Haenel K98 (Versuch einer Eierlegenden Wollmilchsau)

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 21.224 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Juni 2018 um 15:09) ist von hoeflerrr.

  • Moin,

    nachfolgend möchte ich meinen Versuch einer eierlegenden Wollmilchsau- also quasi ein Gewehr, dass alles kann und hat, was ich möchte- beschreiben.
    Ausgelöst wurde das Ganze durch folgenden Thread: Wunsch-Waffe
    Darin wurde gefragt, wie die persönliche Wunschwaffe gestaltet sein sollte.
    Nach kurzer Überlegung habe ich geschrieben:

    "Einen Repetierer, der prellschlagfrei aus einem Magazin Diabolos
    verschießt. Das Ganze aber mit der Möglichkeit, ein ZF zu montieren und
    in einem K98 Schaft
    Und mit 7,5 Joule."

    Das war interessant, es selbst mal so zu definieren. Und anschließend habe ich Schritt für Schritt versucht, dem Ziel immer näher zu kommen.

    Ich habe dann mal gestaffelt, was mir so am wichtigsten ist, da alles zusammen unmöglich erschien:
    -K98 Schaft
    -Repetierer
    -Diabolos
    -Magazin
    -Zielfernrohrmontage
    -7,5 Joule
    -Prellschlagfrei

    Verabschiedet habe ich mich von "Power" und der Prellschlagfreiheit- ein echter 98er ist ja schließlich auch alles andere als prellschlagfrei :)

    So ging es los:

    Option 1: Diana "Mauser" K98, Diabolos, Zielfernrohrmöglichkeit, Power, der Schaft ist auf K98 gemacht- aber leider alles nicht sehr detailliert und kein Repetierer mit Magazin.

    Option 2: Haenel 310 in K98 Schaft, Repetierer, Magazin, Möglichkeit einer Zielfernrohrmontage (siehe hier: Link) - aber leider keine Diabolos und etwas schwach. Aber nahe dran.

    Option 3: Eigenbau. Viele Versuchsaufbauten und Zeichnungen angefertigt, viel mit Gesetzgebung und Beschussamt beschäftigt. Leider zu aufwändig für mich und nicht der Maschinenpark vorhanden, den man für das Vorhaben bräuchte.

    Option 4: Haenel 311 im K98 Schaft, Repetierer, Diabolos, Möglichkeit einer Zielfernrohrmontage, einigermaßen Leistung (zumindest mehr als ein 310er), aber leider kein Magazin.

    Letztere Möglichkeit habe ich dann mal genauer betrachtet und mehrere Versuchsaufbauten mit Stangenmagazinen usw. unternommen. Auf die endgültige Lösung hat mich dann Rico (DasSchema) gebracht, als er meinte ich soll mir mal das Haenel V Rep. genauer anschauen. Danke nochmals hierfür!!!
    Gesehen hatte ich das schon mal, aber warum nicht? Liegt ja nahe, eine ähnliche Lösung wie Haenel es selbst gemacht hat zu verbauen.


    Zur Technik:
    Verbaut ist ein Umarex Trommelmagazin, aufgebohrt damit die Diabolos flutschen. Und die Haken für den Trommeltransport sind abgefeilt.
    Darunter befindet sich eine Platte mit einem Loch an der Stelle, wo die Ladewalze ist. Gleichzeitig rastet eine Nase immer genau so in die Trommel seitlich ein, dass das jeweilige Loch genau mit der Ladewalze fluchtet. Angeschraubt ist das Ganze einmal an der rechten Seitenplattenschraube.
    Es musste eine Bohrung ins System gemacht werden für die Halteschraube des Magazins. Die kann aber jederzeit wieder zugeschweißt und verfeit werden.
    Über dem Magazin befindet sich eine Platte, die zur Trommel versetzte Bohrungen hat. Das verhindert ein rausfallen der Diabolos.
    Gleichzeitig sorgt diese Platte mit 2 Nasen für den Trommeltransport.

    Angetrieben wird das Ganze von der Ladewalze, die widerum über ein Gestänge mit dem Sicherungsblech verbunden ist.
    Wird der Spannhebel gelöst, geht der Ladewalzenhebel nach vorne, die Trommel dreht sich, ein Diabolo purzelt in die Ladewalze.
    Drückt man den Spannhebel nach vorne, geht der Ladewalzenhebel nach hinten, das obere Blech geht wieder nach hinten und rastet in die nächste Trommelstellung ein.

    Damit man beim Spannen nicht gegen die geschlossene Ladewalze zieht, ist ein Ventil unten in den Transferport eingesetzt.

    Es kommt nahe an mein Traumgewehr ran.
    Ideal wäre noch ein wechselbares Magazin, was so aber nicht möglich ist.
    Man kann allerdings zügig 7 Diabolos abfeuern und das macht wirklich irren Spaß!
    Und Uropas altes Seitengewehr macht sich auch ganz hübsch, so mal im Zivileinsatz ;)

    Ich hoffe, euch gefällt meine Geschichte und ich konnte den einen oder anderen zum basteln anregen.

    Gruß Christoph


  • Es gibt mal wieder Neuerungen:

    - Inbusschrauben am Magazinkasten wurden durch die originalen K98-Schrauben ersetzt.
    - Ein Schloßhalter wurde angebracht (nur optische Gründe, kein Nutzen)
    - Eine Suhler Einhakmontage (SEM) wurde angebracht mit einem 4x32 Zielfernrohr. Es passt optisch einfach besser, als das Chinateil und sitzt weiter hinten, was in Sachen Augenabstand angenehmer ist. Außerdem kann ich dadurch auch mal eben über die offene Visierung schießen.

    Und an die Haenel-Experten: Keine Angst, die Sache wurde natürlich vorher mit Herrn Rudolph vom JSWC Gotha abgeklärt ;)

    Als nächste Änderung wird jetzt nur noch ein K98-Sicherungsflügel verbaut, und falls mir mal schöne Schlitzschrauben über den Weg laufen, dann werden alle Kreuzschlitz und Inbus dadurch ersetzt.

  • Das vorletzte Plastikteil ist verschwunden:
    Einzug hat ein K98 Sicherungsflügel gefunden, der gekürzt auf den Stummel vom originalen Sicherungsschieber aufgelötet wurde.
    Somit bin ich "fertig", bis mir die nächsten Späße einfallen ^^