Fragen zum Schaftbau

Es gibt 115 Antworten in diesem Thema, welches 15.084 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2017 um 23:47) ist von Black_Cobra.

  • Hallo liebe Holzwürmer :D

    Motiviert durch die vielen schönen Eigenbauschäfte, die man hier im Forum bewundern kann, spiele ich schon länger mit dem Gedanken mich auch mal am Schaftbau zu versuchen.

    Nur habe ich, genauso wie viele andere, wenig bis keine Ahnung von der Materie.
    Daher stellen sich viele Fragen...
    Ich hoffe dass wir es schaffen, hier eine kleine Wissenssammlung zu erschaffen, um so Anfängern den Einstieg in die Materie zu erleichtern.
    Daher hoffe und zähle ich auf eine rege Anteilnahme!

    Zum einen währe da die Frage nach den geeigneten Holzsorten.
    Irgendwo im Forum hatte ich dazu auch mal einen ausführlicheren Post gefunden.

    Welche Holzsorten eignen sich?

    • Eigentlich alle Holzarten außer Pappel, Linde und Balsa.
    • Eiche ist wegen des hohen Säuregehalts auch nur bedingt geeignet
    • Schichtholz, Sperrholz und Multiplex können ebenfalls verwendet werden

    Auf was sollte man beim Holzkauf achten?

    • auf Risse und äußerliche Beschädigungen
    • auf den Trocknungsgrad
    • natürlich auf die Maße des Holzstückes

    Welche Werkzeuge sollten mindestens vorhanden sein?

    • Bohrmaschine/Akkuschrauber
    • Bohrer
    • Säge
    • Holzraspel
    • Schleifpapier
    • Messmittel (Meterstab, Schieblehre)
    • Bleistift

    Wenn man sein gewünschtes Holz hat, mit was bzw wie fängt man am besten an?

    Kann man selbst Schichtholz in vernünftiger Qualität herstellen?

    Wenn ja, wie sollte man vorgehen?

    Reicht ein normaler Holzleim oder sollte man einen speziellen Leim/Kleber verwenden?

    • normaler wasserfester Leim (D3 Leim) reicht aus

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    SSW´s: Browning GPDA 8, Reck Miami Mod.92 F, Röhm RG96 - Match, Röhm RG99, Vektor CP1, Walther P99

    Einmal editiert, zuletzt von Black_Cobra (28. Juli 2017 um 21:47)

  • Hallo Black C.

    Beim Holz kann ich dir nicht wirklich weiter helfen denn im Boots- & Schiffbau haben überwiegend Eiche, Mahagonie und Teak eine Rolle gespielt.
    Zusätzlich noch nach AW 100 (Wasser/Kochfest) verleimtes Bootsbausperrholz.

    Evtl. aber könnte die Verleimung auch für einen Schaft gut sein (feuchtigkeit/robustheit),
    bei der man Heute überwigend Epoxy Kleber/Leim verwendet.

    Dadurch hast Du eine Verbindung die man nur mit viel Gewalt trennen kann.

    Gruss Yoseph E.

  • moin. wieso nimmt man überwiegend epoy zum schaftverkleben. ponal wasserfest oder andrer wasserfester leim (D3 Leim) ist doch seit jeher völlig ausreichenend.

    wenn jemand nußbaum nehmen will, dann wü+rde ich europäiscvhe nuß bevorzugen, da die leichter zu bearbeiten ist.im grunde kamm man ausser pappel, linde und balsa

    jede hol,zsorte nehmen für nen schaft, aber man versucht in der vergangenheit halt einen guten kompriss zwischen festigkeit des holzes, schwindmaßen beim trocknen, gewicht des holzes

    und dem holzpreis an sich zu finden, und da wurde es damals halt nußbaum. bis der immer teurer wurde und man so ab 1870 auch mal buchenschäfte sieht.. die sehen halt nach wenig aus .

    du kannst als beispiel auch kirche nehmen, die ist aber weichert, es gibt schneller dellen, das holz ist weniger witterungsfest.

    obstbäume neigen im alter her gern im kern her zu faulen daher. deswegen müßtest du auch erst ein gutes stück kriegen. und billig wirds dann die bohle auch nicht.

