Es gibt 105 Antworten in diesem Thema, welches 24.496 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Juni 2021 um 22:50) ist von exodus2000.

  • Hallo Heinz

    Die Matrix 380 und 405er haben den gleichen Riser! Ist halt nur der Auszug länger. Excalibur hatte Wurfarmprobleme, weil bei der Camo-Beschichtung zu viel Hitze einsetzten und dadurch das Gefüge der Materialien schwächte. Das kam im übrigen auch bei den weniger starken Modellen vor. Denke das sie es heute im Griff haben. Da ja die Matrix 380 durch die Bulldog 380 ersetzt wird, ist es nicht von Nachteil. Der zurückgesetzte Riser ist eher von Vorteil,das merkt man beim Spannen. Am Anfang geht das butterweich und nur zum Schluss sind sie wieder gleich. Dadurch werden die Wurfarme gleichmäßiger gebogen. Benutze die 405 nur für 3d und da macht sie eine gute Figur. Mein Sohn hatte die Bulldog 400 beim letzten 3d Turnier und meinte das könnte jetzt so bleiben. Also bin ich sie wohl erst einmal los :(


    Schöne Weihnachtstage Gruß Uwe

  • Guten Abend und noch ein frohes neues Jahr 2018.

    Hab am Samstag den geplanten Test mit unterschiedlichen Sehnen durchgeführt. Ergebnisse siehe lfd. Bild Nr. 6. Kurze Zusammenfassung: Es wurde ein Vergleichstest mit drei Armbrustsehnen durchgeführt. Verwendet wurde ein schwerer Pfeil mit 34,6g / 533gn. Es wurde geprüft, ob Geschwindigkeitsunterschiede zu beobachten sind. Des Weiteren wurde die Trefferlage auf 45m abgebildet. Im Vorfeld wurde das ZF mit diesem Pfeil (Nr. 10) auf 15m genullt (Höhenturm auf 15m eingestellt / 0,00 MOA). Die Schusswinkelverstellung auf 45m erfolgte anschließend mit einer verstellbaren Scope Base von Cold Shot. Der benötigte Schusswinkel wurde ebenfalls im Vorfeld ermittelt und lag mit der verwendeten Sehne Nr. 1 bei 44,75 MOA. Je Sehne wurden 5 Testschüsse durchgeführt. Die verwendete Armbrust war eine Excalibur Matrix 380 Blackout.

    Beschreibung der verwendeten Sehnen:

    Sehne 1: ältere original Excalibur Sehne / Sehnenabstand zu den Dämpfern 2 mm / Sehnenmaterial ? / Länge nicht eingedrehter Zustand 80,6 cm / Gewicht 9,955 g / Mittelwicklung 10 cm / Öhrchengröße 3,8 und 3,6 cm

    Sehne 2: relativ neue Excalibur Sehne / Sehne ist zu kurz und kann nur im nicht eingedrehten Zustand verwendet werden / keine Längung mehr zu erwarten / Sehnenabstand zu den Dämpfern 11 mm / Sehnenmaterial ? / Anzahl Sehnenstränge 28 / Länge 79,3 cm / Öhrchengröße 3,4 cm / Gewicht 8,000 g / Mittelwicklung 10 cm

    Sehne 3: neue Americas Best Bostrings, Premium / Sehnenabstand zu den Dämpfern 4 mm / Sehnenmaterial BCY 8190 / Anzahl Sehnenstränge 40 / Länge nicht eingedrehter Zustand nach Test 79,9 cm (gut) / Gewicht 7,065 g / Mittelwicklung 20 cm / Öhrchengröße 3,7 und 3,8 cm

    Anhand der gemessenen Geschwindigkeiten ist kaum ein Unterschied der einzelnen Sehnen im Vergleich zueinander erkennbar:
    Sehne 1: 323, 322, 323, 324, 325 fps / Durchschnitt: 323 fps
    Sehne 2: 330, 322, 324, 325, 328 fps / Durchschnitt: 326 fps
    Sehne 3: 325, 324, 324, 324, 324 fps / Durchschnitt: 324 fps

    Seltsam ist nur, dass Sehne 1 weniger Energie an den Pfeil abgibt als Sehne 2 und 3. Das Trefferbild von Sehne 2 und 3 liegt im Vergleich zu Sehne 1 ca. 6 bis 7 cm höher.

