Fragen zum Schaftbau

Es gibt 115 Antworten in diesem Thema, welches 15.156 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2017 um 23:47) ist von Black_Cobra.

  • so schaut mal ein die ganzen ausstemmungen so fein ausgetemmt. und das laufbett sieht man nichtmal.

    http://weissenborn-gerd.de/interessen/waf…erlader-01a.JPG

    stecheisen, holzhammer ,handhobel feilen und raspelnrunde stecheisen fürs laufbett etc

    aber vor allem was zum fest einspannen des rohlings .

    und dann in viel ruhe kann man sowas hinkriegen. die haben das früher auch.

    hier nun wieder einen geschichtlichen gruß an das erzgebirge wo früher eine riesenschaftindustrie für vorderladerschäfte war, bis sich die gilde dort mit dem militär anlegte

    und nicht ständig neue modelle entwerfen wollte, die der wandel zum hinterlader halt so forderte....danach war der schaftbau in willigere gegenden verlegt und man machte spielzeug und engel zur not....

    gruß edwin

    INVICTUS

    Einmal editiert, zuletzt von edwin2 (29. Juli 2017 um 23:00)

  • da haben wir den salat....... auch ein edwin ist nur ein fehlerhafter mensch.

    der mit 13 nach der schule zum möbelrestaurator ging und diesem einen deal vorschlug , den er nicht ablehnen konnte......nämlich umsonst für ihn zu arbeiten, und im gegenzug holzbesarbeitung kennenzulernen...

    danach dann ne lehre als drucker gemacht und als hobby wie viele mit minimalwerkzeug holzsachen gemacht. dann vor 17 jahren tischlerjob in einer uni angenommen und dort allein

    alles repariert was nötig war. mit einer eigenen tischlerei. im grunde hat mir das autodidaktive holzhobby dann 17 jahre land den hintern gerettet im job. und das für nen lohn eines hilfsarbeiters... die uni war begeistert....

    dann wurde ein meister eingestellt , mir vorgesetzt und das mobbing begann....

    und nu arbeitet er halt in der tischlerei und ich bin fast 2 jahre krank...

    so funktioniert das im leben.. auf einmal ist dann alles gut was ein gelernter macht, und ich hab keinefürsprecher mehr und muß weg..

    aber was ich damit sagen will, man kann viel selber erreichen, wennman sich für etwas intressiert. viele hab ich durchausprobieren erst gelernt, und oft durch fehlschläge beim ausprobieren.

    zum beispiel bei holzschrauben , da bohr ich je nach material löcher vor und teste an nem reststück, das das beim eigentlichen produkt nicht reißt das holz.

    nichts ist blöder wenn man das werkstück auf irgendeine weise mit sowas vernichtet.
    das entweder die schraube abtreisst oder das holz reißt beim reinschrauben..

    alles wo man sich nicht sicher ist an reststücken bitte vortesten, auch das beizen wenn es geht.
    bis man erfahrungswerte hat

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Handarbeit ist ne feine Sache, aber der Umgang mit Stechbeitel und Co braucht auch wieder einiges an Übung, bis das wirklich sauber wird.
    Mit Maschinen ist es teils etwas einfacher, allerdings kann man auch z.B. mit der Oberfräse sehr schnell das Werkstück ruinieren.
    Die Systembettung kann man auch bestens mit Epoxyspachtel oder spezieller Bettungsmasse durchführen. Wird auch bei scharfen Waffen gerne gemacht um die Präzision zu verbessern. So passgenau kann man händisch nicht arbeiten. Und auch maschinell kann man die Bettung nicht so passgenau formen, wie durch Bettungsmasse.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • ich mach eine laufbettung die feinarbeiten mit kohlepapier. das wird in das laufbett eingelegt lauf draufgedrückt, und da wo noch was weg muß ist holz schwarz.
    so kann man sich am ende fein ranarbeiten grad bei vorderladern, wo der lauf konisch ist.
    bettungsmasse finde ich bei antiken gewehren eher selten bisher.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Für Vorderlader ne gute Methode, denke ich. Da ist die Auswirkung einer “chemischen“ Bettung auch nicht so sehr spürbar. Aber bei modernen Waffen ergibt sich eine merkliche Verbesserung. Auch der Lauf sollte frei schwingen und keinen Kontakt zum Schaft haben.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • beim vorderlader schwingt ja nix der lauf ist ja quasi an den schaft getackert, salopp gesagt.
    mit gings auch mehr um die hol,zarbeit an sich , das man viel erreichen kann mit wenig werkzeug.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ja Handarbeit ist nicht einfach.
    Allerdings bekommt man dadurch ein Gefühl für sein Werkstück und für den Materialabtrag.
    Mein Lehrmeister sagte damals zu mir:

    "An der Maschine kann jeder Voll***ot arbeiten! Da kann man nen trainierten Affen nehmen. Ein guter Handwerker/Mechaniker muss sein Werkstück von Hand bearbeiten können. Leider können das immer weniger und die Handwerkskunst wird aussterben.
    Merk dir meine Worte...."

