Schwedische Stutzenpistole M1850 (Kavallerie)

Es gibt 88 Antworten in diesem Thema, welches 34.063 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Januar 2018 um 16:55) ist von edwin2.

  • M1850 Schweden

    1849 erklärte sich Schweden endgültig neutral.
    Trotzdem wurde eine Teilerneuerung der Waffen beschlossen.
    So wurde 1850 die M1850 Kavalleriepistole entwickelt.
    Die Waffe wurde immer als Pärchen herrausgegeben für jeden Offizier..Jedes Pärchen hat eine fortlaufende Numerierung.

    Die ungraden Nummern, zum Beispiel 211, trugen einen Kugellauf mit 4 Zügen und einem Kaliber von 14,85 mm..
    Die darauffolgende Nummer, das wäre jetzt 212, einen glatten Schrotlauf von 20 mm Durchmesser für große Rehposten Schrotkugeln.
    Diese Schrotpackung war in eine Papierhülse eingewickelt.

    Der Kugellauf hatten innen am Ende einen Dorn stehen. Das Schwarzpulver lag um den Dorn herum, dann kam eine Filzscheibe zum Abdecken und darauf. Das fast kalibergroße Spitzkugelgeschoß wurde eingeladden und mit Ladestock und Hammer kräftig unten auf den Dorn gehämmert, damit sich die Bleikugel weitet und gasabdichtet. Das System nennt sich Thouvenin.

    Der stabile Ladestock hatte 2 Enden , zum Einstopfen für Schrot und für Spitzgeschoß.

    Das Schafthoz ist hier auch nordisch , nämlich aus dunkel gefärbter Birke.

    1850 begann die Produktion in Belgien bei Malherbe, ab 1851 dann in Schweden in Esklituna und Husqvarna.

    Gebaut ca. 10000 Stück, also 5000 Pärchen.

    Die Waffen enthalten eine Nummer der Einheit und des Schützen, also eine Mann- nummer.

    Diese hier gehört Schütze nr. 7. Mit den entsprechenden Unterlagen wäre da sicher der Name zu erkennen.

    Der entsprechende Anschlagschaft ist ebenfalls so nummeriert.

    Ca. 8000 Pistolen wurde ausgegeben und 2000 nur eingelagert. Diese eingelagerten haben noch keine Kerbe in die Kimme eingefeilt bekommen, das geschah erst in der Truppe.

    Die Pistole ist etwa 46,5 cm lang,. mit Anschlagschaft etwa 70,0 cm lang.

    Gewicht etwa 1500 Gramm, mit Anschlagschaft etwa 2,0 kg

    Die Bauzeit war 1850 bis 1856.

    Die meisten wurden erst 1869 ausgegeben und 1873 bei Einführung des Revolvers wieder abgelöst

    Insofern hat man eine unbenutzte oder kaum benutzte Waffe gekauft, wenn mansich eine besorgt hat.

    Das hab ich beim Zerlegen gemerkt, wie neu und sauber alles eingepasst ist

    Meine trägt ein H auf dem Schloßblech, was Fertigung in Husqvarna bedeutet.

    Eine Zeichnung zeigt den Anschlagschaft ,der irgendwann im Sommer nächstes Jahr nachgebaut wird.

    Auch hat hier jeman der Vorbesitzer versucht alles mit Kraft zu zerlegen , so das einige Finisharbeien und ein Schaftanriss geleimt werden muß. sowie die patina vom dreck freipoliert werden muß.


    falls fragen sind , bitte stellen...

    INVICTUS

    Einmal editiert, zuletzt von edwin2 (1. Dezember 2017 um 17:16)

  • Schöne Pistole, der Zustand ist auch recht gut.

    Optisch machst du da hoffentlich nichts mehr dran ;)

    Was hat es mit der 1859 Einritzung im Schaft auf sich?

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • david da hat selber einer 1852 eingeritzt, ein blödi, das steht ja schon überall auf dem metall.
    .
    ich mal nochmal gleich ein foto , wie krass schweden was ins holz brennt und versuch das dann zu entziffern.... deutlich zu sehen...... werd jetzt mal suchen wo das war....


    so. Wieder ein Stück weiter . Die Waffe war im 6. Regiment, 2. Schwadron, schützennummer nr.7
    das 6. Regiment ist das.Skane Dragonerregiment.
    Es umfaßte 1000 Mann.

