PE-Schaum bearbeiten

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 11.317 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. März 2012 um 02:17) ist von Schnurbel.

  • Wenn man Schaumstoff und Ähnliches schneiden will, so las ich mal den Tipp, leicht anfeuchten und über Nacht in den Gefrierschrank. Dann kann man ihn besser und gerade schneiden.

    Schade, das wird nicht gehen - mein Schaum ist geschlossenzellig und nimmt daher so gut wie kein Wasser auf. Ansonsten wäre Einfrieren natürlich wirklich eine prima Idee. Wenn das Elastizitätsproblem gelöst ist, sollte man die Teile vorsichtig (und schnell) spannen und mit so ungefähr allen Zerspanungswerkzeugen bearbeiten können.

    Nee, stop, Denkfehler: Eis wird bekanntlich unter Druck flüssig, ist also wohl doch nix mit auf-die-Fräse-spannen... Nun, mit handgeführten Maschinen (Bohrmaschine, Kreissäge...) müßte es trotzdem gehen. Ist aber alles hypothetisch, wegen der mangelnden Wasseraufnahme.


    Stefan

  • Zeit für ein Update...

    Die Schnittmarkierungsproblematik habe ich gelöst, indem ich mit Kreide (handelsübliche Tafelkreide) die fraglichen Konturen markiert und, wo nötig, an einem Lineal entlang nachgezogen habe. Das gibt einen recht breiten Strich, man muß also aufpassen auf welcher Seite des Strichs man entlangschneidet. Nach erfolgtem Schnitt oder zum "Radieren" läßt sich die Markierung mit Druckluft prima wegblasen. Je nach gewünschter Klemmwirkung läßt man den Ausschnitt umlaufend ungefähr 1-3mm kleiner als das zu beherbergende Teil.

    Dann habe ich mir noch ein längeres Stichsägeblatt umgearbeitet. Im Prinzip genauso wie auf der ersten Seite beschrieben und abgebildet, diesmal habe ich aber mit Flex und Fiberscheibe statt am Schleifbock (gab ein deutlich schöneres Ergebnis - nicht daß das furchtbar relevant wäre...) die Zähne komplett weggeschliffen und den entstandenen Grat mit einem recht groben Schleifstein abgenommen. Im wesentlichen also eine gerade Messerklinge mit Stichsägeaufnahme. Nun war es auch lang genug, um zwei mit doppelseitigem Klebeband punktuell fixierte Lagen PE-Schaum (Gesamtstärke 60mm) zusammen zu schneiden (möglichst das Klebeband nicht mitschneiden - es klebt sonst auf dem Sägeblatt!). Dabei hat sich übrigens auch gezeigt, daß das Blatt eine gewisse Neigung zum schrägen Verziehen hat: Die Schnittkante steht mitunter nicht senkrecht zur Oberfläche der Schaumplatte, sondern etwas geneigt, bis zu schätzungsweise 5°. Überhaupt ist ein präzises Arbeiten mit dieser Methode nicht ganz einfach, man sollte sich also Zeit nehmen und vorher an einem Extraschaumstück reichlich üben. Am pestigsten sind lange gerade Schnitte und Bögen... Auch das Schneiden entlang einer Anschlagschiene ist wegen der Vibrationen des Schaums bzw. der Stichsäge nicht einfach. Immerhin sehen die Oberflächen im Großen und Ganzen halbwegs vernünftig aus.

    Die herausgeschnittenen Füllstücke lassen sich recht einfach mit einem scharfen, möglichst hinreichend langen Messer (Cutter oder so was) spalten, so daß man paßgenaue Bodeneinlagen erhält, mittels derer man bestimmen kann wie tief die jeweiligen Gegenstände in ihrem Schaumstoffnest einsinken. Dabei sieht man dann auch anhand der Schnittfläche, warum man den ganzen Aufriß mit derm Stichsägeblatt betrieben hat - mit dem Cutter siehts einfach lange nicht so gut aus. Macht beim Spalten aber nix: wenn man bei asymmetrischen Teilen darauf achtet die überschüssige Höhe von der Unterseite des ausgeschnittenen Klotzes her abzuschneiden, dann bleibt die Originaloberfläche auf der Sichtseite.
    Mit etwas Wagemut und räumlichem Vorstellungsvermögen lassen sich so auch dreidimensionale Bodeneinlagen zurechtschnitzen, was beispielsweise bei Zielfernrohren mit ihren diversen konischen Formen, Türmen, ggf. Montagen etc. interessant ist, aber natürlich auch bei allen anderen Teilen die keine hinreichend flachen Seiten haben. So liegt z.B. eine schmale Pistole mit breitem Griff nicht schief im Koffer, sondern schön akkurat waagerecht, was durch verminderte Bewegungsfreiheit auch dem Stoßschutz zugutekommt.

    Vor der ganzen Ausschneiderei hatte ich die drei Schaumplatten, um die es die in meinem Fall geht, durch rundum eingelegte Schaumstreifen von 5mm Stärke in Koffer und -deckel festgezwickt. Durch die Ausschnitte wird die Einlage als Ganzes natürlich nicht eben druckstabiler, so daß die Klemmwirkung deutlich reduziert ist wenn nicht alle Ausschnitte belegt sind. Daher habe ich die Schaumplatten mit doppelseitigem Klebeband (Tesa Teppichklebeband) im Koffer und -deckel befestigt. Dabei hat man dann auch noch die Möglichkeit, die Platten mit etwas (im Bereich weniger mm) verzogenen Ausschnitten zu fixieren, falls doch ein Ausschnitt etwas zu groß oder zu klein geworden ist und das ihm zugedachte Teil nicht so knirsch hineinpaßt wie man es gern hätte.

    Tja, und plötzlich ist der Koffer fertig, und das Gewehr vorerst auch. Das Photoshooting steht noch aus...

