Glock Feldmesser als Wurfmesser / Einsatz von Wurfmessern im Militär?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 6.074 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Oktober 2010 um 23:02) ist von Lucky.

  • Hallo,

    ich habe mir das Glock Feldmesser 78 bestellt und mich vorher noch etwas im Internet schlau gemacht.

    Hierbei bin ich auf mehrere Beiträge gestoßen, in denen gesagt wurde, dass eine der Anforderungen der österreichischen Armee an den Hersteller Glock war, dass man das Messer auch als Wurfmesser benutzen kann.

    Für mich hört sich das ehrlich gesagt nach Blödsinn an, ich habe zwar bis jetzt nur 1-2 mit Wurfmessern geworfen, aber ich weiß, dass die Dinger nur in einem Bruchteil der Wurfstrecke mit der Klinge nach vorne fliegen und somit eher für Zirkusnummern oder zum Scheiben werfen bei einem festen, einstudierten Abstand taugen und eben nicht um es auf einen Feind zu werfen, bei dem man den Abstand nicht auf wenige cm genau bestimmen kann / der sich evtl. noch bewegt.

    Was meint ihr dazu, sind die Beiträge nur Enten, oder ist da tatsächlich was wares dran? Wirft man das Messer evtl. nicht wie ein normales Wurfmesser, sondern wie einen Dartpfeil?

    Viele Grüße,

    Seewölfchen

  • Naja ist alles durchaus möglich.
    Ich habs selbst schon gemacht, allerdings mit nem Mora Messer.
    Mit der richtigen Kraft und Technik fliegen die Messer auch relativ weit.
    Ich habe auf 2 Meter noch nen "Pie-mal-Daumen-anvisierten" Baum getroffen und die Klinge blieb stecken.
    Mehr traue ich mir, und dem Messer allerdings nicht zu

  • Hallo,

    daß das Messer grundsätzlich als Wurfmesser taugt hab ich schon gehört.

    Fraglich finde ich jedoch, ob dies auch tatsächlich eine Entwicklungsvorgabe seitens des Militär war.

    Auf der Seite steht ja auch, dass man nur bei x und x Metern mögliche "Treffer" platzieren kann, fürs Militär fällt das eher unter den Bereich "Lottospiel" würde ich meinen.


    Aber mal was anderes: Würdet ihr euch eher das 78 oder das 81 (mit Säge) zulegen?

    Habe gehört, dass die Säge nicht so toll sein soll und das ein normaler Rücken auch Vorteile bietet.

  • Hallo,
    die Säge ist in der Tat unbrauchbar... und nur ohne Säge ist es das Original vom Heer! Bajonette mit Sägezahnung sind beim Miltär aktuell verboten. Ich hab seit 2 Wochen ca. das 78, relativ einfach gebaut aber sehr robust.

    Gruß, David

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • ...die Säge ist keine Säge und folglich nicht zum Sägen vorgesehen. Eigentlich ist das eine Raspel - um zunderartiges Zeugs zum Feuermachen herzustellen, um mal eine Kerbe in einen Zeltpfosten zu säbeln, etc..

    Mit Messerwerfen hab` ich persönlich kaum Erfahrung. Ich kann ein Glock aber locker jonglieren - finde, daß es hinsichtlich Gewichtsverteilung schön "ausgewogen" ist. Und mal ehrlich: Wenn Du in einer Situation der Gefahrenabwehr auf einen eventuellen Gegner werfen würdest ... bei dem Messer isses fast egal, welches Messerteil zuerst einschlägt. Ich hab`noch keins geworfen - dazu ist mir selbst mein Gebrauchs-Glock zu schade ...

    tool. 8)

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es eine Anforderung der Beschaffungsabteilung war, auch gleich ein Wurfmesser zu bestellen.
    Werfen kann man mit vielen Messern und Gegenständen - auch Schraubenziehern, aber: es muss auch geübt werden! Ebenso wie ein Sturmgewehr nicht automatisch ins Schwarze trifft, wird auch ein Messer nicht mit seiner Klingenspitze ins Ziel schlagen, wenn es nicht geübt wird. Doch dafür dürfte bei der normalen Truppe vermutlich zu wenig Zeit sein. Das ist eher was für Spezialverbände, aber für die würde es u. U. auch Sinn machen, ein eigenes Modell zu beschaffen, das besonders ausgewogen ist.


