Die Gebrüder Makarov (Baikal) MP-654K - T15

Es gibt 832 Antworten in diesem Thema, welches 201.484 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. September 2023 um 17:21) ist von Hydra.

  • So, der Sommerurlaub ist vorbei und die Brieftasche meldet noch ein Guthaben . . .
    Also ein wenig bei YT gestöbert, diverse Webseiten aufgesucht und siehe da, fündig geworden.
    Ich entscheide mich für zwei Wundertüten (man könnte auch Überraschungseier sagen) aus dem fernen Russland.
    Und da sind sie, zwei Makarov - einmal in der Standard (729 Gramm) und einmal in der Stainless Version (740 Gramm) !
    Etwas Klugshycerei am Rande -> Das T vor der eigentlichen Nummer steht für теку́щий но́мер = Seriennummer

    So erreichen sie nach Entfernen des Katons den Kunden:

    Nachdem das ganze Geraffel auf die Seite geschafft ist, schaut es etwa so aus :

    Ein Blick vom "richtigen" Ende, das wieder symmetrischer ausfällt als bei den Vorgängern :

    Die T-15-Version bringt typischerweise wieder einige Änderungen mit sich.
    1. Der Versuch einer "scharfen" Mündung
    2. Ein Schlagbolzen ohne Spitze - durchgehend zylindrisch
    3. Ein neu gestalteter Hahn ohne Tangaschlitz
    4. Die Riffelschiene zwischen Kimme und Korn ist wieder breit
    5. Durchweg bessere Verarbeitung :
    keinen Sonnenlichteinfall am Auswurffenster, keine schnittigen Kanten und endlich wieder vernünftige Griffschalen.

    Die Beschriftung ist wesentlich dezenter gelasert. Nicht mehr in dem ätzenden Signalweiss -
    und das F-Pentagon ist schön klein gestichelt (sieht durch den Blitz schlimmer aus als es ist) :

    Ihren Charakter hat sie erhalten, hier und da eine Unsauberkeit, ein Klemmen, eine geschluderte Nachbearbeitung.
    Sie streut immer noch wie eine Giesskanne und die Verschlussfeder ist nichts für kleine Mädchen,
    aber genau das macht imho die Baikal Makarov aus - ohne dem wäre sie nur ein weiteres seelenloses Massenprodukt.

    Ich mag sie jedenfalls und bereue keinen Cent, vor allem wenn ich sehe was bei SSW-Fraktion für ein wenig Stahl aufgerufen wird . . . 8)

  • Bzgl "bessere Verarbeitung" sieh dir mal den Schlitten von unten an. Siehst du da irgendwelche Werkzeugspuren? Ich nämlich nicht und bin mir fast 100% sicher dass die Teile gegossen sind.

    Die aktuellen 654K's sind ja ganz nette und respektable CO2 Pistolen aber wenn du mal die alten in der Hand hältst merkst du schon einen Unterschied.

  • Die aktuellen 654K's sind ja ganz nette und respektable CO2 Pistolen aber wenn du mal die alten in der Hand hältst merkst du schon einen Unterschied.


    Aber mit Sicherheit ! Der Schlitten mag jetzt symmetrisch sein aber er ist aus Stahlfeinguss und nicht aus dem Vollen gefräst wie bei den ersten Versionen. Das sieht man ganz deutlich an der Oberflächenstruktur. Aber trotzdem sind die Baikal Makarov ' s tolle CO2 Pistolen mit Charakter, da können Umarex, Crosman und Co nicht mithalten.

    freischütz

  • Ich hatte auch schon eine von den PMMs in der Hand. Sie ist gut verarbeitet, auf den ersten Blick wie eine neue und nicht recycelt wie die alten, aber ich wollte trotzdem auf den Sachverhalt hinweisen dass die alten mehr Charakter hatten und sich auch in der Hand etwas besser anfühlen.

