Vorderladerpistole indentifizieren

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 7.529 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Oktober 2017 um 19:53) ist von Hellrick.

  • Hallo zusammen!
    Im Nachlass meiner Mutter befand sich eine Vorderladerpistole. Ich weiß noch das Sie die vor ca 20 Jahre von einem Sammler erworben hat.
    Leider hab ich keine Informationen zu diesem Vorderlader. Vielleicht könnt ihr hier weiterhelfen. Falls noch Maße benötigt werden o.ä. versuch ich das schnellstmöglich nachzureichen.

    Gravierungen sind keine zu erkennen (wohl leider keine Kuchenreuter :D ), Perkussionsschloss und Abzug funktionieren, macht insgesammt einen stark gebrauchten Eindruck. Der Griff wurde wohl schonmal in früheren Zeiten repariert.
    Hier die Fotos:

  • moin. die pistole ist eine reiterpistole.

    nur reiterpistolen haben keine visiereinrichtung da aus kurzer distanz vom pferd runter einmal damit geschossen wurde.

    Es sind verzierungen dran, die auf den Vorderorient bis Orient und auf nordafrika hindeuten.
    Das heißt nicht, das die Waffe da ursprünglich schon herkam. oder Komponenten davon.

    Aber wenn ich mir die hahnbefestigung, den dünnen abzugsbügel und den laufring anseh, ist das alles auch minderwertige handarbeit aus dem orient.

    eine waffe mit diesen verzierungen im schaft und an metallteilen ist jedenfalls typisch für orient.

    insgesamt heißt das aber nicht , das die waffe oder komponenten davon nicht aus europa kämen ursprünglichg.
    es wurden früher auch läufe und schlösser und abzuge gehandelt und am andren ende der welt zu waffen verbaut .

    theroetisch, wenn der lauf überholt würde und die ganze waffe , würde ich aber nicht ausschliessen das man damit nach einem neubeschuß vom amt nicht noch schiessen könnte

    kommt drauf an was mit dem lauf noch los ist.ob er noch was innen hergibt.


    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ich würde auf eine reine Deko Pistole tippen.

    Schau mal nach ob das Ding überhaupt magnetisch ist.

    Mir erscheint die Wandstärke vom Lauf viel zu gering. Der Griff ist auch zu klein um damit vernünftig schießen zu können. Abzugszüngel ist zu weit vorne.

  • moin akula.
    ich hab hier französische waffen , die haben so dünne wandungen an der mündung.

    ich denke da ist mal irgenwann aus 2 eine neue zusammengebaut worden.

    normal passen schloß und lauf ja ziemlich fugenfrei anneinander , was hier ja null der fall ist.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Definitv Eisen/Stahl, definitiv auch mit Zündhütchen abgefeuert ( Korrosionsspuren rund um das Piston).

    Aus drei mach eins, würde ich sagen, Holz, Schloss und Lauf gehörten zu unterschiedlichen Waffen.
    Die kleine ovale Gravur am Hahnsporn ist auf jeden Fall zu ordentlich ausgeführt um von einem simplen Dorfschmied zu stammen, der Rest eigentlich auch.
    Osmanisches Reich, jedenfalls räumlich.
    Evtl. auch erst vor 50-100 Jahren zusammengestellt, entweder weil sowas besser war als nichts oder für die ersten Touristen.


    Stefan

  • Danke für die schnelle Antwort Edwin.
    Reiterpistole....das ist das Stichwort. Das hatte Sie mir damals auch gesagt.
    Schießen hab dich damit nicht vor. Die hat ihre Rente verdient und wird auch nicht überholt.
    So wie du geschrieben hast, lässt sich wohl auch schwer ein Zeitraum / Alter ermitteln. (Wohl ab Erfindung des Perkussionsschloß bis zum Zeitpunkt wo der Dorfbüchsenmacher keine Lust mehr hatte)

    Ich hab zu langsam getippt.....schon haben wieder welche geschrieben. Danke :)

  • perkussion wurde ab 1822 etwa eingeführt bei neuwaffen.
    ältere waffen wurden dann auch aptiert . da sind dann ziemlich alle alter davor möglich.

    besonders merkt man das am frnzöischen gewehr 1877, da hat der irre napolelon 6 mios von bauen klassen, die wurden nach napoelon in ganz europa verhökert und dann von bümas umgebaut füt stastwachen oder armeen andre länder. 1871 im deutsch französischen krieg gab es haufenweise dieser vorderlader. die deutschen sogar noch ne pistole mit glattem lauf.

    dann machte es innerhalb von ein paar jahren klack und der hinterlader war da und hat gewonnen. und damit war vorderlader out , ausser für privatzwecke

    als zwischenstufe gab es vorderlader die hinten auggesägt wurden und ne ladeklappe dran gebaut . hat aber auch nur kurz die entwicklung überlebt.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Nein, hab aber sofort damit angefangen. Auch sehr interessante Links :) .
    Gibt es noch gute Adressen für historische Orginale? Macht Lust auf mehr wenn man schon eine hat.
    Bei Udo Lander scheint man ja jeden Preis per EMail erfragen müssen.

