Einführung BKA - Stempel (Raute)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 18.238 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Februar 2006 um 10:17) ist von Pellet.

  • Wann wurde die BKA-Bestempelung für Salut, Deko-Umbauten und Modellwaffen eingeführt? Analog zu der PTB-Nummerierung der Schreckschusswaffen?

    Was gilt für den Bsitz von Deko-/Salut-/Modellwaffen ohne BKA-Stempel.
    Bsitz erlaubt oder wie bei Schreckschuss ohne PTB (EWB-Pflicht)?

  • Die Kurzwaffen dürften eigentlich auf Schreckschuss umgebaut worden sein (im Prinzip nur Revolver) durch Trommelwechsel und Laufsperren und dann haben sie eine PTB-Nummer bekommen. Ohne PTB-Nummer = EWB)

  • Hi!

    schwotte:

    Gibt bei CDS auch ne auf Schreckschuss umgebaute PPK mit :ptb:-Zulassung. Kostet halt 720 €uronen. Im egun ist eine CZ 70 drin, ebenfalls ein auf Schreckschuss umgebautes Orginal.

    Aber von Salut-Kurzwaffen hab ich noch nix gehört. Nur von Umbauten auf Schreckschuss.


    Gruß Germi

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (20. Februar 2005 um 14:57)

  • @ schwotte

    es gab mehrere scharfe Kurzwaffenmodelle, die in Schreckschuss-version -nicht als Salutwaffen- umgebaut wurden. Kurzwaffen-Umbauten
    in Salut waren und sind nicht erlaubt!
    Zu unterscheiden sind Umbauten vor und nach 1973. Vor 1973 umge-
    baute Waffen haben keine PTB-Zulassung, heute also EWB-pflichtig.
    Nach 1973 umgebaute W. mussten eine PTB-Zulassung haben.
    Aus dem Gedaechtnis fallen mir ein:
    Walther PP und PPk (mit PTB-Nr., Umbau durch die Firmen Busch und
    Ehrenreich von 7,65 auf 8 x 20 mm K.
    S+W Military + Police Mod. 19 (ohne PTB-Nr., Umbau durch Hege von
    .38 in 9 x 17 mm K.
    Bruenner Mod. 52 und 70 (mit PTB-Nr., Umbau durch Ehrenreich von
    7,65 auf 8 x 20 mm K)
    Schweizer Offiziersrevolver Ordonnanz Mod. 18??, (Umbaufirma erinnere
    ich mich im Moment nicht, in Kal. 9 x 17 mm K)
    Verschiedene (Western-) Perkussionsrevolver (mit PTB, verschiedene
    Hersteller, Umbau in Kal. 9 x 17 mm K)
    Englische Enfield- und Webley-Revolver von Kal. .38 / .455 in Kal. 9 x
    17 mm, Umbau mit PTB-Nr. meist durch Fa. Orion
    Harrington +Richardson - Revolver Mod. 929, Umbaufirma ?, von Kal.
    .22 lfb in Kal. 9 x 17 mm K
    Die "alten" Umbauten waren z. T. sehr schonend. Beim S+W 19 M+P be-stand die Aenderung darin, dass das Korn aus dem Schwalbenschwanz genommen und in die Planflaeche eine ca. 2 mm starke Bohrung senk-recht zur Laufachse eingebracht wurde. Dort wurde ein senkrecht zur Muendung stehender Sperrstift eingesetzt. Weitere Aenderungen gab es nicht. Spaeter wurden bei manchen Modelle die Trommeln vorne ge-kuerzt was zu einem Trommelspalt von ca. 4 mm fuehrte.
    Dann gab es Umbauten, bei denen in jede Trommelkammer ein Sperr-
    stift eingesetzt wurde. Bei anderen wurden die Trommelbohrungen aus-
    gebohrt, Buchsen fuer 9 x 17 mm K eingesetzt und diese versetzt zur ehemaligen Bohrungsachse und zur Laufachse befestigt. Bekannt ist
    auch die Variante, dass dir Trommel vorne gekuerzt und eine Stahl-
    scheibe aufgebracht wurde, die etwa die halbe Trommeloeffnung ver-
    schloss.
    Bei den PP-/PPk-Umbauten wurden beidseitig am Patronenlager je-
    weils 2 kleine Ausfraesungen vorgenommen um zu verhindern, dass
    der Schreckschusslauf durch einen 7,65 mm - Lauf ausgetauscht wurde.
    Diese sind nicht stoerend. Der Lauf wurde durch einen mit Laufsperre ersetzt.
    Im Grundsatz gilt: je aelter der Umbau, desto weniger wurden der Origi-
    nalzustand veraendert.
    Es gab noch einige weitere Konversionen, die ich aber erst nachsehen
    muesste.
    Gruss pak9

    Wie Du schreibst, seltene und schoene schoene aber heute sehr teure Stuecke.

