Messer beim Discounter.

Es gibt 484 Antworten in diesem Thema, welches 83.398 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. April 2020 um 20:55) ist von Magnum Opus.

  • Für 12,99 wird das sicherlich nicht der beste Stahl sein.420J, 440A oder ein sehr günstiger nicht rostfreier Stahl wie C45. Halt was billiges.

    1.) Billig im Ankauf
    2.) Viel wichtiger: Leicht und schnell zu bearbeiten.
    3.) Geringer Verschleiß der Schleifgeräte und Schleifmittel.

    Da lieber etwas mehr investieren.
    440C, D2, CPM 154, VG10, Si-Federstahl, ...

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • mehr investieren ist da überhaupt nicht nötig. ich hab mir im Jahre 2012 eine Machete aus ähnlichem billig-Stahl gekauft, hab damit über die Jahre alles gemacht, was so anfällt. erst als Küchenutensil Melonen geschnitten, dann wurd's zum Gartengerät degradiert wo Bambus und Hecke mit geschnitten wurden
    Den Griff hab ich mit Gaffa umwickelt und es liegt für mich angenehmer in der Hand als die Herbertz machete zum doppelten Preis

    ich hab unzählige male auf Steine im Boden gekloppt mit dem Teil, ich habs geworfen und auf holz aller arten eingeprügelt. Dann ein paar mal mit nem billig-Schleifstein drüber gegangen und das ganze funktionierte wieder so wie es sollte

    ich hab das ding noch immer und des wird auch in der Gartenarbeit eingesetzt, bis es auseinanderbricht oder die Schneide sich eindellt

    es kommt halt auf das einsatzgebiet an, aber allem bei solchen gelegenheits-gartengeräten und zu einem solchen preis macht man da nichts falsch und es lohnt sich nicht, mehr zu investieren

  • Ich glaube 440c und so könnten schon etwas zu spröde für Haumesser sein. Aus Produkthaftungsgründen denk ich eher sehr weich. Ich würde auf max 0,4% C aber viel Cr tippen, so um15%, bei ca. 45-50HRC nicht dass das Ding rostet. Du musst bedenken das wird für absulute Laien vertrieben. Wenn das beim wilden hebeln bricht und sich einer an einem Spliter verletzt ist das Geschrei groß, genauso wie wenns rostet. Das ist doch eher so für Zielgruppe die durch Aussagen wie, das Messer ist viel zu scharf, glänzt.

    P.S. 420 muss nicht schlecht sein, kommt auf die Wärmebehandlung drauf an. Richtig gemacht ist der sehr feinkörning, deshalb leicht sehr scharf bei leichter Schärfbarkeit.

  • Funktionieren tut jede Klinge. Eine billige muß man halt z.B. öfters nachschleifen. Wenn einem das nicht stört, ist alles ok.

    Wenn man mehr Geld auisgeht, bleibt die klinge halt länger scharf, läßt sich schärfer schleifen oder man kann mit Ihr einen Nagel durchtrennen.

    Im Großstadt-Dschungel egal. Auf eine Expedition auf dem Amazonas würde ich aber was kaufen, daß länger scharf bleibt, ... C75, Si-Federstahl oder ähnliches. Lieber es rostet und ist stabil und schärfer als hübsch und leistungsschwächer.

    Gruß Play.

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  • wie gesagt, es kommt halt drauf an was damit gemacht werden soll. willste dich durch den Regenwald holzen dann ist 440 vielleicht nicht die beste Wahl, willste aber nur ein bisschen den Bambus am Goldfischteich stutzen, dann ist das ding top geeignet und kost auch nicht viel.

  • Yup. Und auch die Geometrie, Größe, Gewicht oder mechanische Schwachstellen sind oft wichtiger, als die Stahlsorte. Z.B. ist ein Folder durch seine Schwachstelle (Gelenk/Achse) oft anfälliger als ein feststehendes Integral oder Full Tang Messer.

    Wobei z.B. ein Spyderco Endura mit ZDP189 Klinge halt endlos lang scharf bleibt, wenn man z.B. Sisalseile schneiden will/muß. Und wenn es noch länger scharf bleiben soll, nehme ich eines meiner HL-Damast-Messer.
    Z.B. bei Pappe mit Steinpulver drinnen. ;)

    Und auch die Optik spielt halt eine Rolle. Muß halt auch gefallen. Mich haben eine Zeit lang besondere Stahlsorten fasziniert. Andere bestimmte oder besondere Messerformen, ...

    Auf eine einsame Insel oder einen Suvival-Trip durch Afrika würde man halt etwas anderes mitnehmen als zum Campingurlaub in Deutschland.

    Gruß Play.

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    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (27. Juni 2017 um 00:46)

  • Gestern kam die (Papier) Werbung. Die Haugeräte sind ab 28. Juni im Angebot.
    Sind aber alle nicht das, was in meine Sammlung passt.