    Die Länge von Sehne 3 ist gut und das Gewicht ist am niedrigsten. Die Mittelwicklung war jedoch vom Hersteller nicht fest genug gewickelt worden (Sehnenstränge liegen an einer Stelle bereits nach Test frei). Die Mittelwicklung wird für den nächsten Test durch eine 10 cm Mittelwicklung ersetzt.

    Da die Werte vom 17.12.17 mit der Sehne 1 ermittelt wurden, werde ich nochmal einen Vergleichstest mit einem Minimalpfeil durchführen.

    Wenn mal jemand über das Sehnenmaterial berichten könnte, wär das super (BCY 8190 bzw. original Excalibur Sehne). Interessant wäre mal die Dicke, das Gewicht und welche Last ein Sehnenstrang theoretisch leistet.
    Gruß Heinz

  • Hallo Kaltschuß

    Haltbarkeit, Reißfestigkeit.
    Das wird schwer und läßt sich nur durch Tests feststellen. Vor allem muß man hier die normale max. Reißfestigkeit und die kurzfristige Reißfestigkeit bei einer sehr kurzen, impulsartigen Last unterscheiden. Je elastischer das Material, um so besser wird die Impulslast auf eine längere Zeitspanne und Strecke verteilt und dadurch verringert (Fläche/Integral under der Lastkurve). Alle Fast Flight artigen Sehnen sind nicht nur weniger elastisch. Sie müssen auch über eine kürzere Zeitdauer eine höhere Last aushalten. Der Ruck übersteigt das vielfache der normalen Sehnenzugspannung. Man müßte beim Schuß eigentlich einen Zugspannungsmesser benutzen, der zeitlich sehr viele Daten mißt und auswertet bzw speichert.

    Es gibt gar nicht so viele unterschiedliche Materialien. Aber die Verarbeitung wie eine Vorstreckung der Fasern kommen auch noch dazu. Es reicht nicht zu sagen, die Sehne besteht aus der Molekülart xy.

    Schlußendlich kommt es bei der Qualität der Fasern darauf an, möglichst lange, große, feste Makro-Molekül-(Ketten) zu erzeugen (Ultra-High-Molecular-Weight Polyethylene). Idealerweise aus mehreren parallelen, über die ganze Länge verlaufende Molekülsträngen.

    Siehe Wikipedia am Beispiel Dyneema:

    Die Dyneemafasern werden durch Gelextrusionsspinnen, einem Spezialfall des Lösungsspinnens, hergestellt. Es werden Filamente aus gelartigen Lösungen erzeugt, wobei die Moleküle parallel zueinander angeordnet werden. Durch das Strecken und durch Thermofixierung entsteht eine Kristallstruktur, die zur hohen Festigkeit der Faser führt.


    Ein faszinierendes Thema.
    Wer ein paar passende Chemikalien hat, kann sich entsprechende Endlosfasern selbst ziehen. Aber deren Behandlung ist dann der eigentliche Trick.

    Ein Versuch könnte sein:
    1.) An einem dünnen Faden immer mehr Gewicht hängen (dabei darauf achten, daß Knoten die Reißfestigkeit stark vermindern können!!!
    2.) Ähnlich wie bei Personen, die gehängt werden ein Gewicht aus einer gewissen Fallhöhe mit Faden fallen lassen, um so die (ich sage mal Impulsreißfestigkeit) zu messen. Gleichzeitig die Dehnung des Stranges bei dieser (impulsartigen) Last.