    so findet man bei jedem holz eigenschaften die man nicht will oder sagen wir mal unoptimal sind.

    wenn du nen hellen schaft willst, ginge ahorn zum beispiel.

    meist ist heute aber die buche das billigste im preis und wird deswegen genommen.

    das muß man wissen was es einem wert ist.-
    eiche geht wegen säure in eiche schlecht in verbindung mit metall, das system würde rosten bei feuchte.und das holz verfärbt sich schwarz.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • ich sag ja das geht immer um den gesamtkompromiss.

    ichj selber könnt mir auch olive vorstellen als schaftholz, aber eben sauteuer , ein rißfreies stück dieser größe zu kriegen
    es muß ja nicht immer bezeizt werden das holz kann ja auch für sich wirken in natur.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Welche Werkzeuge sollten mindestens vorhanden sein?

    Kommt auch auf das System an...
    Fräse und Kreuztisch wären wohl mal besser
    als nur Bohrer und Stechbeitel. ;)
    Einige Selbsterfahrung hat da wohl inzwischen unser @Brecht !!
    Sprich' Ihn doch einfach mal an?

  • moi.

    ich hab mehrere schäfte mit stecheisen und holzhammer innen ausgestemmt , sogar einen konischen lauf in ein laufbett reinbekommen

    man kann das selbermachen, ich brau ch da keine fräse so wie auf man früher vor 1850 wenig fräse hatte.
    aber dann mußt du stecheisen haben , und auch damit muß man umgehen lernen.

    dewegen ja meine idee mit dem 3 schichtenschaft um das teure werkzeug zu umgehen.

    was hobeln lassen mit dem dickenhobel kannste auch in ner tischlerei kurz.

    ich brauch viel meinen exenterschleifer für die aussenform

    grobe und fein holzraspeln um was an material wegzunehmen

    schleifpapier bis 120 er bis 240 er körnung wenns geht was zum einspannen des rohlings , schraubzwingen wasserfester leim naja und dann je nach bedarf nochn paar sachen.

    ach ja , wenn der hass und die wut kommt, weils so lange dauert bis man was sieht, dann wünsche ich die gabe, das werkstück hinzulegen und nen andren tag weiterzumachen,denn in dem zustand versaut man es gerne richtig..

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Hey. :)
    Danke für die rege Beteiligung!
    So in der Art habe ich mir das vorgestellt... :thumbsup:

    @Oldcrow Das habe ich bereits getan. ;)
    Ich selbst habe eine Oberfräse, Ständerbohrmaschine und ein paar andere Kleinigkeiten.
    Viele haben den Platz für solche Gerätschaften aber nicht und wollen ihr Glück vielleicht trotzdem mal versuchen.
    Daher die Frage nach dem mindesten an Werkzeug.

    @all werde die den Startpost mit den Informationen ergänzen.
    Vielen Dank!

    Wenn ihr weitere nützliche Infos habt, immer her damit :D

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  • Edwin kann es natürlich besser beurteilen was den Schaftbau betrifft.
    Wir hatten unser Boot (Jg. 1962) Anfang 1980 gekauft und da waren die geleimten Verbindungen von Salz- & Süsswasser schon angegriffen.

    Daher mein Ansatz das EVTL. die Epoxy verbindungen auch bei einem Gewehrschaft sinnvoll sein können.

    Gruss Yoseph E.

  • Wenn ich mir selbst Schichtholz herstellen möchte, gibt es da irgendwelche Dinge die ich beachten muss?

    Angenommen ich möchte mir aus 3mm starkem Furnier einen Schaftrohling zusammenleimen.
    Dann benötige ich ja mindestens 17 eher 18 Lagen.
    Kann man die alle auf einen Schlag mit Leim bestreichen, aufeinander legen und mit Schraubzwingen zusammenpressen?
    Oder sollte man lieber mehrere Einzelschritte machen?
    Wie lange sollte man so ein flächige Verleimung trocknen lassen?

