LEP geht von selbst los

Es gibt 68 Antworten in diesem Thema, welches 14.735 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Januar 2019 um 20:34) ist von flupp....

  • Hallo, mal wieder eine Frage an das allwissende Forum:

    seit kurzem habe ich ein groteskes Problem mit einer meiner LEPatronen, die meint, sie bräuchte erst gar keine Waffe mehr, sie geht einfach von selbst los... ;(
    Zum Glück habe ich mir nur fast in den Finger geschossen (ging zwischen 2en vorbei), aber ist natürlich denkbar, daß auch mal eine beim Hantieren in eine empfindlichere Richtung zeigt. Gerechnet habe ich bei LEPs eigentlich immer damit und diese entsprechend abgelegt (Ladebretter, Dosen) und trage deshalb auch prinzipiell eine Brille.

    Aber zur Sache selbst:

    - der Fehler ist reproduzierbar, das Ding löste ab einem Tag x immer selbsttätig aus, manchmal schon in der Pumpe oder Minuten danach, vorher (seit 2 Jahren) hatte ich sowas nie
    - die Dichtungen sind augenscheinlich in Ordnung, auch nach einem Tausch änderte sich nichts
    - der innere Stößel, der die Dichtungen trägt, schaut bei ungeladener und geladener Patrone 0,5mm vorn heraus (meiner Erinnerung nach ließ der sich bündig eindrücken, als die LEPs noch neu waren, das ist aber inzwischen bei allen (30) mehr oder weniger so, die ich habe)
    - die LEPs wurden mit dafür vorgesehenem Silikonöl (von Schneider) nach Empfehlung regelmäßig geölt
    - der Stößel läßt sich ohne die hintere Dichtung bis an den hinteren Anschlag hineinschieben und ist dann vorn etwas versenkt
    - die unter Druck stehende Patrone läßt sich nach dem Füllen noch in der Pumpe durch kurzes Festziehen der Überwurfmutter vorn bündig zusammendrücken und bleibt dann so, ohne selbst auszulösen ?(

    Nun, ich kann mir nur 2 Ursachen vorstellen, entweder die Dichtungen sind trotz Spezialöl etwas gequollen und die hinteren drücken den Stößel weiter raus bis zu einem kritischen Punkt - oder durch den Prellschlag beim Zurückhalten des beim Schießen vorn herausschießenden Stößels hat sich dieser mit der Zeit etwas gelängt (das wäre fatal, denn einen Ersatz gibt es nicht)

    Kennt jemand das Problem schon, und die tatsächliche Ursache?

    Einmal editiert, zuletzt von flupp... (28. Oktober 2017 um 15:49)

  • nimm den patronen Boden und schraube den auf und guck dir mal das innenleben an. Da klemmt etwas den vorm aufpumpen muß der stößel absolut bündig abschließen.

  • Sehe den Thread erst jetzt - sorry.
    Die Patrone hält den Druck nur weil der Durchmesser
    am hinteren Ventil größer ist als am vorderen. Wenn
    die große Dichtung beschädigt ist klappt das nicht mehr.
    Vorsichtig aufschrauben. Dazu mit je einer Zange und
    5 Lagen fest gewickeltem Papier die Patrone und den
    Rand fassen und aufdrehen. Dann Foto machen...

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  • Ah, prima, es füllt sich doch... (der Thread)

    Danke für eure Antworten, z.T. hatte ich das ja schon gecheckt (s.o.).

    Die LEP mache ich inzwischen mit bloßen Daumen und Zeigefinger auf, die ist gut geübt darin seit letzter Zeit.

    Die Stößel lassen sich leer nicht ganz hineindrücken, vorher schlägt die hintere Dichtung an den Konus im Boden und federt alles wieder etwas raus. Klemmen tut da nichts. Unter hohem Druck geht der noch etwas weiter rein (hintere Dichtung wird komprimiert und schmiegt sich an), aber auch nie ganz.
    Wie gesagt, habe ich die Dichtungen (Stößel vorn+hinten) auch schon erneuert, hat nichts gebracht.
    Dabei fiel mir auf, daß die neuen Ersatzdichtungen sogar noch etwas dicker sind als das Original (umrum 3/10 glaub ich, so genau kann man den Gummikram nicht messen)
    Bei hohem Druck (~210 Bar) hält sie mitunter sogar, ohne selbst loszugehen. Bei geringerem Druck (100-150) kann man darauf wetten, daß sie augenblicklich hoch geht.