    Alternativ bei den Firmen anfragen. Wobei die Daten dann geschönt seiun können.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hallo Kaltschuss,


    Es gab mal ein deutsches Forum, in dem die verschiedenen Garnstärken und die Zugfestigkeiten zusammengefasst waren. Lieder ist es nicht mehr existent. Das BCY8190 (F oder C kann ich nicht mehr sagen) hatte eine Zugkraft pro Strang laut Herstellerangaben von ca. 120-125lbs und war eines der dünnsten Stränge. BCY Garne haben meistens einen gleichwertigen Brownell Garn, der fast Identische Eigenschaften hat. Bei BCY8190 meine ich war es Brownell Astro Flight oder Fast Flight Plus, kann es leider nicht mehr sagen.

    Hier noch eine weiterführende Seite, auf der auch einige Garne aufgeführt sind:

    http://www.traditionalarcherysociety.com/post/ultimate-…atabank-6740358


    P.S.:
    Die original Excalibur Sehnen bestehen jetzt bei den meisten Modellen aus dem BCY DynaFlight 97 Garn.

    Gruß,

    Walde

    Einmal editiert, zuletzt von WaldE (2. Januar 2018 um 09:45)

  • Für mich am interessantesten wäre es zu erfahren welches Material sich am stabilsten bei der Pfeilabgabe heraus stellt.Also welches Garn sich am wenigsten längt.Und dann wäre noch interessant wie haltbar die Wurfarme unter Verwendung harter Garne unter unterschiedlichen Pfeilgewichten sind. :whistling:

  • Je unelastischer das Garn, um so schlechter ist das für die Haltbarkeit der Wurfarme. Andererseits hängt das auch davon ab, ob und/oder wie stark die Sehne verdrillt worden ist. Dieses führt zu einer zusätzlichen Elastizität.

    Ich persönlich würde von zu unelastischen Sehnen/Garnen Abstand nehmen. Die Haltbarkeit des Gerätes ist mir wichtiger als ein paar fps mehr.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ist doch auch völlig ok.

    Eine Verringerung der Elastizität / Dehnung der Sehne führt zu einem stärkeren, kürzeren Lastwechsel / Impuls. Das ist so ziemlich das tödlichste für alle Materialien. Gilt auch für viele anderen physikalischen Systeme ob nun beim Schall oder bei Elektronik wie z.B. einer Teslaspule, einmel Trafo, ...

    Der Unterschied ist ähnlich wie bei einem Auto-Abbremsen (langsam über eine größere Strecke und Zeit) und einem Auto-Unfall (dem Abbremsen über eine kurze Zeit und Strecke).

    Eine AB kann, bei entsprechend geringerer Belastung wesentlich länger halten. Muß wie Du sagst halt jeder selbst wissen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (3. Januar 2018 um 00:13)

  • Hallo zusammen,
    schon mal Danke für die Beiträge, war mal wieder sehr interessant.
    Der Bau von Armbrustsehnen ist hier zwar nicht das Hauptthema (Diagramm Schusswinkelverstellung und Pfeilgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Entfernung), da wir aber schon so eine gute Einleitung und wertvolle Informationen haben, würd ich die Sache noch gern etwas vertiefen. Es ist auf jeden Fall ein interessantes Thema und wohl schon eher etwas für die Fortgeschrittenen. In der Regel hat man wohl keinen an der Hand, der einem das mal live zeigt.
    Im Vorfeld muss man sich wohl folgende Gedanken darüber machen:
    - welche Materialien benötigt man (Sehnengarn, Mittelwicklungsgarn und Garn für die Öhrchen / Typenbezeichnung)
    - welche Geräte benötigt man
    - wie funktioniert die Herstellung
    - liegt genügend theoretisches Hintergrundwissen vor, damit die Sache auch sicher ist

    Ein Blick auf die Sehnen der namhaften Hersteller zu werfen, ist sicherlich auch ein Weg Informationen zu sammeln (Länge der Sehne, Größe der Öhrchen, Anzahl der Sehnenstränge, liegen Informationen über das verwendete Sehnenmaterial vor).

