Luftgewehr, offene Visierung "richtig" einstellen

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 40.468 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Oktober 2016 um 15:02) ist von Sgt.Lapdance.

  • Hi User,

    ich komme mit dem Diana 240 nicht klar.

    Wie stellt man Kimme u. Korn "richtig" ein?!

    Ich treffe auf 10m (freistehend) nicht wirklich. Schützenfehler sind dabei, das ist klar. Aber ich habe immer Ausreißer.

    Und was bedeutet eigentlich, die Drehscheibe für die Höhe sind nur "Merkzahlen"? Ich kann doch nur von 0bis9 drehen. (oder kann man da was falsch machen?!)

    Ich bin immer viel zu hoch...

    Ich muss quasi immer aufsitzen lassen. Wie kann man auf "Fleck" mit dem LG schiessen?!

    Mal angenommen, man hat alles total verstellt u. verdeht - kriegt man das trotzdem noch wieder hin? :rolleyes:

    Anbei noch 2 Fotos.

    Mfg

  • Also, da ich das gleiche Modell besitze (inzwischen mit ZFR, aber Kimme und Korn sind auch eingeschossen worden), mal ein paar Antworten:

    Die Zahlen sind KEINE Maßangaben, sie dienen nur der Übersicht, um wie viele Rastpositionen (auch Klicks genannt) Du die jeweilige Stellschraube bereits gedreht hast. Position 9 heißt also nich "9 Meter Entfernung", sondern "9 Klicks aus der Grundstellung". In welche Richtung Du gedreht hast, solltest Du Dir merken oder notieren. In welche Richtung Du drehen mußt, um welche Trefferlage auszugleichen, steht in der Anleitung. Aus dem Kopf weiß ich das so nicht mehr. Ich habe aber damals auch die Pi-mal-kreuzweise-Methode genutzt: schießen, verstellen, und wenn es zu weit war, zurückstellen - bis die Treffer gesessen haben auf meine 12 Meter in der Wohnung. Und auf 12 Meter ist das Visier schon etwas grob, darum auch mein ZFR - Fadenkreuz ist doch besser zu halten als das originale Visier.

    Übrigens - aufsitzen lassen ist die gebräuchliche Technik beim Zielen. So wie Du das vorhast, bedeutet es nämlich, daß das Korn das Ziel teilweise verdeckt, und das führt fast automatisch zu Zielfehlern. So zielt man nur dann vernünftig mit einem Ringkorn, und das 240 hat nunmal nur ein Balkenkorn. Aber ich will Dir da nicht reinreden - am besten stellst Du das Visier so ein, wie Du damit auch klarkommst. Bei nem Kumpel hatte ich das mal erlebt, der hatte sein Tell auch so eingestellt, daß sein Zielpunkt die Mitte des Kreises war - er hatte dabei aber einen recht schönen Streukreis. Meine Schüsse lagen klar dichter zusammen - und allesamt zu tief. 8)

    Ganz vergessen - zum Einschießen ist es wichtig, daß das Gewehr möglichst ruhig liegt, falls es also irgendwie machbar ist, solltest Du aufgelegt einschießen anstatt freihändig. Die besten Treffer haben beim Bund ALLE liegend erzielt, G 3 auf dem Sandsack aufgelegt. Knieend oder stehend freihändig bedeutete immer größere Streukreise als aufgelegt - das ist bei Luftgewehren nicht anders.

    Edit 2: keine Sorge - komplett verstellt ist kaum möglich, jede Verstellung läßt sich auch korrigieren. ;^)

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

    2 Mal editiert, zuletzt von Motorbiker (12. Oktober 2016 um 20:54)

  • hast du hochschuss dann dreh die kimme runter.
    hast du Tiefschuss Kimme muss höher.

    Treffer rechts dann Kimme nach links drehen.
    Treffer links dann Kimme nach rechts drehen.

    Die Verstellung immer in kleinen Schritten bis es passt und am besten Aufgelegt um Zielfehler oder Wackler so gut wie es geht auszuschliessen.

  • Du kannst deine Visierung aufgesetzt und auf Fleck einstellen.

    - Wenn du Fleck einstellen möchtest, muß die Kimme tiefer.

    - Wenn du weiter nach rechts möchtest, muß die Kimme nach rechts.

    - Damit das einschiessen leichter geht, dichter an die Scheibe gehen.

    - Zum Einstellen, immer 10 Schuß machen und die tendenz beobachten,
    nach nur ein zwei Schuß ist die Gefahr eines Schützenfehlers zu groß.


    Hab noch eine alte Skitze gefunden:

  • Die Verstellung immer in kleinen Schritten bis es passt und am besten Aufgelegt um Zielfehler oder Wackler so gut wie es geht auszuschliessen.

