Kaufberatung "schwache" Armbrust

Es gibt 87 Antworten in diesem Thema, welches 16.882 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. November 2017 um 06:40) ist von Pfeilbremse.

  • Hallo zusammen,

    ich möchte mir gerne eine Armbrust kaufen und hoffe, Ihrkönnt mir einige wertvolle Tipps geben.

    Ich treffe mich hin und wieder mit einem Freund zum hobbymäßigen Zielschießen. Ganz sporadisch und ohne jegliche Wettkampf-Ambitionen.
    Er selbst hat eine Recurve Armbrust mit ziemlich hoher Zugkraft,glaube ca. 200lbs ist angegeben.
    Ich möchte mir nun eine Eigene zulegen, aber nicht die gleiche „Schiene“ wie er, ein bisschen Abwechslung ist gewünscht. Wir tauschen dann auch mal untereinander.

    Mir schwebt ein Modell mit weniger Zugkraft vor, dass –zumindest einige Male nacheinander – schnell per Hand gespannt werden kann.Ohne Spannhilfe und ohne Bandscheibenvorfall.
    Ich bin ca. 1,90 und normal gebaut – kein Herkules.

    Meine Fragen konkret:

    1)
    Es heißt immer wieder, Compound-Modelle sind generell leichter zu spannen weil die maximale Zugkraft am Anfang überwunden werden muss.Die lbs-Angabe generell ist ja eine fixe Größe, egal welche Technik dann verwendet wird.
    Stimmt das?

    2)
    Zugkraft ist nicht alles – habe ich gelesen. Ich suche eine Kombination aus niedrigerer Zugkraft und guter Leistung, also Reichweite/Geschwindigkeit/Genauigkeit(sucht ja fast jeder…)
    Ist dann generell eher Compound zu bevorzugen? Oder kann ein Recurve-Modell das auch?

    3)
    Welche Modelle kommen konkret in Frage und welche sinnvolle Distanz kann damit dann bewältigt werden?
    Weder Gewicht noch Design spielt eine entscheidende Rolle.

    Preisvorstellung:
    Einsteiger – ich brauche kein Spitzenmodell.
    Im Fokus z.B. die klassische Jaguar bzw. Jaguar 2 – die aber lt. Datenblatt 175lbs haben und Recurve-Modelle sind – also maximale Zugkraft am Ende des Spannens.
    Es gibt von Poe Lang aber auch eine Compound-AB (heißt Sniper)mit 150lbs, da gibt es einige positive Meinungen, auch zum Spannen per Hand.Zudem ist die Pfeilgeschwindigkeit lt. Datenblatt sogar höher als bei der Jaguar 2.

    Ich hoffe, Ihr könnt mir einige Vorschläge machen – Fokus ist„ Spannmöglichkeit per Hand“.

    Vielen Dank.

  • 175 lbs Recurve wirst Du nicht oft mit der Hand spannen.

    Die Compound für 199.- ist schon grenzwertig, die hochpreisigere Guillotine ist hier mal ausgiebig
    diskutiert worden und - durchgefallen.

    Für die Preisklasse haben sich die Hori-Zones gut geschlagen, da würde ich sowas favorisieren und
    Du schießt wie Dein Kumpel 20":

    https://www.kostka-sport.de/Hori-Zone_Comp…Penetrator.html

    Einmal editiert, zuletzt von nimbus0 (9. Juni 2017 um 10:23)

  • Dann würde ich aber nochmal 150 drauflegen und er könnte sich eine Wicked-ridge Ranger holen. Da kann er sich sicher sein das der Service passt sollte an der AB mal etwas sein, ist ja die Tochterfirmavon TenPoint. Wenn du von Hand spannen schreibst, meinst du dann ohne Seilspannhilfe nur mit den Händen?

  • ich hatte die Jaguar mit 175# und die konnte man relativ locker von Hand spannen. Es gibt aber auch Spannhilfen, damit soll es deutlich leichter gehen.( und die AB wird gleichmäßiger gespannt )

  • Hallo,
    vielen Dank für die raschen Antworten!

    nimbus0:
    das gleiche dachte ich auch bei den 175lbs.
    Hori-Zone schau ich mir an. Die Enthusiasten werden lachen, aber preislich liegt die schon recht hoch.
    Zudem - 165lbs Zugkraft - per Hand machbar bei Compound?

    Dominic:
    korrekt, Spannen mit der Hand ohne Hilfe.

