Hilfe für einen ZF-Legastheniker

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 2.725 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. November 2017 um 08:40) ist von BMP I.

  • Hallo,

    ...schaut man sich die Startseite des Forums an, so fällt auf, dass recht oft
    Beiträge zum Thema Zielfernrohr, dessen Einstellung und Nutzung verfasst
    werden, woraus man schließen kann, dass es sich offensichtlich um kein
    ganz einfaches Thema handelt.

    Ich lese immer gerne mit, aber sobald da en detail gegangen wird, bin ich raus.
    So interessant und fast schon wissenschaftlich, wie das Ausmessen von irgend-
    welchen balistischen Kurven und Flugbahnen auch sein mag.

    Ich scheitere beim Thema ZF stets schon an den Basics.

    Darum bitte ich um Hilfe und um ganz einfache, unwissenschaftliche Antworten.

    Ich schildere mal das Problem.

    Ein Gewehr. Ein ZF.
    Zusammentüddeln.

    Dann geht's in den Garten. Ich stelle einen großen Karton vor ein starkes Brett,
    damit nix durchgeht. Auf den Karton klebe ich eine Standard-Zielscheibe.

    Danach richte ich mich am anderen Ende des Gartens (ca. 12 Meter) häuslich ein
    und visiere die Zielscheibe an und mache ca. zehn Schuss, wobei ich die
    Mitte der Zielscheibe genau mittig ins Fadenkreuz nehme.

    Sagen wir jetzt mal, es bildet sich ein Grüppchen auf 14 Uhr, so ca. zehn
    Zentimeter vom äusseren Rand der Zielscheibe entfernt.

    Dann schraube ich die Käppchen von den Türmen des ZF und kurbele, den
    Anweisungen der Gebrauchsanleitung folgend, die Türmchen in Richtung 'bei
    zu hoch und zu rechts'.
    Nun wird wieder geschossen und siehe da, das Grüppchen wandert.

    Jetzt sind wir bei ca. 17 Uhr angekommen, leicht links von der Mitte, 40% im
    schwarzen Bereich.

    Theoretisch, müsste ich nun nur etwas korrigieren um das Ideal zu erreichen.
    Aber pustekuchen.
    Besser wird das nicht, eher verstreuterl

    Was mich besonders ärgert ist, dass wenn es denn mal einigermaßen so passt,
    sich plötzlich wieder ein Grüppchen ganz woanders bildet.
    Wenn ich dann an zum Justieren fange, dann wird's völlig gaga.

    Das ist der Moment, wo das Gewehr das Fliegen anfängt und ich gnatzig werde.
    Ich räume dann alles zusammen und geh' mich ärgern. Ein Gläschen Wein
    macht mit, weiss aber auch keinen Rat.

    Sicher ist, wenn ich Tage später wieder einen Versuch wage, fange ich erneut
    mit einem Grüppchen an, irgend wo, nur nicht da wo ich es gerne hätte, oder
    wo es vorher war.

    Ich werd' noch bekloppt!

    Was mache ich falsch?

    liebe Grüsse ... Patrick *ganz verpeilt*

  • Ich kann dich verstehen, war gestern abend in ähnlicher Lage :D

    Zielfernrohr einstellen an AM850

    Die Wichtigsten: FWB 300s, Walther LGU, Weihrauch HW95, Weihrauch HW30S, Diana 350 N-Tec Magnum, Diana P1000 Evo TH, GSG M11, Hämmerli AirMagnum 850, Weihrauch HW45 Silver Star, Diana LP8 Magnum Tactical, Zoraki HP-01, WLA, WLA Duke, diverses Co2 Geraffel und Heißgaser
    Status Quo, die Datenpflege der Signatur ist zu zeitintensiv :D

  • Theoretisch, müsste ich nun nur etwas korrigieren um das Ideal zu erreichen.
    Aber pustekuchen.
    Besser wird das nicht, eher verstreuterl

    Was mich besonders ärgert ist, dass wenn es denn mal einigermaßen so passt,
    sich plötzlich wieder ein Grüppchen ganz woanders bildet.
    Wenn ich dann an zum Justieren fange, dann wird's völlig gaga.

    Tja, du solltest schiessen lernen? :P

    Scherz beiseite. Ich möchte wetten du schiesst mit einem Federdruckgewehr?
    Welches Gewehr?
    Welches ZF?

