Messer beim Discounter.

Es gibt 484 Antworten in diesem Thema, welches 83.160 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. April 2020 um 20:55) ist von Magnum Opus.

  • Erste gestern ist mir wieder ein billiges LIDL-Messer aus der Hosentasche gefallen (Sommer-Schlabberhose), direkt auf die Steine der Einfahrt, inkl. einiger kleiner Macken. Das juckt mich aber nicht so, weil es eben ein Discounter-Messerchen für 3,99 € ist. Bei meinem Pohl-Force oder selbst einem Real Steel hätte es mich schon mehr geärgert. Fürs richtige Quälen mag ich meine teureren gar nicht hernehmen. Und da sehe ich einen großen Vorteil der Discounter-Ware: Die Hemmschwelle, die mal ordentlich ranzunehmen, ist deutlich geringer …. jedenfalls bei mir. Die teuren Modelle können vieles besser, klar. Trotzdem ziere ich mich da immer.

    Die LIDL-Teile habe ich alle 4 (waren vor ca. 7 Wochen da im Angebot) und die verrichten ihren Dienst sehr ordentlich, wobei ich vor allem eines bislang fast täglich nutze. Für das Geld kann ich nur sagen: TOP. Und selbst wenn es in ein paar Jahren zerfallen sollte, war es immer noch ein ganz gutes Geschäft.

    Da Montag wohl endlich meine Tormek T4 hier ankommt, kann ich diese Billigheimer und auch andere dann selber schärfen. Während einer beruflichen Fortbildung habe ich mit dem kleinen Schweden sehr sehr positive Erfahrungen gemacht. Man bekommt damit mit wenig Übung und wenig Aufwand einen sehr scharfen und absolut sauberen Schliff hin, das ist wirklich faszinierend. Leider kostet das Gerät auch ein paar Mark, aber ich war es sowas von leid ….

    Übrigens hatte NORMA in Meck-Vopo letzte Woche ein paar Messer für 9,95 € auf dem Grabbeltisch. Haben mich aber nicht so gereizt. Allerdings war da so ein böses, sehr langes dabei, fast wie ein Bajonett, das Ganze mit Gurtschneider.

    https://www.discounto.de/Angebot/Kraft-…messer-1383231/

    Habe dann aber lieber den "Glück Auf!" Schluck genommen.

    Jens

  • Das ist grade das Witzige ,man kauft das Ultrasuperduper Überlebenszombi.......Messer das alles ab kann und benutzt dann das 4€ Messer .

    Wenn das die Hersteller merken bauen die nur noch teure Dekomesser weil benutzt werden die eh nie :D

  • Ja, die Teueren sind für so profane Sachen einfach zu schade... :D

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Das ist wirklich toll,man beschafft sich Messer die aus den besten Stählen mit der besten Thermobehandlung bestehen um sie sich anzuschauen und arbeiten tut man dann mit Werkzeugen die man nach jeder zweiten Kleinstnutzung nachschärfen muß.
    Es zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche,es muß ein Blender sein um sich gut fühlen zu können.
    Ein einfaches Messer mit einer für die Arbeit optimalen Stahlqualität wäre a nicht vorzeigbar und b zu teuer für die Werkzeugkiste.
    Wir Menschen sind schon krank!
    Anstatt sich den billigen,aber schön anzuschauenden Dekokrempel an die Wand zu pappen und vernünftiges Gerät in die Tasche haut man lieber richtig auf die Kacke und stellt beste Qualität zum arbeiten in eine Vitrine und bezahlt dafür Unsummen(für Aufbewahrung und Werkzeug) und zur Nutzung werden dann die billigsten verfügbaren Chinaprodukte genommen. :thumbsup::thumbsup::thumbsup:
    Ist ja fast wie bei den Nutzkraftwagen:es ist ja viel wichtiger das man die bequemst möglichen Sitze hat und das es äußerlich exklusiv aussieht.Das man in den Teilen teilweise seine Arbeit nicht richtig machen kann,die Nutzlast zu niedrig ist und Regale nicht die Gewichte tragen können die sie tragen müßten um vernünftig arbeiten zu könnnen ist ja völlig egal.
    Der Fahrer darf so schön bequem sitzen das er jederzeit schlafen oder einschlafen kann aber zum be- und entladen dürfen die Kisten die ladende Person ruhig kaputt machen.
    Ich liebe dieses Land,Schildburg ist einfach überall!