  • Die Umbauten der alten Militärkarabiner (Altdeko) war auch sehr schonend. Hier wurde nur das Patronenlager zugeschweißt. Alles andere blieb unangetastet (Keine Fräsungen und Bohrungen im Lauf, weitere Laufsperren, abgefräste Verschlüsse, usw.)

  • Zitat

    Original von schwotte
    Wann wurde die BKA-Bestempelung für Salut, Deko-Umbauten und Modellwaffen eingeführt? Analog zu der PTB-Nummerierung der Schreckschusswaffen?

    Die BKA-Raute ist mit der Novellierung des Waffenrechts 1976 eingeführt worden.
    In der entsprechenden WaffVwV wird unter Punkt 15.1 auf die Raute als Prüfzeichen nach Anlage 17 in Verbindung mit einer Kennummer verwiesen.


    Gruß
    Incubulus

    Arcana publicata vilescunt; et gratiam prophana amittunt.
    Ergo: ne Margaritas obijce porcis, seu Asino substerne rosas.

  • Zitat

    Original von Incubulus

    Die BKA-Raute ist mit der Novellierung des Waffenrechts 1976 eingeführt worden.
    In der entsprechenden WaffVwV wird unter Punkt 15.1 auf die Raute als Prüfzeichen nach Anlage 17 in Verbindung mit einer Kennummer verwiesen.


    Gruß
    Incubulus


    was ist z. Bsp. mit Modellwaffen vor Einführung des BKA-Stempels, fallen die wie Altdeko bei Gewehren unter "Altbesitz" und damit nicht Erwerbspflichtig?. Bei Schreckschusswaffen war man nocht so "human". Keine PTB = scharfe Waffe.

  • Zitat

    Original von schwotte
    Die Umbauten der alten Militärkarabiner (Altdeko) war auch sehr schonend. Hier wurde nur das Patronenlager zugeschweißt. Alles andere blieb unangetastet (Keine Fräsungen und Bohrungen im Lauf, weitere Laufsperren, abgefräste Verschlüsse, usw.)


    Hallo,
    Dann kann ich ja meinen Steyr M95 wieder aus der Dunkelkammer hervorholen,
    (BKA-Stempel aber funktionsfähiger Verschluß, Magazinschacht gängig, keine weitere Bescheinigung)?
    Gruß
    Uwe

    Man soll keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl ist schließlich groß genug. ( Jean-Paul Sartre )

  • Den hervorragenden Ausführungen von pak9 :huldige: möchte ich noch ein paar Details zum Schweizer Revolver hinzufügen. Es handelte sich um den Schweizer Ordonanz Revolver 1882/29, Orginalkaliber 7,5mm Schweizer Ordonanz, von dem für die eidgenössischen Grenztruppen von 1933 bis 1946 18500 Stück gefertigt wurden. Aufgrund des nicht gerade gängigen Kalibers gab's die später auf dem Zivilmarkt in großen Mengen für kleines Geld. Hege hat seinerzeit die Waffen auf 9x17mm Platz/Gas umgebaut, in dem das gesamte Innere der Trommel ausgedreht wurde und der Lauf einen kleinen Stahlstift als Sperre bekam. Dank meines Waffensammlung-Teiles in Österreich darf ich so ein schönes Ding mein Eigen nennen :nuts:und kann Euch deshalb auch mit ein paar Fotos erfreuen :lol:. Wichtig ist aber, das meine Vorredner allesamt bez. der WBK-Pflicht in Deutschland recht haben, weil die Waffe weder PTB- noch BKA-Stempelung besitzt :cry: :cry: :cry: :cry:

  • Zitat

    Original von Incubulus

    Die BKA-Raute ist mit der Novellierung des Waffenrechts 1976 eingeführt worden.
    In der entsprechenden WaffVwV wird unter Punkt 15.1 auf die Raute als Prüfzeichen nach Anlage 17 in Verbindung mit einer Kennummer verwiesen.


    Die BKA Raute gab es schon vor 1976
    bei auf Deko umgebauten Kurzwaffen.