    Sieht ganz danach aus, daß es doch eine Undichtigkeit der hinteren Dichtung gibt, wenn die durch die größere Fläche die Patrone zu hält. Das muß ich irgendwie erkennbar machen, Seifenlösung oder Wasserbad, obwohl letzteres eine ziemliche Sauerei wäre. Vielleicht nehme ich ja den ganzen Krempel (Pumpe, Flasche) einfach mit die die Badewanne, aber dann zieht meine Frau endgültig aus... ;(

    Dagegen spricht allerdings auch wieder, daß sie stabil wird, wenn man den Hülsenboden etwas herausschraubt, damit die Patrone verlängert, so daß der Stößel vorn bündig sitzen kann.

    Nebenbei hat mir das blöde Ding beim letzten Hochgehen irgendwie den Ram Charger zertrümmert. Seitdem pfeift bei jedem Ladevorgang die Luft mit am Hülsenboden vorbei, muß ich heute auch da mal nachsehen, woran das liegt. :(

  • In einem Wasserbad kann man Undichtigkeiten sehr gut erkennen.
    Welche Dichtung hat dein RAM-Charger?
    Die USIT-Dichtung im Metallkäfig oder das Kunststoffteil?

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  • Weiß ich noch gar nicht, wie gesagt, muß ich erst mal richtig nachsehen. (hab´s noch nie auseinandergenommen)

    Aber... fühlte sich flach an, ich denke das ist diese weiße Delrin- oder Poyamidscheibe. Möglicherweise hat es da eine Kerbe reingeknallt, auch wenn mir schleierhaft ist, wie das mit dem flachen LEP-Boden gehen soll.

  • Die Dinger sind zwar nie so richtig dicht aber
    dafür unverwüstlich. Auseinandernehmen ist
    gar nicht nötig. Mit einer kleinen Zange von
    unten greifen und einfach herausziehen.

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  • Bis jetzt war die Laderdichtung immer dicht, bis auf eine LEP, da hat es merkwürdigerweise immer vorbeigepfiffen und trotzdem war nichts an deren Boden erkennbar, keine Dellen, Riefen... ?(
    Es war aber nicht die, mir der ich jetzt die Selbstauslöerprobleme habe.

    Mir ist noch aufgefallen, daß die beiden hinteren Dichtungen der LEP den Einstich im Stößel der Länge nach nicht ganz ausfüllen. Könnte da das Problem liegen? Ist aber kein Einzelfall, das haben andere Patronen auch, die die Luft halten.

    Ich guck heute Abend mal und mache Bilder.

  • Bis jetzt war die Laderdichtung immer dicht,

    Bei der Kunststoff-Dichtung geht praktisch immer
    ein wenig Luft vorbei. Zischelt aber nur ganz leise.

    Mir ist noch aufgefallen, daß die beiden hinteren Dichtungen der LEP den Einstich im Stößel der Länge nach nicht ganz ausfüllen.

    Ist normal.

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  • Ich besitze an die 100 LEP Patronen. Vor einiger Zeit habe ich bei ca. 20 die Dichtungen gewechselt und danach hatte ich bei einer auch das Problem, dass diese von allein los ging. Natürlich hatte ich zu erst eine beschädigte Dichtung in Verdacht aber letztendlich hatte ich nur die Böden vertauscht. Wahrscheinlich gibt es geringe Toleranzen, die ausreichen, dass der Stößel nicht vollständig schließt.
    Tausche einfach mal die Böden untereinander aus und schaue ob der Fehler wandert oder sogar verschwindet.

  • Ja, die werde ich auch noch tauschen, bin gespannt, ob die Krankheit sich verbreitet <X
    Was war Deine Lösung letztendlich, ein neuer Boden von Silcock, oder hast Du die passende Hülse wieder gefunden?
    Ich hatte sie letztens auch mal sämtlich zerlegt, um die Scheiben innen zu entgraten, damit sich der Stößel nicht mehr verkeilt. Aber eine nach der anderen, sollte jede "ihren" Boden wiederhaben.


    Den Ram Charger hat es tatsächlich zerschossen, hier die Dichtung ;(

    Ram Charger Dichtung

    Die LEP ist 2x voll mit dem Boden nach oben schräg reingeknallt, dachte gar nicht, daß da seitlich soviel Platz ist.

    Also denkt dran, daß Euch soeine ungeladene aufgepumpte LEP jederzeit ins Auge fliegen kann!!!