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

    Einmal editiert, zuletzt von Schnurbel (3. März 2012 um 19:32)

  • Hallo erstmal
    Da ich aus dem Modellbaubereich komme würde ich dir den heissen Draht empfehlen (Styroporschneider)
    kann mann sich einfach selber bauen mit Wiederstadsdraht, gibt es für ein paar Euronen bei Conrad Elektronik

    Mfg
    Marcus

    Viel zu umständlich, zerleg einfach Muttis Bügeleisen, da wimmelt es nur so von Wiederstandsdraht,

    aber nicht erwischen lassen !

    Heidi

  • eine Gitarrensaite soll auch gehen

    zerleg einfach Muttis Bügeleisen, da wimmelt es nur so von Wiederstandsdraht


    Klar, man soll auch Bögen aus Bäumen Singen können.
    Klappt aber auch nicht, ich habe nur Äpfel auf den Kopf bekommen.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Joachim

    So kenne ich Dich eigentlich nicht,
    und wundere mich was das jetzt soll ???

    Aber die Heizdrähte in Bügeleisen, und auch Heizlüftern
    sind nun mal Wiederstandsdraht

    Ich habe mir vor zehn Jahren, aus selbigen mal eine Griffheizung fürs Motorrad gebastelt,
    und das funktionirte recht gut, und den Draht hatte ich aus einem
    Bügeleisen vom Spermüll

  • Widerstanddraht kostet 2 - 4 € für 5 m. ( z.B. dieser Klick 3,49 € für 10 m ).
    Da hast Du die genauen Daten und kannst das drum herum genau anpassen.
    Für den Preis finde ich es Unsinnig irgendwelches Material aus alten Geräten zu nehmen von dem Du keinerlei Daten hast.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • JA JA
    und warum schreibst Du das nicht gleich so, und stempelst
    mich und @freeyourmind als Spinner ab,

    was ist los mit Dir, du warst doch sonnst nicht so

    Winter ist rum,
    die Vögel zwitschern,
    und Du brauchst Morgens den Schulhof nicht mehr frei schippen
    müsste doch eigenlich alles im günen Bereich sein.

    Gruß Heidi

  • Das Problem ist Konstantandraht hat einen recht gleichbleibenden Widerstand der nicht sehr hoch ist bei einem 1/4 mm Durchmesser gerade mal 5 Ohm pro Meter. Eine e-Saite von einer Akustikgitarre hat den gleichen Durchmesser und den Wiederstand hab ich mit 15 Ohm bei Zimmertemperatur gemessen da der Widerstand aber nicht konstant ist ändert er sich mit steigender Temperatur noch weiter.

    Aber für Heizgriffe gibt es auch Heizfolien da muss man nicht mehr selber wickeln ;^) . Hab ich auch schon selbst gebaut.

  • Aber für Heizgriffe gibt es auch Heizfolien da muss man nicht mehr selber wickeln ;^) . Hab ich auch schon selbst gebaut.

    Ich weis, damals gab es sowas aber nicht zu kaufen, und da wurde besagter Wiederstandsdraht um die Griffe gewickelt, und anschliesend mit Tape umwickelt, der Draht nur an einem einfachen Schalter für Lenkermontage
    angeschlossen, da gabs mal in Das Motorrad eine Bastelanleitung für... mit hinweis wo man den Draht problemlos entnehmen kann, incl Tabelle bei welcher Drahtstärke man vieviel cm verarbeiten konnte, ohne das Moped ab zu fackeln.
    Heut kann man für wenig Euros kpl. Griffe mit Stufenschalter bei Louise kaufen, kommt für mich aber nicht in Frage, gute Winterhandschuhe, kosten das Gleiche, und sind nicht so Störanfällig.

    Heidi

  • Whow, bin beeindruckt. Da wirst dich nun sicherlich vor Bestellungen von Einsatzkoffer mit Passeinsätze für zerlegte Spezialgewehre mit Spezialzielfernrohre, Schalldämpferspezialaufsätze und Spezialmagazine für spezielle Spezialeinsatzkräfte mit spezieller Spezialausbildungung natürlich spezieller Einkaufserlaubnis nicht retten können.
    Bravo, gute Arbeit.

  • Ja, sowas trägt der Spezialexperte heutzutage, hab ich mir sagen lassen. C'est le dernier cri. :)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Super man könnte glatt neidisch werden. :P
    Schön klein verstaut :new11: ,leider lässt sich meine HW100 nicht so sehr zerlegen. :(

    Ein Stock im Ar3ch hat nix mit Rückrad zu tuhen! ^^

  • Ja, ich bin auch ganz zufrieden - abgesehen davon, daß mir jetzt natürlich noch tausend Dinge einfallen werden die eigentlich auch noch gut mit in den Koffer könnten, wenn denn noch entsprechend Platz wäre. Naja, irgendwas ist ja bekanntlich immer. Vorerst habe ich jedenfalls einen vergleichsweise kompakten Koffer mit recht reichhaltigem Inhalt. Diese klassischen langen Gewehrkoffer finde ich recht sperrig für das was reinpaßt - damit nahm das ganze Koffer- und Schaftbauwahnsinnsprojekt seinen Anfang.

    Bei deiner HW100 müßte prinzipiell auch was zu basteln sein, wenn man sich nicht scheut dem Schaft mit Säge, Fräse etc. zuleibe zu rücken... Technologisch ist mein Take-Down-Schaft eigentlich ganz simpel, aber ich hatte den großen Vorteil mit einem quaderförmigen Rohteil anfangen zu können. Einen fertigen Schaft so einzuspannen daß man die diversen nötigen Bohrungen hinreichend präzise hineinbekommt stelle ich mir deutlich fummeliger vor.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.