Führen einer SSW zum Hochbringen von Wild, KWF erforderlich?

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Februar 2017 um 18:28) ist von Oldcrow.

  • Leider habe ich in der Suche nichts gefunden.
    Es geht darum das ich seit Jahren regelmässig im Herbst und Winter zu Bewegungsjagden eingeladen werde
    und dort immer schöne Waldspaziergänge als Treiber absolviere :)
    Einen eigenen Jagdschein habe ich nicht, obwohl ich immer wieder dazu angeschubst werde, aber das ist
    mir einfach zu aufwendig.
    Worum es nun geht, ist das in den letzten Jahren die Schäden durch Schwarzwild stark zugenommen haben,
    die Strecken dies aber nicht widerspiegeln.
    Es scheint das Schwarzwild ist inzwischen derart Menschen gewöhnt das es beim einfachen Durchgehen
    nicht mehr hoch zu bringen ist.
    Ich komme zum Punkt ;)
    Wird im Rahmen einer Bewegungsjagd (Abgesicherter Bereich) zum führen einer SSW ein KWS benötigt?
    Im Grunde ist hierbei ja die Öffentlichkeit nicht gegeben und allgemeiner Schusswaffengebrauch ausgewiesen.

  • Vorsichtshalber ja. Ansonsten gibt´s, wenn es blöd läuft, den Killer-Einlauf.

    Ich würde da nicht auf Risiko gehen.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Guten Abend, ich gehe noch einen Gedankenschritt weiter. Handelt es sich aus Sicht des WaffG um eine "Veranstaltung"? Dann wäre das Führen einer SSW sogar verboten. Gruß HD

  • Den KWS bekommst Du ganz sicher, wenn Du mit Empfehlung des Jagdpächters einen Antrag beim Landratsamt stellst.
    Womöglich beschleunigt und mit einer schnellen, persönlichen Vorsprache. Eine SSW mit Pfefferladung ist für diesen Job sicher eine sichere Empfehlung wert. Ob sich ein, in die Enge getriebener Keiler davon beeindrucken lässt, ist die Entscheidung des Keilers und nicht die des Landratsamtes! ;( Im Klartext: Das Landratsamt kann Dir diese Sicherungsmaßnahme nicht zwingend verweigern. Zuverlässigkeit des Antragstellers ist Bedingung.
    Im Klartext: Ja. Du solltest musst für jede Waffe beim Führen den erforderlichen Schein besitzen und mitführen und kennst die Paragraphen!

    Selbstverständlich meinte @'Magnum Opus' nicht "Killer-Einlauf" sondern "Keiler-Einlauf". Aber irren ist menschlich!

    Frage an Dich: Hat der Jagdpächter keine Hunde, die das Wild aufspüren und aus der Deckung jagen?

    10 Mal editiert, zuletzt von Felsenbirne (23. Februar 2017 um 22:05)

  • Handelt es sich aus Sicht des WaffG um eine "Veranstaltung"?

    Nein, im Gegenteil, abgesperrter Bereich, Hinweis auf Jagdbetrieb.

    Den KWS bekommst Du ganz sicher, wenn Du mit Empfehlung des Jagdpächters einen Antrag beim Landratsamt stellst.

    Das ich den bekommen würde steht weniger in Frage. Trotzdem Danke.
    Es wäre halt möglicherweise, wenn überhaupt, der einzige Grund eine SSW
    mit zu nehmen. Wir führen ja auch Klingen, die in der Öffentlichkeit nicht
    zulässig wären.


    Selbstverständlich meinte @Magnum Opus nicht "Killer-Einlauf" sondern "Keiler-Einlauf"

    OINK!

    Für den Fall "angenommen" zu werden steht man tatsächlich im Risiko.

  • Für den Fall "angenommen" zu werden steht man tatsächlich im Risiko.

    Aha. Das ist Jägersprache! Jäger "sprechen" das Jagdwild schließlich auch an! Also habe ich keine Bedenken, daß Du den KWS auch bekommst!

    Deinen Antrag solltest aber nicht für "KWF" stellen sondern für "KWS"! Der kleine Waffenschein hat halt auch seine Abkürzung.....

    2 Mal editiert, zuletzt von Felsenbirne (23. Februar 2017 um 22:30)

  • Zitat von Oldcrow

    Wird im Rahmen einer Bewegungsjagd (Abgesicherter Bereich) zum führen einer SSW ein KWS benötigt?
    Im Grunde ist hierbei ja die Öffentlichkeit nicht gegeben und allgemeiner Schusswaffengebrauch ausgewiesen.