    Raziel:
    Den Hersteller Excalibur habe ich beim querlesen hier im Forum natürlich häufig gelesen, auch bei den Empfehlungen.
    Kurz gesagt - das ist im Budget nicht drin, so leid mir das tut. Denn in diesem Preissegment gibt es richtig super Geräte, ohne Frage.
    PoeLang habe ich deshalb ausgesucht, weil die unter den China/Taiwan-Marken noch die bessere sein soll.
    Mein Anspruch ist aber auch nicht sehr hoch.

    Zusammengefasst:
    Jaguar / Jaguar 2 mit 175lbs könnte gehen - was mir preislich gefällt.
    Compound für 199 ist qualitativ grenzwertig - leider ist das ziemlich mein Limit. Es kommen ja noch Pfeile/Bolzen etc. dazu.


    offene Frage:
    150lbs Compound gut zu Spannen per Hand?

    Gruß
    Markus

  • Ich habe die Jaguar mit 175lbs, aus dem gleichen Grund wie du, preisgünstig, stark,völlig ausreichend für gelegentliches schießen. Ich habe mir eine Spannhilfe gekauft, allerdings nehme ich sie mittlerweile nicht mehr her, man gewöhnt sich sehr schnell an das Spannen per Hand und dann geht es recht flott und einfach. Ich bin auch kein Herkules und nur ein bisschen kleiner als du. Ich kann sie nur empfehlen.

    Everybodys darling is erverybodys Depp!

  • Das spannen sollte kein Problem werden,nur bei sehr kleinen Achsabstand klemmt es ein bissel beim einziehen ins Schloss.
    ps:Mit Pfeilen,Pfeilfang und diversen anderen Dingen wird auch deine Wahl nicht günstig.Im Endeffekt kostet dieser Sport mehr wie Luftgewehr oder ähnliches,da sollte man immer ein paar Rücklagen haben.Denn mit Service etc kommen da immer mal wieder nicht unerhebliche Kosten.Das ist natürlich sehr vom verwendeten Material und der Nutzung abhängig. ;)

  • Den Pfeilfang habe ich aus drei Styrodorplatten selbst gemacht, der Scheibenträger ist aus Brettern, Alupfeile sind dabei, Sehnenwachs auch, der Garten ist groß. Schlimmstenfalls brauche ich eine Ersatzsehne.

    Everybodys darling is erverybodys Depp!

  • Also den Pfeilfang kannst Du auch gleich wegschmeißen,und je nach Hintergrund nach Nutzung auch die Pfeile. Nimm die Kiste mit Textilem Abfall oder Folie mit Silikonöl,deine Idee bringt es nicht,mussten viele andere vor dir schon feststellen.

  • Ich kann zwar nicht deine Frage befriedigen aber mich interessiert es warum du unbedingt mit bloßen Händen spannen möchtest?
    Als meine erste Spannhilfe mal defekt war hatte ich das Vergnügen ein paar mal mit den Händen zu spannen, das war nicht lustig.
    Außerdem besteht die Gefahr das du die Sehne nicht genau mittig spannst und die Verletzungsgefahr ist auch nicht zu vernachlässigen.

    Ich will lieber stehend sterben
    Als kniend leben
    Lieber tausend Qualen leiden
    Als einmal aufzugeben

  • Styroporplatten funktionieren gar nicht. Die Pfeile gehen da weitaus leichter durch, als durch Butter!

    Da muß schon was Stabiles als Pfeilfang her.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hallo Jungs,

    die Sache mit dem Pfeilfang ist ein anderer Faden :)

    Armdageddon:
    Es geht eigentlich nur darum, auch mal schnell nacheinander nur mit kurzem Absetzen eine kleine Serie zu schießen.
    Ohne das Gefrickel mit der Spannhilfe.
    Gut möglich, dass ich auch oft die Spannhilfe nehme - ich möchte einfach bei meiner eigenen AB die Möglichkeit haben, auch per Hand zu spannen.

    bin nicht auf die PL Sniper fixiert, aber ist die Sanlida von ingesamt deutlich besserer Qualität oder hat andere Vorteile.
    Mit ZF oder Red Dot bin ich fast bei den Kosten der Sniper.

    Gruß
    Markus

  • Dann solltest Du dir eine kleine 120-135Lbs Compound holen,man schaft zwar auch stärkere mit einem gewissen Training aber gesund ist das nicht unbedingt.Es sei denn Du schaffst es sie vor der Brust zu spannen,ist allerdings nicht jedermans Sache und kann auch ins Auge gehen.


  • ich möchte mir gerne eine Armbrust kaufen und hoffe, Ihrkönnt mir einige wertvolle Tipps geben.