    Zitat

    die Säge ist in der Tat unbrauchbar... [...] Ich hab seit 2 Wochen ca. das 78, relativ einfach gebaut aber sehr robust.

    Ich bin mit dem Standard-Messer ohne Säge auch mehr als zufrieden!
    -> siehe auch Testbericht Glock Feldmesser 78

    Das einzige was mich derzeit davon abhält, es weiterhin outdoor mitzunehmen, ist der §42a :(

    Fördermitglied des VDB.

  • Helge...

    Das einzige was mich derzeit davon abhält, es weiterhin outdoor mitzunehmen, ist der §42a

    Outdoor ist imho ein anerkannter Zweck! Ich packs einfach in den Rucksack. Solange das nicht am Gürtel baumelt wirds da keine Probleme geben. Kannst ja kleines Loch durch Scheide und Klinge bohren, kleines Schloss durch :D Das ist dann kein führen mehr ;)

    Gruß, David

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  • Für mich hört sich das ehrlich gesagt nach Blödsinn an, ich habe zwar bis jetzt nur 1-2 mit Wurfmessern geworfen, aber ich weiß, dass die Dinger nur in einem Bruchteil der Wurfstrecke mit der Klinge nach vorne fliegen und somit eher für Zirkusnummern oder zum Scheiben werfen bei einem festen, einstudierten Abstand taugen und eben nicht um es auf einen Feind zu werfen, bei dem man den Abstand nicht auf wenige cm genau bestimmen kann / der sich evtl. noch bewegt.

    Moin,

    ich würde mal vermuten daß man die Leute, die bei militärischen Kampfhandlungen in den letzten hundert Jahren durch geworfene Messer ernsthaft verwundet wurden, an zwei Händen abzählen kann. Im alleralleräußersten Notfall mag ein Wurf jemandem den A**ch retten, normalerweise dürfte man aber besser beraten sein einen soliden Ziegelstein nach seinem Angreifer zu werfen - eben wegen der von Dir angeführten dynamischen Situation und der äußerst unsicheren, hm, terminalballistischen Wirkung des Messerwurfs. Obendrein steht man danach ohne Messer da... Was natürlich alles nichts daran ändert, daß ein wohlplazierter Messerwurf auf der Leinwand ziemlich gut ausschaut.

    Messerwerfen ist m.E. eine akrobatische/artistische Tätigkeit, die halt sehr gut aussieht wenn man sie beherrscht - und einen Heidenspaß macht, wenn man einmal sozusagen körperlich kapiert hat wie es funktioniert. Dieses satte "Thunk", mit dem ein richtig geworfenes Messer - oder Schraubenzieher, Bratengabel, Zimmermannsnagel, dicker Drahthaken, you name it - im Ziel steckenbleibt, scheint auf direktem Wege ins Belohnungszentrum des menschlichen Gehirns zu gelangen. (Gerade fällt mir auf, daß ich damit mal wieder anfangen sollte... :) )


    Ganz unabhängig vom militärischen Nutzen ist das Glock-Messer in der Tat gar kein übles Wurfmesser. Ich kenne nur die Ausführung mit Säge/Raspel; die Version mit glattem Klingenrücken sollte sich zum Wurf mit der Klinge natürlich noch besser eignen. Größe, Gewicht und Schwerpunktlage kommen einer reproduzierbaren Drehung im Flug (das ist übrigens der ganze Trick) sehr entgegen, außerdem ist es sehr robust, der Stahl recht zäh und es kostet nicht die Welt, falls es doch mal kaputt- oder verlorengeht. Für erste Gehversuche beim Messerwerfen also nicht die schlechteste Wahl.

