Walther P 22 mit Sicherheitsrast Marke Eigenbau

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 4.344 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. November 2022 um 14:24) ist von Daniel85.

  • Hier mal ein Verbesserungsvorschlag zur P 22 und wie ich überhaupt auf diese Idee kam... :rolleyes:

    Im Vergleich mit meiner Zoraki 914
    stelle ich immer wieder fest, daß die Walther P 22 um einiges
    leichter und schmaler ist und beim verdeckten Führen weniger
    aufträgt. Der größte Kritikpunkt ist bekanntermaßen die fehlende
    Sicherheitsrast. In punkto Zuverlässigkeit hat sich meine P 22
    jedenfalls noch keine Ausfälle erlaubt, wogegen meine PP bei einigen
    Munitionssorten zu Ladestörungen neigt, diese aber über eine
    Sicherheitsrast verfügt. Darum hatte ich vor kurzem den Entschluß
    gefaßt, den Hahn der P 22 mit einer Sicherheitsrast nachzurüsten.
    Einen nagelneuen Ersatzhahn hab ich eh zuhause. Also hab ich mir mein
    Bastelwerkzeug bereitgelegt, eine Tasse Milchkaffee eingeschenkt und
    mich ans Werk gemacht.

    Zuerst mußte ich den Systemträger aus
    dem Griff ausbauen – die zwei Hohlspannstifte raus prengeln und ab
    dafür (aufpassen – die Feder vom Schlittenfang macht sich
    selbstständig). Nun hatte ich den Träger in der Hand. Zum Zerlegen
    die zwei Schrauben entfernt und gaaaaaaanz vorsichtig geöffnet .
    Drinnen befinden sich einige sehr kleine Federn, die gern verschütt
    gehen. Nun nimmt man die Mechanik auseinander. Danach bin ICH wie
    folgt vorgegangen. Ich habe den Hahn und die Fangrast ohne Federn
    lose in die rechte Seitenplatte gesteckt und mir in etwa die Stelle
    gemerkt, wo die Rast den Hahn berührt, wenn dieser entspannt ist.
    Etwa 1,5 mm tiefer habe ich dann mit einer Schlüsselfeile (Dreieck)
    eine Rille in das Material des Hahns gefeilt. Mehrmals habe ich die
    Teile provisorisch eingesetzt und dann weiter gefeilt, bis die Rast
    sauber in Hahn gegriffen hat. So hat der Hahn am oberen Ende in Höhe
    des Schlagbolzens sichtbar mehr Abstand zum Patronenlager. Mit dem
    Meßschieber hatte ich vorher zusammengebaut das Maß ermittelt –
    59 mm. An dieser Stelle nun hat der Hahn fast 62 mm Abstand, da
    bedeutet knapp 3 mm Abstand zur Ausgangsposition, so liegen über 1,5
    mm Luft zwischen Hahn und Schlagbolzen. Nun hieß es, die Technik
    wieder zusammen zu puzzeln. Wenn man sich beim Zerlegen schon die
    Lage der Teile und Federn gut gemerkt hat, klappt es schon beim
    ersten Versuch. Das Ergebnis habe ich anschließend nochmal
    begutachtet und trocken getestet: eine P 22 mit Sicherheitsrast!
    Einziges Manko: da die Rast deutlich hinter der Sicherungswalze
    liegt, ist der Hahn nach dem Sichern / Entsichern NICHT in der Rast,
    aber das ist zum Glück kein Problem, wenn man den Hahn mit dem
    Daumen etwas nachspannt. Die ISSC M 22 hat an der Stelle das gleiche
    Problem, und trotzdem ist das eine gute Waffe.

    Wer bastlerisch keine zwei linken Hände
    hat und über eine störungsfrei funktionierende P 22 verfügt, dem
    kann ich diese Bastelstunde zur Nachahmung empfehlen.

    Edit: kann mir vielleicht jemand verraten, warum Open Office selbststädig Zeilenumbrüche einfügt?? Der Originaltext des Dokuments ist beinahe ein kompletter Block!!! X(

    Edit 2: wer Interesse hat, kann mich per PN anschreiben und den Tip im PDF-Format bekommen. :^)

  • Klasse :thumbsup:

    Warum die P22 von Werk aus keine Sicherheitsrast hat, war mir schon immer ein Rätsel ?(

  • Ich habe es heute auch mal probiert an meiner alten, verhurten P22 und siehe da: ES FUNKTIONIERT!!!

