzwaffen. Mein 4M20 Weihrauch Armenius hatte jedenfalls einen gezogenen Lauf, ist zugegebenermaßen jedoch auch kein 6 bzw. 9 mm Flobert.

    Flobertwaffen sind mal zur Schädlingsbekämpfung auf kurze Distanz entwickelt worden,

    Das muss man auch ergänzen: Die klassischen 6 und 9 mm Flöober Langwaffen waren "Bauengewehre", die die Bauern zur Rattenbekämpfung hinter der Stalltür stehen hatten. Diese Waffen waren Einzellader und konnten mit Kugel oder Schrot geschossen werden. Da Schrot in gezogenen Läufen schlecht funktioniert, aber eine Kugel mit leichtem Präzisionsverlust auch in Glattläufen funktioniert, haben diese Waffen zu Gunsten des Schrotschusses glatte Läufe. Den Präzisionsnachteil konnte man hinnehmen, weil sie ohnehin nur auf kurze Distanz eingesetzt wurden. Da sie früher frei verkäuflich waren, tauchen diese Waffen noch immer wieder mal auf. Meistens haben diese nun illegalen Status, weil sie bei der früheren Amnestiereglung nicht angemeldet wurden. Eine nachträgliche Legalisierung ist nicht möglich, bzw. der Aufwand lohnt nicht. Die Waffen sind eben wegen der Stalllagerung oft im sehr schlechten Zustand und zudem für den Jäger uninteressant. Daher hat wohl jeder Waffenhändler schon den ganzen Schirmständer voll damit, um sie bei nächster Gelegenheit der Vernichtung zuzuführen.
    Munition gibt es teilweise noch im Handel, ist aber teuer und wohl nicht mehr in allen Ausführungen erhältlich. Das dürfte wohl auch eine sterbende Variante werden.

    Übrgiens: Der Begriff Flobert beruht auf der Erfindung des französische Büchsenmachers Louis Nicolas Auguste Flobert, der Patronen entwickelte, die kein Treibmittel enthielten, sondern der Zündsatz auch für den Geschossantrieb nutze. Daher haben diese Patronen auch nur eine sehr begrenzte Leistung.