Weihrauch HW 77 Feder schingt nach

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.171 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. August 2016 um 10:19) ist von Gigi1984.

  • Guten Tag,
    Ich hab mit meinen Weihrauch HW 77 ca. 1000 Schuss abgegeben, und ich muss sagen mit den Schussbildern wie mit der Qualität des Gewehres bin ich äußerst zufrieden.
    Eine Sache stört mich doch ein wenig an diesem Gewehr: Die Feder schwingt laut nach. Die Präzision ist dadurch zwar nicht beeinträchtigt aber ich würde gerne wissen welche
    Erfahrungen ihr mit dem HW 77 gemacht habt freue mich über Antworten

  • Hi,
    ich entfette Federn sorgfältig (das ist wichtig!) und sprühe sie dann sehr gründlich mit einem Haftschmierstoff für Ketten und Seile ein. Zwischendurch etwas trocknen lassen, bis man eine gleichmäßige, dünne, aber deutliche Schicht erreicht hat.
    Anfang und Ende mit etwas MoS2 Fett antupfen und möglichst ohne anfassen (kleine Zange) einbauen. So eine Feder ist dann völlig unauffällig, verursacht aber kein, durch abspritzendes Fett entstehendes, Dieseln.
    Hilft vor allem bei dem nervenden "Twäääng", aber auch das Spannen wird viel sanfter.

    Gruß!

    PS ich verwende das mit PTFE: http://www.lidl.de/de/velo-by-bau…rio=top_selling

    Kostet nur 1/3 von den Liqui Moly Produkten, die auch nicht besser sind. Oft ist eh das gleiche Zeug drin.

    2 Mal editiert, zuletzt von Trifftnienix (18. August 2016 um 01:06)

  • Hi,
    sicherlich wirst Du so ein Produkt auch irgendwo zum 5-fachen Preis mit dem Titel "Spezial für Waffen" kaufen können. Es wird aber kein Produkt extra für die Handvoll Luftgewehre, die in Deutschland gibt, und die alle 15 Jahre jeweils 7 Gramm davon benötigen, gemixt.

    Das sind alles restlos Produkte für Industrie, Handwerk und vor allem KFZ, die nur in kleinere Gebinde verpackt werden und dann das vielfache eines normalen Gebindes kosten.
    Nicht umsonst hat die Handelsmake Liqui Moly, ein Vertrieb und Abfüller von, vor allem überteuertem Motoröl an Endverbraucher, natürlich auch ein großes Programm an Waffenpflegeprodukten.

    Mal als Beispiel: Jedes gute Motoröl enthält Säurepuffer und PH-Wertstabilisatoren. Motoren sind innen aus empfindlichen Metallen und rosten bei saurem Öl von innen weg. Weshalb man peinlich den Ph Wert neutral halten muss indem man Säuren, die bei der Verbrennung entstehen, neutralisiert.
    Weshalb ein gutes (!!!) Motoröl (darum grundsätzlich für Waffen vollsynthetisches 5W40 verwenden) natürlich auch Handschweiß neutralisiert und aktiv vor Korrosion schützende Substanzen auf einer eingeölten Waffe hinterlässst. Darüber hinaus verankert es aber noch Schmierstoff in metallischen Oberflächen, wodurch Metall auf Metall Kontakt verhindert wird. Reibungsverminderer lassen alles noch leichter laufen. Das alles kann ein billiges Waffenöl, umgefüllt aus der 200 Liter Tonne in 50ccm Fläschchen, nicht. So eine High tech Suppe bekommst Du im Autozubehör ab ca. 8 Euro pro Liter.
    Haftschmierstoffe werden tonnenweise in Seilzügen und offenen Getrieben verwendet, alleine eine Seilbahn verbraucht am Tag mehr davon als alle Luftgewehre der Welt im Jahr. Deren Seile kosten ein Vermögen und sind lebenswichtig. Dort wird garantiert bessere Qualität verwendet als in der Luftgewehrindustrie.
    Diese Liste kann man ewig fortsetzen, z.B. bei Silikonölen und Fetten.
    Es gibt kein Produkt für Luftdruckwaffen das es nicht besser in der Industrie für einen anderen Zweck zu einem deutlich niedrigeren Preis gibt oder das sowieso daher stammt.

    Zum Glück für die Vertriebe gibt es immer wieder Menschen, die unbedingt für ihr Hobby mehr zahlen wollen, für weniger, auch wenn es völlig idiotisch ist. So wie Du.

    Tatsächlich gibt es noch Haftschmierstoffe die für Luftgewehrfedern verkauft werden, nennt sich "black Tar oder clear Tar". also Teer. Ist aber auch nur Fett mit Haftzusatz, also umgefülltes Seil und Kettenfett. Schwarz mit MoS2, weiß mit PTFE oder klar auf Silikonbasis. Im besten Fall. Kann auch billigeres sein, wie Fett mit Bitumen gemischt.

    Silikon verwendet man immer dann wenn man chemisch neutrale, wenig brennbare Substanzen braucht, bei empfindlichen Kunststoffen z.B.
    Trockenschmierstoffe sind Teflonpulver (PTFE) oder MoS2, ev. auch Graffit. Die Pulver werden auch einfach in Fett oder Öl gerührt.

    Also, kauf für Waffen, wenig und teuer. Oder lies hier wie Du an bessere Produkte kommst, die üblicherweise noch weniger kosten. Glücklicherweise sind Luftgewehre so anspruchslos, das sie auch mit teuer verkauften, billigsten Betriebsstoffen funktionieren, wenn auch nicht ganz so gut und lange.

    Amen!

    3 Mal editiert, zuletzt von Trifftnienix (18. August 2016 um 18:45)