Blasrohrpfeile aus Holz

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.909 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. September 2017 um 23:03) ist von HaDeS.

  • Moin in die Runde !

    Spasseshalber wollte ich hier mal von meinen Blasrohrpfeilen berichten.

    NEIN - Bilder gibbets nicht, da ich als alter Sack nur eine alte Analogkamera habe.

    Also ich baue mir meine Blasrohre immer selbst, meist aus Nirostahl in verschiedenen Längen und meist mit einem Innendurchmesser von 9 mm.
    Dazu braucht es dann natürlich die passenden Pfeile !

    Ich mache Folgendes: Ich nehme ein Rundholz im entsprechenden Durchmesser, sage es in ca 2Cm grosse Stückchen und setze eine Bohrung von 1.5 mm da durch.
    In die Bohrung kommt auf der einen Seite ein ordentlicher Zahnstocher und in die andere Seite eine dicke Stopfnadel.
    Beide werden mit 2-Kompokleber stabil und mittig fixiert - am besten gleich im 20iger Pack.

    Das Problem waren immer die Fins -aber da habe ich eine gute Lösung gefunden: Ich schneide SEHR dünnes Leder in etwas 10-Cent grosse Kreise, stanze ein kleines Loch in die Mitte und bestreiche die einer Seite mit Pattex.. Der Endschaft des Zahnstochers wird ebenfalls eingekleistert.
    Dann stülpt man den Lederkreis über den Zahnstocher und faltet ihn mit den Fingern zu vier gleichmässigen Fins zurecht.
    Das braucht wahrlich erstmal etwas Übung aber wenn man es mal raus hat geht es super !

    Die Fins kann man dann mit einer Flachzange noch pressen und etwas zurechtdrücken.

    Das Ergebnis : Ein ziemlich dichtender Kolben -vorne mit einer langen Nadel, hinten mit einem Holzschwänzchen und robusten Lederfins.
    Die "Kolben" schleife ich manchmal noch nach, damit sie wirklich nicht hakeln und gut flutschen und Sprühlackiere die ganze Chose dann meist in Schockorange, damit ich sie auch wiederfinde.

    Zusammengefasste Arbeitszeit für 20 Pfeile sind etwa 2 -3 Stunden.
    Natürlich kann man die Nadeln auch noch richtig spitz feilen ( sollte man sogar ) oder auch noch ganz andere Spitzen da einsetzen. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt !

    Jedenfalls haben diese Dinger einen unheimlichen Druck und fliegen in einer relativ flachen ballistischen Kurve locker ihre 20 Meter und haben immer noch Durchschlagskraft ! Auf weiteren Strecken, also mit höherem Blaswinkel geht es natürlich auch aber dann ist die Zielsicherheit ziemlich dahin.
    Was man damit alles anstellen kann, will/darf ich hier nicht schreiben.

    Aber unsere alten Rattenfallen fangen an, Rost anzusetzen.

    Wer will, sollte es mal ausprobieren !

    Grüssle

    Piepus

  • Wenn ich dich richtig verstanden habe dann klebst du je nur 1cm tief ein.

    Das hält dann wirklich beim Einschlag ?


    Mir haut es die Klebestellen meiner Karbonpfeile bei 1cm Klebung ab und an raus.

    Mit was klebst du ?

    Ich benutze Sekundenkleber


    Gruss,Patrick

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • MR L

    Sekundenkleber ist reichlich spröde !
    Ich nehme 2- Komponentenkleber.
    Der trocknet so seine 12 Std. vor sich hin und die Spitzen kriegst Du nie wieder raus !
    Vor allem wenn man solche dicken Stopfnadeln nimmt ( die langen ! ) verplombt sich das Nadelöhr samt Kleber total fest im Holzkern..

    Was passieren kann, ist dass das Zahnstocherschwänzchen abbricht, wenn man mal eine Hauswand trifft. Die Nadel steckt im Backstein samt Holzkern - aber das Schwänzchen samt Fins fliegen weg.

    Mein Sohnemann (Schreinergeselle seines Zeichens) hat schon verschiedene Hölzer ausprobiert, denn er teilt das Blasrohrhobby mit mir - aber Zahnstocher haben sich bisher am besten bewährt. Es passiert ja auch eher selten, dass so ein Pfeilchen kaputtgeht.

