Ölers Ölschäfte: Airmagnum...

Es gibt 60 Antworten in diesem Thema, welches 11.799 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. November 2017 um 11:59) ist von edwin2.

  • Tach Forum,
    das aktuelle Projekt des Ölers ist das Classic- Airmagnum um dieses mit nem Ölschaft und sonst noch einigen Kleinigkeiten zu versehen. Vielleicht ist ja das ein oder andere von Interesse, manchmal brauchts ja auch nur ne Initialzündung- geht mir meist so....

    So sieht die Gute im Moment aus: der letzte trockene Schliff mit 400 er Korn ist heute gemacht, jetzt wirkt das Wasser.
    Richtig: der Vorschaft ist angepasst, da er mir so im Anschlag besser gefällt: die Verdickung um die Kartusche wurde entfernt und der Schaft unten halbrund geschliffen. Da ich eh nicht mit Zweibein schieße ist mir das wurst.

    das isses für Heute, Grüße
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • Tach Forum,
    weiter im Tekst, der Schaft hat heute 8 mal wässern und Feinschliff mit 600er Korn hinter sich. Schon ganz manierlich, nach dem ersten Wässern war ich aber erstaunt wieviele Fasern sich hier doch aufgestelltr hatten. War da weniger gewohnt....

    Da ja nix weiter anlag heute das Abzugstuning gemacht, d.H. die zusätzliche Stellschraube eingebracht mit der das Kriechen beseitigt werden kann. Ist nicht weiter kompliziert, dauert etwa ne halbe Stunde und kostet fast nix (wenn mans selber macht). Es gibt in der Tuba hierzu auch ein englischsprachiges Tutorial, also das meiste nicht meine Federn...

    wie geht das also?

    1. Systemkasten öffnen, 4 Schrauben, Repetierhebel rausdrehen (6mm Maulschlüssel), sitzt Fest, Deckelhälfte abheben, nix verlieren!

    Die Vorspannung der Wippe muss hierzu einstellbar gestaltet werden, Deshalb sollte an der Stelle mit dem blauen Röhrchen/der Pinzettenspitze eine Stellschraube in den Systemkasten eingebracht werden. Entgegen dem Tutorial habe ich die Schraube in die abgenommene Kastenhälfte eingebracht, auf die Trennfuge erscheint mir nicht sinnvoll.

    An der Stelle mit der Bohrerspitze soll es sein, beginnend mit einem mm, stufenweise bis 2,5 mm als Kernloch für M3 Gewinde, dann Vorsichtig das Gewinde schneiden, nicht ganz durchschneiden, ist nur Druckguss.

    Einbringen des Gewindes, ich nehm für sowas gern nen Stiftenkloben, da ist mehr Gefühl drin mit nem Windeisen ist die Gefahr des Abreissens erheblich höher. Nach dem Gewindeeinbringen reinigen, Späne raus und den Systemkasten wieder zusammensetzen. Das wars schon (fast). In den Zusammengebauten Systemkasten eine kurze Madenschraube M3 einbringen, nur leicht andrehen.

    Einstellen (Sicherheit beachten!!!!, keine Kartusche ,keine Geschosse!!!!!): mit dem Repetierhebel das System spannen, die Stellschraube vorsichtig reindrehen bis der Schuss ausgelöst wird, dann die Schraube etwa eine halbe Umdrehung zurückdrehen. Nochmal probieren: das Kriechen ist weg, der Schuss löst trocken aus. etwas Schraubensicherungslack (notfalls Nagellack oder sowas). Fertig, dauert keine halbe Stunde und erfordert kaum Werkzeug.....

    Zu dem Ganzen kommt noch ein weiteres Loch im Schaft dazu, das gibt's in der nächsten Folge, ist auch- trivial....

    Grüße zum Tage,
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • So, der Rest vom Abzug.....