    Kannst du auf 9m Schiessen?
    In einem geschlossenen Raum?

    Gruß Udo

  • Deine vorher geschoßene Gruppe (oder Fleck) passt nur mit dem geschossenem Abstand (und bei gleicher Temperatur).
    Die Montagen nicht zu fest anziehen, eigentlich fast schon locker ist Richtig.

    Technik ohne Toleranz

  • Deine vorher geschoßene Gruppe (oder Fleck) passt nur mit dem goschossenem Abstand (und bei gleicher Temperatur).
    Die Montagen nicht zu fest anziehen, eigentlich fast schon locker ist Richtig.

    Hawke sagt: Ringe 1,8Nm, Montagebasis 3,4Nm!

  • Tja, schießen kann ich. Nur mipm Treffen happert's.

    Nee, im Ernst.

    Ich habe schon verschiedenen Gewehre probiert (BSA Meteor, Gamo Hunter,
    Gamo 68, Haenel 303-8 Super, BSA Buccaneer) mit denen ich mit offener
    Visierung problemlos schieße (und treffe).

    Alle auch mit verschiedenen ZF. Swiss Arms, BSA, Nikko Stirling, Hawke. Am
    fiesesten war das Hawke.

    Ich denk' es liegt an mir, bzw am falschen Vorgehen bei der Grundeinstellung.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Ich habe schon verschiedenen Gewehre probiert (BSA Meteor, Gamo Hunter,
    Gamo 68, Haenel 303-8 Super, BSA Buccaneer) mit denen ich mit offener
    Visierung problemlos schieße (und treffe).

    Alle auch mit verschiedenen ZF. Swiss Arms, BSA, Nikko Stirling, Hawke. Am
    fiesesten war das Hawke.

    Willst du uns veräppeln?

    Nochmal für ZF-Legastheniker:
    Welches Gewehr mit welchem ZF auf welche Entfernung?

    EDIT: auf ZFs stehen Zahlen drauf, so etwa: 4-12x40 manchmal auch eine zusätzliche Bezeichnung wie Airmax, Varmint, etc.

    Bitte Trefferbilder hier einstellen. Dann werden Sie geholfen.

    Gruß Udo

    3 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (13. November 2017 um 20:36)

  • Na, mein letztes Erlebnis hatte ich mit dem BSA Buccaneer, dass
    ich mit beim Gartenflintenschießen mit hatte.
    Mit einem Swiss Arms 3-9 x 40 AO.

    Hatte ich letztendlich so eingestellt, dass wenn ich auf ca. 14 Uhr,
    Rand des Zieles anhielt, einigermaßen die Mitte traf.

    Vorher mit dem Meteor (alles Federdruck) mit dem Nikko Stirling
    Air King 3-9 x 42 AO.

    Verhielt sich ähnlich. Eingeschossen beide, wie oben beschrieben.
    Entfernung ca. 12 Meter.

    Bilder hab' ich nicht. Kann ich machen, wenn's draussen mal wieder
    bissle trocken ist.

    Warum veräppeln? Ich frage nur, ob ich richtig vorgehe.
    Offensichtlich nicht, nach Trefferlage.

  • Lieber Patrick.
    Ich sah gerade unten am TV das Du Hilfe brauchst. Na dann lass uns sehen...

    Ich habe schon verschiedenen Gewehre probiert (BSA Meteor, Gamo Hunter,
    Gamo 68, Haenel 303-8 Super, BSA Buccaneer) mit denen ich mit offener
    Visierung problemlos schieße (und treffe).

    Kennst Du denn den Unterschied offene Visierung vs. Zielfernrohr? Bis auf die Vergrößerung keinen! Beide Methoden blicken bergab (vorgeneigt) auf den Lauf. Sonst kämst Du ja nie auf die Flugbahn des Diabolos und würdest nie treffen. Alle weiteren Ausführungen dazu würden jetzt nur verwirren.


    Danach richte ich mich am anderen Ende des Gartens (ca. 12 Meter) häuslich ein
    und visiere die Zielscheibe an und mache ca. zehn Schuss, wobei ich die
    Mitte der Zielscheibe genau mittig ins Fadenkreuz nehme.