    Vielen Dank. Nun kann ich das an der P22Q auch machen (oder ich bau nur den Hammer um) und erfreue mich an der P22Q mit Sicherheitsrast. Für mich war die P22 schon immer die zuverlässigste SV-Waffe. Nun ist sie es erst recht! :thumbsup:

    \m/ :new14: \m/

  • Vor allem, wenn man sich ansieht, daß es nur einer sehr kleinen Änderung bedarf, um aus einer guten eine sehr gute Pistole zu machen. Problem ist nur, daß zur serienmäßigen Fertigung der P 22 mit SR eine neue Gußform für den Hahn nötig wäre, also ist das wieder mit zusätzlichen Kosten verbunden.

    Ich bin mir aber auch sicher, daß neben dem Herrn Eichstädt noch weitere Umarex-Mitarbeiter hier mitlesen - vielleicht sogar einer, der was zu melden hat und meint: "Hey, das ist doch mal ein klasse Einfall..." ;^) :D

    Mal resümieren - PP mit Stahl im Hahn... funktioniert tadellos. P 22 mit Sicherheitsrast... funktioniert tadellos. Ich glaube, wenn ich wieder etwas Zeit habe, mache ich mich endlich mal an den internen Schlittenfanghebel für die Geco 225 / Hämmerli P 26 (mein Plan ist, daß der SF bei meiner Geco genauso innen am Stoßboden packen soll wie bei der Reck Commander oder GPDA 8 / 9 - Verschleiß kalkuliere ich mit ein, weil der Stoßboden-Block austauschbar ist).

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Motorbiker (21. April 2013 um 12:10)

  • Ich finde das eine gute Idee, aber wie ist es mit der Sicherheit (Abnutzung des Hahns).
    Nicht das irgendwann die P22 in der Hose losgeht, denn der Hahn ist ja nicht dafür hergestellt. Also mir persönlich wäre das zu unsicher aber vielleicht greift UMAREX das Thema ja auf a la " P22 S ".


    Der Quieck_jbf

    weil Joghurt keine Gräten hat :crazy3:

  • Ich habe das nun auch an meiner P22Q umgesetzt, hab mich leider um Haaresbreite vertan, sonst würde die Sicherung den Hahn in die Sicherheitsrast befördern (wird noch nachgearbeitet). Ob da irgendwann der Verschleiss einen Strich durch die Rechnung macht wird sich zeigen, da der Hahn aber in der Sicherheitsrast nicht mal einen Millimeter vom Schlagbolzen entfernt ist, dürfte sich da auch kein Schuss lösen wenn die Rast irgendwann nicht mehr greift.
    Alles in allem war das eine sehr gute Idee von Motorbiker :thumbup:

  • Hallo.

    Gibt es denn jetzt schon Langzeit Erfahrungen zu dieser Änderung? Gab es Vorzeitigen Verschleiß, oder funktioniert die Raste mittlerweile nicht mehr richtig? Hält der Hahn sicher in seiner Raste auch wenn von hinten an den Hahn geschlagen wird?

    Überlege die P22Q zu führen, würde sie wahrscheinlich dabei sichern, oder ist das trotz aufliegendem Hahn nicht nötig? Holster wäre das Fobus WP22 als Paddle-Ausführung...

    Vllt kann mir jemand Tips geben.

    Ergänzung:

    Ich habe die Änderung des Hahns gerade selber vorgenommen. Ich habe den Hahn allerdings in meine Proxxon-Fräse eingespannt und einen Keil nach vorheriger Zeichnung herausgefräst.

    Sieht aus wie ab Werk und passt hervorragend. Ein Abschließender Test mit Holzkeil, Hammer und schlägen auf den Hahn in Sicherheitsraste hat ebenfalls geklappt. Der Hahn ist nicht gebrochen, ebenso die Sicherheitsraste blieb intakt.

    SSW-Waffen : Walther P22Q, P99, PK380, Röhm RG96
    CO2-Waffen : Umarex HK P30
    Luftdruckwaffen: Feinwerkbau 601, Diana 75

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel85 (23. November 2022 um 14:47)