    Und er hatte recht!

    Eine Maschine ist schnell erklärt und die allermeisten Personen können die nach ner kurzen Einweisung auch bedienen.

    Bei der Bearbeitung von Hand ist das etwas anders.
    Da muss man nämlich ein Gefühl für sein Werkstück, sein Werkzeug und seine Bewegungen bekommen.
    Hier trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen!

    Mein größter Respekt gilt daher den Leuten die gerne etwas von Hand bearbeiten, dieses auch können und kontinuierlich versuchen besser zu werden.
    Personen die sich selbst etwas beibringen oder beibringen lassen einzig nur weil sie Interesse daran haben.

    Luftgewehre: Weihrauch HW35 :F: , Weihrauch HW50 :F: , Weihrauch HW100 :F: , Gamo Mod.68
    SSW´s: Browning GPDA 8, Reck Miami Mod.92 F, Röhm RG96 - Match, Röhm RG99, Vektor CP1, Walther P99

  • moi.
    natürlich ist maschine heute die erste wahl. aber grad bei unikaten und besonderen formen gibt es meist einfach keine maschine dafür

    es gibt ja auch ganz tolle schnitzmaschinen für holzfiguren. da geht man hinterher mit schnitzeisen nochmal schnell rüber und macht die maschinenspuren weg, und ist der tolle schnitzheld für alle.

    wenn ich an meine wikingerschnitzarbeiten denk, wie lange das gedauert hat... und hinterher weiß das keiner zu schätzen, da hätt ich manchmal gern so nen schnitzapparat gehabt, und meine arbeiten dann teuer verkauft.... es will ja heute eh keiner handarbeit bezahlen.

    das ist ein stück eines türrahmens, links unten von einer norwegischen wikingerstabkirche, um 1100 n. chr. das original. etwa 140 cm hoch, was ich nachgeschnitzt habe mit stecheisen. die tiefliegende basis ist komplett auf ungefähr 1,4 cm in die tiefe geschnitzt worden und es sind zig tiere ineinander verschlungen, stehend-auf dem kopf etc .das waren wochen arbeit.
    niemand sieht das und schätzt das heute mehr in der welt der billigheimer und geizer.

    mit ner schnitzmaschine wär das ein witz gewesen erstmal 30 stück machen, nacharb eiten und teuer verkaufen. aber wo bleibt da die freude über das besondere und erreichte, was am anfang fast unereichbar schien? das ist dann weg

    deswegen am besten immer für sich selbst nur arbeiten, und jemanden kennen, der bereit ist ,für handarbeit zu zahlen.

    gruß edwin


    INVICTUS

  • Hallo Black Cobra,
    ich habe schon mehrere Schäfte gebaut, allerdings immer aus Vollholz. (siehe Bilder im Profil) Das ist zwar schwerer umzusetzen als die von Edwin beschriebene Methode der 3 Platten, aber wenn schon Holz, dann wenigstens vernünftiges mit einer schönen Maserung. (Buche ist für mich Brennholz). Schichtholz sieht zwar super aus, ist aber in der Anschaffung oder Herstellung sehr mühsam / teuer. Ich habe meine Schafthölzer immer bei http://www.designholz.com bestellt. Wenn du nicht gleich die edelsten Hölzer nimmst, sondern erstmal mit Aromatik Zeder oder Zebrano beginnst, halten sich die Preise auch noch im Rahmen.
    Zum benötigten Werkzeug für einen Schaft aus Vollholz gehört auf jeden Fall eine Bohrmaschine und Forstnerbohrer für die Systemaussparung. So habe ich auch angefangen.(mittlerweile Fräsmaschine) Desweiteren für mich unverzichtbar, eine Elektrofeile. Damit bekommt man sehr schnell gerade Flächen als auch Rundungen geschliffen. Von Raspeln halte ich nicht viel, da die auch gerne mal ganze Fasern rausreißen. Für die Feinarbeiten ist natürlich normales Sandpapier notwendig.
    Ich habe mir auch immer einen Modellschaft aus Pappe angefertigt (Mehrere Lagen dicken Karton zusammengeklebt). Daran kann man Änderungen schnell vornehmem ohne das gute Holz zu versauen.
    Hoffe ich konnte dir etwas helfen. Viel Spaß beim Selberschäften.
    Gruß Achim