    Ein Gewehr "warm" zu schießen, kann nicht schaden. Beim richtigen Einschießen reichen 3 Schuss. Die Entfernung von 12 m ist durchaus gut. Ich habe meine HW 30 S auch neu eingeschossen. Anschließend kam eine "Eselsbrücke" auf die Flipcap. Mit einem Chrony wurde die durchschnittlichen m/sek. ermittelt und noch viele andere Daten, die jetzt ebenfalls nur verwirren würden. Dann hat Hawke so ein Computerprogramm - egal! Wie Du hier auf dem Bild siehst habe ich Fleck von 11 - 19 m:

    Bei 10 oder 20 m fliegt das Dia 6 mm höher, auf Distanzen von 9m oder 24,5 m muss ich 1/4 Dot höher halten. Das gilt aber nur bei 3facher Vergrößerung!!!

    Dann schraube ich die Käppchen von den Türmen des ZF und kurbele, den
    Anweisungen der Gebrauchsanleitung folgend, die Türmchen in Richtung 'bei
    zu hoch und zu rechts'.
    Nun wird wieder geschossen und siehe da, das Grüppchen wandert.

    Ein möglicher Fehler: Nicht alles auf einmal!

    • 3 Schuss abgeben, am besten alles bei Flaute
    • Dann die Höhenabweichung korrigieren und wieder 3 Schuss.
    • Passt die Höhe, dann erst mit der Seitenabweichung beginnen.

    So tastest Du dich langsam ran. Die Art und Weise des Auflegens - gerade bei Prellern - spielt auch noch eine wichtige Rolle.

    L.G. Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    Einmal editiert, zuletzt von BMP I (13. November 2017 um 22:20)

  • Wenn der Treffpunkt am nächsten Tag bei ungeänderter ZF-Einstellung woanders liegt ists wahrscheinlich ein Parallaxefehler.
    Kenne ich recht gut das Problem und habe für mich entschieden bei offener Visierung zu bleiben.
    Macht mir unterm Strich weniger Frust und dadurch mehr Spaß - darum geht's doch beim Hobby, oder? ;]

  • Immer gleicher Anschlag ist bei Prellern enorm wichtig. Hast du mal 10-m-Schützen gesehen? Die legen sogar ein Maßband auf den Boden, damit die Füße immer gleich stehen.

    Achte zuerst auf die Schaftkappe, dass die untere Spitze immer an der gleichen Stelle in der Schulter sitzt. Dann die Wange (Stichwort: cheek weld). Mach zur Not einen kleinen Streifen Tesa auf die Schaftbacke, damit du immer den gleichen Punkt findest; damit sollte dann auch der Parallaxefehler zu vermeiden sein. Als nächstes kommt die führende Hand, da eignen sich die vorderen Schaftschrauben zur Positionierung, oder wieder ein Tesastreifen. Als letztes die Abzugshand, nicht umsonst sind Formgriffe so beliebt, weil sich mit denen nur eine einzige Haltung richtig anfühlt; auch hier bewirkt ein Tesastreifen o.ä. Wunder.

    Und vor allen Dingen: Dreh nicht laufend am ZF rum. Das ist ein großer Fehler, den viele machen. Mir reicht es zuerst mal, wenn ich kleine Grüppchen schieße. Das ist toll und macht Spaß. Wenn ich das wiederholt, an mehreren Tagen machen kann, dann korrigiere ich die Gruppen in Richtung Zielmitte. Finde du aber erstmal heraus, woran die unterschiedlichen Treffpunktlagen an den unterschiedlichen Tagen liegen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Das mit dem Auflegen beim ZF einschießen verwirrt mich.

    Wenn ich normalerweise nicht aufgelegt schieße, sondern
    einfach stehend, dann ist das Ganze doch eher 'beweglich'.

    Daher dachte ich, es macht Sinn das ZF auch so einzuschießen,
    wie ich es später verwenden werde. Denn so starr, wie aufgelegt,
    ist es bei der späteren Nutzung doch nie.

    Aber gut. Ich werde das ausprobieren.

    Wie ist das eigentlich, wenn ich ein ZF wieder von einem Gewehr
    abbaue und es später wieder auf das gleiche Gewehr setzte. Ist
    das dann so noch brauchbar, oder kann es sein, dass wieder nichts
    stimmt?