    Hallo Markus,

    ich habe die Jaguar Recurve 175 lbs von Poe Lang sowie die Hori-Zone Compound 165 lbs und kann dir also was zum Spannaufwand sagen. Um es kurz zu machen: beide sind gefühlt ziemlich ähnlich was den Spannaufwand angeht. DIe Compound fühlt sich einen Tick "angenehmer", nicht so belastend an vor allem nach dem 30-40 Mal spannen in kurzer Zeit. Kann aber auch Einbildung sein. Ich spanne übrigens beide nur mit Spannhilfe, was aber ausser dem Faktor 1/2 keinen Unterschied machen sollte.

    Natürlich weiss ich, dass ich in die Compund deutlich mehr Ernergie "reingepumpt" hab als in die Recurve, fühlt ich aber nicht so an, war nicht anstrengender. Das ist das was du mit "generell leichter zu spannen" meinst. Ein paar konkrete Werte: Spannenergie Horizone Compound ist 198 J (bei meiner gemessen), Jaguar irgendwo zwischen 66 J und 98 J (rückgerechnet aus Herstellerangaben). Das macht sich dann auch bei der Pfeil-Abwurfenergie bemerkbar. Horizone mit 134 J bzw. 97,5 m/s mit 435 gr Pfeil (gemessen) und Jaguar mit 53 J bzw 69 m/s mit 350 gr Pfeil (Herstellerangabe). Die Compound ist also besser? Nö, nicht unbedingt, nur schneller.

    Ich find den Spassfaktor bei der Jaguar genauso hoch. Man muss halt ein näher an die Scheibe ran. Ich hab mir die Jaguar eigentlich nur zugelegt, weil ich sie so hüsch klassisch fand, hinten Echtholzschaft vorne breiter Bogen. Eben Armbrust, wie man sie sich so vorstellt. War mehr als Deko gedacht. 8) Aber ich muss sagen, die macht schon Spass und für den Preis wirklich gut verarbeitet. Alu-Stock, Holzschaft, guter Abzug, Reddot. Dazu mit 2,7 kg recht leich und handlich dazu hat niedrige Wartungskosten. Wenn dein Budget bei 200 € liegt, kann ich dir die durchaus empfehlen. Ich hab rund 150 € dafür bezahlt. Für den Rest kauf dir lieber 5 bis 7 ordentliche Pfeile, die mitgelieferten sind Schrott und überleben keine 5 Schuss.

    Für die Horizone habe ich mit Sehnenstoppern rund 300 € gezahlt und bin voll zufrieden mit dem Teil. Bei einer Compound für 200 € hätte ich Bedenken. Ich hatte es mal mit einer Mankung 350 für 220 € versucht. Die war konstruktiv und verarbeitungstechnisch ziemlicher Schrott. Das Einschiessen hat sie nicht überlebt und ging retour.

    Egal für was du dich entscheidest, guck auf jedenfall vorher was die Verschleissteile kosten. Bei der Horizone ist das erfreulich günstig mit 40 € für Kabelsatz und Sehne, Sehnenstopper 20 €. Sehne und Kabel können bei anderen Modellen auch mal 120 € kosten, wie bei z.B. Barnett.

    Sehne mit Endkappen für die Jaguar kosten übrigens nur 7 €. Und du kannst die auf jeden Fall selbst wechseln. Bei Compound brauchst du eine Bogenpresse.

    Hoffe hiermit zu deiner Verwirrung beigetragen zu haben ;) Gruß Michael

  • Hallo Markus1979,

    Wenn hier Leute eine Excalibur mit 280Lbs über einen Spannhilfe gespannt bekommen, so wirst du sicherlich 150Lbs von Hand spannen können. Sind nur 10Lbs mehr als eine Excalibur mit Spannhilfe.
    Habe mehrere AB´s. Eine davon ist die Guillotine X von Poe Lang. Diese hat 185Lbs und kann problemlos dutzende Male von mir mit der Hand ohne Handschuhe gespannt werden. Des weiteren lässt sich eine Compound AB deutlich leichter spannen als eine Recurve AB, weil du bei einer Compound den größten Aufwand gleich am Anfang überwinden musst. Danach die Zugkraft so drastisch, dass man meinen könnte, beim Spannen den Schaft mit der Sehne zu zerschneiden. Das größte zu überwinde Gewicht wird in Oberschenkeltiefe überwunden und die Arme hebelseitig entlastet.
    Bei einer Recurve AB soll es wohl so sein, dass man linear mehr Kraft zum gespanntem Weg aufbringen muss und man die meiste Kraft erst benötigt, wenn der Spannvorgang fast abgeschlossen ist. In dieser Situation sind die Hände fast schon über der Hüfte und es wird vom Hebel her schwieriger die AB zu spannen. Werde es bald selber herausfinden, wenn ich mir bald die Excalbur hole. 8o

    Gruß,

    Walde


  • Ohne das Gefrickel mit der Spannhilfe.

