Bleiverbot (?), auch bei Diabolos etc.

Es gibt 187 Antworten in diesem Thema, welches 42.569 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Januar 2018 um 19:04) ist von Olja.

  • Wie leicht wäre es denn Eurer Meinung nach, im Bereich der Geschosse von Blei auf ein anderes Material umzuschwenken?

    Das hohe spezifische Gewicht und die Weichheit von Blei wäre sicher schwer zu ersetzen, aber das könnte ich mir evtl. noch vorstellen, dass man hier Kompromisse schließt, um ein weniger giftiges Material einzusetzen.

    Was ich eher sehe, ist ein Kompatibilitätsproblem -- die meisten Druckluftwaffen sind auf das Gewicht und die Weichheit von Bleidiabolos abgestimmt, und das kann man auch nicht so leicht ändern, zumindest nicht für die bestehenden Waffen.

    D.h. selbst wenn man sich hier auf ein anderes Material einigt, bedeutet das, dass die bestehenden Waffen anders eingestellt wenn nicht gar umkonstruiert werden müssten.

    Die Hersteller haben damit sicher weniger ein Problem ;) als die Besitzer dieser Waffen.

    Was mich gerade wirklich nervt, ist, dass die EU hier anscheinend wieder was verabschieden konnte, ohne dass die relevanten Lobbygruppen auf EU-Ebene dazu informiert bzw. Alarm geschlagen haben. Die EU-Politiker gehen ja bekanntemaßen und nicht zum ersten Mal davon aus, dass wer sich nicht rechtzeitig beschwert, selber schuld ist. Darauf müssen die Waffenbesitzer sich einstellen und entsprechende Begleitung durch Lobbyorganisationen sicherstellen, anders wird es nicht gehen.

  • Man schaut sich einfach mal die Zerfallsreihe von Uran an und welche Elemente im Laufe des radioaktiven Zerfalls entstehen. Blei ist das Endprodukt und weil es nicht mehr radioaktiv strahlt, zerfällt es auch nicht weiter.
    Das natürliche Uran 238 zerfällt über mehrere Zwischenschritte. Bis es zum stabilen Blei geworden ist, dauert es "nur" mal eben runde 5 Mrd Jahre (Halbwertszeit).
    http://www.0095.info/de/index_these…fallzublei.html

    Übrigens ist auch die früher übliche Bleikapsel von Sektflaschen verschwunden und durch Zinn oder Kunststoff ersetzt worden. Das dürften die Wenigsten bemerkt haben. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass Blei nur aus produktionstechnischer Vereinfachung und Kostengründen verwendet wurde und vom Endverbraucher (der Sektflasche) grundsätzlich auf den Müll landete:
    http://www.weinkenner.de/weinpraxis/das…ion-der-kapsel/

  • Wie leicht wäre es denn Eurer Meinung nach, im Bereich der Geschosse von Blei auf ein anderes Material umzuschwenken?

    Auf diese Frage habe ich gewartet.
    Ich sehe das so:
    Einige Länder auf der Erde haben bereits ein Verbot von Bleigeschossen zur Jagd. Wie das bei sportlich genutzter Munition ist, weiß auch allerdings nicht. Natürlich wird die Umstellung nicht problemlos erfolgen, allerdings verfolge ich das Thema für die Jagd schon seit einiger Zeit. Die Entwicklung der Geschosse geht weiter und diese funktionieren auch immer besser. Problematisch sehe ich das für die Bereiche, wo kleine und/oder leichte Bleigeschosse verwendet werden. Diabolos sind da genauso ein Beispiel wie z.B. das jagdliche Kaliber .222 Rem. Den Jägern ist bekannt, dass diese Patrone denkbar knapp als Rehwildpatrone zugelassen ist. Dazu muss das Geschoss 1000 Joule in 100 m haben. Wenn man das Geschoss jedoch nicht wesentlich größer machen kann, muss es in der Folge leichter werden. Da man es kaum mehr schneller machen kann, wird das mit der gesetztlichen Mindestanforderung von 1000 J knapp werden. Möglicherweise wird diese Patrone dann nur Schonzeitpatrone degradiert.
    Bei Diabolos ist das analog zu sehen. Wenn Aufgrund von Magazingrößen das Geschoss nicht länger werden darf, wird es leichter. Erste Tests von Zinndias scheinen eine deutlich schlechtere Präzision zu bescheinigen. Wir dürfen da mal gespannt sein.
    Ach ja, die Verwendung von Stahlschrot bei Flinten wird überaus kritisch gesehen. Wer CO2 Waffen mit Stahl-BB verwendet, weit auch warum. Zudem kann man Flinten bei Verwendung mit Stahlschrot nicht mehr unbedenklich alle Chokevarianten verwenden.
    Auch bei VL wird eine bleifreie Verwednung wahrscheinlich nicht klappen.