    Natürlich findet eine Bewegungsjagd in der Öffentlichkeit statt, selbst wenn es sich ein oder mehrere große Privatgrundstücke handelt.
    Denn die werden wohl kaum zu 100% hermetisch befriedet sein. "Abgesichert" in diesem Sinne ist das Ganze auch nicht wenn alle paar 100 Meter ein Hinweisschild steht
    und die älteren Kollegen an der Waldkante auf ihren Sitzstöcken hocken und "aufpassen".
    Also KWS zwingend erforderlich.



    Es scheint das Schwarzwild ist inzwischen derart Menschen gewöhnt das es beim einfachen Durchgehen
    nicht mehr hoch zu bringen ist.

    Falls du nun vorhaben solltest, als Inhaber eines KWS mit der Schreckschusswaffe das Schwarzwild hochzubringen begehst du eine Ordnungswidrigkeit.
    Das ist nämlich keine Jagdausübung; der Einsatz einer SSW kann bestenfalls im Rahmen der Jagdhundeausbildung als selbige angesehen werden.
    Also geh durch und mach Lärm durch Rufen oder mit einem Stück Holz was man an die Bäume schlägt.
    Eine SSW hilft dir gegen eine angeflickte Sau gar nichts, nimm ein großes Messer mit und führe es griffbereit.
    Ich wünsche dir, das du nie in eine Situation kommst dich gegen angeschossenes Schwarzwild verteidigen zu müssen.

    Der Letzte, der übrigens hier bei einer Drückjagd mit einer SSW auflief wurde nie wieder eingeladen....

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Das ist nämlich keine Jagdausübung

    ...das dachte ich mir eigentlich auch. Danke.

    Eine SSW hilft dir gegen eine angeflickte Sau gar nichts

    ...nein, das ist Sonnenklar, war auch keine Rede von.

    Ich wünsche dir, das du nie in eine Situation kommst dich gegen angeschossenes Schwarzwild verteidigen zu müssen.

    Danke, das wäre wohl auch ziemlich Aussichtslos, da haben schon ganz andere verloren.

  • Der Letzte, der übrigens hier bei einer Drückjagd mit einer SSW auflief wurde nie wieder eingeladen....

    Ermessensfrage des Jagdpächters oder Selbstschutz nach Möglichkeit..... hätte ein Angriff des Keilers durch Pfefferladung und Knall gestoppt werden können, entscheiden dann Gerichte und nicht mehr der Jagdpächter mit seinem Bann. Der Veranstalter trägt sowohl das Risiko aber auch die Verpflichtung, seine Treiber zu schützen. Der Selbstschutz darf dabei bestmöglich ausgeübt werden.

    Das Messer dient eher für den Gnadenstoß und bei einem Keiler in Wut ganz sicher nicht als Abschreckung.

  • hätte ein Angriff des Keilers durch Pfefferladung und Knall gestoppt werden können

    Nein!
    Und die sekundäre Meinung des Richters nützt im Nachhinein auch nichts mehr.
    Man kann zusehen auf einen Baum zu kommen, ausweichen, oder versuchen mit
    dem Treiberstock zu parrieren. Wer nicht gerade Profi mit der Saufeder ist, braucht
    keine Klinge in die Hand zu nehmen, ist sinnlos.
    Nix für ungut.

  • @Oldcrow

    Warum hast Du dann die Frage nach einer SSW nochmal gestellt obgleich Bäume den besseren Schutz bieten?
    Ich hätte Dir geantwortet: Der Wald besteht aus Bäumen und Zwischenräumen.
    Treiber, die diese Klinge bei sich tragen sollten auch damit umgehen können.

    Wer hier wen durchs Forum treibt, klären wir bitte Morgen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Felsenbirne (23. Februar 2017 um 23:40)

  • @Felsenbirne

    Nein, es kam zuletzt die Frage auf was man ändern müsse um, zum einen die geforderte Quote zu erreichen
    und zum anderen auch dem Druck von aussen (Schäden der Landwirte und Gartenbesitzer), Versicherung
    hin oder her, zu begegnen. Kackpunkt war das Hochbringen, man riecht den Maggi aber niemand hatte Anblick,
    geschweige denn es läge etwas auf der Strecke.
    Die indirekte Anfrage war schon da, aber bevor ich direkt gefragt werde, wäre ich mir schon gerne klarer und möchte
    dann nicht ausweichen oder lange überlegen müssen, gute Gründe sind da besser.
    Deshalb habe ich es hier einmal angeschnitten und ja auch schon gute Informationen erhalten. Danke dafür!
    Natürlich bekomme ich jetzt auch auf die Nuss von wegen idiotische Ideen und so, das sind halt kleine Missverständnisse,
    die muss ich dann schon aushalten können. ;)

  • Ist hier genauso....die Biester sind sehr schlau geworden. Selbst die letzte und vorletzte revierübergreifende Bewegungsjagd brachte nur eine äußerst geringe Strecke.
    Nicht weil kein Wild vorhanden war. Die Sauen haben sich teilweise wie ein Hase in der Sasse auf den Boden gedrückt und sind nur hochgegangen wenn ein Hundeführer näher kam.


    Kackpunkt war das Hochbringen

    ...Sonderpreis für den lustigsten Verschreiber des Monats..... :thumbsup:

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Das Messer dient eher für den Gnadenstoß und bei einem Keiler in Wut ganz sicher nicht als Abschreckung.

    Das wohl sicher nicht als Treiber ohne Jagdschein. Damit würde sich Oldcrow nämlich strafbar machen. Daher würde ich das grosse Messer auch zuhause lassen. Das Bedürfnis könnte da auf wackeligen Füßen stehen. Und Polizei kommt dank mancher Mitmenschen mit negativer Einstellung zu Jagd gerne mal zu Drückjagden vorbei.

    Gruß,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ist hier genauso....die Biester sind sehr schlau geworden....

    Ich jage die Kittel zwar nicht, jogge aber desöfteren in der Heide an ihnen vorbei. Meistens traben sie dann in eine andere Richtung, haben sie aber leckeres Wurzelwerk freigelegt bleiben die auch mal stur und ich muss ausweichen. 50 Meter Abstand finden die und ich ok wenn man sich langsam bewegt, Respekt sollte man mitbringen. In den ganzen Jahren musste ich einmal auf den Baum weil mein mich begleitender Hund ausgebüxt ist und eine Rotte aufgebracht hatte, ein wütiger Keiler kam angeritten. Eins weiß ich sicher: mit den Viechern kämpfe ICH nicht. Weder mit Treibstock noch Messern, Säbeln oder Pfefferkartuschen. NEVER!

  • Eins weiß ich sicher: mit den Viechern kämpfe ICH nicht. Weder mit Treibstock noch Messern, Säbeln oder Pfefferkartuschen. NEVER!

    Eben, das wäre fast so als wolle man mit Schnorchel und Taschenmesser einen Hai abwehren.

    Die Sauen haben sich teilweise wie ein Hase in der Sasse auf den Boden gedrückt und sind nur hochgegangen wenn ein Hundeführer näher kam.

    Das ist der Punkt. Niemand will in der Dickung (Niederwald) plötzlich in einen Kessel tappen.

  • Ich jage die Kittel zwar nicht, jogge aber desöfteren in der Heide an ihnen vorbei. Meistens traben sie dann in eine andere Richtung, haben sie aber leckeres Wurzelwerk freigelegt bleiben die auch mal stur und ich muss ausweichen. 50 Meter Abstand finden die und ich ok wenn man sich langsam bewegt, Respekt sollte man mitbringen. In den ganzen Jahren musste ich einmal auf den Baum weil mein mich begleitender Hund ausgebüxt ist und eine Rotte aufgebracht hatte, ein wütiger Keiler kam angeritten. Eins weiß ich sicher: mit den Viechern kämpfe ICH nicht. Weder mit Treibstock noch Messern, Säbeln oder Pfefferkartuschen. NEVER!

    Das will ich meinen. Soviel Schwein will man gar nicht haben.

    Nicht umsonst heißt der Urahn dieser Zeitgenossen `Entelodon´ (das Ultraschwein auf dem Gipfel seiner Leistungskraft) übersetzt `perfekt bezahnt´, nur noch übertroffen von Dinohyus - dem `Terrorschwein´. Manche Schweine bringen eben nur Glück, sofern man sie nie zu Gesicht bekommt.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Der Jäger braucht in seinem Revier keinen KWS, wenn er z.B. zur Hundeabrichtung eine SSW führen will. Denn er hat eine Führerlaubnis für alle Waffen.
    Den Treibern ohne JS fehlt das und so klärt sich die Frage.
    Aber wenn ich eine Treibjagd ausrichten würden, dürfte kein Treiber zum Hochmachen des Wildes mit einer SSW schießen. Das irritiert die Hunde, die ja nach dem Schuss Arbeit erwarten.