"Verfärbungen" an Klinge

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 5.214 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Dezember 2017 um 07:24) ist von the_playstation.

  • Hallo Leute,

    ich bräuchte einmal Rat von den Metallspezialisten.
    Die Klinge eines meiner Messer hat direkt über dem Parierelement eine andere Farbe als der Rest der Klinge. Ob die Stelle heller oder dunkler ist kann man noch nichtmal sagen. Je nach Licht schimmert es mal heller oder mal dunkler als der Rest der Klinge. Es ist schwer zu erklären. Schaut einfach die Fotos an. Hoffe man kann es ein halbwegs erkennen.
    Kann mit jemand den Grund dafür nennen und ob es problematisch ist?

    Viele Grüße

  • Also mir sieht das wie ein Klecks Lötzinn aus... :/
    Wenn ich es richtig sehe, ist die Parierstange Messing und angelötet?

  • Hallo,

    Also mir sieht das wie ein Klecks Lötzinn aus... :/
    Wenn ich es richtig sehe, ist die Parierstange Messing und angelötet?


    Stimmt es, dass die Parierstange aus MS und angelötet wurde mit Weichlot?

    Das wäre dann eine Erklärung für die Verfärbung deines Stahls.

    Gruß Viper1497

  • Hallo,

    MS heißt Messing.

    Egal, ob MS oder Bronze. Im jedem Fall ist in der Legierung Kupfer drinnen. Ich vermute, dass das Kupfer die Nachbarschaft angegriffen hat.

    Die dunkel verfärbte Stelle dürfte auch unter einer starken Lupe rauer sein als die Stelle davor.

    Abhilfe ist polieren aber bitte mit Vorsicht.

    Wenn du wissen willst, wie die dunkel verfärbe Stelle zustande kommt, frage nochmals an.

    Gruß Viper1497

  • Jo, mit der Flamme gelötet

    Stimmt es, dass die Parierstange aus MS und angelötet wurde mit Weichlot?

    Das wäre dann eine Erklärung für die Verfärbung deines Stahls.

    Ähm was ist MS?


    Ob es nun Messing oder Bronze ist, ist nicht soo wichtig.
    Entscheidend scheint zu sein das hier mit der Flamme gelötet wurde.
    Dazu wurde entfettet und Flußmittel verwendet, das hat zu den
    Abweichungen geführt.
    Sollte aber nur ein Ästhetisches Phänomen sein.

  • Hallo,

    Messing ist eine Kupfer – Zink Legierung mit etwa 90 zu 10 Gew. % Anteilen.

    Bei Bronze wird es kompliziert. Bronze ist ein Sammelbegriff.

    Es gibt nämlich nicht nur Kupfer – Zinn Legierungen.

    Gruß Viper1497

  • Hallo,

    Konntest du mit einer Lupe die dunklen Stellen ansehen?

    Vermutlich sind diese rauer als die vordere Stelle.

    Irgendwie hat sich von deinem 1.000 fach gefaltetem Material etwas aufgelöst.

    Es kann sein, das das Flussmittel die Ursache in Verbindung mit der Wärme war. Hierzu wird verdünnte HCl mit Stücken, die verlötet werden sollen, verwendet.

    Denkbar wäre auch weil das Kupfer edler ist als Eisen, dass sich Eisen aufgelöst hat durch Oxidation. Deine Klinge ist nicht homogen. Es sind Kohlenstoffeinlagerungen enthalten.

    Mit Polieren wird die dunkle Stelle wieder glatter und damit auch heller werden.

    Gruß Viper1497

  • Vielen Dank für eure Antworten
    Meine Sorge wäre halt, dass die Klinge an der Stelle, warum auch immer, instabiler (Material aufgelöst...lässt schon sämtliche Alarmglocken bei mit läuten) ist. Bei einem Vitrinenobjekt theoooretisch egal. Aber nur sehr theoretisch :D
    Mit der Luppe kann ich Morgen schauen. Aber auf den ersten Blick würde ich sagen, dass es schon sein kann, dass es dort etwas rauer ist.