    Wieso nur wird immer die Urwaldexpedition hier im Forum als Maß der Dinge angesetzt? Ich denke, dass maximal 1% der User mal in den Genuss derselben kommen werden, wahrscheinlich eher keiner.
    Einen Garten haben mehrere, und dafür sind sowohl der unbekannte Strahl, als auch die Verarbeitung mehr als ausreichend.
    Nicht alles, was möglich ist, muss auch gemacht werden!

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Eine Axt mit stahlstiel würde ich nicht kaufen. Nach ein paar Schlägen gehen die Schwingungen schon stark ins Handgelenk. Ein guter holzstiel ist nach wie vor unübertroffen. Auch Schweiß saugt dieser auf und wird so nicht glitschig wie bei den billigen Plastikstiel Äxten. Aber wie du schon schreibst, wenn man das Werkzeug kaum braucht und man es in der Regel auch nicht benutzen kann, da die Ausbildung fehlt braucht es nicht teuer zu sein.

  • Mal noch ein Wort zum Stahl bei einem Haumesser:
    Es kommt für ein Haumesser weniger auf den Stahl an als auf die richtige Wärmebehandlung, sprich Härtung.
    Bei einem Haumesser sollte die Härte ungefähr bei 53 HRC liegen. Normale Messer für den Outdoor-Gebrauch liegen meist zwischen 58 und 61 HRC. Ich habe auch paar mit 62 HRC, aber dann muss man sehr darauf achten, dass der Stahl nicht zu spröde ist und zum Brechen neigt. Also mit einer 62er Klinge würde ich dann weder hebeln noch hauen. Aber mit ner 53 kann man das machen. Die verbiegt eher.

    Gruß
    DeWi

  • Warum Spielzeug? Was die Klingenlänge betrifft, so braucht es in den allermeisten Fällen keine lange Klinge. Ganz im Gegenteil. Meistens sind handliche Messer mit Klingenlängen um 10 - 12 cm viel handlicher und vielfältiger einzusetzen, als die langen Brummer, die zudem auch viel schwerer sind. Das auch unabhängig des gesetzlichen Führproblems.

  • Zur Expedition:
    Auch im Garten will man nicht nach z.B. 10min nachschärfen. Daher ist eine gewisse Schnitthaltigkeit schon von Vorteil.
    Hängt vom Gestrüp ab. Manche Pflanzen bauen in ihre Biomasse Silikate ein. Schneiden werden da ganz schnell stumpf.
    Daher sind z.B. auch Sisalseile ein guter Messertest. Bei Holz spielt das natürlich eine geringere Rolle. Aber ist schon angenehm, wenn man selten nachschleifen muß.

    Zu Stahl hart und brüchig:
    Ist zwar in der Regel so. Muß aber nicht sein. Siehe Hochleistungsdamast. 67-69HRC und bricht nicht. Hängt halt sehr vom Stahl und der Härtung ab.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Warum machen vor allem preiswerte Messer ihre Aufgaben gut und es muss nicht ein teures sein?
    Beispiel: Ich habe in meiner Sammlung ein wirklich teures Stück. Stahlsorte weiß ich jetzt nicht, aber mit Sicherheit kein Wald und Wiese ... Was ich damit mache?
    Es liegt samt Expertise in der Vitrine und darf GAR NICHT angefasst werden!

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Da ist was wahres dran. Auch ich habe mich am Anfang nicht getraut, mit meinen Topschwertern zu trainieren. Und viele meiner Topmesser liegen halt in ihren Holzkästchen, ... Ein Mora oder Victorinox wird dann stattdessen mitgenommen. Ich glaube, keiner kann sich da von frei machen.

    Gruß Play.

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  • Man kann Sie ja auch testen, ohne daß Sie große Gebrauchsspuren bekommen. Z.B. durch den Sisalschnurtest.
    Mit einem ZDP189 Messer kann nahezu endlos Sisal schnippeln. Normale machen nach recht kurzer Zeit dicke Backen.
    Sie werden sehr schnell stumpf. Aber z.T. hast Du Recht. Wer garantiert, daß das Messer auch optimal gehärtet wurde?

    Hier ist es natürlich gut, wenn man die Quelle kennt. Z.B. ein Messer von Markus Balbach wird in der Regel besser gehärtet und auch immer von der Härte, ... überprüft sein. Seine Härteprüfmaschiene wird 1 pro Woche amtlich geeicht. Bei einem chinesischen, günstigen aus gutem Stahl ist die Fertigungskontrolle wahrscheinlich so gut wie kaum vorhanden. Ob da das Messer wirklich 60 HRC hat, ist die Frage. Daher schicke ich meine Messer zum Härten und Überprüfen an einen prof. Betrieb.

    Gruß Play.

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    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (27. Juni 2017 um 11:46)

  • bei den Messern kommt es ja auch immer auf den einsatzzweck an.

    Günstige machete im Garten - warum nicht. Klar, das wenn man Professionell als Gartenbauer arbeitet, das dann eine bessere Sinn macht..
    Ich kann beim Wandern ja auch ein mega Bowie Messer mitnehmen, aber wenn mein Victorinox ( da platzsparender , leichter und flexibler) besser geeignet ist, mache ich mir da keine Gedanken um den verwendeten Stahl