Klimaanlage im Dachgeschoss

Es gibt 72 Antworten in diesem Thema, welches 25.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Juni 2017 um 16:52) ist von Udo1865.

  • Ich glaube wir reden hier aneinander vorbei.

    Ich meine so ein Gerät mit Abluftschlauch:

    Wenn nun die Aussenluft 30°C hat und die Anlage mit 45°C abbläst, bleiben bei geschätzt ca. 5K Verlust, weil die Systemwärme mit abgeführt werden muß, immer noch 10K zur Kühlung der Innenluft übrig. Die angesaugte Innenluft wird somit um 10K abgekühlt. Das sollte reichen. Es ist egal das die Anlage die 30° warme Aussenluft irgendwo wieder nachsaugt.
    Das Wärmepumpenprinzip funktioniert, solange die ausgeblasene Lufttemperatur deutlich über der Aussentemperatur liegt. Nur die heiße Abluft darf nicht wieder direkt angesaugt werden.

    Gruß Udo

  • Yup. Alles funktioniert, wenn der Energieverbrauch (Erhitzung des Gerätes und Erhitzung der ausgeblasenen Luft durch die Eigenwärmeerzeugung) nicht zu hoch ist und die Aussentemperatur nicht zu hoch bzw die Differenztemperatur zwischen Ansaugluft (von Draussen) und Abblasluft (nach Draussen) ist entscheidend.

    Bei deinem Beispiel:
    Ist die Aussenluft 40 Grad und die Abluft 45 Grad und die Wärmeerzeugung (ohne Kühlung) 5K dann passiert Nichts.
    Die Abluft müßte dann mind. 50 oder besser 55 Grad sein.45 - 40 -5 = um 0 Grad.

    Ist die Aussenluft 20 Grad und die Abluft 45 Grad, dann wird richtig runtergekühlt 45 - 20 - 5 = um 0 Grad.

    Der Vorteil des Zweikreissystems ist, das die gekühlte Innenluft wieder gekühlt wird und dann noch mal immer weiter.
    Also z.B. von 30 auf 25, dann von 25 auf 20 und dann von 20 auf 15.

    Die Einkreissysteme funktionieren. Aber nicht immer ideal.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • moin. sag mal, was machst du eigentlich , wenn mal der sommer richtig beginnt?

    wenn dir das jetzt schon zu heiß ist.

    ich hattte mal ne dachgeschoßwohnung, da bin ich mit dem zimmer in den keller runter gezogen, hab wände hingebaut und mir die welt durchs kellerfenster angeschaut abends

    aber da konnte man wen. wohnen dann.

    ich würde im leben nie in ein dachgeschoß mehr ziehen oder ein flachdachgebäude. auch die , zumindest 70er baujahre bis anfang 80 er , sind so heiß wie ein dachgeschoß dank mistiger dämmung.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Der Vorteil des Zweikreissystems ist, das die gekühlte Innenluft wieder gekühlt wird und dann noch mal immer weiter.
    Also z.B. von 30 auf 25, dann von 25 auf 20 und dann von 20 auf 15.

    Ist bei dem Einkreisgerät im Bild nicht anders. Es wird ja die Innenluft wieder angesaugt und weiter abgekühlt.

    Allerdings wird natürlich auch warme Luft von aussen (Nachströmung durch Undichtigkeiten der Wohnung) durch den Kondensatorlüfter mit angesaugt.

    Ein Splitgerät erreicht somit einen höheren Wirkungsgrad.

    Kleinklimageräte erreichen allgemein einen COP Wert von 3-4. Das heißt sie geben 3mal mehr Kälteleistung ab, als sie an elektrischer Leistung aufnehmen. Man kann also mit 1kW elektrisch. ca. 3kW Kälte erzeugen. Das sollte für ein Zimmer ausreichend sein. Vor allem wenn man vorkühlt. Sprich, den Raum nicht zu hoch aufheizen läßt, bevor man einschaltet.
    Bevor einer fragt: Nein, das ist kein Perpetuum Mobile, nur Füsik.

    Gruß Udo

    3 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (1. Juni 2017 um 14:27)

  • Genau. Für die Innenluft stimmt das. Beim Aussenluftkreislauf ist der Haken. Wobei es gut ist, daß die Wohnung undicht ist. Sonst gäbe es ja ein Vakuum. :D

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Es gibt aber auch 2-Schlauch Geräte, welche die Aussenluft auch von Aussen ansaugen. Deren Wirkungsgrad ist dann bedeutend höher. Aber immer noch geringer als bei Splitgeräten.
    Einschlauchgeräte haben einen bis zu 40% geringeren Wirkungsgrad, gegenüber Splitgeräten.

