Vereinsangebot "Seminar Kleiner Waffenschein"

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 6.465 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Januar 2017 um 18:43) ist von Old_Surehand.

  • heute bei egun gesehen (ID 6289434) :

    "Sie haben den Kleinen Waffenschein erworben
    [...]."


    angeboten vom Eisenbahn-Sportverein Uelzen / SG-Oldenstadt, also in Norddeutschland ...

    das klingt doch ganz sinnvoll, oder ?! :thumbup:

    MOD: Es ging hier um das Angebot eines Einführungskurs "in Theorie und Praxis" für 65 € Teilnahmegebühr, der auf dem Schießstand des obigen Schießsportvereins stattfindet und sich an neue Besitzer des "Kleiner Waffenscheins" richtet. Der Ausrichter hat sich heute (20.03.2017) an VISIER gewandt und eine Schließung des Threads (der bereits seit Wochen geschlossen ist) und Löschung des Zitats gebeten.


    Da der Thread eh lange durch ist, ersetze ich hier mal das Zitat durch den Link zur inzwischen beendeten Originalauktion, solange dieser noch zur Verfügung steht, und meine Kurzzusammenfassung oben.

    egun-Angebot: http://egun.de/market/item.php?id=6289434

    O_S

    Einmal editiert, zuletzt von Old_Surehand (20. März 2017 um 15:43)

  • Das ist mit Sicherheit eine gute sache. Allerdings empfinde ich den preis von 65€ etwas hochgegriffen, wenn man bedenkt das der KWS nur 50€ kostet.
    Mich würde interessieren, wie gut das Angebot angenommen wird.

    Mfg Timy

  • ..das einzig Gute , so sehe ich das , ist das man die eigene Waffe schießen kann/darf , alles andere kann man sich selbst erarbeiten , und der Preis ? wie Hw37 schon bemerkte , etwas zu hoch.

  • Jup, 65€ für 3 Stunden Kurs ist schon sportlich. (Aber auch typisch für Angebote auf egun) :D

    An sich eine sehr begrüßenswerte Idee, aber über Ablauf und Kursinhalte würde ich mich gerne vorher
    auf einer Website informieren und nicht per Mail darum bitten müssen.
    Mich wundert, das bis jetzt kein anderer Schützenverein auf sowas gekommen ist. Der Bedarf sollte
    eigentlich Deutschlandweit da sein.

  • ... Mich wundert, das bis jetzt kein anderer Schützenverein auf sowas gekommen ist. Der Bedarf sollteeigentlich Deutschlandweit da sein ...

    Naja, ich wage mal zu behaupten dass ein seriöser Schützenverein sich von solchen Seminar-Angeboten distanzieren wird.

    Ich halte das Angebot bzgl. der angepriesenen Inhalte - wie auch in Bezug auf die Seminardauer - für höchst fragwürdig.

    Aber - nur meine persönliche Meinung :)

  • Dies sehe ich nur als gutes Beispiel um aus Angst Kohle zu machen, jetzt haben Teilnehmer sich schon eine kurzlebige Plembe gekauft und womöglich noch Geld für den KWS ausgegeben, dann kommen die Eisenbahner ums Eck und verklickern den nun Beruhigten, dass das immer noch nicht reicht.

  • Prinzipiell wäre ich ja für eine Schulung rund um das Notwehrrecht. Aber 65 € für schlappe 3 Std, wovon wohlmöglich noch eine halbe Stunde auf dem Schießstand abgezogen werden muss, ist in der Tat sportlich. Vermutlich gibt es auch kein vernünftiges Lehrmaterial in die Hand.
    Da ist der Aufwand für WSK- und FKS-Kurse doch deutlich aufwändiger.

  • Es kommt eben darauf an, was mir in dem Kurs geboten wird. Wenn es nur darum geht in 3 Stunden ein paar Magazine
    durch zu lassen, wäre mir das zu teuer. Was genau vermittelt wird, wissen wir zzt leider nicht.
    Gerade die seriösen Vereine sollten sich schon mal mit dem Thema befassen, vor allem weil gerade blutige Anfänger
    mit ihrer SSW ziemlich schnell Probleme in der Öffentlichkeit bekommen und solche "Zwischenfälle" stehen dann
    wieder in der Bildzeitung...
    Den spät pubertierenden Möchtegern Gangster mit seiner Zoraki erreichst du damit eh nicht. Der
    kann und weiß eh alles besser.

    Hellauf begeistert bin ich von dem ganzen auch nicht, aber als Nonsens würde ich das auch nicht abtun.
    Es könnte eine Möglichkeit sein, dem unbedarften etwas Grundwissen und Praxis durch einen
    Kenner zu vermitteln.