  • Wenn du durch das ZF blickst, siehst du dann die Scheibe und das drumherum vollständig oder ist da ein verschwommenen schwarzer Rand im ZF zu sehen?
    Wenn ja, korrigiere deine Kopfposition, bis du ein klares voll ausgefülltes Bild siehst.
    Ist das nicht möglich, hast du evtl. den Augenabstand zum ZF nicht richtig beim montieren beachtet.


    Wenn das passt, dreh an der Parallaxe Einstellung deines ZF, bis das Ziel scharf wird.
    Probiere dich der schärfsten Einstellung zu nähern und zwar immer bei maximaler Vergrößerung!!!

    Wenn du der Meinung bist, dass du das Ziel so scharf wie möglich eingestellt hast, mach mal ne Markierung auf den Einstellring und wiederhole den Vorgang erneut auf die gleiche Entfernung und ohne auf die Markierung zu achten.
    Schau dann, ob du immer an der gleichen Stelle ankommst.

    Ist das der Fall, dann schießen deine Waffe ein und achte dabei immer, dass du die Waffe exakt gleich in Anschlag bringst und auch immer gleich durch das ZF schaust.

    Solltest du jetzt Tage später auf die gleiche Entfernung mit der gleichen Parallaxe Einstellung schießen, dürfte deine Gruppe auch nicht viel abweichen.

    Ein bisschen Abweichung ist allerdings normal und kann durch Temperatur Schwankungen usw. verursacht werden.

  • Du schreibst was von "beweglich".... Kann es sein, dass du bei zielen durch das ZF mit dem Kopf hinter dem ZF frei hin und her Schwingst?

    Das ist natürlich genau das, was alle meinen, nämlich der Parallaxe Fehler.

    Und im Extremfall kannst du den Kopf hinter dem ZF hin und her bewegen und damit das Fadenkreuz wandern lassen, was dann die Treffpunkt Verlagerung bewirkt.

  • Lieber Patrick.

    Ich schieße stehend freihändig.

    Das ist grundsätzlich nicht verkehrt. Aufgelegt sind die Streukreise meist - gerade bei uns Gartenplinker - doch etwas kleiner, was ein "Grundsetup" schon irgendwie erleichtert. Der Preller will sich dann halt schütteln können, also nicht in den Schwitzkasten nehmen. Tipps findest Du im WEB unter Artilleriehold, z.B. in der Tube.


    Ist
    das dann so noch brauchbar, oder kann es sein, dass wieder nichts
    stimmt?

    Das kann sogar sein, wenn es auf dem Gewehr bleibt. Beim Harztreffen erwähnte ein Schütze, dass er sein ZF nach der Ankunft um 8 Klicks korrigieren musste.

    Du hast ja viele Deiner Gewehre überarbeitet. Vermutlich kann sich da - gerade zum Anfang - die Geschossgeschwindigkeit noch verändern. Das dürfte sich m.E. nach auf die Höhe des Treffers auswirken. Deshalb würde ich zuerst links/rechts einstellen und dann die Höhe.

    Wie die Jungens hier schon erwähnten kann man auch beim Anschlag Fehler machen. Hältst Du das Gewehr nicht senkrecht, sondern verkanntest es nach links oder rechts?

    Und nicht zu lange experimentieren. Die Augen ermüden und die gleichen Fehler macht man dann häufig mehrfach hintereinander.

    Und Ruhe muss man haben! Die größten Streukreise habe ich einmal geschossen als Frau rief: "Mensch mach hinne, wir müssen doch noch...." In dieser Situation am besten direkt einpacken und später neu versuchen. Häufig fallen einem bei so einem "Break" Sachen ein, die man noch nicht versucht hat.

    Diabolos könnten auch noch eine Rolle spielen. Teste welche aus. Nicht die schnellsten sind unbedingt die besten, sondern die mit der geringsten Abweichung bei m/sek...

    Ich habe hier noch ein Bushnell liegen mit Frontparallaxe. Eingeschossen auf 15 m, klappte wie eine eins. Dann auf 22 m probiert und das Dia schlug daneben ein ?(?(?( . Drunter oder drüber wäre nachvollziehbar gewesen aber zur Seite, Hä??? Das Ding war im Eimer und beim Verstellen der Frontparallaxe, praktisch der Ring vorne zum scharf stellen, hat sich das Absehen minimal mit verdreht. Da musst Du erst einmal drauf kommen...


    L.G. Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    3 Mal editiert, zuletzt von BMP I (14. November 2017 um 08:53)