    Hat Vakuum eigentlich Temperatur? :D

    Gruß Udo

  • Ein absolutes Vakuum hat keine Temperatur.. Aber das herzustellen ist schwierig. Selbst mit Turbopumpen und Molekularpumpen. Die vereinzelten Teilchen schwingen ja noch. Aber Sie stoßen nirgendwo mehr an.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Du machst es auch nicht besser und machst die gleichen Fehler und gibst auch noch Ratschläge.

    Deine tolle 24er Dämmung aus Stein- oder Glaswolle bringt keinen sommerlichen Wärmeschutz,
    im Gegenteil, die heizt sich auch noch richtig schön auf, damit es schön warm wird.

    Gerade jene, die besonders gedämmt haben, schwitzen auch besonders.

    Styropor, Styrodur, Schaumglas, Glaswolle Polyurethan, Steinwolle... alles super Wärmedämmstoffe,
    aber nicht gegen Wärme-Eintrag wirkend.

    Holzwolle oder Holzfaser ist der ziemlich einzige Dämmstoff, der gegen Hitze-Eintrag schützt und zugleich
    im Winter dämmt.

    Und nicht mehr Dämmung hilft mehr!


    Ich gehe nicht davon aus, dass Du über eine geeignete Software verfügst, sonst würdest Du sowas nicht

    verbreiten. Hier kannst Du kostenlos Deinen tollen Wand- / Deckenaufbau eingeben und sehen,

    dass Du auch einem Irrglauben nachläufst:


    u-wert.net

  • Was gegen Sonneneinstrahlung wirklich hilft:
    Eine weiß verputzte 36er Ziegelmauer mit dünner Innendämmung, wie bei Mutterns Haus.
    Trotz Südwestlage dauert es Tage, bis die Wärme drinnen wirklich ankommt, man muss nur darauf achten, dass man ausschließlich frühmorgens Luft rein- oder rauslässt.

    Ich wohne zwar praktisch nebendran, habe aber weniger Wandstärke, viel mehr Fensterfläche und das Flachdach direkt auf dem Wohnzimmer, ziemlich unlustig im Sommer.
    Deshalb gabs mal ein Monoblockgerät günstig von Ebay, hatte bei Bau der Dachkonstruktion ein kleines Stück Wand dafür freigehalten.
    Eigentlich ist es allerdings eher ein Splitgerät in einem Gehäuse, Innen- und Außenkreis sind getrennt.
    Sieht so ähnlich aus wie die typischen Fenstereinbaugeräte in den USA, ist aber nicht wirklich eins..
    So eines wäre mir noch lieber, da hat man die Wahl, wie man Innen- und Außenluft beim Kühlen mischt.
    Leider sind solche Geräte hier recht selten.

    Wie auch immer:
    Ohne Änderungen (Löcher, Maueröffnungen o. amerik.Fenster) ist ein effektives Kühlen unmöglich.
    Eine Temperaturdifferenz schafft man nur, wenn man das "Warm" von drinnen nach draußen befördert, ohne sich neues "Warm" wieder reinzusaugen.
    Also: Änderungen durchführen, basteln, bohren oder schwitzen oder umziehen.
    Hilft nix.
    Wobei ein Durchlass für eine Splitleitung nicht so sehr groß ist, da sollte sich mit dem Vermieter evtl. doch reden lassen, Stichwort Wohnwertverbesserung für den Nachmieter, denn das Splitgerät würde du bei Auszug für kleines Geld drinlassen.


    Stefan

  • Styropor, Styrodur, Schaumglas, Glaswolle Polyurethan, Steinwolle... alles super Wärmedämmstoffe,
    aber nicht gegen Wärme-Eintrag wirkend.

    Ach so, diese Isolierstoffe verhindern nur das Wärme von der Innenseite an die Aussenseite des Isolierstoffes gelangt, aber nicht von der Aussenseite des Isolierstoffes an die Innenseite?
    Wie funktioniert das?

    Ich dachte immer das Wärmedämmung in beide Richtungen isoliert. So lernt man was dazu.


    Gruß Udo

  • Eine Erklärung ist, dass die schwere z.B. Aufdachdämmung durch Ihre Masse die Eindringende Wärme zwischenspeichern kann und diese in der kälteren Nachtphase abpuffert, während die mineralischen Stoffe mit ihrer niedrigen Dichte kaum
    zwischenspeichern.

    Desweiteren ist eine Holzfaserdämmung dampfdiffusionsoffen, wei Mineralfaserdämmung bleibt der Dampf durch die
    Dampfsperre im Raum.