    Übrigens läßt sich, wenn man die Grundtechnik dann mal erlernt hat, die Drehung des Messers natürlich auch über die Wurftechnik beeinflussen, so daß man die Entfernungsbereiche, in denen die Klingenspitze voran unterwegs ist, ausdehnen kann. Für die Entfernung und die entsprechend nötige Handhaltung stellt sich mit zunehmender Übung ein erstaunlich präzises Gefühl ein. Je nachdem wie man geistig an die Sache herangeht, hat das viel mit Zen zu tun.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Das mit dem Messerwerfen geht schon ... Während meiner Armeezeit hab ich mal Wache auf einem StÜP geschoben, der direkt an den Sowjetischen TÜp grenzte - auch hier eine Wache. Es war kalt und langweilig, wir kamen ins Gespräch, mein Gegenüber war Fernaufklärer und zeigte mir mit dem AK - Bajonett, wie man Messer wirft (ich Depp hab natürlich immer die Nägel in der Kabeltrommel, die als Ziel diente, getroffen und musste dem Spiess erklären, warum die Spitze abgebrochen war ...)

    Die unterschiedlichen Entfernungen erreicht man dadurch, das man das Messer in verschiedenen Entfernungen zum Schwerpunkt anfasst, dadurch dreht es sich unterschiedlich schnell - auf kurze Entfernungen an der Klingenspitze, dann ist diese nach einem Meter vorn, auf längere Entfernungen kurz unterhalb des Schwerpunktes, dann ist - zumindest das AK - Bajonett - bei 3-5 Metern mit der Spitze vorn. Mit etwas Übung kann man dann auch abschätzen, ob ein oder zwei Drehungen notwendig sind. Wichtig auch, das Handgelenk nicht mitzubewegen.

    Das Ganze verlangt aber viel Übung, ich denke, militärisch werden das - wenn überhaupt - nur Spezialeinheiten begrenzt nutzen. Da die meisten Soldaten heute derart viel Ausrüstung oder Splitterschutzweseten tragen, ist ein Messerwurf bei einem Überfall auf einen Stab oder ähnliches viel zu riskant.

  • Also wir haben bei der Bundeswehr Messerwerfen geübt - vor allem bei russischen Kampfpanzern mit Reaktivpanzerung und Jagdbombern im Überschallbereich hatten wir grossen Erfolg damit!

    Aber mal im Ernst - Messerwerfen ist die schnellste Art, dich selbst zu entwaffnen; oder anders ausgedrückt: tu sowas NIEMALS im Gefecht. Eine Hand voll Dreck in die Augen des Angreifers ist viel wirksamer! Andererseits kann ich mir, wie vermutlich jeder der mehr als nur die Wehrpflicht abgeleistet hat, absolut vorstellen, dass irgendwo in den verschobenen Gehirnwindungen irgend eines Beschaffungsoffiziers solche Ideen aufkommen. Vermutlich würde das Messer, wenn es nicht "wurftauglich" wäre, dem Beschaffungsamt nur die Hälfte kosten....

  • Also ich musste an den Gedanken Miliotär und Wurfmesser schmunzeln.

    Kein Soldat wirft seine Waffe weg, erst Recht nicht, wenn die Erfolgsaussichten auf Wirkung eher gering sind. Heutige Soldaten tragen stabile Kleidung oder gar Schutzwesten und das zusammen mit Ausrüstungsgegenständen. Da macht ein sehr fragwürdiger Messerwurf keinen Sinn. Dafür lässt der Ausbildungsinhalt eines Soldaten keine Zeit. Da gilt es wichtige Fähigkeiten zu trainieren.Das Messerwerfen ist eine Wissenschaft für sich. Wer es beherrschen will, muss jahrelang üben. Der richtige Messerwurf setzt eine exakt bekannte Entfernung voraus damit der Messerwerfer die Umdrehungen seines Wurfmessers einschätzen kann. Je mehr Umdrehungen, desto schwieriger wird die Sache. Jede neue Entfernung, bzw. eine Messerumdrehung mehr muss lange geübt werden.

    Daher halte ich diese Meldung für eine Ente.

  • Nochmal danke für die vielen Antworten (und vor allem die 3 Links).

    Hatte ich mit meiner Ahnung also doch recht.

