Airsoft als alternative Waffe im Schützenverein?

Es gibt 107 Antworten in diesem Thema, welches 12.767 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. November 2013 um 22:28) ist von Urso.

  • Hi Leute, ich hätt' da mal gerne ein Problem!

    wie man sieht bin ich ein 'absolute Beginner' daher auch mal eine Anfängerfrage:
    Ich habe mir 2 Airsoft Waffen, eine Pistole - Ruger P345 und einen Revolver - ebenfalls Ruger, Super Hawk 8" zugelegt.
    Die Waffen machen mir wirklich sehr viel Freude und da ich ausschließlich hochverdichtete Kohlenstoffstahlkugeln verschieße, ist die Präzision für meine Zwecke durchweg sehr gut.

    Ich bin natürlich (noch) kein geübter Schütze und hege auch keine Ambitionen irgendwelche Wettkämpfe zu bestreiten, doch da es sich als schwierig herausstellen könnte auf dem eigenen umfriedeten Grundstück seinem Hobby nachzugehen, überlege ich einem Schützenverein beizutreten, um die dortigen Anlagen zu benutzen.

    Habt ihr ggf. Erfahrungen ob man als sozusagen unambitionierter Freizeit- Spass-Schütze einigermaßen positiv aufgenommen wird?

    Grüßle
    Urs

    Freiheit bedeutet etwas nicht tun zu müssen, nur weil man's kann.

  • Bei vielen Vereinen sicherlich ja, aber wohl nur, wenn Du dann mit den dort vorhandenen Vereinswaffen schießt. Wenn Dein Verein ein typischer DSB-10 m-Matchschießen-Verein ist, dann wirst Du selbst eine Airsoft als frustrierend empfinden.
    Aber für Interessierte gibts tatsächlich Vereinswaffen, wenn auch ganz oft nur Gewehre. Einfach mal hingehen, gucken und schießen.

  • ... und hege auch keine Ambitionen irgendwelche Wettkämpfe zu bestreiten, ...

    Warum nicht? Nur im Vergleich sieht man, wo man gerade steht. Und keine Angst. Wir haben alle mal angefangen ;)

  • Tja, dass die Vereine Vereinswaffen haben ist mir klar, aber die interessieren mich eben überhaupt nicht. :sleeping:
    Ich will ja mit meinen eigenen Waffen schießen und nicht unter Wettkampf Bedingungen sondern "just for fun". 8o
    Das einzige woran ich an einem Schützenverein interessiert bin ist das Environment - also die Schießbahn. ^^

    Tja also das mit dem Wettkampf ist so: ich war mal in einem Schützenverein, als Jugendlicher. Ich hatte damals an einer offenen Veranstaltung mitgemacht und da hatte mir so ein Vereinsprügel in die Hand gedrückt und mir gezeigt da vorne ist die Scheibe, versuch in's Schwarze zu treffen. Naja, das habe ich gemacht und dann kam später der Präsi zu uns (meine Eltern und ich) an den Tisch im Vereinslokal und meinte, wenn der Junge dem Verein beiträte wäre das prima, weil er grad den 3. Platz der Stadtmeisterschaft belegt hat...

    Danach wurde ich von einem Wettkampfschießen zum nächsten gekarrt und musste jede Woche mindestens 4 x trainieren usw. Anfangs hat das ja auch Spass gemacht aber irgendwann hat's mich nur noch genervt! Und nun, rd. 35 Jahre später will ich eigentlich nur noch aus Spass schießen und nicht um des Vergleichs wegen - ich brauche nix mehr zu Beweisen, das Thema ist bei mir durch.

    Freiheit bedeutet etwas nicht tun zu müssen, nur weil man's kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Urso (25. November 2013 um 22:18)

  • Als Freizeit- Spass-Schütze wirst Du positiv aufgenommen werden, aber die Airsoft-Pistole muss leider zuhause bleiben, wenn der Schießstand nur eine Zulassung für 4,5 mm-Bleigeschosse hat. Mindestens eine sehr präzise FWB65 als Leihwaffe sollte aber jeder Verein haben.
    Auch die ganzen CO2-Revolver-Pistolen sind in Vereinen meist nicht so gerne gesehen, weil die Waffen nichtmal das Schwarze halten können und manche Mitglieder daher Angst um die Einrichtung haben, auch wird es gerne gesehen, wenn man sich viel Zeit für jeden Schuss lässt. Nicht überall, aber oft wird bei Neulingen besonders hingeschaut.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Da würde ich mit deiner F-Waffe nach was Privatem Ausschau halten. Darfste ja überall machen, wenn das Besitztum umfriedet ist, der Besitzer nichts dagegen hat und kein Geschoss die Umfriedung verlassen kann.