    WaldE hat ja schon mal das Sehnengarn BCY DynaFlight97 erwähnt. Härtere Garne kann man später immer noch testen.

    Hab dann auch mal auf der Homepage von http://www.bcyfibers.com unter Crossbows nachgeschaut. Das DynaFlight97 müsste mit 28 Strängen wohl das richtige sein für meine Armbrust.

    Als Mittelwicklungsgarn verwende ich das goldene Brownell Crossbow Serving Durchmesser 0.036 Zoll.

    Welches Garn ist eurer Meinung nach das richtige für die Herstellung der Öhrchen?

    Hab dann auch mal bei YouTub bzgl. der Herstellung und der benötigten Geräte geschaut und folgende Videos vom YouTuber "munchmounts" gefunden. Hat der ältere Herr gut und anschaulich erklärt. Man sieht auch sehr gut, wie man das mit dem Anfang und dem Ende der Sehne macht.

    Ich werde am Wochenende mal die Mittelwicklung meiner Sehne 3 erneuern, Fotos machen und die Wicklung beschreiben.
    Gruß Heinz

    Hier die Vidios:

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  • Super erklärt. So ungefähr mache ich Meine auch. Allerdings ohne so ein schönes Equipment. Ich benutze ein Brett mit dicken, langen Nägeln drin und eine Garnrolle, wo ich vorher das Garn aufwickel plus u-förmiger Aluwinkel + Schraube, wo ich mittig ein Loch + Kerbe reingefeilt / bohrt habe. Zum Spannen muß ein Türgriff + ein zweites Seil zum Spannen reichen. Also recht primitiv. Ein paar Angelknoten sind praktisch für die Fixierung der Enden. Benutzt Er im Video auch.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hallo Kaltschuss,


    Beim Herstellen der Sehne gibt es immer mehrere Sachen zu beachten:
    - Wie Oft soll die Sehne später eingedreht werden? -> Entsprechend etwas länger machen.
    - Wie lange muss die Sehne sein? -> Gleich mitberechnen, dass sich die Sehne nach der Herstellung um mindestens 5mm dehnen wird. Spanne die Sehne grundsätzlich für 2-3Std. bei ca. 300kg Zuggewicht ein und stelle immer eine Dehnung von ca. 5-8mm fest.
    - Sollen die Öhrchen verstärkt werden? -> Bei einer Recurve AB würde ich die Öhrchen grundsätzlich immer etwas verstärken, damit diese keine zu dünne Auflagefläche an den Wurfarmenden haben. Wenn ich BCY8190 verwenden, dann mindestens 36 Stränge und eine 20 Stränge Verstärkung. Dies ergibt an den Öhrchen dann eine Sehenenstärke von ca. 56 Strängen nur an den Öhrchen. Der Rest der Sehne bleibt bei 36 Strängen. Ich lasse die Verstärkung auch teilweise etwas raushängen, damit diese dann als leichter Geräuschdämpfer dient. Kann auch sein, dass es nichts bringt. :whistling:
    - Wenn man "harte" Garne verwendet, sollte die Strangzahl vielleicht etwas höher gewählt werden. Bei BCY8190 ca. 36-40 Stränge, Bei Force 10 Ca. 28-34 Strängen, Bei DynaFlight ca. 28-34 Strängen.
    - Die Mittelwicklung sollte sehr fest gemacht werden und anschließend die Sehne noch mindestens ca. 10x (dabei die Standhöhe natürlich beachten) so eingedreht werden, dass die Öhrchenwicklung und die Mitentwicklung gespannt wird.

    Mein besten Ergebnisse bekomme ich mit 0,5mm 100% Spectra Fischerleine mit 8 Strängen verflochten. Hält perfekt, ist absolut widerstandsfähig, sogar besser als die Brownell und BCY Wickelgarne, die auch massenweise getestet habe und kostet nicht die Welt. Hier zum Beispiel. Als Mittelwicklung nehme ich das gleiche Material in 0,8mm Stärke. Dieses hält perfekt und extrem lang.