    Die neue Stellschraube liegt in der (einzigen) Befestigungsebene von System und Schaft. Diese ist daher unbedingt spannungsfrei zu halten, am einfachsten mit einer Bohrung, ggfs. mit der Feile erweitern.
    Den Systemkasten mit der Stellschraube in den Schaft gedrückt ergibt eine Markierung an der entsprechenden Stelle, hier an der Bohrerspitze:

    Diese Markierung dann durchbohren, von innen klein, dann von außen größer. Systemkasten einsetzen und immer wieder probieren und korrigieren bis sie völlig frei ist:

    Inzwischen habe ich das Loch auch noch rund gemacht. Wer Bock auf Bohren hat kann sich in den Abzugsschutzbügel darüber noch ein kleines Löchlein bohren, aber eigentlich: einstellen, versiegeln und vergessen. Den Abzugsbügel will ich nächste Woche auch nochmal in Stahl bauen, da will ich sowenig Löcher wie möglich drin haben...

    markus:
    Dank für die lieben Worte, kann es selber kaum erwarten wie der Schaft in Beize und erst in Öl aussieht. und dann erst alles wieder zusammen, aber zwei Wochen wird's wohl noch dauern. Morgen kommt wohl Beize drauf, ist dann 11 mal gewässert, viel kommt nicht mehr hoch

    Grüße zum Abend
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • Hallo oeler!

    Benutzt du auch Stahlwolle zum Glätten des Holzes? Ich mache das immer, und die Ergebnisse fühlen sich wunderbar geschmeidig an.

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • Nabend zyx,
    Stahlwolle erst nach dem Beizen und Ölen. Wenn feine Wolleteilchen vorm Beizen ins Holz kommen gibt das so lustige Farbveränderungen. Will ich vermeiden => vorm Beizen keine Wolle, danach schon. Hast recht, fühlt sich wunderbar an nach einer Woche Öl- Feinpolitur. Einer der Gründe warum ich das mach- Lackschaft ist rechter Dreck dagegen.....
    Grüße
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • Ja, Stahlwolle kann im Buchenholz kleine schwarze Punkte hinterlassen, das stimmt. Wenn das Ergebnis schnell fertig sein soll, ignoriere ich das meistens und nehme gleich nach dem Schleifen die Wolle. Manchmal tritt der Effekt auch gar nicht auf.

    Ansonsten muss man, wie du sagst, die Arbeitsschritte umverteilen.

    Welches Öl benutzt du für deine Schäfte?

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • Moin zyx,

    wenns schnell gehen soll hätt ich es so gelassen, schnell und Ölschaft schließen sich irgendwie aus. zum Ölen nehm ich immer reines Leinöl aus dem Reformhaus, die zucken immer so nett zusammen wenn man öl für Gewehrschäfte haben will. Woanders hab ich aber noch kein Leinöl gefunden. Irgendwelche behandelten Öle kommen da nicht drauf, kann für die Haut nicht gut sein...
    Grüße
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • Hi Öler,
    Normales Leinöl sollte aber im Supermarkt zu bekommen sein.
    Beispielsweise bei Edeka von Alnatura.

    Gruß,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Sodele, die nächsten Bildchen aus der Bastelhölle:

    windbedingt ans Werk, die Zeitung ausgelegt und den Schaft mit Beize bestrichen:

    Der Vorschaft ist schon angefärbt, rötlich mit schwarz, so wollte ich es haben. Das Beizen von Schäften ist immer so ein wenig wie ein Rubbellos. Probestücke noch und nöcher und dann wird's doch anders. Je wilder die Maserung (auch bei Buche) je komplexer der Schaft desto spannender wird's....

    Dieser Schaft scheint ziemlich ruhig zu sein, war aber vorher schon zu sehen, keine Einschlüsse, keine Äste und recht gerade in der Kopierfräse gelegen:

    Nach dem händischen Einmassieren der Beize an einigen Stellen hat der Schaft überall gut was angenommen, an einigen Stellen mehr- Klar unterschiedlicher Anschnitt der Fasern.

    So trocknet es dann dahin, das "Custom Air Magnum Ölschaft". in der Zeit in der ich mein eines jetzt bearbeitet habe, haben die in der Fertigung wohl ne ganze Charge mit lackieren gemacht....

    Grüße zum Tage
    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • am besten warten, bis trocken ist, dann ist das ergebnis fixiert.

    nehm kein leinöl aus den geschäft . das wird ranzig und der schaft klebt und stinkr irgendwann.

    was man früher genommen hat, war ei9n leionölfirnis. das ist was andres.

    ich nehme immer hartöl, was man auch für echtholzparkett nimmt.
    das hat einen höheren harzanteil, welches in die poren läuft und dort aushärtet und damit etwas wasserunempfinglicher wird als sogenannte offene öle und auch die öberfläche etwas mehr härtet da der harz im holz ja trocknet. einfach anzuwenden und einfach reparierbar, wenn man mal wo nachschleifen mußte weil man sich dellen reingezwiebelt hat .

    gruß edwin

    INVICTUS

    Einmal editiert, zuletzt von edwin2 (29. Oktober 2017 um 18:55)

  • Sodele,
    nach dem allabendlichen Date mit meiner schwarzen Schönheit den Schaft aus der Trocknung genommen und noch mal eben zwei Bildchen:

    War ja schon erkennbar, das er nicht übermäßig Spannend wird, bin aber sonst voll zufrieden, schöner rötlich brauner Farbton, z.T. ganz nette Maserung, wenig aufgerichtete Fasern (nach 13 mal Wässern und Feinschliff.