    Ich pflege bei völlig verfahrenen bzw. unbekannten Einstellungen (z.B. bei neu montiertem Visier) anfangs in größtmöglichen Schritten vorzugehen: Eine Drei-Schuß-Gruppe mit der Kimme am unteren Anschlag, dann eine Drei-Schuß-Gruppe mit ganz hochgedrehter Kimme (dabei die Umdrehungen/Klicks mitzählen). Das alles auf kurze bis sehr kurze Entfernung, vielleicht 5m oder sogar nur 3m, um einerseits möglichst noch auf der Scheibe zu landen und andererseits die Schützenfehler gering zu halten. Dann habe ich zwei klar unterscheidbare Extremwerte, die zwar nur auf diese Entfernung gelten, mit deren Hilfe ich aber sehr schnell in den richtigen Bereich komme.

    Angenommen, die erste Gruppe (Kimme ganz unten) liegt nach diesen Schritten 5cm zu tief und die zweite (Kimme ganz oben) 10cm zu hoch, und zwischen den Extremeinstellungen macht die Stellschraube 90 Klicks - dann werde ich, nachdem ich die Kimme wieder 60 Klicks runtergedreht habe, einigermaßen in der richtigen Höhe landen (abhängig von der Güte des Verstellmechanismus). Das überprüfe ich mit einer weiteren Gruppe, und wenn es dann stimmt kümmere ich mich in gleicher Weise um die Seiteneinstellung. Das alles auf die gleiche, kurze Entfernung, um kleine, aussagekräftige Gruppen zu erhalten.


    Nach dieser Grobeinstellung kümmere ich mich um die Entfernung(en), die mich eigentlich interessieren. Da korrigiere ich dann auch in kleineren Schritten, wende aber das gleiche Prinzip an wie oben beschrieben: Gruppe schießen, überkorrigieren, zweite Gruppe schießen, Abstand der Gruppen messen, rechnen, "richtig" korrigieren, die dritte Gruppe sollte dann da sein wo ich sie haben will. Das klingt nach einem Haufen Arbeit, führt aber - nach meiner Erfahrung - schneller zu Ergebnissen als kleinteilige Korrekturen.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Ich kann doch nur von 0bis9 drehen. (oder kann man da was falsch machen?!)

    Guten Morgen!

    Nimm mir die Frage bitte nicht übel, aber Du weisst das man das Stellrad beim runterdrehen in Richtung 3,2,1,0 auch weiter runterdrehen kann (2,1,0,9,8 usw.)?

    Ich schreibe das deshalb, weil wir hier vor einiger Zeit schon einmal so ein Problem hatten. Der User wusste halt nicht, das man das Stellrad auch mehr als einmal um 360° drehen kann!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Sorry, aber auf den Scheiben im Eingangspost kann ich überhaupt keine Tendenz erkennen.
    Erste Frage, Sgt. Lapdance, bist Du Linkshänder? Dann wäre ich mir fast sicher hier nur Schützenfehler zu sehen.
    Wie schon geschrieben wurde, Gewehr sicher auflegen, Entfernung 10 Meter und Spiegel aufsitzend zielen.
    Abzug sachte und leicht durchziehen, auf minimalsten Kraftaufwand achten.
    Schußgruppe 5-10 Schuß machen und dann ggf. in kleinen Schritten die Visierung (wie schon beschrieben wurde) korrigieren.
    Keinesfalls Kimme und Korn gleichzeitig verstellen. Immer nur eine kleine Einstellung und eine Schußgruppe auf eine neue Scheibe.
    Zuerst die Höhe einstellen und erst wenn die stimmt, die Seite einstellen. In der vorliegenden Situation nicht beides gleichzeitig machen.

  • Wie stellt man Kimme u. Korn "richtig" ein?!

    Darüber machst du dir am besten erst mal im zweiten Schritt Gedanken.
    Wichtiger ist - wenn ich mir den Streukreis oben ansehe - richtig zielen und abziehen zu üben.
    Dann tummeln sich deine Treffer in einem kleinen Grüppchen irgendwo neben der Mitte - und dann kannst du das Visier so einstellen, dass du ins Schwarze triffst.

    Es gibt durchaus Situationen, wo man absichtlich mit verstellter Visierung schießt. Zum Beispiel beim Testen von Diabolos, wenn man sich das Ziel nicht kaputtschießen will. Dadurch zielt man bei jedem Schuss auch wie beim Ersten auf eine ungelochte Scheibe. Das vermindert auch die unbewusste Tendenz, eine Abweichung ausgleichen zu wollen, wenn man sie beim Zielen gar nicht sieht. Nachdem man dann 5-10 Schuss durch hat, schaut man sich den entstandenen Streukreis neben dem Ziel an und kann recht gut bewerten, wie die Präzision (des Gesamtsystems Schütze+Waffe+Projektil) ist.

    Versuche mal immer genau gleich zu zielen und abzuziehen und achte gar nicht darauf, wo du hin triffst. Wenn du soweit bist, dass die Löcher vom Streukreis her ins Schwarze passen würden, dann erst stell an der Visierung rum.