    Das Regiment war in Ystad beheimatet.

    Im Grunde ist diese Waffe nicht sehr verbreitet in der Welt.
    (Beginn der Abschweifung)
    Mal ein Gegenbeispiel : das Gewehr Modell 1777 von napoleon , dem idiot, wurde 6 Millionen mal gefertigt.
    Nach Napoleon war Frankreich arm und hatte Gewehre für 20 Länder zum Ausstatten. Die gingen nach Russland Dänemark ,Deutschland, Schweiz und jeden andren , der sie billig erwerben konnte .
    Da wurden sie in Perkussion geändert.

    Deswegen gibt es einerseits miltärische französische Änderungen und in jedem Land und von jedem Büma andre Perkussionierungen . In der Schweiz für Hausgewehre, die beim Hausverkauf mit zum neuen Besitzer wanderten.
    In Deutschland zu Stadtwachen -bewaffnungen , und etliche kleinere Länder rüsteten mit den Dingern nach.

    Deswegen gibt es an denselben Waffen so viele verschiedene Hähne.

    (Ende der Abschweifung)

    Insofern sind 5000 Pistölchen wahrlich nicht viel als Serie.

    Eine Schwadron waren in Friedenszeiten etwa 125 Mann

    Außer meiner fand ich im gesamten Internet auf deutsch, englisch und schwedisch nur noch diese hier , das sind vergangen Auktionen der letzten Jahre

    6.Regiment 2 Schwadron, nr. 42
    6.Regiment,3 Schwadron, nr. 22
    6 Regiment 3. Schwadron, nr .64
    6.Regiment 8. Schwadron, nr. 77
    6 Regiment 9. Schwadron, nr. 42
    6.Regiment,10. Schwadron, nr.19


    gruß eike


    INVICTUS

    7 Mal editiert, zuletzt von edwin2 (2. Dezember 2017 um 21:05)

  • Ah 1852...

    Könnte auch zeitgenössisch vom Träger gemacht worden sein.

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • ach, david ich geh da mit dem Dremel dran an die Metallteile. jetzt krieg aber keinen Schreck .ich mach nur den angeranzten Dreck von der Waffe mit nem kleinen miniaufsatz wie bei den Drahtbürsten. Aber das ist irgendein Carbon oder sonst was.
    damit reinige ich die Teile Besonders die Schrauben ,die innen im Holz sind. Da nehm ich den Rost runter. Ansonsten ist es ja Flugrost in dunkel und Restbrünierung . das bleibt drauf , wird aber leicht poliert nur.

    Das Messing weiß ich nocht nicht, das könnte man evtl machen wenn es fleckig ist, das dunkelt in 6 Monaten dann gleichmäßig nach .
    Das Laufinnere sieht auf den ersten Blick besser aus wie bei allen, die im Internet abgebildet sind

    Da will ich mal reingucken erstmal.
    Und den Schaftriss machen mit Leim , sollte der Rißnicht unter Spannung stehen. Gewaltakte gibts hier nicht, das hat schon einer der Vorbesitzer gemacht.

    Ja. Und dann mal schauen ,wann ich je die Teile bekomme für den Anschlagschaft .
    Da wäre ne schaftkappe aus Messing hilfreich, die ich nicht bekomme zur Zeit.

    Bis Weihnachten ist eh Engelraparatur dran ....

    gruß edwin

    INVICTUS

    Einmal editiert, zuletzt von edwin2 (1. Dezember 2017 um 20:00)

  • ... und dann auf den VL-Stand.

    Einfach nur der Wahnsinn.

    Den Rost würd ich nur einpolieren, so daß die Waffe braun bleibt.

  • moinsen.
    Was mich hier positiv erstaunt , ist, daß doch dieser vorderladerbereich besser frenquentiert ist, als es mir hab vorstellen können.

    so viele likes hätte ich nicht erwartet.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • pellett , echt jetzt?

    ich hab das so gut wie nie angeboten gesehen , einmal Anfang des Jahres war eine drin.

    ist schon ein koloß mit fast 46 cm länge intressant wird es nochmal mit dem anschlagschaft.

    im grunde müßte man mal damit schiessen, wenn der lauzf das hergibt und ne passende kugel gefunden werden kann.
    dann wäre der anschlag ja sogar superintressant.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ich hatte sie schon mindestens 3mal bei egun gesehen. Das waren aber Angebote
    aus Schweden, und da bin ich nicht so kauffreutig, weil ich eventuellen Stress mit
    den Behörden aus dem Weg gehen möchte.