    Es ist aber auch so dass selbst die 654K der 5. Generation derzeit eine derartige Wertsteigerung hinlegen dass ich mich fast ärgere nicht 10 gekauft zu haben. 200 Euro sind durchaus realistisch, H Modelle sogar schon bei über 250 Euro.
    Der Kauf der aktuellen Generation wird also langfristig auch kein Fehler sein. Eventuell kommt nie wieder so etwas wie das H Modell und selbst die gegossenen Dinger sind dann vielleicht in 2 Jahren über 200 Euro wert. Abnutzen tun sie sich sowieso n
    Ich würde sie mir kaufen solange es noch welche gibt sonst ärgert man sich eventuell später. Ich Dussel habe 2 Jahre gewartet als es das H Modell für knapp über 100 Euro gab, und mir stattdessen Taiwan Schrott gekauft :)

  • Ich nämlich nicht und bin mir fast 100% sicher dass die Teile gegossen sind.

    Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet . . .
    Und ja, ich kenne die Alten - aber darum ging es in meinem Posting nicht. 8)

    Aber trotzdem sind die Baikal Makarov ' s tolle CO2 Pistolen mit Charakter, da können Umarex, Crosman und Co nicht mithalten.

    Genau das wollte ich durch die Blume damit ausdrücken . . . 8)

  • Du schriebst "Durchweg bessere Verarbeitung". Da wollte ich mal nachhaken "bessere Verarbeitung als was?" um Missverständnisse zu vermeiden.

    Die T16 hat keine bessere Verarbeitung als frühere Generationen, sondern besteht aus gegossenen Neuteilen im Gegensatz zu gebrauchten Originalteilen (bzw Originalrohlingen und Ausschussteilen).

  • Die beste Baikal ist immer noch die 1. Generation von 2000 mit PMM Griff, gefrästem Verschluss mit richtigem Bart und originaler Griffschale. Nicht diese fiesen Hartplasteschalen, die an den jetzigen dran sind. Die H Modelle von 2013/14 hatten sogar originale braune Bakelit-Schalen mit UdSSR Stern. Bei denen sind aber aufgrund des PM Griffs die Verbindungsstücke zwischen vorderem Griffteil und Griffrücken weggesäbelt worden, damit die CO2 Kartusche noch Platz findet. Dadurch kann man den Griff der Baikal in der Hand zusammendrücken. Nicht gerade schön...

    https://www.youtube.com/watch?v=8DYol-y4ct0

  • Hallo und vielen Dank an EGP für die Vorstellung seiner Pistolen. :thumbup:

    Voriges Jahr habe ich mir auch ein T15-Modell zugelegt und muss sagen, es macht Spaß mit ihr zu schießen. Klar streut sie, aber was will man bei BBs anderes erwarten... Ansonsten ist sie trotz des Stahlguß-Verschlusses eine sehr robuste Pistole. Der Verschluss ist mir vom Tisch schon einmal auf den Fußboden (Laminat) gefallen und hat das ohne Beschädigung überstanden.
    Im Gegensatz zum Modell von EGP ist meine vorn bulliger, vielleicht handelt es sich um eine andere Gussform. Der Verschluss hat innen leichte Bearbeitungsspuren (siehe Bilder).



    Gestern war ich seit längerer zeit wieder einmal bei Egun unterwegs, dort bietet jemand ein T16-Modell (Gen 7), angeblich Vollstahl CNC, an. Ist mir aber mit über 200 Euro zu teuer.
    Edit: Bei Sportwaffen-Schneider gibt es die Gen7 schon günstiger.

  • Solche Angebot kannst du in der Pfeife rauchen. Das dürfte wieder eine nicht zu nennende Firma sein bei der alles 100% Aufpreis kostet. Nach dem Motto, was teuer ist muss ja auch gut sein!

    Ich würde derzeit die bei Schneider kaufen (170€) und testen ob die Griffe mit den Bakelitgriffen ersetzt werden können. Vielleicht weiss es auch jemand hier. Jedenfalls hat die erst mal potthässliche Plastegriffe. Die Griffe bekommst du für ja 30 Euro auf egun, und wenn du das machst hast du eine sehr schöne CO2 Waffe die ein Leben lang hält und um die dich in 2 Jahren Leute hier beneiden werden.

    Was die Genauigkeit angeht könntest du mal versuchen durch das Auswurffenster ein Diabolo in den Lauf einzuführen. Dazu geht zB eine Kugelschreibermine sehr gut. Dann schiesst die Baikal so genau wie jede andere Waffe mit gezogenen Lauf ~3.5".

