Fragen zum "Choke" bei Luftgewehr- und Luftpistolenläufen im Kal. 4,5mm (.177")

Es gibt 246 Antworten in diesem Thema, welches 35.192 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2017 um 15:28) ist von Technixx.

  • Hallo liebe Co2-Gemeinde,

    ich hätte eine paar Frage bezüglich des Chokes von gezogenen Läufen im Kaliber 4,5mm. Ich hoffe ich erhalte hier ein paar gute Antworten von unseren Fachmännern. 8)

    Zitat von Lothar Walther Feinwerkzeugbau

    Technische Beschreibung:
    Als Choke wird eine Verjüngung des Feld- und Zugdurchmessers von bis zu 0,05 mm im Mündungsbereich bezeichnet. Diese dient der Schussleistungsverbesserung bei Sportwaffen.


    Zu welcher "Schussleistungsverbesserung" führt so ein Choke im Lauf und was ist der Hintergrund?

    Ab wieviel Energie (J) macht ein Choke im Lauf Sinn?

    Oder anders gefragt:

    Macht ein Choke bei einer 2-5Joule Co2 Waffe mit 6" Lauf Sinn? Nicht, dass dort nur regelmäßig die Diabolos stecken bleiben...

    Freue mich über eure Antworten und Meinungen!

    Gruß

  • Hallo Akula,

    und danke für deinen Link.

    Habe zwischenzeitlich Antwort von Lothar Walther bekommen: Dort ist man der Meinung ein Choke macht bei einer Waffe mit 2-5 J wenig Sinn.

    Freue mich dennoch über weitere Meinungen zu dem Thema.

    Grüße

  • Ich denke ein Nachteil ist ein gechokter Lauf sicher nicht nur wird es die Waffe etwas Munitionsfühliger machen und man wird natürlich wie bei vielen Matchgewehren auch das passende Kopfmass der Diabolos ermitteln müssen um optimale Ergebnisse zu erzielen........

    Gruss
    Markus :thumbsup:

  • Ich denke ein Nachteil ist ein gechokter Lauf sicher nicht nur wird es die Waffe etwas Munitionsfühliger machen und man wird natürlich wie bei vielen Matchgewehren auch das passende Kopfmass der Diabolos ermitteln müssen um optimale Ergebnisse zu erzielen........


    Beziehst du die Aussage auch auf die von mir genannten 2-5 Joule oder meinst du, dass ein Choke prinzipiell was tolles ist? (Trotz der erwähnten Nachteile.)

    Mich interessiert echt, ob dieser auch bei einer so geringen Leistung/Energie Sinn machen würde.

    Wenn man bedenkt, dass wir hier von einer Verengung von 0,05 mm sprechen sollte man ja meinen das dürfte gerade mal egal sein. Aber wer weiß..

    Was könnte im schlimmsten Fall passieren? Dass die Diabolos dort stecken bleiben, oder?

    Die Antwort was GENAU dieser Choke bewirkt steht auch noch aus! :)

    Neue Zusatzfrage:

    Wo kann man einen 4,5 mm (gezogenen) Lauf mit oder ohne Choke kaufen? Bekommt man einen solchen als Privatperson überhaupt? Lothar Walther verkauft scheinbar nur an Händler.

    Gracias!

  • Um bei einem Luftgewehr eine hohe Energie für weite Distanzen
    erreichen zu können sind relativ lange Läufe erforderlich weil das
    Blei sonst über die Züge schmiert.
    In einem langen Lauf wird von der Oberfläche des Diabolos durch
    die Reibung Material abgetragen. Das Diabolo hat also kurz vor
    der Mündung ein wenig vom Durchmesser verloren. Das führt zu
    Spiel im Lauf. Um dem entgegenzuwirken hat man den Choke
    erdacht. Er reduziert auf den letzten Zentimetern (die sind für die
    Präzision entscheidend) das Spiel auf Null.
    In kurzen Läufen ist er sinnlos. Bei schwachem Antrieb kann das
    Diabolo stecken bleiben.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich denke stecken bleiben werden sie nicht, aber angesichts der niedrigen Leistung könnte sich das evtl. negativ auf die Präzision auswirken...........aber erfahrungen habe ich damit nicht das sind nur vermutungen.

    Gruss
    Markus :thumbsup:

  • Und wieder was gelernt.....das ist doch mal eine Aussage :thumbup:

    Gruss
    Markus :thumbsup:

  • nc hats gut erklärt.
    jedoch ists eher umgekehrt. ein lauf mit choke ist weniger munitionsfühlig, da ein jedes geschoss auf den letzten cm nochmal "kalibriert" werden. Die präzision kommt übrigens von der gleichmäßig gesenkten laufmündung.

    für den extraspaß:
    http://www.lothar-walther.de/41.php
    vergleiche die lauf-angaben zuwischen .22 Normal und freie pistole :) enger!

    mfsg daniel

  • jedoch ists eher umgekehrt

    Von Munitionsfühlig hab ich nichts gesagt. Da spielen noch
    eine ganze Reihe anderer Faktoren eine Rolle.