  • Um ein Unrechtsbewustsein zu schaffen, sind klar gesetzte Verbote mit Strafen nötig

    Hmm, wie definiert das jeder für sich?
    Jeder von uns weiss, dass manche Dinge verboten sind, macht sie aber trotzdem.
    Dennoch fühlt man sich selber im "Recht". Das Gesetz sagt das eine, der gesunde Menschenverstand was anderes.
    Verbote sollten immer das letzte Mittel der Wahl sein, aber da Verbote nun mal extrem billig und schnell durchzubringen sind, werden sie als erste Wahl genommen.
    Bewusstsein schaffen? Viel zu teuer und langwierig.
    Genau deshalb geht mir die EU dermaßen auf den Sack. Sie verbieten alle Nase lang etwas, ohne Ahnung zu haben, gleichen die Gesetze in jedem Land an
    und zerstören somit die Eigenständigkeit des Landes.

    Da wir ja Nebenschauplätze aufbauen.
    Glühbirnen wurden wegen Sparsamkeit verboten, also ging es in Richtung Energiesparlampen mit lecker lecker Quecksilber drin.
    Den Vergleich mit Glyphosat und dem Bräunungsgrad der Fritten habe ich ja schon mal genannt.
    Die Gesundheit geht der EU am Poppes vorbei, da steck wohl was anderes hinter. Fragt sich nur was.

    Wann wurden Verbote eigentlich cool und Freiheit voll uncool?

    Edit: Ganz andere Frage: Ist in den Bleigießer-Sets nicht Zinn drin, wegen dem kleineren Schmelzpunkt?

  • Edit: Ganz andere Frage: Ist in den Bleigießer-Sets nicht Zinn drin, wegen dem kleineren Schmelzpunkt?

    Ich habe von 70 % Blei gelesen. Dann ist es durchaus möglich, dass der Rest Zinn ist.
    BTW: Lötzinn ist auch eine Legierung von Zinn und Blei. Ich meine ein Verhältnis von 60:40 in Erinnerung zu haben.Bleihaltiges Lötzinn ist auch schon seit Jahren verboten. Klappt in der fabrikmäßig hergestellten Unterhaltungseletronik auch, auch wenn das bleifreie Lötzinn für Hobbyelektroniker ein Graus ist.

  • In der Hobbyelektronik ist das auch nicht verboten. Nur wenn das Gerät RoHS einhalten muss (Voraussetzung z.B. für ein CE-Zeichen), was nur bei kommerziellen Geräten der Fall ist, darf man es nicht verwenden.

  • Ich bin jedenfalls noch froh, dass ich eine alte Rolle guten Lötzinns habe. Ich habe mal eine kleine Rolle dieses bleifreien Zeugs gekauft, aber damit kann man fast nicht per Hand löten oder ich mache aus alter Gewohnheit was falsch.

  • Dazu muss das Geschoss 1000 Joule in 100 m haben. Wenn man das Geschoss jedoch nicht wesentlich größer machen kann, muss es in der Folge leichter werden. Da man es kaum mehr schneller machen kann, wird das mit der gesetztlichen Mindestanforderung von 1000 J knapp werden. Möglicherweise wird diese Patrone dann nur Schonzeitpatrone degradiert.

    Wie sind die 1000 Joule begründet? Wäre eine niedrigere Grenze sinnvoll möglich?


    ich bin jedenfalls noch froh, dass ich eine alte Rolle guten Lötzinns habe. Ich habe mal eine kleine Rolle dieses bleifreien Zeugs gekauft, aber damit kann man fast nicht per Hand löten oder ich mache aus alter Gewohnheit was falsch.

    Ich habe auch noch ne Rolle die über 30 Jahre alt ist. Noch aus meiner Lehre. Funzt super.