  • Tja, dann werde ich doch mal das Ordnungsamt zu mir auf's Grundstück bitten und Fragen ob die es genehmigen, dass ich da drauf schießen kann. ;(

    Auf Vereinsmeierei und irgendwelche Regeln habe ich keinen Bock - ich will einfach nur ein paar Scheiben plinken und mehr nicht.

    Zur Not zimmere ich mir eben einen 20m langen Tunnel auf mein Grundstück. :cursing:

    Freiheit bedeutet etwas nicht tun zu müssen, nur weil man's kann.

  • Ordnung muss sein im Schützenverein. Ansonsten haben wir bei jedem Treffen ein Haufen Spass. Freu mich immer, wenn es wieder soweit ist :)

  • ....
    Auch die ganzen CO2-Revolver-Pistolen sind in Vereinen meist nicht so gerne gesehen, weil die Waffen nichtmal das Schwarze halten können und manche Mitglieder daher Angst um die Einrichtung haben, auch wird es gerne gesehen, wenn man sich viel Zeit für jeden Schuss lässt. Nicht überall, aber oft wird bei Neulingen besonders hingeschaut.

    Mit der CP88 Competition mit 6"-Lauf und der optionalen Mikrometervisierung dürfte das kein Problem sein...die ist ab Werk schon recht präzise. Aber darunter geht eigentlich nix, also CP99 ist zwar fürs Plinken ganz nett, aber ein Präzisionswunder ist sie nicht.

    Also nicht alle in einen Topf werfen.

    Zitat

    Zur Not zimmere ich mir eben einen 20m langen Tunnel auf mein Grundstück. :cursing:

    10m reicht locker aus. Auf mehr wird mit einer Lupi oder mit einem LG im Verein auch nicht geschossen. Der 25m Stand ist dann schon für KK und GK. Geschlossener Raum, zum Beispiel Keller oder Dachboden und du bist auf der sicheren Seite was das betrifft und dir kann in der Hinsicht keiner an den Karren fahren.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Man kann auch mit KK/GK Spaß haben :whistling: , wäre auf einem Schießstand alle mal sinnvoller als mit einer Softair mit hochverdichteten Kohlenstoffstahlkugeln ?( aufzukreuzen. Fahr doch mal zu einer richtigen Schießanlage und probier mal beliebige scharfe Waffen aus , ich bin mir sicher , da wird was dabei sein ,was dir Spaß macht , zumal nirgendwo geschrieben steht ,dass man an Wettkämpfen teilnehmen muss. ;^)

  • In den meisten BDS-Vereinen wird das wohl kein Problem sein. Ich habe bei uns von diversen LGs, Lupis, Softair bis hin zu 4mm-Waffen schon alles mal so nebenbei ausprobiert. Das juckt keinen, auch wenn er nebenan mit einer ..44er agiert. Im Gegenteil, da kommt noch mal eher ins Gespräch, als wenn jemand die X-te Glock auspackt.

    Bei anderen Dachorganisationen wie dem DSB kann ich mir durchaus vorstellen, dass die das sehr eng sehen. :D

    Jens

  • Ich habe bei uns im Verein angefangen mit einem Jugendlichen IPSC zu trainieren. Dafür benutzen wir meine Softair Glock. Wenig schießen, viel Kommandos, sicheres Handling der Waffe beim laufen. Noch ein paar Einheiten und wir können zur KK Pistole übergehen. Die Softair wurde natürlich auch von allen GK Schützen befingert und viele gestanden sowas auch daheim fürs Trockentraining zu haben.

    Generell hätte ich mit allem was Rundkugeln, insbesondere Stahlrundkugeln verschießt als Standaufsicht ein Problem. Da dürfte der Schütze nur allein auf dem Stand sein. oder ALLE Anwesenden müßten Schutzbrillen tragen, was auf einem normalen 10m Luft Stand nicht üblich ist. Es ist einfach zu gefährlich, daß da was zurückkommt.
    Dazu schwebt über allem die schon erwähnte Standzulassung und die Sportordnung, wo mir beim Wort plinken mit :F: Waffen eigentlich nur die BDS Disziplin 10m Fallscheibe einfällt. Und auch da steht glaube ich wieder das Wort Bleikelchgeschoß drin. Weil da garantiert was zurückkommt, wenn man auf Blechplatten schießt.