    Die präzision kommt übrigens von der gleichmäßig gesenkten laufmündung.

    Nein.
    Eine ungleichmäßige Mündung verdirbt jede Präzision. Sie
    verbessert aber nichts mehr was nicht schon da ist.
    Die Geschoßführung ohne Spiel auf den letzten Zentimetern
    gibt die entscheidende Führung.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Selten so gelacht ... :D
    Gruß Wolf

  • Du kennst doch sicher den Herrn Nuhr ...

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  • Mal etwas ketzerisch gefragt : Ist der Choke lediglich ein Gimmick von L.Walther ?
    Im Web als auch in der einschlägigen Literatur wird nicht näher darauf eingegangen,
    jedenfalls habe ich noch keine belastbare Ausführungen dazu gefunden.
    Links und Literaturhinweise sind herzlich willkommen . . . 8)

  • Selten so gelacht ...

    Dann erleuchte uns Unwissenden mit deiner Weissheit

    Mal etwas ketzerisch gefragt

    Es gibt zwar noch Vollmond, aber eine Jungfrau zu finden, ist sehr schwehr. Vielleicht liegt es dadran?
    Googel und Youtube kann man voll vergessen, ist nicht hipe genug.

    Was bleibt sind zwei Laufhersteller mit verschiedenen Fertigungverfahren, die hervorragende Läufe produzieren.
    Anschütz und Lother-Walther sind für den Sportschützen mittlerweile das Mass aller Dinge.

    Ich schieße ein Polygonlauf von LW und möchte nichts mehr anderes.
    Was gibt es dadrüber denn noch zu schreiben? Ich müßte hier meinen ganzen Einstellungen am Gewehr offenlegen und dazu bin ich nicht bereit.

    Schöne Grüße Radu

    Technik ohne Toleranz

  • Hier herrscht ja ein Klima.

    Aber ich finde auch, dass man über das Lachen hinaus gerne die Gründe dafür nennen darf.

    Wer meint etwas besser zu wissen darf das gerne hier niederschreiben und sein Wissen mit uns anderen teilen.

  • Mal etwas ketzerisch gefragt : Ist der Choke lediglich ein Gimmick von L.Walther ?
    Im Web als auch in der einschlägigen Literatur wird nicht näher darauf eingegangen,
    jedenfalls habe ich noch keine belastbare Ausführungen dazu gefunden.
    Links und Literaturhinweise sind herzlich willkommen . . . 8)

    Der Choke ist alles andere als ein Gimmick. Aus der Tatsache heraus, dass die letzten wenigen Zentimeter am Ende des Laufs die nachfolgende Außenballistik nach Abgang des Geschosses entscheidend beeinflussen, sollte jedem schnell klar werden, was jede auch noch so kleine Veränderung in diesem Bereich zur Folge hat. Mit der damit verbundenen Geschossbeschleunigung ( sprich: Energie ) hat das zunächst einmal gar nichts zu tun.

    Weder Lothar Walther, noch Anschütz geben hierzu besondere Spezifikationen über die Läufe heraus. Betriebsgeheimnisse eben!

    Will man über den Lauf seines Gewehres mehr erfahren, dann kommt man sehr bald nicht mehr daran vorbei, eigene Tests anzustellen, um nähere Daten für die betreffende Waffe herauszufinden. So zum Beispiel über die vorhandenen Dralllänge oder den Steigungswinkel etc.
    Siehe hier z.B. Dralllänge vermessen aus dem Steyr Challenge Thread.
    Für die ganz neugierigen Ballistikfreaks:
    Über den Choke seines Gewehres erfährt man Näheres, wenn man vorsichtig ein Diabolo durch den Lauf hindurch schiebt und den Punkt ermittelt, wann ein höherer Widerstand zum Laufende eintritt. Durch Vermessung des Diabolos vor- und nach Durchfahren des Chokes erhält man einen recht genauen Wert der Choke-Länge und des -Durchmessers der eigenen Waffe. (Wenn er vorhanden sein sollte.)

    Mir persönlich haben die gewonnenen Erkenntnisse einiges mehr über diese einzelne Waffe verraten. So z.B., dass die meisten Geschosse in meinem Fall zu übermaßig sind und daher ein geringes Kopfmaß nötig ist. Gleichzeitig erlaubt die Drallsteigung ein relativ schweres Geschoss bei "nur 7,5 Joule".
    (Nicht relevant, da nur meine persönliche Meinung)


    Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • @fAlbert

    Probieren geht über studieren! Das heißt deine frage kannst du nur selber beantworten/testen.

    Ich habe neulich zwei alte Gewehre aus den 70er Jahre verglichen.

    Eine HW 30 ohne Choke ca.9J, und eine Diana 27 mit 29mm Choke ca. 10J.

    Geschossen wurde mit JSB EXACT RS 4,52 und GECO Flach.

    Um gute Streukreise zu machen braucht die HW die teuren übergroßen JSB 4,52mm Diabolos.

    Die Diana hingegen kann mit billigen Standard 4,50mm GEKO flach gleich gute Streukreise machen
    .

    Mit freundlichen Grüßen

    MA