    Gruß Udo

  • Ja, so war's mir bis vor kurzem auch, ich hatte noch eine Rolle aus den 80ern. :) Und dann war die Rolle am Ende, und ich bin einfach zu Conrad gelaufen und habe eine neue Rolle gekauft (bzw. zwei mit verschiedenen Durchmessern). Gleicher Hersteller, natürlich mit Blei, und sicher nicht schlechter als die alte.

  • Ich bin jedenfalls noch froh, dass ich eine alte Rolle guten Lötzinns habe. Ich habe mal eine kleine Rolle dieses bleifreien Zeugs gekauft, aber damit kann man fast nicht per Hand löten oder ich mache aus alter Gewohnheit was falsch.

    Ich hab mir letztens ne kleine Rolle bleifreies lot zum testen geholt, also mit ein paar Grad mehr funzt das eigentlich ganz gut. Oder ich bin fürs bleifreie schusselig genug :whistling: .
    Was mir nur auffiel es ist viel steifer.

    Ein Stock im Ar3ch hat nix mit Rückrad zu tuhen! ^^

  • so .nun wird ja glatt das bleigiessen silvester gesteinigt.

    eigentlich hab ich das jahre nicht gemacht, aber nun ist es fast verboten und ist wieder intressant packe grade alles zusammen
    und denke mir, ......so nicht...jetzt erst recht. die dicken . 69 geschoße eingepackt und nachher gibts blei figuren.

    lass mir doch von irgendnem grützkopp nicht silvester fremdgestimmen, solange überall diesel mit schädlichen feinstaub im grund rumfahren dürfen und ich das 365 tage im jahr einatmen darf......

    macke,oder was?

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Als ich mir aus den gesammelten Diabolos einen Kugelfang gegossen habe, tat ich das draussen und hielt mich sehr weit weg von der rauchenden Konservendose mit schmelzendem Blei.

    Oder ist das einschmelzen von Blei ungefährlich?

    Gruß Udo

  • Das verdampfende Blei ist ja auch super ungesund. Ich kenn jemanden der gießt Geschosse für alles mögliche, der hat über seinen Arbeitsplatz im Keller eine ordentliche Absaugung nach draußen. Aber verdampfendes Blei einzuatmen ist auch eine ganz andere Hausnummer wie mit Diabolos zu hantieren.
    Daher kann ich mir ein Bleidiaboloverbot nicht vorstellen.

    Ein Stock im Ar3ch hat nix mit Rückrad zu tuhen! ^^

  • viele berufe wurden früher einfach an der frischen luft gemacht, nicht wegen gesundheit , sondern weil man viel an der frischen luft arbeiutete , die salzsieder hatten auch bleipfannen im mittelalter , oder in der steinzeit die flkinststeinwerkzeugmacher . alleds war draussen , uns so war viele zufällig das richtige.

    es gibt in holstein inzwischen 1 eintigen anerkannten fall von kaputter lunge, weil der gute man steinwewrkzeuge geschlagen hat für museen und das drin gemacht hat und irgendwann ist die lunge hin.

    bei vielen sachen wußte man lange zeit nicht das das , was man macht viellei ht völlig verkehrt ist ,

    nervenschädigung durch xylamon holzwurmtod,oder die schöne knallige farbe auf keramik in rot, wurde auch verboten , als man das cadmium drin gefunden hat. ebens bleihaltes zinngeschiurr was benutzt wurde.

    das kann man unendlich erweitern. aber auch heute sind wir ja nicht besser und machen sachen , die krankmachen , obwohl mans teilweise soigar besser weiß.

    da macht das bleigiessen nun echt nicht den hauptanteil...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Aufklärung finde ich i.O., danach sollte jeder selbst entscheiden dürfen was er tut oder sein lässt. Die Fremdbestimmung durch massenweise Verbote lehne ich rundherum ab. Die Leistungsbeschränkung bei Staubsaugern ist auch so ein EU Blödsinn. Man konnte doch manuell die Leistung reduzieren. Das war vermutlich zu viel Selbstbestimmung beim Bürger - Anarchie!

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Selbst wenn das kommt dann kann man immernoch z.B. in England kaufen (bald keine EU mehr) oder aus Russland.

    Und ich bin mir sicher, die guten Hersteller würden dann sofort von da verschicken!

    Der Verkauf von Blei wird Verboten also auch der Import.

    Wie leicht wäre es denn Eurer Meinung nach, im Bereich der Geschosse von Blei auf ein anderes Material umzuschwenken?

    Für Politiker gibt es keinen Unterschied zwischen BBgun und Diabolo.