  • Mir liegt dazu ein Rundschreiben an alle Schützenvereine des NSSV (abgestimmt ebenfalls mit dem, des NWDSB und des Schützenverbandes Hamburg und Umgegend,) vor vom Präsidenten Axel Rott der die Haltung der Verbände klarstellt, dass Schützenvereine nix mit dem zutun haben wollen, da sich die Schützenvereine auf Sportschießen berufen und nicht daher auf den Selbstschutz abzielen und man so auch der falsche Anlaufpunkt ist. Es wird daher drin darum gebeten solche Anfragen für Seminare jeglicher Art in den Schützenhäusern abzulehnen.
    Man solle auch der finanziellen Versuchung der Vermietung der Räumlichkeiten widerstehen.

    Ich denke mal nicht, dass es erlaubt ist hier die Mail abzubilden oder Zitate daher habe ich es einfach mit meinen eigenen Worten versucht wiederzugeben.

  • Naja, aber die Schützenvereine sind eingetragene Vereine und wirtschaftlich von Einnahmen abhängig. Der Verband kann m.E. den Verein nur um gewisse Verhaltensweisen bitten. Aber wenn der Verein seine Räumlichkeiten und Schießstand gegen Gebühr an Privatpersonen vermietet, kann der da auch nichts machen. Zudem kenne ich keinen Verein, der Vermietungen für private Festlichkeiten nicht anbietet.
    Aber der Verband kann natürlich untersagen in seinem Namen bestimmte Kurse anzubieten.

    Man muss auch wissen, dass die Sportschützen zwar eine Mitgliedsgebühr an den Verein bezahlen. Aber diese muss der Verein zum allergrößten Teil an den Verband abführen. Ich kenne einen Verein, der damit +/- 0 macht. Er lebt einzig von den Standgebühren und dem Verzehr der Mitglieder und Gäste. Da darf es nicht verwundern, wenn Raummieten fester Bestandteil des Vereins sind.

  • Ich denke auch, dass man da schlichtweg Angst hat der Presse eine Angriffsfläche zu bieten.
    Bald gebetsmühlenartig kann ich in der regionalen Presse Berichte sehen zu den derzeit ausgestellten kleinen Waffenscheinen, wo der Anstieg der Beantragungen in den Vordergrund gerückt wird.

  • IMHO ein sehr fragwürdiges, unlogisches Verhalten der Schützenverbände.

    Gerade als (Sport-)Schützen mit verantwortungsvollem Waffenumgang sollten sie es doch gänzlich begrüßen, wenn Bürger, die sich zum Zwecke der SV aufgrund der mittlerweile ja widrigen Umstände in Deutschland bewaffnen, eben nicht auf irgend einem Acker zu Testzwecken/Übungszwecken herumballern, sondern ihre SSW in einer gesicherten Umgebung unter sachkundiger Aufsicht bei einem Schützenverein auf dessen Schießstand verantwortungsbewusst testen und damit üben.

    Ich selbst würde sehr gerne, anstelle auf einem Acker in eine Schießbox zu ballern, in einer gesicherten Umgebung auf einem offiziellen Schießstand meinen SSW-Bestand mit diverser Platzmunition ausgiebig und vor allem in Ruhe kontrolliert testen, um ernsthaft heraus zu finden, welche von den etlichen SSW, die ich habe, ich letztlich behalte und welche ich wieder verkaufe. Entsprechende Anfragen mit dem Angebot, gut dafür zu zahlen, habe ich an Schützenvereine in der nahen und weiteren Umgebung gestellt, und bin in ein-zwei Fällen freundlich, in den anderen leider hochnäsigst abgewiesen worden.

    Wenn man dann auch noch auf die Idee käme, den einen oder anderen Bürger, der da mit der SSW kommt, als Mitglied zu werben fürs sportliche Schießen, um dadurch Zuwächse zu bekommen, mit denen die Vereine auch auf lange Sicht weiter existieren können... aber nö.

    Sehr schade.

  • Du musst unterscheiden: Selbstverteidigung ist böse böse. So sieht man es ja auch immer wieder.
    Sportschießen ist auch noch böse genug,- erstrecht immer mit den Waffen die dazu gedacht sind Menschen zu töten *ich hoffe man kann die Ironie raus lesen und es geht weiter*.
    Da liegt es doch auf der Hand, dass man sich als Sportschütze von solchen dubiosen Selbstschützern und Spaßschützen abgrenzen wollen um ihr Bild in der Öffentlichkeit sauber zu halten :/:D:D:D

    Ich habe immer Leute ( auch schon welche hier aus dem Forum) bei uns auf dem Schießstand ihre SSWs testen lassen. An die Maximaljoulegrenze werden die nicht kommen und stören tut es ja auch nicht. Verstehe nicht, wieso sich manche da so anstellen. Dann nimmt man eben als Verein die Gastschützengebühr im Zweifelsfalle (kaputtmachen tun die ja eh nix am Schießstand, wie manche Jäger, die ihre Waffen einschießen wollen). Also daher: was solls?