    Einmal editiert, zuletzt von Raziel (24. August 2019 um 20:16) aus folgendem Grund: Fehlerkorrektur

  • Von Discounter Messern sollte man keine Wunder erwarten. Stahl plus Härtung sind halt auf Massenherstellung optimiert. Wie lange wird da ein Klingenrohling in einer vollautomatischen Schleifmaschine verbleiben? Da geht es rein um Stückzahl. Je schneller die Verarbeitung, um so besser. Ergo sicher kein Wunder in Sachen Standzeit.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play


  • Die Gedankengänge kenn ich irgendwo her...... :D

    Ich hab aktuell ohnehin nur eine sehr kleine Sammlung mit grade mal zehn Messern aber keines davon war teurer als 45 EUR.

    Der Gedanke, dass ich ein 100 Euro Messer verliere oder mir irgendein übereifriger Gesetzeshüter so ein teures Messer einfach abnimmt, ist einfach zu schmerzlich. ;(

  • Zitat

    Anstatt sich den billigen,aber schön anzuschauenden Dekokrempel an die Wand zu pappen und vernünftiges Gerät in die Tasche haut man lieber richtig auf die Kacke und stellt beste Qualität zum arbeiten in eine Vitrine und bezahlt dafür Unsummen(für Aufbewahrung und Werkzeug) und zur Nutzung werden dann die billigsten verfügbaren Chinaprodukte genommen. [...] Ich liebe dieses Land,Schildburg ist einfach überall!

    Ganz ehrlich: Na und? Was ist daran denn so unheimlich dramatisch? Ich sehe da diese Bisanz ehrlich gesagt nicht. Je nach Einsatzzweck kann man ja durchaus auch Besseres nutzen, aber für viele Tätigkeiten reichen eben doch die Billigheimer. Mit Schildburg hat das für mich wenig zu tun. Es ist lediglich eine persönliche Einstellungssache.

    Und dass man an Messern Spaß hat, die man "nur" in der Vitrine anguckt, ist doch auch Teil unseres Hobbys, oder?

    Jens

  • Yup. Welcher Sammler kann überhaupt alle seine Schätze nutzen. Oder welcher Briefmarkensammler beklebt Briefe mit einer blauen Mauritius? ;) Ich habe aber alle zumindest von der Schärfe getestet. Einige auch von der Standzeit. Trotzdem würde ich ungern ein 299,- Messer oder 600,- Messer verlieren.

    Gruß Play

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  • Ich habe nur mal einen Brief an einen Kumpel in Düsseldorf mit einer Schwarzen Mauritius frankiert.

    Handdesignt versteht sich...

    So aus Jux und Damelei, daneben war schon eine richte Briefmarke.

    Wurde aber abgestempelt...

    Ist nun die seltenste Briefmarke ever. :D

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Aber entwertet. Nix mehr wert. Auf eine Expedition in Kanada würde ich was besseres mitnehmen. Aber hier reicht ein 8,- € Baumarkt Mora oder ein Victorinox, ...

    Gruß Play

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  • Ja, nach Kanada würde ich auch keine Briefmarke mitnehmen.

    Eher'ne Bärenmarke...

