ERMA EGR66 - Abzug löst auf halbem Wege aus. Normal?

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 11.110 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Juli 2018 um 11:12) ist von Naturbuerschchen.

  • Das nennt man dann wohl Lehrgeld. ;(

    Als Einsteiger dann vielleicht doch lieber mit einem HW 37/88 inklusive Garantieanspruch beginnen? :whistling:

    "Ein Leben ohne PK380 ist zwar möglich, aber sinnlos!"

  • Ich habe den Verkäufer konfrontiert.

    Also am 24. wäre ich auch begeistert wegen sowas gestört zu werden - aber wegsterben ist auch keine Lösung.
    Was hast du eigentlich in den letzten 4 Tagen gemacht ? Gejammert ? Hier ist immer noch kein Foto . . . 8)

  • Es tut mir leid sowas lesen zu müssen. Helfen kann ich dir
    nicht, aber aufmuntern 8o

    Hake die Aktion als Lehrgeld ab. Ich denke dein Revolver
    lässt sich reparieren und dann hast du ein edlen Revolver
    um den ich dich beneide.

    Auf der anderen Seite, ich hätte auf diese Auktion nicht
    geboten, eben weil an dem Exponat rumgebastelt wurde.

  • So, aktueller Stand:

    - Ich habe die Waffe geöffnet und konnte keine offensichtlichen Mängel feststellen
    - Beim Schusstest löste das "Entspannen auf halbem Wege" keinen Schuss aus. Auch keine Spuren auf der Kartusche wahrnehmbar. Ansonsten schießt sie einwandfrei
    - Kaufpreis war 330 Euro

    Ich frage mich so langsam, ob das Verhalten nicht doch normal ist. Ich schau mal, ob ich ein Video hinbekomme.

    Anbei zwei Fotos - einmal ohne Blitz und einmal mit. Bessere Fotos reiche ich nach, sobald ich wieder bei meiner DSLR bin. Aktuell habe ich leider nur die sterbende Handykamera zur Verfügung.

  • Also, ich verstehe das Problem nicht.
    Wenn ich bei meiner 66x im DA den Abzug nur halb durchziehe, und dann den Druck wieder nachlasse (Abzug wieder in Ausgangsposition) geht der Hahn natürlich wieder nach vorn, weil er ja den Endpunkt noch gar nicht erreicht hat.
    Wenn irgendwas verschlissen wäre, rastet der Hahn im SA nicht ein. Tut er das?
    Oder habe ich da jetzt irgendwas falsch verstanden?
    Vielleicht doch mal ein Video.
    Zumindest an den Bildern kann ich keine Fehler feststellen.

  • Ich kann auch ohne Sporn SA schießen. Allerdings muss ich den Hahn dazu leicht "vorbetätigen" mit dem Abzug und dann kann ich ihn greifen. Macht natürlich absolut keinen Sinn bei dieser Modifikation.

    Bringe ich den Hahn auf etwa 50% des Abzugsweges, geht er sauber wieder mit nach vorn. Tue ich das auf sagen wir 2/3 des Weges, geht er nicht mit nach vorn, sondern schnellt nach vorn. Allerdings führt das wie gesagt nicht zum Abschlag. Eher eine Art "Niete".

    Spannene ich regulär durch bis auf 100%, dann löst sich auch ein Schuss. Video folgt.

  • Ich glaube hier zur Lösung des Problems beitragen zu können, da ich nach einem egun-Kauf eines nahezu fabrikneuen EGR66 das gleiche beschriebene Phänomen feststellen mußte: Abzug halb durchgezogen, minimal losgelassen, Hammer geht nach vorne. Daraufhin habe ich das ganze mal mechanisch untersucht:
    Ursache ist ein durch Fertigungstoleranzen zu kurzer Spannhebel im Hammer (Bauteil Nr. 6628), im Bild das Teil am roten Pfeil:


    Im Double Action Modus wird der Hammer über diesen Spannhebel gespannt, indem die Klinke am Abzug (gelber Pfeil) ihn nach oben anhebt. Ist der Spannhebel minimal zu kurz - genauer: ragt er nicht weit genug nach vorne -, so rutscht der Hammer beim Lösen des Abzugs über selbigen hinweg.

    Ich habe daraufhin im oberen Bereich des Spannhebels (grüner Pfeil) etwa 0,3mm Material fein säuberlich abgetragen, dadurch ragt das untere Ende dann 0,5mm weiter nach vorne. Und siehe da: alles funktioniert wieder so, wie es soll: Abzug halb durchziehen, wieder loslassen und dabei wird der Hammer synchron zur Abzugsbewegung wieder kontrolliert nach vorne gelassen. Kleine Ursache - große Auswirkung. Jetzt habe ich auch wieder einen Erma-typischen geschmeidigen Schloßgang.

    Wer sich das handwerklich nicht zutrauen möchte, dem könnte der Austausch der kompletten Hammereinheit helfen, sofern beim Neuteil die Abmessungen/Toleranzen der Einzelteile im grünen Bereich sind.

    viele Grüße!

  • Gute Erklärung.
    Aber sind die Toleranzen zur 66x tatsächlich so enorm? Bei diesen tritt dieses Phänomen nämlich nicht auf.
    Oder liegt es schlichtweg am verwendeten Material.
    Bekanntlich ist die 66x komplett aus Edelstahl.
    Woraus besteht die "normale" 66? Billiger Druckguss?

  • Beim 66er sind die Schloßteile wie beim 66x auch aus Stahl, nur der Rahmen ist im Gegensatz aus Zinkdruckguß.
    Aber das Material ist nicht das Problem. An diesem Beispiel kann man schön sehen, daß auch bei einem ehemals guten Hersteller die Fertigungskontrollen mal daneben liegen können. Es sind tatsächlich "nur" die Maße und das Zusammenspiel von Einzelteilen.

  • Ich habe die Anpassung gemäß Redstar heute durchgeführt. Ich musste weit mehr Material abtragen und auch an anderer Stelle des Bauteils noch eine Abrundung vornehmen. Es ist jetzt fast gut - aber eben nur fast. Ich finde sicher den Mut, demnächst nochmal etwas Material abzutragen und zu schauen, ob es dann perfekt ist. Falls nicht, muss wohl eine neue Baugruppe her - dann ist auch mit Trickserei nichts mehr machbar.

    Wie dem auch sei:

    - Redstar hat das Problem korrekt erfasst - ich habe es mit geöffneter Seitenabdeckung und zugekniffenem Auge auch so nachvollziehen können
    - Die beschriebene Anpassung führt zur wesentlichen Verbesserung

    Danke!

  • Hat jemand ein Tipp wie ich das Auswerfen der Trommel geschmeidiger hinbekomme? Bei mir geht das ziemlich schwergängig. Hab schon soweit alles mal auseinander genommen und gereinigt, bringt aber keinen richtigen Erfolg. Sobald ich die Ausstoßerhülse wieder komplett festgeschraubt habe scheint da irgendwie etwas ein bisschen zu haken wodurch das ausschwenken der Trommel ziemlich schwer geht.

    Luftgewehr / Pistole: 850 AirMagnum XT, Weihrauch HW50
    SSW: Walther PK380, Erma EGR66, Weihrauch HW 88, Weihrauch HW37

    Einmal editiert, zuletzt von Naturbuerschchen (16. Juli 2018 um 21:56)