    Meine Bestellung ist übrigens zurück gekommen, weil das Messer bei dem Händler nicht mehr lieferbar ist :(

    Na egal, ich hab mich eh schon ein bisschen geärgert, weil das Messer dort 35 € gekostet hätte und ich schon ein paarmal gelesen habe, dass das Modell auch oft schon für um die 18 € gehandelt wurde, was ja fast die Hälfte ist..

    Kennt einer von euch evtl. einen günstigen Onlineshop?

  • Hallo! Ich habe das mir das Glock 78 vor ca einem halben Jahr gekauft (mir gefällt die "Säge" überhaupt nicht, ist unpraktisch wenn man auf das Messer drauf"hämmert" [dafür ist ja der breite Rücken da])

    und habe es als Allzweckmesser und zum werfen gekauft (beim Büchsenmacher für 27 Euro laut Glock Katalog)

    Das Messer wurde unzählige mal mit voller Kraft gegen eine Schaltafel geworfen (später steckte es dann auch mal :)) die Klinge ist wie neu (bis auf die schwarze Phosphatierung, die sofort runter geht wenn das Messer mal in die Erde geworfen wird)

    Und beim Polymergriff stehen nur ein paar Fussel weg, man merkt sie kaum, für das Geld bekommt man glaube ich kein besseres Werkzeug (denn dazu wurde es entworfen)

    Falls jemand Fotos sehen will, soll sich melden

    Ahja, falls es jemandem noch nicht bekannt ist: das Messer ist nicht rostfrei! Also: falls wer auf die Idee kommt die Phosphatierung abzuschleifen, vergesst es wieder, sobald man nur daran denkt, ist das Messer rötlich-braun!

    Und das Messer wurde als Halb-Wurfmesser entwickelt, das Öster. Heer ist im jahre 77-78 zu Glock gegangen und hat ein Mehrzweckmesser mit guter Balance angefordert! Das Messer ist perfekt austariert, man kann damit jonglieren, um die Hand wirbeln lassen usw.

    Jedoch trage ich jetzt immer Handschuhe :cursing: *aua*

    LG

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  • ... bei Globetrotter.de für runde 30 Taler, ... allerdings ist das das Modell 82 in schwarz. (Schönes Teil, allerdings mit Rückenraspel...)

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Hallo! Ich habe das mir das Glock 78 vor ca einem halben Jahr gekauft (mir gefällt die "Säge" überhaupt nicht, ist unpraktisch wenn man auf das Messer drauf"hämmert" [dafür ist ja der breite Rücken da])

    ...


    78er ist doch eigentlich ohne, das mit "Säge" ist das 81er...zumindest habe ich bisher noch nie ein 78er mit Säge gesehen, das waren nur die 81er. Und Google spuckt das auch aus...

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • das mit "Säge" ist das 81er...


    ...äähm, ja !! Ich musste grad` mal nachgucken ... tatsächlich !!! :D
    FM78 ist ohne "Säge, also das ursprüngliche Modell. FM81 ist mit "Säge" (... unabhängig von der Farbe)

    Ich hab`aber noch eins, auf dem M/96 steht ... und Danmark. Kann da jemand was genaueres sagen?

    tool.

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Habe ich mich falsch ausgedrückt? Ich hab das 78 und damit keine Säge.. (ich geb doch kein Geld für ein Messer aus, das mir nicht gefällt 8| )

    81 ist das mit "Säge".. Die Griffe gibts bei beiden Versionen in schwarz/oliv/beige und ich die Klinge ist immer schwarz phosphatiert

    Das M/96 ist das Feldmesser der Dänen, Glock-Lizenz-Nachbau oder sogar das eigentliche Glockmesser umgelabelt; Name : Feltkniv M/96 :)

    Hier sogar Bilder von allen drei Farben:

    http://www.px-shop.dk/files/products/183/c/1.jpg

    ach nochwas: das Messer und die Scheide sind so gebaut, dass man schon seeeehr viel Pech haben muss, um dieses zu verlieren!


    ich hoffe ich konnte helfen

    LG astra

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