    Als Wickelgerät kann ich nur den Beiter Winder Profi X-Heavy empfehlen. Benutze diesen seit einiger Zeit und bin absolut zufrieden. Mit diesem kann man wirklich feste Wicklungen setzten.
    Sehenegalgen habe ich aus einem Stabilen langen Brett gemacht ca. 150cm. Auf dieses kommen dann jeweils 2 kürzere Bretter (ca. 30cm) im 90° Winkel mittig drauf. Auf denen wiederum jeweils 2x M12 Schauben mit ca. 25cm Abstand und ca. 20cm Höhe. Alles mit Schraubzwingen befestigt, somit kann man die Maße sauber anpassen.
    Zum Spannen der Sehne habe ich auch was, was recht stabil ist. Siehe Bilder.

    P.S.
    Auf den Bildern ist eine DynaFlight 97 Sehne mit 30 Strängen (grün) und 20x Öhrchenverstärkung aus BCY8190 (schwarz).

    Gruß,

    Walde

  • Hallo Grizzly305,


    Leider stelle ich die Sehnen nur für Eigenbedarf her. :P Ist aber nicht so schwer. Kann jeder schnell lernen. Besonders wenn man das richtige Wickelgerät benutzt. :thumbsup:


    Gruß,

    Walde

  • Und wie im Video ca. 1000x gesagt. Man muß sehr/möglichst fest und ordentlich binden. Zum Aufspannen nehme ich ein sehr primitives Brett / Balken mit mehreren dicken Nägeln drin. Je nach benötigter Sehnenlänge. An den 2x passenden Nägeln (auf der rechten Seite) steht dann Bogen xy oder AB xy. Daher kann ich die Nägel fest drin stecken lassen und habe die passenden Längen für 4x Bögen und 3x ABs fest (eingestellt). Die Endwicklungen mache ich an der Breitseite. Daher kann ich die beiden Nägel (pro Seite) nicht so weit voneinander entfernt einschlagen und habe trotzdem genug Platz für das Wickelgerät.

    Die Nägel stecken nicht direkt im Unterbrett sondern in 2x Holzblöcken, um mehr Höhe für das Wickelgerät zu bekommen.
    Eine wie im Video gezeigte Wickeleinrichtung ist natürlich genial. Aber lohnt sich für mich nicht. Das Brett mit den Nägeln verschwindet beim Nichtgebrauch auf dem Boden.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Guten Abend zusammen,

    nach einer kleinen Pause geht es nun auch mit meinem kleinen Projekt weiter.

    Hab in der Zwischenzeit folgendes gemacht:
    - ZF Nullwerte meiner unterschiedlichen Pfeile (Minimalpfeil 350 gn, Wettkampfpfeil 28,6 g und schwerer Pfeil 533 gn) auf 15 Meter ermittelt.
    - Vorrichtung zur Einstellung des Einfallwinkels des Pfeiles (Geschwindigkeitsmessung auf größere Entfernung) gebaut (zu 80 % fertig).
    - Sehne 3 für den nächsten Test mit einer neuen Mittelwicklung versehen.

    In den letzten Beiträgen ging es ja auch um den Bau von Sehnen. Von der Überarbeitung der Mittelwicklung hab ich mal eine Beschreibung mit Fotos gemacht. Alle Fotos konnte ich nicht auf einmal verschicken (siehe nächster Beitrag).