  • Bei der lumpigen Verarbeitung gehe ich eher von einer billigen Indienkopie als von einem wertvollen Original aus.
    Derartige Kopien wurden in den 70ern tausendfach in Indien und Nahost gefertigt und an Touris verramscht.

  • Ein "Original" ist es keinesfalls, das ist klar.
    Aber die ursprüngliche Verarbeitung und Ausführung einiger Teile passen einfach nicht dazu.
    Der Lauf war wohl mal Steinschloss (Befestigung der Feder für den Pfannendeckel ist noch vorhanden), er geht von Achtkant in rund über und er ist konisch.
    Bei den Billigrepliken findet man meist recht einfaches Rohr (ich habe schon sehr viele davon auf Waffenbörsen und Trödelmärkten gesehen)
    Wer sich die Mühe macht, so einen Lauf zu fertigen, der müsste eigentlich auch im Stande sein, das Schloss und den Abzugsbügel halbwegs ins Holz einzupassen, zumal er ja schon die Fähigkeit hatte, ein wenig Gravur aufs Metall zu bringen.
    Hier wurde aber m.E. aus authentischen Teilen zusammengewürfelt, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allerdings recht lange nach der VL-Zeit, evtl. tatsächlich für den Tourismus.
    Das Ding bzw. seine Teile haben mehr Geschichte als der erste Eindruck vermuten lässt.


    Stefan

  • na. auf egun gibts ne sparte vorderladerwaffen-originale

    für nen gute version eines franzosen wie das modell 1822 zum beispiel, also stabile gute ware damals, mußt du ca. 300 euro hinlegen.

    das ist dann quanlitativ aber weit über den schiessfähigen neubauten die so um 100 bis 250 weggehen.

    die alten dinger haben halt keinen gültigen beschuß mehr und der lauf ist fast immer überholungsbedürftig innen.

    bei den schlössern gibr es extrem doll unterschiedlichen gebrauch von fast neu bis alles wackelig. auf nem foto , wo man das schloßblech von innen sieht , kann man den verschleiss an mehreren stellen erkennen.
    meine von 1822 ist quasi ohne toleranz oder verschleif obwohl ich sie aussen rostig gekauft hab und wieder aufgepeppt .die wäre bereit für neubeschuß.
    intressant auch , ob das schloßblech ganz sauber im schaft eingelassen ist oer ob daviel luft zwischen holz und blech ist.dann möglichst kein holzwurm dran und alle beschläge dabei, und fertig ist ne gute grundlage fürs restaurieren.

    oft muß man das piston ausbohren weil festgegammelt .das ist kein problem.schlimmstenfalls ein größe mehr an gewinde schneiden und größeren piston.
    aber das ist jetzt nur der gau , von dem man immer vorsichtshalber ausgehen muß
    gruß edwin

    INVICTUS

  • Bei egun hätt ich sorge das ich da erst recht auf ne Kopie reinfall. Mir gehts bei den alten Waffen auch nicht ums schießen.

    Zu meiner....Geschichte wird sie habe....verrät es nur nicht :D

  • naja du mußt halt gute bilder in der anzeige haben um das sehen zu können.

    gewisse abnutzungen an bestimmten stellen halt.

    das macht die übung.
    kann dir den vorschlag machen, wenn du eine auf egun findest, poste die mir und ich sag dir ob se echt ist

    gruß edwin

    INVICTUS

    Einmal editiert, zuletzt von edwin2 (9. Juni 2017 um 19:38)

  • Hallo ich habe auch einen Vorderlader bei dessen Identifizierung ihr mir vielleicht helfen könnt, ich habe ihn gegen eine alte Barnett Armbrust getauscht. Es sind leider keine Stempel oder sonstige Hersteller Merkmale für mich zu erkennen. Angeblich hat der Onkel von dem Typ sogar vor etlichen Jahren noch damit geschossen, ich selbst habe ihn nur mit Zündhölzchen ausprobiert funktioniert einwandfrei. Habe gar nicht vor ihn zu schießen aber würde trotzdem gerne mehr darüber wissen.