    Blöderweise habe ich beim Rausklopfen auch noch die Oberkante (im Bild unten, steht drauf) zerfurcht, aber ich hoffe, die muß wirklich nichts abdichten. Mal sehen, vielleicht kann man die 1mm Dichtungsstärke noch plandrehen, sonst muß was neues her. Geht auch etwas härteres Polyamid?

    Die Dichtungen des Stößels sehen eigentlich ganz intakt aus (sind ja auch neu), nur die hinteren sind eben etwas stärker, füllen die Nut jetzt ganz aus und drücken dadurch den Stößel auch etwas weiter vor.

    LEP Stößel

    LEP Stößel vh

    Und der polierte Boden, sieht auch proper aus

    LEP Boden v v

    @NC9210: Bei der Gelegenheit, welche Dichtungen nimmst Du (mit Erfolg) für die hinteren? (vorn hattest Du ja schon im GeschoßkappenThread gepostet)

  • Ich habe die Dichtungen aller RAM-Charger mit
    neuen aus Nylon getauscht. Das Material ist ein
    wenig flexibel und dichtet daher besser.
    Wenn du eine Drehe hast ist das ja kein Problem.

    Die große hintere Dichtung sollte 2,0x 1,78 sein.
    Die kleine ist identisch mit der vorderen.

    Hast du ein Wasserbad versucht?

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  • Die Böden habe ich einfach untereinander getausch bis es wieder gepasst hat. Werde in Zukunft eine nach der anderen zerlegen und wieder zusammen bauen.
    Dichtungen nehme ich 1.78x1.78

  • Die Scheiben habe ich natürlich runtergenommen, ich denke, da brauchen wir kein Bild. Aber sie sind drin.
    Die geschlitzte ist immer ziemlich zerdemmelt, was zeigt, mit welcher Wucht der Stößel da draufschlägt. Daher auch meine Befürchtung mit der Dehnung des Stößels. Diese Federn in einer anderen Variante der LEPs statt Scheiben haben vielleicht einen tieferen Sinn.
    Ich hatte mal testweise die alte hintere Dichtung in der Mitte hinter die Scheiben aufgezogen, sozusagen als Aufschlagdämpfer. Das reduziert allerdings den Verfahrweg des Stößels zu sehr, er öffnet vorn zwar noch, aber nur knapp. Ich werde mal eine kleinere Dichtung opfern, wenn ich einen großen Sack davon kaufe.

    Wasserbad? Gestern wollte ich mich noch nicht einsauen, aber heute ist ja Freitag ;)
    Hatte ich aber schonmal mutig getestet, wenn ich den Stößel mit der Handpumpe abschließend nochmal reingedrückt habe. Dann hält sie ja meistens die Luft. Da kam auch keine raus.
    Ohne den Trick mit der Pumpe bleibt kaum Zeit, das Ding unter Wasser zu bringen (wie gesagt, die geht mitunter schon hoch, bevor ich sie aus dem RamCharger ziehen kann), Zeit zum Beobachten brauch man ja auch... ?(

    Muß mal sehen, wo ich eine Stange Nylon herkriege, ansonsten geht vielleicht auch das Polyamid oder ich bestelle einfach welche in GB. (oder gibt´s die auch hier nd D?)

    Auwei, G40, wie lange hast Du da getauscht bei 100 LEPs, 5 Wochen?
    - Ach nee, waren ja nur 20...

  • Ich habe beide Varianten mit und ohne Feder, einen Unterschied konnnte ich noch nicht feststellen.
    Das Wechseln der Dichtungen geht recht schnell. Ich habe mir eine einfache Vorrichtung gebaut, wo ich die LEP zum öffnen festklemme. Dichtungen schön vorwärmen und bissel Öl dann geht echt gut.
    Und so oft macht man das ja auch nicht.

  • Ja im Wasserbad..das dauert keine 5 Sekunden bis die Dichtung drauf ist.
    Habe alle LEP gebraucht mit der Bemerkung defekt/undicht gekauf.
    Jetzt sind alle wieder dicht und halten wenn es sein muss die Luft auch über mehrere Wochen.
    Also schaden kann das Erwärmen nicht.

  • Die Nylon-Dichtungen habe ich mir selbst angefertigt,
    in UK gibt es nur die gespritzten. Die alte Ausführung
    mit dem USIT-Ring ist zwar perfekt dicht aber noch
    empfindlicher.
    Das Vorwärmen hilft der Dichtung die starke Dehnung
    beim Aufziehen zu überleben. Das ist eigentlich schon
    deutlich über der Streckgrenze. Warm geht das besser,
    Ich lege die Dichtungen dazu in heißes Wasser.

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