    Der Gott,der Eisen wachsen lies, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte. E.M. Arndt
    Field Target im SC ernsdorf

  • sharky du bist mein held mit dem spruch : buche ist brennholz....seh ich auch so

    Aber du kannst schon raspeln dein vollholz, aber halt nicht genau auf das maß, da viele maserungsteile durchgeraspelt werden, mußt du so aufhören , das du diese scharten noch wegschleifen kannst und dann erst dein endmaß hat.... dann ist das kein problem

    Ist ja beim Handhobel, falls den überhaupt noch einer benutzt ausser mir, auch so da gibt einen schrubbhobel zum masse abhobeln und den putzhobel um feiner weiterzumachen ..

    die haben unterschiedlich geformte hobelmesser.

    aber auch hobelm möchte gelernt werden.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Danke euch für die Antworten! :thumbsup:

    @sharky60
    Leider finde ich hier in der Umgebung kein adäquates Vollholz und online bin ich irgendwie skeptisch.
    Bilder können ja sehr täuschen....

    Natürlich würde ich am liebsten Vollholz (oder individuelles Schichtholz) verwenden. ;)

    Die Elektrofeile ist mir neu. 8|
    Ich kenne aus Lehrzeiten nur den Spass, den Lehrling aus dem ersten Lehrjahr los zu schicken um eine Digitalfeile zu holen... *lol*

    Die Idee mit dem Pappschaft ist gut. :thumbup:

    @edwin2

    Eines weiß ich Gewiss, hobeln kann ich nicht.
    Nie gelernt....
    Hab so nen Handhobel mal zwischen die Finger bekommen und mich an einem Stückchen holt versucht.
    Das Ergebniss war... Naja lassen wir das :P:D

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  • Edwin, du bist ja noch Oldschool. Ich habe von meinem Vater noch uralte Handhobel hier, ua. eine Rauhbank. Allerdings habe ich keine Erfahrung mit den Teilen. Ich gebe die Bohlen immer einen Kumpel, der hat eine Abrichte mit Dickenhobel. Ab und zu benutze ich auch Raspeln, aber wie gesagt man sollte genau darauf achten wie tief man geht und welche Beschaffenheit das Holz hat.(lang- oder kurzfaserig)

    Der Gott,der Eisen wachsen lies, der wollte keine Knechte, drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte. E.M. Arndt
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  • @Cobra

    der Shop ist 100% seriös. Du bekommst genau die Bohle die du bestellt hast. Auf den Detailbildern sind auch Risse und Beschädigungen markiert. Ich bin schon jahrelang sehr zufrieden.

    Elektrofeile - besorg dir eine und du merkst, das du deine Lehre in der halben Zeit geschafft hättest.

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  • Danke dir!
    Dann werde ich dem Shop wohl eine Chance geben.

    Zur Elektrofeile:
    Ich schau mal nach einer wenn ich wieder am Werkzeug-Shopen bin.

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  • Leider war...
    Und umso trauriger ist es, dass es kaum jemanden zu interessieren scheint. ;(

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  • Im Moment konzentrieren sich Alle aufs "Dieseln".

    Und heute kennt und will man halt auf 1nm genau maschienengefräste Schäfte mit lasergeschnittenen Fischhaut.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das Problem ist die Geiz ist Geil Gesellschaft!
    Für echte Handarbeit will doch niemand mehr bezahlen.... :thumbdown:

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  • ich hab nichts dagegen , wenn einer keine handarbeit bezahlen will. dann kriegt er eben keine hanarbeit und lebt von der stnge mit dänischem bettenlager und ikea müll.

    wenn er dann damit zufrieden ist, dann ist alles wieder im lot.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Falls jemand Interesse an gefärbten Schichtholz hat, hier mal eine Adresse. Aber wundert euch nicht über die Preise.
    http://www.lamnia.com . Links auf "Jagd und Schießen" gehen, dann auf "Laminated blanks"
    Viel Spaß.

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