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  • @Flammpanzer Nix daran ist dramatisch,aber über all ob in der Arbeitswelt,bei den Städteplanern oder im privaten wird dieser rote Faden verfolgt.
    Da werden in verkehrsberuhigten Strassen zwischen 2 Schulen die Grundstücke der Menschen durch blockierende Blumenkästen wertgemindert und alles nur um das eigentliche Ziel der Verkehrsberuhigung deutlich zu verfehlen.
    Die Menschen dort verlieren aber durch diese blödsinnigen Maßnahmen deutlich an Imobilienwert.
    Überall in Bertrieben wird immer mehr zentralisiert und angebliche Kompetenz gebündelt und alles nur mit dem Ergebnis das viele ihre Arbeit nicht mehr anständig machen können weil sie Regelungen und Abläufe auf's Auge gedrückt bekommen die eine zügige qualitativ hochwertige Arbeit unmöglich machen.
    Dazu kommen Fahrzeuge die man ohne technische Hilfsmittel kaum noch bzw garnicht nutzen kann.
    In der Stadtplanung wird immer mehr über Störung des Individualverkehrs eingegriffen und künstliche Verkehrsbremsen produziert.Aber die Umwelthilfe kümmert sich um Fahrverbote als darum die Gesundheit der Menschen zu schützen und für einen guten Verkehrsfluß zu sorgen.
    Da werden Brücken mitten ins grüne Land gebaut obwohl eventuell entstehenden Straßen noch nicht einmal die Planungsphase erreicht haben.
    Diese Listen könnte man beinahe unendlich lang weiterführen,und sie zeigen nur eins:Es werden Ressourcen ohne Ende verbrannt und alles wofür?
    Wir Menschen funktionieren zu großen Teilen schon genauso praxisfern wie Politik und Wirtschaft.
    Frei nach Volker Pispers:Wir fahren mit dem Zug auf den Abgrund zu und alles was wir tun ist alle 4 Jahre mal einen neuen oder alten Lockführer bestimmen.
    Es wäre langsam mal für alle Zeit zum nachdenken ob man nicht geringfügig die Richtung ändern sollte.Ist bei Schienen schwierig aber nicht unmöglich.
    Ich hab als Messer ein kleines Fjällkniven U2,was mein teuerstes Messer ist, immer dabei und es ist trotz seines Preises ein Messer der Kategorie "immer dabei"!Es ist etwas umgeschliffen und hält gut seine Schärfe.
    Es ist das einzige Messer was ich mir in den letzten 10Jahren kaufte neben einem anderen mit einer AUS8 Klinge.Ich weiß,das ist kein besonders guter Messerstahl,aber ich wurde davon auch noch nie enttäuscht.Dieses Messer hat andere Verwendungszwecke und wird selten gebraucht.
    So zwischen 18 und 30Jahren hatte ich diverse dumme Entscheidungen bezüglich Messer getroffen,heute entscheide ich mich nur noch nach praktischen Nutzen des Gegenstandes für den entsprechenden Verwendungszweck.
    Da ich keinen Krieg führe und nur für kleinere Arbeiten,bzw für's Frühstück etc mal ein Messerchen brauche ist hier nix was mich arm macht nötig.Und auch beim Überlebenskampf in der Wildnis,welchen ich wahrscheinlich eh verlieren würde,brauche ich nix was zuviel Wert darstellt.Denn wenn es wirklich mal nötig sein sollte,dann will ich nicht noch Zeit damit verschwenden darüber nachzudenken ob ich gerade ein wertvolles Messer ruiniere oder ob es einfach notwendig ist es zu benutzen.
    Einfache Kohlenstoffstähle reichen für alles was es mal zu tun gäbe,bilden eine schöne feine kristaline Struktur und lassen sich ausreichend hart und gleichzeitig flexibel machen.Die besten Messer in der Küche waren einfache sehr alte und höchstens rostträge Klingen.
    Trotz teilweiser rostanfälligkeit sind sie 50Jahre und älter geworden und als "Erbstücke von einer Generation zur nächsten weitergewandert.
    Ich finde es traurig wenn Messer die mit viel Liebe und Sachverstand produziert wurden in irgend einer Vitrine blöd rumliegen müssen.Die Dinger wurden für bestimmte Zwecke entworfen und gebaut,also sollte man sie auch dafür benutzen.Messer sind Gebrauchsgüter,Schwerter waren gebrauchsgüter,soetwas sollte nicht unbenutzt rumliegen und angesrtarrt werden,soetwas sollte seiner Bestimmung dienen dürfen.