  • Kommt auf den jeweiligen Verein drauf an. Ich bin z. B. in 2 Vereinen Mitglied: in einem steht eine moderne Druckluftanlage, mit Computer-Auswertung. Da werden solche Waffen nicht gerne gesehen, weil wie der Marcus oben erwähnt hat, die Angst haben, dass was kaputt geschossen wird. Im anderen ist alles möglich. Die haben zwar auch eine 10m Anlage, aber mechanisch. Da wird alles mögliche geschossen.

    Ich hab mal so angefangen, dass ich um Verein die KK Vereinspistolen geschossen habe. Zuhause aber, einen Kugelfang aufgestellt und mit CO2 oder Pressluft geübt.

    Checke die Vereine in der Umgebung ab. Die lassen dich gerne und unverbindlich reinschnuppern ;)

  • Tja also erst mal vielen lieben Dank für Eure Worte und Anteilnahme.
    Ich werde mich mal in den Vereinen unserer Gegend umsehen und dann ergibt es sich eventuell, oder eben auch nicht.
    Allerdings denke ich dass ich mir Zuhause dennoch eine eigene Schießbahn aufbauen werde - was nicht so problematisch sein sollte, da der Gang bei uns unten im Keller rd. 11m lang ist. Da muss ich zwar ein paar Vorkehrungen treffen damit niemand während meiner Übungen durchläuft, aber das lässt sich sicher bewerkstelligen. GK kommt für mich aus Kostengründen nicht in Frage, obwohl es einen Heidenspass macht z.B. mit einem Colt .44Special zu schießen. Aber die rd. 85 Cent pro Schuß sind mir einfach zu viel.

    Freiheit bedeutet etwas nicht tun zu müssen, nur weil man's kann.

  • .44 Special ist auch eher etwas aussergewöhnliches, zumindest gibts hier wenig Allerweltsmunition dafür.

    Für die meisten dürfte .44 Magnum, .357 Magnum oder .38 Special vollkommen ausreichend sein um das Papier zu lochen. Da sind die Munitionspreise wesentlich moderater, bei .44 Mag zb. 54 Cent der Schuss für gute Fabrikmunition. Selber geladen liegst du noch darunter, wenn du die Geschosse auch noch selber gießt erst recht. Auch das Wiederladen kann viel Spaß machen, geht zumindest mir so.

    Guck mal hier für Munitionspreise, das ist recht repräsentativ:
    http://sportarms.com/pdf/Flyer_Sportarms_Munition.pdf

    Ansonsten, im untenstehenden Verein wärst du herzlich willkommen mal alles auszuprobieren was die Mitglieder so an Lang- und Kurzwaffen im Schrank haben. Ich bin Mitglied in 3 Vereinen. Und nur in einem gibts "Pflichtarbeitsstunden", ganze 10 (wow.... 3x Rasenmähen auf dem Kurzwaffenstand) davon im Jahr.

    Die Vereine sind überhaupt nicht so schlimm wie ihr Ruf. Sicher gibts Ausnahmen und Langweilervereine, die erledigen sich "dank" fehlender Neumitglieder aber auf die biologische Art von selber. Meist ist das Anti-Vereinsgeschwätz geprägt von faulen Leuten die kein Bock haben aus dem Haus zu gehen und/oder Neidern die anderen, die eben nicht faul sind, nichts gönnen. Manchmal ist man "neuen" gegenüber etwas skeptisch, das ist aber quasi Selbstschutz. Das Thema Waffen ist ja bei uns etwas heikel und da wird vorher erst mal abgecheckt wer da kommt.

    Wenn einer nur ab und zu im Keller plinken will ist das aber auch vollkommen OK :) Ansonsten habe ich den Ausführungen von Markus30S oder sinusvi nichts hinzuzufügen.