    Du hast dann nur noch das Problem dass die Visierung schlecht eingestellt werden kann. Wenn sie zu hoch oder zu tief schiesst wechselst du die Visierung hinten aus wie im anderen Thread von mir beschrieben. Wenn deine eine Kerbe und Distanzscheibe am Lauf hat, kannst auch den Lauf lösen und dann je nach Lage der Treffer die Scheibe versetzen. Dann wieder gut fest ziehen und es sollten ein paar mikrograd Korrektur damit möglich sein.

    Wenn dir das alles zu anstrengend ist, kannst du auch Blei BBs (GAMO) benutzen aber nicht mehr als 3 oder 4, belies dich mal was die Probleme dabei sind, aber es funktioniert im Prinzip und die Genauigkeit steigt auch.


    Meine schiessen mit all diesen Verbesserungen sehr genau, kommt nicht zB an die RWS 225 ran aber es reicht mir um damit zu trainieren.

    Der Abzug ist übrigens recht grottig, aber das ist ein Problem das auch die echte Makarov hat.

  • @ Boris Spassti

    Danke für deine Tipps, den mit dem Diabolo werde ich auf jeden Fall einmal ausprobieren. Ansonsten bin ich mit der Genauigkeit eigentlich ganz zufrieden. Ich schieße im Keller auf 10 Meter Entfernung stehend freihändig und wenn ich da meinen Kugelfang aus DDR-Zeiten treffe, bin ich zufrieden.
    Mit der Bestellung der Gen 7 werde ich noch warten, vielleicht gibt es einen Youtuber, der die Neue einmal genauer unter die Lupe nimmt.

  • Hast du mit den Blei BB's Erfahrungen gemacht? Bei mir werden sie leider zerdrückt und obwohl die Genauigkeit ganz ordentlich ist, kann das nicht gut sein. Ich habe schon dran gedacht eine schwächere Feder einzubauen.

    Das mit den Diabolos solltest du einfach mal machen. Wenn du geschickte Finger, Geduld und richtiges Werkzeug hast wird es nach einer Weile mit geschlossenen Augen gehen. Mein Bruder, der Ungeduldige, kam allerdings damit nicht klar, hat sich dabei ins Handgelenk geschnitten, in den Fussboden geschossen (meine Schuld), und dann gesagt es wäre "unzumutbar". Hast du das gehört "unzumutbar". Ich hätte ihm am liebsten vor Lachen eine Dose Diabolos ins Gesicht geworfen.

  • Noch mal spezifischer zur Präzision.

    Die Genauigkeit der Baikal (alle Generationen) ist letztlich technisch vorgegeben. Es handelt sich um eine Waffe mit 90mm Lauf, das entspricht 3.5 Zoll. Der Lauf ist fest im Rahmen - was hervorragend ist - eventuelles Spiel ist im Schlitten vorhanden aber nur gering bzw null. Und das allerwichtigste: der Lauf hat Züge, ist also für die Verwendung von Bleigeschossen prädestiniert. Die Waffe mag also ab Werk als Giesskanne daherkommen aber sie kann wesentlich mehr. Wenn man es schafft alle Fertigungsmängel beseitigen, ist die Genauigkeit genau so wie man erwarten würde entsprechend einer 3.5" Waffe mit gezogenem Lauf.

    Die Visierung ist sehr fein, aber leider nur seitlich einstellbar, sodass man verschiedene Kimmen mit unterschiedlichen Höhen benötigt.

    Mein grösstes Problem ist derzeit der Abzug, der sich nicht tunen liess, und zum Präzisionsschiessen ungeeignet ist. (Falls jemand Ahnung hat wie man den Abzug verbessern kann, bitte melden!) Was ich derzeit gesehen habe ist dass die Abzugsstange innen im Rahmen durch eine parabelförmige Nut rutscht. Dort scheint mir der entscheidende Punkt für die (schwammigen) Abzugseigenschaften zu liegen. Die Stange rutscht darin erst mal nur langsam vorwärts bis sie an einem bestimmten Punkt die Reibung überwindet und schlagartig drüberrutscht. Und das erklärt vielleicht diesen schwammigen Abzugsweg.