    :thumbsup:

  • Hallo,

    Nehme mal eine starke Lupe und sehe nach.

    Die Stelle sieht geätzt aus.

    Die Klinge hat an dieser Stelle nicht mehr die Festigkeit wie ohne diese Verfärbung.

    Ich würde die Klinge mal polieren, ob du das weg bekommst. (Polierpaste gibt es zu kaufen)

    Fatal wäre, wenn sich durch die Ätzung die tiefen Kristalle herausgelöst hätten und dann eine Kerbwirkung eintreten würde.

    Aber das Teil liegt ja nur in deiner Vitrine.

    Gruß Viper1497

  • Ob sich der Aufwand lohnt? Die sauberste Methode wäre eine komplette Behandlung. Aber ob man das genau so gut hinbekommt, ist fraglich. Man kann da mehr vermurksen, als man gewinnt. Mußt Du natürlich selbst wissen. Mir sieht die Klinge tiefgeätzt aus. Also nicht nur, um eine Verfärbung zu erreichen, sondern auch eine Reliefstucktur zu erzeugen. Die Behandlung nach dieser Ätzung hat an der Stelle anders gewirkt.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Geätzt ist sie natürlich. Ohne Ätzung wird das Damastmuster ja nicht sichtbar.


    Hallo,

    mit was wird die 1.000 fach gefaltete und 100 fach gedrehte Damastklinge geätzt?

    Mit HCL 10 % oder H2SO4 10 % oder HNO3 10%?

    Gruß Viper1497

  • Die Klinge hat max. 300 Schichten. 1,2,4,8,16,32,64,128,256,512 Also ca. 8-9x feuerverschweißt (gefaltet) ;) . Nicht gefaltet!
    Falten ist zwar auch Feuerverschweißen. Aber der Sinn und Zweck ein völlig anderer!

    Ich würde da auf keinen Fall polieren. Dann muß man neu ätzen und neu nachbehandeln. Das sieht dann eventuell nicht mehr so schön aus. ;) Man wird es kaum wieder so hinbekommen.

    Daher reinigen und dann nachbehandeln. Aber halt die ganze Klinge. Nix schleifen und nix ätzen!

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (5. Dezember 2017 um 01:04)

  • Die Klinge hat max. 300 Schichten. 1,2,4,8,16,32,64,128,256,512 Also ca. 8-9x feuerverschweißt (gefaltet) ;) . Nicht gefaltet!
    Falten ist zwar auch Feuerverschweißen. Aber der Sinn und Zweck ein völlig anderer!


    Gruß Play


    Hallo Play,

    deinen letzten Post solltest du nochmals lesen und ggf. korrigieren. Du hast m.E. einen Dreher da drinnen.


    "feuerverschweißt (gefaltet) . Nicht gefaltet!"
    "Falten ist zwar auch Feuerverschweißen"

    Du widersprichst dir selbst.

    Gruß Viper1497

    Einmal editiert, zuletzt von Viper1497 (5. Dezember 2017 um 01:26)

  • Die Zahlen? Ich hoffe aber, das Prinzip ist klar. Beim Falten homogenisiert man unterschiedliche Stahlsorten durch die Difusion vom Kohlenstoff zwischen den Schichten. Beim Damast (sofern richtiger) versucht man, die Stahleigenschaften der unterschiedlichen Lagen getrennt zu halten und keine Vermischung zuzulassen. Auch wenn bei beiden Arten plattgehauen und "gefaltet" ;) wird.

    Der Sinn und Zweck ist quasi gegensätzlich.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Wenn mit dem Brenner gelötet wurde, ist das Metall (Stahl) doch an der Parierstange jetzt weich?

    Bei einer so dicken Klinge muss ganz schön Temperatur gegeben werden, bis die Verlötung eintritt.

    Die Aufhellung - da ist wohl die Lötstelle versäubert worden, bzw. ist die durch das Flußmittel verursacht worden.