    Die andere Seite: der Farbton gefällt mir, mal schauen wies nach dem ersten Ölen aussieht, meine Befürchtungen haben sich beim Beizen zum Glück nicht realisiert und irgendwannn geht das Zeug auch wieder von den Fingern ab....

    markus: Dank für die lieben Worte, scheinst ja auch mehrere von den Dingern zu haben...

    Schönen Abend

    Thomas

    gelebte Träume..... :love:

  • ja jetzt sieht der farbton schön gleichmäßig aus .... jetzt noch ölen und das wird 2 stufen dunkler schätz ich,dann hast du wirklich brown sugar oder black beauty.....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ich hab zum ölen auch immer Leinölfirnes genommen und kein reines Öl
    Habe das auch immer etwas mit Terpentin verdünnt.

    8) Federdruck-Only 8o
    Perfecta 32 --- Hämmerli Mod.4 HS 03 --- Haenel 310 --- WMN B5 .22 --- WMN B3-3 .22 --- Diana 240 Classic --- HW30s

  • Ich hatte bei reinem Leinöl ehrlich gesagt auch immer ein bisschen Angst, dass das mal spontan Feuer fängt ^^

    8) Federdruck-Only 8o
    Perfecta 32 --- Hämmerli Mod.4 HS 03 --- Haenel 310 --- WMN B5 .22 --- WMN B3-3 .22 --- Diana 240 Classic --- HW30s

  • OOOOOOch Leute,


    bitte keine Öldiskussion, wenn dann bitte bitte bitte bitte bitte bitte nicht in (m)einem Werkstattbericht. ich weiss echt schon was ich tu....

    1.Firnisse aller Art enthalten Trocknungshilfsstoffe, sog Sikative. Diese können allergische Hautreaktionen auslösen. Schaut mal in die Inhaltsblättchen der sog. Öle die hier von Euch Propagiert werden. Mit dem was da sonst noch drinsteht will ich keinen innigen Hautkontakt haben. Echt nicht, könnt ihr gerne tun, stört mich nicht. Des weitern enthalten sie meist Glanzstoffe, will ich auch nicht haben.

    2. Nur kaltgepresste, naturbelassene Öle ziehen tief in das Holz ein- Klar Trocknen ja auch nicht vorher. Diese Härten normalerweise dann sauber im Holz aus (sog. Polymerisation). Dauert aber länger. Das ist das Kernproblem der heutigen Welt: keiner hat mehr Zeit. Ist Hobby, mich treibt keiner, und wenns nen Monat länger dauert dauerts den eben. Gewehre zum schießen hab ich mehr als genug, da kann eines mal länger auseinander sein

    3. Haltbarkeit: mein Großvater (Jäger) hat das 50 Jahre lang mit Leinöl gemacht (1 mal im Jahr)(alle Wafffen nach seine Tod verkauft, bis heute nix passiert) ich nehm 10 Jahre Leinöl. Da ist nie was ranzig geworden oder klebrig oder hat angefangen zu stinken. Meine Schäfte (die öligen) werden 1 mal im Jahr nachgeölt und gut is.

    4. Feuergefahr: Leinöllappen können sich selbst entzünden, stimmt. Nicht zusammenknüllen und in den Müll, am besten in den Ofen, tun sie noch ein gutes Werk. Sonst mit etwas Wasser zusammen in ne Plastiktüte, Luft rausdrücken zuknoten und am Abend vor der Abholung in die Hausmülltonne. Auch hier ist bei mir noch nie was passiert, kein Gewehr hat sich spontan zum Heißgaser gewandelt.

    Fazit: es gibt nix gesundheitlich unbedenklicheres als Leinöl, Haltbarkeit ist super, die Haptik der Schäfte unerreicht und es sieht noch ganz nett aus.

    Never Change a running System. Kaltgepresstes Leinöl und gut is, bei mir zumindest.

    Ende der Diskussion, schönen Abend

    Thomas

    gelebte Träume..... :love: