FWB 300 Fehler beim Spannen beheben

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 3.734 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Februar 2017 um 09:24) ist von HerrTrading.

  • Hallo liebe Luftwaffenbegeisterte und Sportschütz(inn)en!

    Da das mein erster Beitrag hier im Forum ist wollte ich mich kurz vorstellen.
    Ich komme aus Unterfranken und war in meiner Jugend begeisterter Luftgewehrschütze.
    Mit meinem FWB 300 konnte ich bei Rundenwettkämpfen wunderbar mithalten.
    Inzwischen habe ich mehrere Jahrzente mehr auf dem Buckel, habe in NRW studiert und bin dann da hängen geblieben.
    Meine aktive Schießsportzeit ist geschätzte 20 bis 30 Jahre her! So genau möchte ich das aber auch nicht nachrechen.
    Das deprimiert nur!
    Da ich vor kurzem nun meine aktive Hundesportkarriere beendet habe suche ich wieder nach irgend einer Sportart und da bin ich nun wieder dabei zu überlegen ob der Schießsport wieder was wäre.
    Mein erster Besuch auf einem Schießstand hier in der Nähe hat gezeigt das man das wohl nicht so ganz verlernt.
    Da ich mein FWB immer noch habe wolte ich natürlich erst mal wieder etwas damit üben bevor ich mir evtl. eine Waffe anschaffe mit der man
    bei Wettkämpfen mithalten kann und nun mein Problem.
    Der Spannhebel lässt sich normal nach hinten ziehen wodurch die Feder gespannt wird.
    Nun müsste ja normal der Kolben verriegelt werden damit man den Spannhebel nach vorne ziehen kann.
    Der Kolben rastet hinten aber nicht ein sondern der Hebel steht ständig unter Druck, daher wird die Feder wieder entspannt wenn der Spannhebel nach vone geführt wird.
    Ich habe das Teil nun soweit zerlegt, dass ich die gesamte Mechanik vom Lauf abgeschraubt habe.
    Aber so richtig weiter hat mich das jetzt nicht gebracht.
    Ich muss gestehen, dass mich die Technik früher nie interessiert hat sondern eben nur das Schießen selbst deshalb habe ich auch die ganzen Fachbegriffe für die jeweiligen Teile nicht so drauf!
    Noch zu meiner aktiven Zeit wurde das Gewehr mal vom Hersteller überholt.
    Die Frage an die Spezis hier im Forum:
    Woran kann es liegen wenn sich das Gewehr nicht mehr spannen lässt?

    LG

    Wolfgang

  • Hi,
    ich vermute sie hat sehr lange irgendwo gestanden? War heil als Du sie weg gestellt hast?
    Dann ist vielleicht nur das Öl verharzt. Den offensichtlich ist die federbelastete Raste, die beim Spannen das Rücklaufen verhindern soll, fest. Das offenbar auch der Abzug nicht einrastet, liegt dann vermutlich an genau dem selben Problem an einer anderen Stelle. Solltest Du immer fleißig Ballistol verwendet haben, ist das fast unausweichlich. Hat man das lange benutzt, wird es bei langer Standzeit zu einer Art Gummi. Auch wenn das vom Hersteller bestritten wird, verharzt es dann nach einigen Jahren ohne neues Einsprayen. Ich hatte kleine Federn die damit völlig verklebt waren.

    Statt nun wild zu zerlegen, würde ich erst einmal, mit viel Bremsenreiniger und einem Pinsel, alles reinigen, so weit Du erreichen kannst. Das ist praktisch die gesamte Mechanik außen. Ablagerungen z.B. mit Zahnstochern abkratzen. Wenn dann aller Dreck weg ist, sprüh alles überreichlich mit WD40 ein (kein Caramba oder andere, Rostlöser, die enthalten alle Säure!) und versuche alle beweglichen Teile vorsichtig hin und her zu wackeln. Keine Gewalt!
    Das könnte Dein Problem lösen und entfernt praktisch alle Schmutzreste.
    Wenn das tatsächlich klappt, entferne noch einmal mit Bremsenreiniger das WD40. Das kann man gegebenenfalls wiederholen, bis alles perfekt ist. Bitte und pinsel alles was Du entfettet hast, jetzt mit reichlich Motoröl (vorzugsweise ähnliches wie 5W40 oder 0W30 vollsynthetisch) ein und lass abtropfen. Nicht sparen! So entfettetes, brüniertes Metall rostet sonst über Nacht! Das schmiert perfekt und schützt vor Rost. Bindet zwar auch Staub, aber das kannst Du mit der Bremsenreinigermethode schnell wieder reinigen, alle paar Jahre. Vollsynthetik verharzt nicht und enthält weniger Additive als mineralisches Motoröl. Diese Prozedur kann dem Gewehr nicht schaden, auch wenn weitere Reparaturen nötig sind.
    Ich kann mir gut vorstelle das sich Deine Probleme dann gelöst haben. War bei mir so.
    Die Verriegelung oben am Spannhebel solltest Du auch so behandeln, bis Bremsenreiniger, WD40 und Öl keinen Dreck mehr raus spülen. Bei der 300 ist die oft voll Dreck oder sogar Rost vom Handschweiß. Gesäubert und geölt klickt es dann nur noch ganz leicht beim Einrasten.

    Trotzdem werden mit einiger Sicherheit Kolbenpuffer und Laufdichtung hin sein, außerdem die beiden Federn durch. Diese 4 Teile für 40 Euro reichen für eine Überholung. Vermeide es möglichst den Kolbenring zu wechseln, wenn er nicht gebrochen ist. Er ist verschleißfrei und ein neuer dichtet erst einmal schlechter als der alte, bestens eingelaufende. Sicherheitshalber kann man noch das Teil, das die beiden Federn koppelt, erneuern.
    Hier im Forum ist ein sehr gute Anleitung (mit Bildern und einer Ergänzung), damit geht das wirklich leicht, in gut einer Stunde, beim ersten mal. Außer gutem Motoröl brauchst Du für die Überholung nur noch ein Kettenfett in der Sprühdose, um die Federn zu beschichten. Bei Problemen hilft Dir hier garantiert jemand.

    Gruß!

  • Hi und Willkommen ich hatte eine FWB 300 s bei Egun ersteigert und nach langen überlegungen
    (ungefäher 3 Monate :huh: ) habe ich mich doch getraut sie auseinander zunehemmen und die
    verschleißteile zu wechseln. Ich bin auch kein Technik Experte aber mit der Super anleitung
    aus dem Forum und etwas zeit habe ich ein recht gutes ergebniss bekommen. :thumbsup:

    "Weisheit: Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken,
    zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen."

    ++Walther LGU++Smith&Wesson M&P 9c++Feinwerkbau 300s++Dan Wesson 6 Zoll++

  • Lieber Wolfgang.
    Hier kannst Du, in einem deutschsprachigen Video, allerdings pfälzisch ;) , die Demontage ansehen. Ob und wie professionell das ist, kann ich nicht zu beurteilen.

    L.G. Udo

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    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Erst mal vielen Dank für eure Antworten!
    Das Video darf überhaupt nur auf pfälzisch sein! So ist es (er) genial!
    Da mir die Reparatur beim Büchsenmacher zu lange dauert gehe ich es selbst an!
    Bei dem Verschleißteileset gibt es eine Standard und eine Plus-Version.
    Sollte ich die stärkere Exportfeder einsetzen oder die beiden vom Standard?
    Gibt es eine Vorgabe für Wettkämpfe?

    Hatte diesen Beitrag bereits gestern geschrieben und mich gewundert, dass er offenbar gelöscht wurde!
    In einem anderen Beitrag habe ich nun gelesen, dass über solche Federn hier im Forum nicht geschrieben werden soll?
    Wenn deshalb mein Beitrag gelöscht worden ist dann wäre ein kurzer Hinweis dazu sehr hilfreich gewesen!

    LG

    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von vonvogel (15. Februar 2017 um 18:01)

  • Sollte ich die stärkere Exportfeder einsetzen oder die beiden vom Standard?
    Gibt es eine Vorgabe für Wettkämpfe?

    Im FT-Bereich mit JSB-Exact 4,52 ist die gute FWB300 gerne mal flott über der 7,5 Joule Grenze.
    Das aber im Serienzustand!
    Falls Du also an Wettkämpfe denkst bei denen ggf. ein Chrony mal die Leistung prüfet...
    Würde ich von Exportfedern die Finger weg lassen.
    Zu blöde wenn man deshalb Disqualifiziert wird, oder?

  • Klar wäre eine Disqualifizierung blöd aber genau aus diesem Grund auch meine Frage!
    Früher, zu meiner aktiven Zeit hat sich diese Frage nie ergeben weil ich nie selbst an der Waffe geschraubt habe sondern es immer von einem Büchsenmacher habe machen lassen.
    Wenn es zwei verschiedene Federn gibt und man nicht im Thema ist dann kann man ja ruhig mal fragen ob die stärkere Feder vielleicht noch dem Reglement entspricht aber die Frage ist ja nun beantwortet!
    Ersatzteile sind bestellt!

    LG

    Wolfgang

  • Hallo zusammen!

    Mit 55 Euro für Material und einen Sonntag Arbeit hab ich jetzt wieder ein "neues" FWB 300!
    Mein altes Schätzchen geht wie verrückt!
    Bei meinem ersten Versuch nach 20 Jahren Abstinenz vom Luftgewehrsport waren es mit einem CO2-Vereinsgewehr nach etwas Einstellung 88 Ringe von 100. Nach der Eigenreparatur und dem Einschießen waren es dann 96 Ringe.
    Die 4 fehlenden Ringe lagen bestimmt auch nicht an dem Geschütz! ;)
    Habe mir jetzt mal für 29,90 Euro ein Zielfernrohr besorgt und versuche heute mal auf 50m zu testen wie gut das FWB300 wirklich ist.
    Da fragt man sich aber schon warum man mehrere tausend Euro für ein neues Gewehr ausgeben soll!

    LG

    Wolfgang

  • ...war das nicht allgemeiner Tenor hier? ;)

    Ich laboriere noch.
    Der Kolbenpuffer war echt überreif!!
    Blöd, nun will die Halteschraube m10x1 nicht mehr reinpassen.
    Fummel, fummel...

  • Der Kolbenpuffer war bei mir nicht mehr vorhanden.
    Hatte sich komplett zersetzt.
    Mit der Halteschraube hatte ich auch Probleme!
    Das heißt, beim ersten zusammenstecken ging sie beim ersten Versuch ohne jedes Problem sauber rein.
    Das war gut!
    Schlecht war, dass ich die beiden abgerundeten Bleche die den Kolben nach dem Spannen festhalten vergessen hatte und da musste ich die Schraube nochmal herausnehmen.
    Dann kam ich beim zweiten Zusammenbau richtig ins Schwitzen und manche Flüche sind durch den Raum geflogen.
    Irgendwann hatte ich die blöde Schraube überzeugt sich dahin zu begeben wo sie hingehört!
    Absolut wichtig ist, dass man keine Gewalt anwendet!

    LG

    Wolfgang

  • Dann wünsche ich dir viel freude mit deiner FWB :party:

    "Weisheit: Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken,
    zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen."

    ++Walther LGU++Smith&Wesson M&P 9c++Feinwerkbau 300s++Dan Wesson 6 Zoll++

  • Tja, die Schraube läuft sauber im Gewinde, bloß die Bohrung im Gehäuse war plötzlich etwas eng geworden...
    Das hätte viel Druck bedeutet und damit kann man kein Gewinde ansetzen.
    Also musste ich die Bohrung ein Hauch aufweiten, dann ging alles wie von selbst.

    Zuerst war ich leicht erschrocken, der Spannhebel brauchte viel Druck um in der
    Ruheposition ein zu rasten, aber das war / ist wohl der neuen Laufdichtung geschuldet.

    Einmal editiert, zuletzt von Oldcrow (24. Februar 2017 um 22:27)

  • Man kann ja auch zusammendrücken und den Sicherungsstift von aussen setzen. Normalerweise
    passt es dann. Ich hatte einen passenden Splintentreiber verwendet und konnte somit
    ein wenig variieren.. Aber ohne die Bohrung nach zu bearbeiten ging es halt nicht.
    Seltsam, aber war einfach so...

  • hwdiana: Gute Idee! Wenn man häufiger das Teil überholen sollte dann wäre soetwas schon praktisch aber ich hoffe, dass jetzt erst mal wieder ein paar Jahre Ruhe ist!

    @Oldcrow: Die Bohrung wird nicht von selbst enger! Da muss man nichts nachfeilen, sondern die Bohrung muss 100% mit dem Gewinde fluchten!

    Gestern habe ich auf dem KK-Stand 50m getestet. Mit normalen 4,5 Diabolos lag der die Trefferfläche in einem Durchmesser von ca. 10cm. Die Löcher in der Scheibe waren genauso sauber rund wie auf 10m. Ich denke die relativ große Streuung lag an mir und nicht am Gewehr!

    Als nächstes beschäftige ich mich mit der Optik. Da ich eine Brille trage die mir ständig nach unten rutscht geht das auf Dauer nicht. Aus früheren Zeiten hab ich noch eine Schießbrille die von der Stärke natürlich nichtmehr passt. Da habe ich vor mir ein neues Glas anfertigen zu lassen dass ich evtl. dann auch direkt in den Diopter einbauen kann. Mit meinem 3D-Drucker kann ich auch soetwas wie Gummi drucken!

    LG

    Wolfgang

  • @Oldcrow: Die Bohrung wird nicht von selbst enger! Da muss man nichts nachfeilen, sondern die Bohrung muss 100% mit dem Gewinde fluchten!

    Leider nein, die Passung war echt zu eng.
    Alles einzeln betrachtet, brauchte es ca. 2kg Druck
    um den Schraubenschaft durch die Bohrung zu drücken.
    Dabei noch das Gewinde sauber an zu setzen,
    ging im guten leider nicht mehr.
    Frag' mich nicht warum das plötzlich so war,
    ich kann's mir auch nicht erklären.
    Hoffe andere haben nicht dieses Problem.

  • Wenn man nicht mit dem Sicherungsbolzen oder ähnlichen arbeitet ist es schon eine
    ziemliche herausfoderung die Schraube wieder rein zu kriegen. Ich habe drei anläufe gebraucht und danach waren
    die Arme erstmal schlapp

    "Weisheit: Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er wird sich bedanken,
    zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen."

    ++Walther LGU++Smith&Wesson M&P 9c++Feinwerkbau 300s++Dan Wesson 6 Zoll++