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  • black cobra du kannst 3 zusammenleimen, wir ne etwas schmierige sache, und du mußt drauf achten das die lagen nicht verrutschen während du die schraubzwingen zum pressen anziehst.

    nach 24 stunden ist der leim durchgetrocnet du kannst aber auch allke paar stunden schraubzwingewn lösen und ne lage dranklatschen und schraubzwingen wieder drauf mußt du testen wieviel trockenzeit das brauch

    wenn das unabhängig voneinander machst mit 2 stapeln die du verleimst bist du sogar doppelt so schnell fertig und mußt dan n nur die letzen 2 zusammenklatschen am ende. ist ne frage der vorhandenen menge an schraubzwingen

    gruß edwein

    INVICTUS

  • Die Frage mag jetzt vielleicht blöd klingen, aber kann man da auch 2 verschiedene Holsorten verwenden (beispielsweise immer abwechselnd 1x Buche 1x Kirsche usw)oder ist das auf Grund der verschiedenen Eigenschaften eher schlecht bzw vielleicht gar nicht möglich?

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  • du kannst du auch machen. schichtholz hat man genommen, weil es sich wenigerverzieht als vollholz..also die gefahr ist geringer.

    kirsche ist ja so hell bis mittelbraun und buche eher hell. also , dann macht beizen aber keinen sinn, wenn man den unterschied sehen will..

    aber kriregst du irgendwo kirsche her? der schaffrt bestimmt optisch was vom streifenhörnchen...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • es gibt keine blöden fragen, nur wenn man viel weiß von nem thema kann man sich irgendwann ein bild machen dazu müßen auch alle ungewöhnlichen und extremen fragen gestellt werden, sonst bleibt kreativität im mittelmass stecken.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Nein.
    LEIDER bekomme ich kein Kirsche (Vollholz).
    Hier bei mir bekomme ich leider gar nichts außer Buche und Fichte.
    Das ist der Grund warum ich mich langsam an den Gedanken "Multiplex" oder "selbstgemachtes Schichtholz" gewöhnen muss.
    Kirsche als Furnier hab ich online schon gefunden....

    Bei der Frage ging es mir auch nur mal darum herauszufinden ob es überhaupt geht.
    Da ich jetzt weiß dass es geht, fängt mein Kopf schon wieder an zu spinnen... :n17:
    Furnier bekommt man online ja sehr viel.
    Da eröffnen sich Möglichkeiten für absolut einzigartige Schaftkreationen.
    Für den ersten Versuch vielleicht aber etwas aufwendig und teuer.

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  • Du solltest dich vielleicht nach Schaftrohlingen umsehen. Die haben auch schon mal passende Rohmaße.
    Gibt es auch als Schichtholz.
    Schichtholz selber herstellen ist doch ordentlich Aufwand. Du musst ja einen hohen und gleichmäßigen Druck aufbringen. Und die Furnierlagen muss man ja auch erst mal bekommen. Dürfte die Kosten schon gut hochtreiben.
    Dann lieber Multiplex aus dem Baumarkt. Brecht zeigt ja oft genug, dass es damit auch gut geht.

    Gruß,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Die Möglichkeit eines vorgefertigten Schaftrohlings kenne ich.
    Aber die sind alles andere als günstig.

    Ich werde zum üben wohl erstmal ein Stück Buche oder Multiplex nehmen.

    Mir geht es mehr darum zu wissen was möglich ist.
    Ich habe vor einiger Zeit mal eine Idee für die Gestaltung eines Schafts gehabt und diese musste ich verwerfen weil ich ein derart gefärbtes Schichtholz nirgends finden konnte.

    Nun weiß ich ja aber dass ich es selbst herstellen kann ;)

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  • wie denn gefärbt?

    es gab in den 80zigern mal bunte schichtholzschäfte da war jede lage durchgefärbt und dann verleimt.

    war aber immer arg geschmacksache und naja wohl bissel aus der mode wieder.. wenn du im internet nach starkfurnier suchst kannst du auch mal 3 mm oder 5 mm dickes finden

    furnier gibt es je nach sägeweise bis 8 mm dicke, danach nennt man es nicht mehr furnier. der trick ist den anbieter zu finden

    gruß edwin

    INVICTUS