  • Einerseits eine gute Sache, dass sowas angeboten wird. Eine SSW ist schon in geübten Händen nicht das nonplusultra in Sachen SV. Wenn sich die Mutti (oder der Papa) sowas in die Tasche stecken kann das bei unzureichender Kenntnis des Anwenders im Ernstfall buchstäblich nach hinten los gehen. Ich würde meine Freundin in 100 Jahren nicht mit so einem Ding auf die Straße lassen, weil ich viel zu viel Angst hätte dass ihr die Knifte im Falle eines Falles noch abgenommen und gegen sie selbst eingesetzt wird.
    Wenn es denn aber für das Sicherheitsgefühl unabdingbar ist, eine SSW mit sich herumzutragen, dann doch bitte auch nur wenn man mit der Handhabung vertraut ist.
    Andererseits kann ich jeden Schützenverein verstehen, der sich weigert solche Veranstaltungen bei sich durchführen zu lassen. Kein Sportschütze kann wollen, dass man in Zukunft einen Schützenverein nur noch mit Selbstverteidigungskursen in Verbindung bringt.

  • Ich sehe solche Seminare aber auch als Chance der Öffentlichkeitsarbeit.
    So hat man Menschen im Schützenhaus, kann das vorstellen, kann den Sport vorstellen und ggf. auch mal wen für begeistern.
    Auch wir machen allgemeinnützige Veranstaltungen um unseren Verein zu präsentieren, die Vereinskasse aufzubessern und auch um Mitglieder zu gewinnen.
    Denn wenn man sich die Schützen die es ja hier auch gibt ansieht, und mal schaut, womit die alle mal angefangen haben.... Schreckschusspistolen, Luftgewehre u.s.w.. Damit habe ich auch angefangen eh ich in einen Verein ging. Und ich denke mal, dass man sich dafür auch stehts öffnen sollte, denn das sind auch evtl. Mitglieder der Zukunft.

  • Ich kann immer über meine Erfahrungen mit Schützenvereinen berichten. Ich bin zwar nicht Mitglied, aber meine Eltern.
    Wo ich herkomme, sind Sportschützen und Schützenvereine das Normalste von der Welt. Da wird keiner für sein Hobby verurteilt, im Gegenteil. Der Schützenkönig war immer der Held im Dorf ;)
    Ich weiß noch, zu Kinderzeiten, wie stolz mein bester Freund war als sein Vater Schützenkönig geworden ist und wie auch wir ihn bewundert haben. Schützenvereine hatten und haben dort immer noch einen hervorragenden Ruf.
    Daher verstehe ich, dass es unter Umständen kritisch beäugt wird, wenn Vereine vermeintlich auf diesen Angstmache-Zug aufspringen und statt Pappscheiben zu lochen, den Leuten zeigen, wie man jemand mit einer SSW in Schach hält. Man kann es halt immer so und so sehen...

  • Tja... alle Bedenken in allen Ehren.

    Aber... offensichtlich wird es, was kaum jemand jemals für möglich gehalten hätte, in Deutschland nun nötig, den Umgang mit Waffen (SSW usw.) wieder zu erlernen, weil, was auch kaum jemand jemals für möglich gehalten hätte, es notwendig geworden ist, sich zu schützen und zu wehren.

    Und wäre es da nicht am gescheitesten, wenn die Schützenvereine die Leute schulen würden?

    Denn wer sich wirklich mal mit starker Platzmunition und natürlich Pfeffer/CS befasst hat, und dies vielleicht auch am eigenen Leibe ausprobiert hat, wie zB. auch ich, weiß nur zu gut, wie heftig dies Zeug ist, und wie schnell man einen Angreifer damit auch schwer gesundheitlich schädigen kann...

    Von daher wäre es schon gut, wenn SSW-Besitzer eine waffensachkundige Schulung erhielten... und in der Fläche könnten diese die vorhandenen Schützenvereine bieten.

    Denn wir haben keinen Grundwehrdienst mehr, die Deutschen sind nicht mehr waffenkundig... ich habe eine sehr gute Ausbildung an Schußwaffen beim Bund erhalten, und nie vergessen... doch wer gerade von den jungen Leuten hat das denn heute noch?

  • Aber... offensichtlich wird es, was kaum jemand jemals für möglich gehalten hätte, in Deutschland nun nötig, den Umgang mit Waffen (SSW usw.) wieder zu erlernen, weil, was auch kaum jemand jemals für möglich gehalten hätte, es notwendig geworden ist, sich zu schützen und zu wehren.

    Völlig subjektive Einschätzung deinerseits. Verallgemeinere bitte nicht, wenn es deine Meinung ist, sage "ich fühle mich unsicherer, ich brauche eine SSW, weil ich mich sonst nicht mehr vor die Tür traue"

  • Heinzzz...

    keine "völlig subjektive Einschätzung" meinerseits. Mitnichten.

    Sondern Realität.

    Bin mehrfach tätlich angegriffen worden, und habe etliche solche Fälle in meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft.

    Nachdem ich sie dann hatte, haben mir die SSW, die ich führe, ebenso mehrfach geholfen, Angriffe ab zu wehren.

    Ich weiß, daß es Leute gibt, die die veränderte Lage in Deutschland gern ignorieren oder kleinreden wollen...

    Das aber funktioniert nicht mehr.