    Eine Erklärung klau ich mir mal von der Holzfaserindustrie, aber man kann das auch neutral berechnen und
    belegen, das Thema "Sommerlicher Hitzeschutz" ist wichtiger denn je. Siehe Download:

    http://www.steico.com/download/produkte-allgemeines/

  • Nicht von der Holzfaser-Industrie:

    "Wenn Ihre Dämmung speziell auf Hitzeschutz ausgelegt sein soll, müssen einige grundsätzliche Dinge beachtet werden. Zunächst sollte die innerste Schicht eine hohe Rohdichte besitzen. Was das bedeutet, lässt sich anhand einer Mineralwolle-Zwischensparrendämmung aufzeigen: Nicht jeder Dämmstoff eignet sich gleichermaßen als Kälte- und Hitzeschutz. Mineralwolle ist ein guter und verhältnismäßig günstiger Kälteschutz, hat der Hitze aber nichts entgegenzusetzen, da dieser Dämmstoff nur eine geringe Rohdichte besitzt. Eine höhere Rohdichte wie bei Holzfaser sorgt wiederrum für eine gute Wärmespeicherfähigkeit und diese macht letztendlich einen guten Hitzeschutz aus.Besitzt ein Dämmstoff eine hohe Wärmespeicherfähigkeit, dann nimmt er die Hitze des Tages nur sehr langsam auf und gibt sie dementsprechend auch genauso langsam wieder ab. In der Zwischenzeit beleibt es im Innenraum relativ konstant kühl. Nachts, wenn es draußen wieder kälter ist, wird die aufgenommene Wärme dann erneut an die Außenluft abgegeben..."

  • "

    • deshalb sollten vor allem die innersten Schichten eine möglichst hohe Speicherfähigkeit besitzen, d.h. eine möglichst hohe Masse haben
    • Dämmstoff auf der Innenseite verbessert den Hitzeschutz praktisch nicht
    • Holz und Holzfaserplatten bieten ein hohes Speichervermögen. Auf der Außenseite als Unterdeckplatte angeordnet ist die Verbesserung des Hitzeschutzes allerdings 2-3 Mal geringer, als auf der Innenseite.

    https://www.u-wert.net/berechnung-des-hitzeschutzes/


    Vielleicht wird man mal nachdenken müssen, ob man im Sommer mehr Energie zum Kühlen, als im Winter zum Heizen
    brauchen will.

  • Bei mir wurde letztes Jahr die Aussenfassade noch einmal extra isoliert (zwecks Mieterhöhung zur Finanzierung der Renovierung).
    Hat auch nichts gebracht.

    Ich überlege, mich Sauron anzuschließen. In Mordor ist es dunkel und Er baut mir vieleicht südlich von meiner Wohnung einen großen Turm. ;):D

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Mineralwolle ist relativ günstig und man muss auch mal eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen.
    Mineralwolle ist einfach zu verarbeiten und ich muss von innen arbeiten.
    Die 40 Tage im Jahr kann man bequem mit einer Klimaanlage abfangen.
    Schwere Dachkonstruktionen machen die Temperaturschwankungen langsamer.
    ....aber wenn das mal aufgewärmt ist, dann Prost Mahlzeit.
    Was machst du denn in lauen Sommernächten, wenn das Dach kaum ausreichend auskühlen kann?
    Dann lobe ich mir lieber eine massearme, isolierte Schicht, die ich auch mit wenig Aufwand kühlen kann.
    Um die Klimaanlage kommt man sowieso nicht herum wenn die Etage darunter schon 30° hat.
    Ich kann doch steuern, wie warm meine Wohnung ist:
    Zu kalt, Heizung an.
    Zu warm, Klima an.
    Für die paar warme Tage in Deutschland ist das absolut Ausreichend.
    Wenn die Schwere Isolierung erst mal warm ist, bekommt man die auch nicht so einfach wieder kalt.
    Gutes Beispiel:
    Auf unserem Schießstand hat die Betondecke eine Dicke von 250 cm.
    Das heizt sich recht langsam auf.
    ...aber wenn das warm ist, dann reichen die Nächte nicht mehr aus.
    Die Rechnung mag für einen kurzen Zeitraum gut sein aber wenn es eben Tagelang heiß ist, versagt das Modell.

  • Wobei ich den Eindruck habe, daß sich die 40 Tage im Jahr ausweiten. Vorletzten Januar war es in HH in der ersten Januarwoche fast 20 Grad warm.
    Im Januar! Als ich noch ein Kind war, lag da überall Schnee, ...

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Da fällt mir noch etwas ein:
    Wasser hat ja eine hohe Wärmespeicherfähigkeit.
    Wenn man nun eine Klimaanlage benutzt, die als ihre Abwärme kaltes Wasser in warmes verwandelt wäre das eine Möglichkeit.
    Wo wir gerade beim rechnen sind:
    Wenn ich das 10° Wasser aus dem Boden auf 60° durch die Klimaanlage erwärmen lasse, kann das Wasser ca 5,8 KWh abführen.
    Wenn man noch mal die Verluste berechnet, werden dem Raum vielleicht 4 KWh wärme entzogen.
    Geschätzte Kosten 1,20 pro Stunde.
    Genau so bekommst du deine Hütte kühl, ganz ohne Abluft. :D
    Ich sehe echt keine andere Möglichkeit. :rolleyes: