Verdämmung ja/nein - Vorteile?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.632 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. September 2017 um 04:21) ist von Marechal.

  • Hallo liebe Vorderlader Gemeinde!
    Auf anraten eines altgedienten Vorderladerschützen habe in meinem Revolver Grieß statt Filzpropfen zwischen Kugel und Pulver geladen. Eigentlich nur, weil mein vermeintlich unerschöpflicher Vorrat an Dämmpfropfen zur Neige ging.

    Die Schüsse waren viel weicher als mit dem Filz, der Impuls fast wie eine KK Pistole. Das Trefferbild war gut, aber 10cm tiefer als mit Filzpfropfen.

    Ich bin jetzt schon am überlegen auch bei der Perkussionspistole und -gewehr jeweils noch ein bischen Grieß aufs Pulver zu geben. Bisher habe ich in der Pistole auch Filze verwendet, weil die Pulverkammer schon ein wenig ausgebrannt ist. Mit Dämmfilzen springt sie ordentlich, ohne Zwischenmittel kein Stück.

    Wie sind Eure Erfahrungen mit Zwischenmitteln? Nehmt Ihr die auch abseits von Revolvern? Bemerkt Ihr auch Unterschiede in der Verdämmung zwischen den Materialen? Wirkt sich das aufs Schussbild aus?

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Nun ja, die Zwischenmittel beim Revolver haben auch noch eine Sicherheits Aufgabe zu erfüllen,
    denn sie sollen/müssen verhindern, daß das Mündungsfeuer der aktiven Kammer auf die Anderen durchschlägt,
    da die Kugeln ja ohne Pflaster gesetzt werden.
    Bei meinem SP-Lehrgang anno 1978 wurde noch empfohlen, die Voderseite der Trommel mit Fett zu verschließen.

    Die Sache mit dem Grieß stammt auch noch aus einer Zeit, wo wir unser SP selber hergestellt haben
    und Pflaster aus alten Unterhemden geschnitten wurden.
    Im Gegensatz zu einer kommpacken Filzscheibe dichtet Grieß natürlich nicht so gut ab
    und du empfindest die Schüsse als weicher, bzw angenehmer, nimm einfach etwas weniger Pulver,
    dann hast du mit Filzscheibe auch weichere Schüsse.

    Gruß Wolf

  • Kannst auch Kaffeesatz nehmen. Gut getrocknet latürnich :)

    Wir verwendeten im Verein im .44er Ruger Old Army .457er Kugeln. Da schert ein Bleiring beim Setzen ab und die Kugel sitzt absolut dicht.

    Fett auf die Kugel ist da Unfallverhütungs-Vorschrift, wirklich benötigt wirds nicht, Reihenfeuer kommt i.d.R. von zu lose gesetzten Zündhütchen. Aber: Fett bewirkt, daß der Lauf nicht so schnell zurußt.

    In der Perkussionspistole verwenden wir nur Schußpflaster mit Hirschtalg, da bringen Filze oder Grieß eher Präzisionsprobleme.

    Übrigens:

    Präzise gesetzte Revolverkugeln ohne jedes Fett, Pistons mit Kupferpaste im Gewinde und gute Pistons mit sauber gesetztem Hütchen - dann schießt der Revolver sogar noch, wenn er ne Stunde unter Wasser lag...

  • Kaffesatz - da steigt bestimmt der Umsatz an der Theke wegen dem Duft :D

    Ich hatte 15gr Schweizer Pulver und 15gr Gries (jeweils nach Gewicht) in den Revolver gefüllt. Da Grieß weniger dicht ist, würde ich nach Volumen SP Äquivalent auf ca. 20gr schätzen.

    Meine Filze waren ungefähr 10mm hoch. Pulvermenge war diesselbe. Viel weniger Pulver würde ich in einen .44er nicht laden wollen. Der unterschiedliche Hochschlag könnte tatsächlich von einer unterschiedlich starken Verdämmung der Zwischenmittel kommen. Vielen Dank für den Denkanstoß ^^

    Meine gute alte Pistole ist schon ein wenig ausgebrannt, die Kugel rutscht also auf dem letzten cm einfach durch. Habe dann einfach 2-3gr mehr Pulver eingefüllt. Das hilft so leidlich. Deshalb mein Gedanke, mit Grieß nachzuhelfen. 5mm Filze hab ich schon probiert, damit fängt die an zu streuen. Es liegen sogar Treffer im Weißen. Was macht Ihr in so einem Fall? Dickere Filze? Noch mehr Pulver?

    Als Notlösung spare ich schon auf eine neue Pistole - aber meine war mal teuer und ich hab mich über die Jahre an sie gewöhnt :(

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Der .44er Ruger, eigentlich ein .45er schoß am besten einfach mit 40 Grains Schweizer FFFG, ohne Füllmittel, einfach nur Kugel drauf und los.

    Der Sound ist entsprechend (Handgranate) :D

    Das Trefferbild war trotz der mörderischen Ladung so am besten.

    Probiers bei der Pistole doch einfach mal mit stärkeren Ladungen. Die Einschüsser mögen doch eigentlich keine Zwischenmittel.