  • so habs nachgelesen im schwedischen waffengesetz.

    der original vorderlader gilt als frei kauf und besitzbar, solange du damit nicht schießt.

    willst du damit schiessen braucht es eine lizenz und eine eintragung.

    sollte machbar sein aus schweden die sind ja auch in der eu.


    wenn du in schweden suchsat suchst nach der kugelvarianta in schwedisch als studsarpistol, also stutzenpistole.

    und die schrotversion ist eine Flankörpistol also auf deutsch Flankierpistole,,,,, sowas wie begleitwaffe..


    gruß edwin

    INVICTUS

    Einmal editiert, zuletzt von edwin2 (2. Dezember 2017 um 23:13)

  • so .habe heute zum 1 . Advent die Waffe komplett zerlegt und poliert und von Anflügen von Rost befreit, nur an den Schrauben im Holz, was ein Wunder bei Holzfeuchte in 167 Jahren.

    Das Schloßblech war brüniert von Haus aus, und nach dem polieren und ölen sieht man das auch ganz deutlich.
    schätze mal , von der Brünierung sind 85 % erhalten....
    Null Toleranzen in Schraublöchern , Gewinden oder beweglichen Teilen. Das ist schon fast wie ein Zeitsprung.

    in den Lauf kann ich nicht reingucken, direkt an der Mündung seh ich die minmalen Züge nicht.Können aber bei dem Gesamtzustand ja nicht verschlissen sein.

    Der Piston ist nicht rausnehmbar im Moment. Muß mir erst noch einen passenden Schlüssel bauen die Wochen.

    Deswegen ist bis auf die Laufeiunheit schon mal alles gemacht

    weil morgen ist wieder Engelbasteln dran

    gruß edwin

    INVICTUS

  • moin .
    heute kam die seltene Birkenbohle in 5,6 cm Dicke. viel zu dick, aber das wird dann halt nen Tag lang runtergeschliffen , wenn man maße der Einzelteile hat

    nur die Umrisse sind bekannt . Die hab ich in einer fremden Tischlerei heute aussägen dürfen netterweise.

    Die nächsten Monate wiurd es damit immer mal um erin Beschlagteil weitergehen, wenn ich eins finde oder baue.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • moin hab heute mal paar maße berechnet und die ausfräsung am adapter mit meinen kleinen eigenbau modellkreissäge geschnitten . und aussen schon mal geformt mit der flex.

    das geht. wenn mann keinen druck auf das holz ausübt , doch ganz gut.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • so stand heute. seitenteile grob abgeflext, im qualm halb erstickt, dann mit 80er schleifpapier große form geschliffen.

    jetzt wieder warten und suchen nach teilen wie eine schaftkappe.,

    nächste woche dann beschläge bauen anfangen und einpassen, soweit fertig gebaut dann , schritt für schritt.

    eigentlkich ist das ganze ja noch gar nicht dran...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • moin .heute 4 stunden draussen in der kälte geflext gefeilt und geschweißt.

    das erschöpft mehr als wie drinnen basteln.

    das schweißgerät hab ich endlich mal ausgepackt und mit bangenm angefangen zu schweißen, weil meine alten porzellansicherungen früher immer gleich flogen-teuer spass.

    jedesfalls ist bei dem schweißhandy ein sehr sanfter anlaufstrom, wie gehofft....
    und so brennt die sicherung halt nicht durch.

    das ergebnis heute ist der halb fertige adapter für die pistole.

    mann kann sich nur lanmgsam voranarbeiten, weil das gegenstück ja schon an der waffe ist und ich muß mich dem in den bohrungen spiegelnd anpassen.

    da fehlt jetzt noch der einhakzapfen und ein einrastloch für den verschluß. sicher nochmal 1 tag arbeit..

    wenn der beschlag fertig ist und geklappt hat mach ich 3 kreuze.es soll ja auch nicht wackeln hinterher.
    gruß edwin

    INVICTUS