  • Hmmmm, schwierig - ich bin immer ein wenig hin und her gerissen.
    Ändert man herum oder lässt man es und stellt sich lieber auf die Eigenheiten ein.
    Als Präzisionswaffe ist die 654 nicht gedacht, und sie wird es auch mit erheblichem Aufwand nicht werden.
    Der eigentliche Schwachpunkt ist meistens der der Typ der den Finger am Abzug hat - da reicht eine Tasse Kaffee zuviel. ;^)

    Nur kurz zur Lauflänge: Als von der P1 (125mm) auf die P6 (98mm) umgestellt wurde,
    rechnete ich mit einer Verschlechterung der Ergebnisse - das Gegenteil war der Fall.
    Letztendlich entscheidet das Gesamtkonzept.

    Am mal nur so am Rande, hat Baikal wirklich nur einen Menschen in der Endmontage ?
    In allen Anleitungen die ich bisher gesehen habe, prangt da der Stempel "Lukin A.V."
    Wenn dem so ist, hat er den goldenen "Roten Stern am Band" verdient :^)
    Sollte bei jemandem ein anderer Name gestempelt sein - bitte posten ! 8)

  • Boris Spassti
    Das mit deinem Bruder tut mir leid, wahrscheinlich sollte er wirklich nur BBs verwenden. Am Handgelenk ist ja auch gleich die Pulsader...na jedenfalls bin ich jetzt gewarnt. 8)
    Bleikugeln habe ich aufgrund der negativen Erfahrungen einiger User hier, gar nicht erst versucht und mir reicht die Genauigkeit mit den BBs auch aus.

    @EGP
    In meiner Bedienungsanleitung ist auch "Lukin A.V." eingestempelt, dazu habe ich zwei Theorien entwickelt:
    1. Entweder gibt es nur diesen einen Stempel, oder
    2. handelt es sich um die Brigade Анато́лий Ви́кторович Луки́н. ;^)

  • Ich habe 2 hier wo ich nachschauen kann und es stimmt, da steht auch "Assembled by Lukin A.V."!

    Vielleicht ist das der Herr der die Qualitätsabnahme macht? Soviele werden's jetzt nicht sein dass das nicht einer schaffen würde (?)
    Ein schönes Detail ist es dennoch dass die Russen das noch genau so machen wie einst in Sowjetzeiten, schön ordentlich und bürokratisch.

    satwor das war nicht so schlimm mein Bruder ist wie gesagt der hektische in der Familie (er ist aber der ältere und hat WBK also null Problem). Man muss aber aufpassen wenn man zwei linke Hände (so wie mein Bruder) dann hat kann man sich schnell an den Baikals verletzen. Besonders gefährlich ist der Schlitten hinten mit messerscharfen Kanten sowie die starke Feder. Aber auch das Magazin unten ist nicht ohne bis sich Hornhaut gebildet hat.bzw der Fingernagel fast weg ist. Es wäre nicht dumm wenn man dünne Handschuhe trägt bis man mit der Waffe gut vertraut ist.

    @EGP Probiers doch erst mal aus. Ich war auch erst skeptisch. Und als Wertanlage kannst du nicht viel falsch machen.

  • Schwergängig war sie besonders am Anfang, da war das Entnehmen des Magazins schon einen kleine Kraftanstrengung und beim ersten Zusammensetzen ist mir der Verschluß wieder vom Griffstück gesprungen und hart auf dem Laminat aufgeschlagen - zum Glück ohne Beschädigungen. Beim Bund hätte das 30 Liegestütze für den ganzen Zug bedeutet. :rolleyes: Nach ca. 500 Schuß hatten sich die Teile aber schon ganz gut aufeinander eingespielt.

    Aber jetzt was Anderes: Zu meiner Verwunderung habe ich vorige Woche bei Egun zufällig eine Griffschale aus Bakelit für die Makarow PMM entdeckt, und da mir diese Bakelit-Teile, wegen des Sowjetsterns sowie deren Farbgebung, sehr gut gefallen, habe ich dann auch nicht lange gezögert und mir so ein Teil ersteigert.
    Montieren läßt es sich einwandfrei, das einzig Negative was mir bis jetzt aufgefallen ist, sind die Spaltmaße, vorn ca. 1 mm. Habe vorhin auf die Schnelle ein paar Fotos gemacht.

    Hat jemand eine Ahnung, wo diese Griffschalen herstammen könnten? Die Bakelit-Griffschale der PM dürfte ja eigentlich nicht passen.