  • Tja, dann werde ich doch mal das Ordnungsamt zu mir auf's Grundstück bitten und Fragen ob die es genehmigen, dass ich da drauf schießen kann. ;(

    Zur Not zimmere ich mir eben einen 20m langen Tunnel auf mein Grundstück. :cursing:

    Nein, das Ordnungsamt solltest Du nicht bitten. Wer Dumm fragt bekommt die entsprechende Antwort..... 8)

    Bei einer Kurzwaffe reicht z.B. eine große offene Kiste die du gekippt vor dir aufstellst mit Loch im Boden. Um das Ziel sollte soviel Kugelfangraum sein, das die Kugel auf dem Weg zum Ziel beim einem Fehlschuss entweder in der Kiste landet oder im Kugelfang. Du schiesst sozusagen durch eine Blende. Man kann auch noch ein Stück Rohr am Boden befestigen, je länger desto kleiner wird der Raum für Fehlschüsse.
    Beim laden der Kurzwaffe hält man diese in die Kiste, somit immer im umschlossenen Raum.
    Der Gesetzgeber fordert keinen häuslichen Schiesstand! Dennoch muß die Sicherheit gewährleistet sein.

    Gruß Udo

  • Tja, dass die Vereine Vereinswaffen haben ist mir klar, aber die interessieren mich eben überhaupt nicht.
    Ich will ja mit meinen eigenen Waffen schießen und nicht unter Wettkampf Bedingungen sondern "just for fun".
    Das einzige woran ich an einem Schützenverein interessiert bin ist das Environment - also die Schießbahn.


    Eigentlich wundert mich die Fragestellung, da du ja offenbar schon einige Zeit im Schützenverein als Mitglied zugebracht hast. Da solltest du den Ablauf kennen.
    Aber um deine Frage zu beantworten, das geht nicht. Die Schießstandordnung schreibt zwar kein Matchgewehr vor, aber jedoch Bleidiabolos ausschließlich im Kal. 4,5 mm. Stahlkugeln haben dort erst recht nichts verloren, weil dessen Abprallgefahr deutlich höher ist.

    Zum Garten: Da Gartengrundstücke in aller Regel deutlich kleiner als die Reichweite eines Geschosses ist, sind bauliche Maßnahmen nötig, um die Auflagen zum genehmigten Schießen auf eigenem Grund nach §12, Abs. 4 WaffG zu erfüllen. Es darf auch unter ungünstigsten Bedingungen kein Geschoss das Grundstück verlassen. Das gilt auch für versehentliche Steilschüsse in die Luft. Somit müsste man einen Schützenunterstand bauen, wovon der freie Himmel nicht zu sehen ist und eben Geschosse außerhalb des eigentlichen Kugelfanges dennoch auf eigenem Grund verbleiben.
    Daher bleibt den Meisten nur der Keller oder Dachboden, wo diese Auflage erheblich leichter zu erfüllen ist. Sind diese Räumlichkeiten zu kurz oder aus anderen Gründen ungeeignet (Gemeinschaftsräumer der Mieter und fehlende Zustimmung dieser oder ähnlich) dann hast eben Pech gehabt und es bleibt nur der Schützenverein oder bei einem Freund, dessen Möglichkeiten günstiger sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (26. November 2013 um 10:48)

  • Floppyk
    Als ich damals Mitglied im SV war, stellte sich mir diese Fragestellung überhaupt nicht! Ich hatte ja immer die entsprechenden Waffen verfügbar: Zunächst LG und KK später dann Schrotbüchse und Freie Pistole. Und ich bin mir zwar nicht sicher aber ich schätze in den Siebzigern war von sowas wie Softair Waffen noch überhaupt keine Rede!

    Freiheit bedeutet etwas nicht tun zu müssen, nur weil man's kann.

  • Wir haben im Verein auch eine elektrische Anlage, geschossen werden darf mit allem was "Bleikelchgeschosse im Kaliber 4,5mm" durch den Lauf befördert. Ich nehme regelmäßig meine CP99 mit auf den Stand, ein Kollege seinen 1911A. Wir schießen auch mal mit Knickern oder CO2 Gewehren/ Pistolen auf der KK Bahn auf Tonröhrchen oder weit entfernte Scheiben. Trotz traditionellem DSB Dachverband haben wir damit kein Problem :)

    Stahlkugeln jedoch sind tabu... Viel zu gefährlich. Selbst ein Bleigeschoss würde bei einem sehr ungünstigen Abpraller gegen den Messrahmen zurück vor die Füße des Schützen fliegen. Eine hüfthohe Brüstung verhindert das letztendlich.

  • hmm... was dann wohl letztlich darauf hinausläuft, dass ich bei Vereinen Airsoft nur im Kal. 4,5mm schießen darf, weil es in diesem Kaliber die Blei Diabolos gibt. ;(

    Freiheit bedeutet etwas nicht tun zu müssen, nur weil man's kann.