    Mit den Spitzen hatten wir aber noch nie Probleme !

    Grüssle

    Piepus

  • @edwin2

    Richtig!

    Die galten ja aber auch einem ganz andern Zweck!
    Mit Bambuspfeilchen kann man garantiert nicht unzählige Male auf Zielscheiben schiessen, ohne dass sie kaputt gehen.

    Die Bambuspfeile waren zum Jagen da - oft auch zur Menschenjagd.
    Mit Curare versetzt, reichte da ja ein Piekser. Ein Pfeilchen = ein neuer Schrumpfkopf, sozusagen und womöglich mal wieder eine Grillparty mit Menschenfleisch.

    Sowas esse ich aber in der Regel nicht und auch hänge ich mir keine Schrumpfköpfe über die Haustür ! :)
    mein Sohn schafft es aber immer wieder mal, den Stiel eines Apfels zu treffen und ihn vom Baum zu holen ! Ist ja auch ne feine Sache !
    Der ist quasi der Willhelm Tell der Pusterohre !

    Mir ist das noch nie geglückt. Ich treffe zwar die Äpfel, aber nie den Stiel und die Menge an Pfeilchen, die dann irgendwo im Garten herumliegen und vom Rasenmäher zerschreddert werden, ist mir doch zu gross !

    Auch unserer Rattenplage, die alle Jahre mal wieder unseren Hof befällt kann man sich mit diesen Pfeilchen ganz gut entledigen.
    Man sollte sie garnicht direkt treffen, das wäre eine Quälerei, aber wenn sie merken, dass sie regelmässig mit einem Hagel von orangeroten "Geschossen" bombardiert werden die mit einem lauten TSCHACK neben ihnen einschlagen, merken die sich das und suchen ein anderes Revier !
    Abends in der Dämmerung bei einem Bier draussen zu sitzen und die Wasserratten wieder in ihren Bach zu treiben, das macht schon Spass !

    Für solche Spielchen wären die Bambuspfeile wohl eher ungeeignet und die findet man am nächsten Morgen auch schlecht wieder ! Unsere orangenen Pfeilchen stecken dann aber meist in irgendwelchem Gehölz fest und sind daher gut zu entdecken.

    Grüssle

    Piepus

  • naja die bambuspfeile fineste schon wieder die stecken ja irgendwo drin...

    damit holt man aus 30 meter nen baumaffen runter in papua. habe mal ein solches blasrohr vermessen und es kam innen auf 16 mm durchmesser. vieleeicht intressant für jemanden hier zu wissen.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • @edwin2

    Interessant ja, aber nicht umsetzbar !

    Mit 59 Jahren und Raucherlunge, baue ich auf nem 16mm-Blasrohr wahrscheinlich soviel Druck auf, dass der Bambuspfeil gerade mal vorne rausflutscht ! :) :)

    Am Amazonasgebiet hatten sie ja Rohre mit fast 2 Metern Länge und mit entsprechender Puste konnten die da bestimmt auch weiterkommen..
    Bei den Papuas kenne ich mich nicht GANZ so gut aus - aber es wird ähnlich sein.

    Auch Baumaffen esse ich in der Regel nicht,, da bin ich eher Deutsch-konservativ und schiesse mir ne Currywurst ! ;)

    Meine Pfeile fliegen etwa so 20 Meter Zielgenau, danach wirds eher Zufall. Aber auf der Strecke haben sie dann auch Druck !

    Zum Ratten erschrecken reicht es, zum Zielscheibenschiessen auch.

    Wenn ich Baumaffen entdecke, werde ich da nochmal drüber nachdenken - versprochen !

    Obwohl, wir hätten da eine Nachbarin mit immer ziemlich schlechter Laune und ziemlich dickem Hintern.
    Da könnte man ja mal....

    Nein Nein, lassem wir solche Gedanken besser !

    ;) :)

    Piepus

  • Bei um die 9mm Innendurchmesser, empfehle ich mal die normalen schnöden Pinwandnadeln zu benutzen.
    Hatte damals unter anderem ein Blasrohr aus dem Sportladen, aus Alu und in Blau eleoxiert, mit diesen 3 Alupfeilen.
    Da haben sich die pinwandnadeln auf 10-15 Meter sehr gut gemacht, für Indoor allemal gut.