    Hi,

    so schlimm ist das "Gefrickel" nicht.
    Man entwickelt recht schnell eine Routine und es geht dann immer schneller je öfter man es macht.
    Ich spanne meine 175 Pfund-Compound mit der Spannschnur inzwischen innerhalb weniger Sekunden.
    Außerdem hat das Spannen mit der Spannschnur einige Vorteile, die hier ja schon mehrfach erwähnt wurden.

    Mit einem Limit von 200€ würde ich mir keine Compoundarmbrust anschaffen, denn die Taiwan-Dinger die man für diesen Preis bekommt, sind oft Schrott.
    Wie bereits erwähnt, haben sich hier die Compoundmodelle von Hori-Zone mehrfach als tauglich und brauchbar erwiesen. Sie kosten allerdings auch etwas mehr.
    Mit deinem verfügbaren Limit würde ich mich eher nach einer Recurve umsehen und die allseits bewährte Poel Lang Jaguar gibt es z.b. auch als 150 lbs-Variante.
    Die ist dann auch ohne große Mühe von Hand zu spannen. Zudem gibt es die Jaguar in vielen farblichen Variationen mit Kunststoffschaft und/oder Echtholzschaft.
    Außerdem hat sie eine Aluschiene in leichter Skelettbauweise. Die Jaguar bietet für den blutigen Anfänger, der mal reinschnuppern will, schon recht viel und sie kostet nicht die Welt.

    Es gibt auch Compoundmodelle mit verhältnismäßig wenig Zugkraft.
    Z.B. die PSE Vector 310. Einstellbar von 125 - 150 Pfund. Oder die Stryker Solution, die mit nur 125 Pfund Zugkraft trotzdem sauschnell ist (350 fps).
    Beide sprengen aber deutlich dein Budget.

    Hori-Zone Stealth, Hori-Zone Redback, Big Tradition Owl Dark 68" 40# (46,6# @ 28,8")

  • Hallo Markus1979,

    Wenn hier Leute eine Excalibur mit 280Lbs über einen Spannhilfe gespannt bekommen, so wirst du sicherlich 150Lbs von Hand spannen können. Sind nur 10Lbs mehr als eine Excalibur mit Spannhilfe.
    Habe mehrere AB´s. Eine davon ist die Guillotine X von Poe Lang. Diese hat 185Lbs und kann problemlos dutzende Male von mir mit der Hand ohne Handschuhe gespannt werden. Des weiteren lässt sich eine Compound AB deutlich leichter spannen als eine Recurve AB, weil du bei einer Compound den größten Aufwand gleich am Anfang überwinden musst. Danach die Zugkraft so drastisch, dass man meinen könnte, beim Spannen den Schaft mit der Sehne zu zerschneiden. Das größte zu überwinde Gewicht wird in Oberschenkeltiefe überwunden und die Arme hebelseitig entlastet.
    Bei einer Recurve AB soll es wohl so sein, dass man linear mehr Kraft zum gespanntem Weg aufbringen muss und man die meiste Kraft erst benötigt, wenn der Spannvorgang fast abgeschlossen ist. In dieser Situation sind die Hände fast schon über der Hüfte und es wird vom Hebel her schwieriger die AB zu spannen. Werde es bald selber herausfinden, wenn ich mir bald die Excalbur hole. 8o

    Gruß,

    Walde

    Klar geht das spannen ohne Spannhilfe,aber die gröte Last kommt vornüber gebeugt über die Armbrust.Das heißt maximale Last auf die Bandscheiben.Wenn man keinen gut trainierten Rücken hat sollte man das sein lassen,mal ganz abgesehen hab ich es erst geschafft nachdem ich mit der Seilspannhilfe schon genug Spannvorgänge getätigt hatte und der Körper diesen Bewegungsablauf gut kannte.
    Für eine Weichwurst wie mich war es nicht so einfach eine Excal zu spannen,beim ersten Versuch kam ich nur bis zur Trockenschußsicherung.Ist eine ziemliche Umstellung wenn ein Compounder versucht mit gut eingestellter verkürzter Spannhilfe die Sehne ins Schloß zu bekommen. :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Raziel (11. Juni 2017 um 16:50) aus folgendem Grund: Rechtschreibung