  • Nun gut.

    Ich könnte meine Schwerter schon benutzen.

    Das aber dürfte vielen wahrscheinlich nicht gefallen.

    Und mir dann nachher auch nicht...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

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  • Ich finde es traurig wenn Messer die mit viel Liebe und Sachverstand produziert wurden in irgend einer Vitrine blöd rumliegen müssen.Die Dinger wurden für bestimmte Zwecke entworfen und gebaut,also sollte man sie auch dafür benutzen.Messer sind Gebrauchsgüter,Schwerter waren gebrauchsgüter,soetwas sollte nicht unbenutzt rumliegen und angesrtarrt werden,soetwas sollte seiner Bestimmung dienen dürfen.

    Nun, da bist du bei einer zukünftigen grünen Regierung sicher hoch angesehen. Alle Sammlungen (Messer sowieso, Feuerzeuge, Bleistifte, Autos, Mickymaus-Hefte, und 300000 andere) auflösen und verbieten.
    Alles, was sich in Sammlungen befindet, war nie dafür gedacht, hat einen anderen, konkreten Bestimmungszweck und sollte nicht andauernd "angestarrt" werden!

    Mach es doch so, wie du es für richtig hältst, aber bitte nicht missionieren.

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Ok,wenn Sammlungen eine Entwicklung darstellen und uns etwas lehren können dann erfüllen diese ja auch einen Zweck.
    Ich bin kein Freund der Grünen und auch nicht ihrer perversen Verbotspolitik,aber Du hast sicher Recht damit das man sich genauer ausdrücken sollte um solch blöde Mißverständnisse zu vermeiden.
    Es ging mir im eigentlichen darum festzustellen das hier zu Lande nicht immer sinnvoll mit Möglichkeiten umgegangen wird.
    Ich kenne es noch so das man sich Werkzeuge die man benötigt selber herstellt,und das mit dem besten Material das man dafür zur Verfügung hat.
    Mein Opa war gelernter Schmied und hat zu DDR Zeiten im Keller kleine dekorative Blumentische gedrechselt.Alles außer dem Futter war Eigenproduktion aus ausgedienten Werkzeugen.Drechselstähle waren meist aus Feilen hergestellt,Messer zum Furnierschneiden wurden aus ausgedienten Sägeblättern hergestellt,die Drechselbank bestand aus ein paar zusammengeschweißten Winkelträgern usw.
    Ich kann es daher überhaupt garnicht nachvollziehen wenn ich mir Gegenstände für bestimmte Arbeiten herstelle oder erwerbe die dann einfach nur blöd rumliegen für Tag x der hoffentlich nie kommt.
    Ich verstehe auch diesen verschwenderischen Umgang mit Ressourcen nicht,wo man gut funktionierende Dinge entsorgt und dann durch schöne unbrauchbare Dinge ersetzt.
    Da werden gute 40Jahre alte Bohrmaschinen,wo man nur mal ein paar Schleifkohlen oder eine Welle ersetzen müsste verschrottet und durch Plastikmüll der keine 5Jahre hält ersetzt.
    Da beschaffen sich Personen die nur einmal im Jahr etwas sinnvolles damit Herstellen CNC Maschinen obwohl sie die entsprechenden Teile auch per Hand in wenigen Stunden ohne diese herstellen könnten.
    Bei Firmen geht's ja um Massenproduktion,aber bei den meisten Leuten nur ums Hobby.Wir sind so faul und träge im Kopf geworden das es langsam weh tut.Wir kranken daran das wir fast alles kaufen können,in bescheidener Qualität,aber besser als selber arbeiten zu müssen und den eigenen Kopf zu benutzen.
    Deco darf bei mir nicht viel kosten,aber bei Dingen die ich benutze will ich Qualität.Und wenn ich die Möglichkeit habe dann schaffe ich mir das was ich brauche in der Qualität die ich brauche immer noch am liebsten selber.