    Beschreibung / Mittelwicklung erneuern:

    Sehne mit Stringer abspannen / Mittelwicklung mit Messerchen entfernen / Sehnenstränge auf Beschädigung prüfen / Öhrchen prüfen (Wicklung und Größe) / Öhrchengröße evtl. durch nachwickeln einstellen (36 mm) / Öhrchen wachsen

    Sehne ohne Mittelwicklung auf Armbrust spannen / Mittelpunkt der Sehne mit Edding markieren (siehe lfd. Bild Nr. 7) / Sehne wieder abspannen / Armbrust evtl. durch zweite Sehne entlasten / Sehne entdrehen (Gegenteil von Eindrehen) und locker auf Galgen legen / Sehnenstränge teilen (auseinanderziehen) und links eine und rechts zwei Zugschlaufen einlegen sowie Mittelwickelgarn durchziehen (siehe Bild 8a und 8b) / am Ende des Mittelwickelgarnes eine Schlaufe machen / Sehne spannen / Mittelwickelgarn von Spule abrollen, wachsen und wieder aufrollen / Klebeband für Abmaße Mittelwicklung auf Tisch kleben, Mittelpunkt der Sehne mit Winkel auf Klebeband übertragen / mit Zollstock Größe der Mittelwicklung auf Klebeband einzeichnen (10 cm)

    Beginn der Wicklung ca. 2 cm zu rechts / einmal überschlagen (Bild 9), dann Ziehhacken nach rechts und ca. 1 cm wickeln (Bild 10) / dann erste rechte Zugschlaufe mit Hacken nach links um Mittelwicklung auf Außenstellung (Winkel auf Außenmarkierung Klebeband anhalten) zu ziehen (Bild 11) / Es müssen so viele Wicklungen gemacht werden, dass man die Wicklung gerade noch so verschieben kann. Hierbei wird der Anfang der Wicklung komprimiert und die Wicklung verschiebt sich später nicht mehr so schnell. / dann immer ca. 1-2 cm wickeln und mit Zugschlaufe komprimieren (Bild 12) / Sehne mit Hacken an der Schlaufe der Mittelwicklung beim Wickeln stramm halten (Bild 13) / ca. 1,5 cm vor Ende der Mittelwicklung Stopp um anschließend vierte Zugschlaufe einzuwickeln (Bild 14), (Hilfsmittel Metalldraht) / Wicklung mit Zugschlaufe komprimieren / dann ca. 20 cm Garn abwickeln und abschneiden / mit Zugschlaufe Mittelwickelgarn durch die Sehne ziehen (Bild 15) / anschließend Mittelwickelgarn mit eingewickelter Zugschlaufe durch die letzten Wicklungen ziehen (Bild 16) / am Ende des Mittelwickelgarnes eine Schlaufe machen und mit Ziehhacken strammziehen / mit Zugschlaufe alles nochmal komprimieren (Bild 17) / Garn abschneiden und Enden mit Feuerzeug veröden / Sehne wachsen und aufspannen (Standhöhe durch eindrehen einstellen)

    Die Sehen 3 wurde von mir schon mal am 01.01. beschrieben. Die original Mittelwicklung (20 cm, 1,095 g) wurde nun durch eine 10 cm Wicklung ersetzt. Die Öhrchengröße wurde auf 36 mm eingestellt. Über mehrere Tage (nun ca. 3 Wochen mit einigen Beschleunigungen) wurde die Standhöhe eingestellt (Abstand zu den Sehnendämpfern 2 mm). Insgesamt wurde die Sehne nun mit 18 Umdrehungen eingedreht. Im eingedrehten Zustand hat die Sehne eine Länge von 79,4 cm (!Wert!-Sehen stark eingedreht / ungenau). Im entdrehten Zustand hat die Sehne nun eine Länge von 80,6 cm. Vergleicht man die Länge mit dem Neuzustand, sieht man, dass die Sehne sich in der Zwischenzeit um 0,7 cm gelängt hat. Mit 18 Umdrehungen ist die Sehne evtl. einen Ticken zu lang, macht aber trotzdem einen guten Eindruck. Ob der Hersteller die Sehne vorgelängt hat, kann ich nicht sagen, wäre aber zu Empfehlen. Das Gewicht der Sehne (gut gewachst) liegt nun bei 6,950 g. Bin schon gespannt, ob man einen Unterschied bei den nächsten Vergleichstest sieht.
    Gruß Heinz