Kleine Blei Frage (Ja, Sufu wurde benutzt & alles gelesen. :))

Es gibt 37 Antworten in diesem Thema, welches 2.664 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Februar 2009 um 20:05) ist von Airweizen.

  • Erst einmal ein nettes "Nabend" an alle.

    Ich habe mich hier eben per SuFu durch die ganzen "Blei Threads" gewühlt, da mich vor allem die Belastung beim Zimmershooting interessiert hat.

    Fazit des Ganzen war eben, dass man sich eben nach dem Schießen die Finger waschen sollte (logisch) und z.B. minimaler Bleiabrieb (wenn man während des Schießens mal kurz die Tastatur nutzt) wohl zu vernachlässigen seien. Wobei letzeres wohl eher eine These war, als ein Faktum. Vielleicht weiß ja jemand, welche Mengen man durch Abrieb der Finger an Maus/Tastatur an dieselben überträgt.

    Meine eigentliche Frage ist aber folgende. Ich schieße im Wohnzimmer mit Teppischboden und sammle die weg gesprungenen Dias (Entenkasten) danach auf. Die "Krümmel" sauge ich dann weg. Eine geringe "Verbleiung" des Bodens setzt sicherlich - gerade auf Dauer - ein. An sich kein Problem, aber wie schau es bei einer Fußbodenheizung aus, die das Blei munter warm hält?

    Ist das in irgend einer Form relevant?

    Danke im Voraus und gesundes, potentes ( :)) ) Schießen! :)

    "Sir! We are surrounded!"
    "Excellent! We can attack in any direction!"

  • Vernachlässigbar.

    Du hast sicher 1000 Dinge um dich herum die dich schneller in Grab bringen als die paar Gramm Blei in deinem Teppich.

  • Solange du kein kleines Kind hast das den Teppich abschleckt oder du die Diabolos nicht als Lutschbonbons benutzt geht keine Gefahr von den Dingern aus. Wie schon geschrieben, nach dem Umgang immer die Hände waschen. Und wenn du den Teppich regelmäßig saugst ist das auch ok.

    Der Abrieb ist minimal. Die Heizung macht da auch nix aus, dazu müsste die so heiß werden dass das Blei schmilzt.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Ok, vielen Dank. Ich werde einfach vermeiden mit verbleiten Fingern am PC rum zu fuchteln, da man am PC ja öfters auch mal was isst und dann natürlich nicht bei jedem Berühren der Tastatur oder Maus die Hände waschen möchte.

    Kinder sind keine vorhanden und der Teppichboden ist eh schon rel. alt, weshalb auch der Schmutzfaktor egal ist.

    EDIT:

    Noch ne kleine Frage. Wie schaut es eigentlich mit den Blei Dias im Garten aus? Da steht z.B. nen Apfelbaum von dem ich gerne esse. Wie relevant ist das ganze wenn die Dias in dessen Umgebung rumfliegen?

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    2 Mal editiert, zuletzt von Airweizen (8. Februar 2009 um 19:32)

  • Ein Großteil deiner Dias wird ja im Kugelfang landen. Die, die auf den Boden - auf die Erde- fallen, sind vernachlässigbar.
    In einem Apfel könnte man nicht mal mit genauesten Messungen Blei nachweisen, deshalb besteht für Dich auch keinerlei Gefahr.

    Mfg.cal.177

    Einmal editiert, zuletzt von cal.177 (8. Februar 2009 um 20:08)

  • Zitat

    Original von germi
    Der Abrieb ist minimal. Die Heizung macht da auch nix aus, dazu müsste die so heiß werden dass das Blei schmilzt.

    Na Ja, Fußbodenheizung hat die Eigenart, daß die aufsteigende warme Luft Staub vom Fußboden mitnimmt und in die Zimmerluft bringt. Das wäre aber nicht bei Brocken von Bleidias der Fall, sondern nur bei Bleistaub, der entsteht, wenn mit starken Waffen - sagen wir so ab 5 Joule - auf harte Stahlziele geschossen wird, dabei wird ein Teil des Dias pulverisiert. "Scharfe" Schießstände müssen daher - wenn sie Indoor sind - eine Entlüftungsanlage haben.
    Wenn Du allerdings auf weiche oder nachgiebige Ziele schießt (Kartons, Gummimatte, Holzkiste, Kugelfang mit beweglicher Platte etc.) oder aber mit schwächeren Waffen (COs- Pistolen zum Beispiel), wird kaum Bleistaub entstehen.
    Im Boden "kapselt" sich Blei ein und verhält sich neutral, solange es nicht zerschliffen oder viel bewegt wird.

  • Zitat

    Original von ulli s..."Scharfe" Schießstände müssen daher - wenn sie Indoor sind - eine Entlüftungsanlage haben....

    Das hat aber primär mal andere Gründe:
    Zum einen aus Feuerschutztechnischen Gründen, daß nämlich unverbrannte Pulverreste der Luft entzogen werden, weil es sonst schnell mal zu einer Verpuffung kommen kann,
    zum andern durchaus aus toxikologischen Günden, allerdings nicht wg. der Bleikontamination im Kugelfang, sondern im "Abschußbereich", also beim Schützen vorne. Denn dort kommt die Hauptkontamination durch Blei aus den Zündsätzen (Bletrizinat o. ä.).

    Gruß, RugerBlackhawk

  • Und was ist wenn man z.B. im Keller mit der SSW mal 1-2 Magazine schießt? Ich mein, das nebelt die Bude ordentlich ein und eine Entlüftungsanlage ist dort nicht vorhanden. Die Zündhütchen sind ja die Gleichen. :-/

    Ulli:

    Ich schieße in nen Trichterkugelfang und auf Enten. Bei den Enten gibt es einiges an Funkenschlag, da die Waffe wirklich die 7,5Joule bringt, die auf der Packung stehen.
    Es stinkt auch recht ordentlich in der Nähe des Kugelfanges, weshalb ich nach dem Schießen gründlich lüfte.

    Denkst du, dass der Bleistaub wieder aufgewirbelt wird? Mich langsam zu "verbleien" würde mir gerade noch fehlen. :new16:

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  • Bei 7,5J entsteht ganz ordentlich Bleistaub, wenn man auf Stahlplatten Kugelfänge schießt. Kann man sehr gut sehen, wenn man ab und an den Kugelfang leert. Ich würde daher darauf achten, daß der Zielbereich gut belüftet ist und ab und an mal staubsaugen. Paranoiker wechseln danach den Staubsaugerbeutel :D
    Ob ich im Wohnzimmer auf Stahlkugelfänge schießen würde... Ich schieße IN der Wohnung auf eine Bleiplatte, da staubt nichts. Den Trichterkugelfang mit ner alten Jeans ausstopfen sollte es auch tun.

    Ansich bildet Blei relativ schnell eine Oxidschicht, die einen vor der Vergiftung schützt. Gilt dann auch für den Apfelbaum im Garten. Allerdings würde ich frischen Bleistaub nicht einatmen wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von ralph12345 (9. Februar 2009 um 08:44)

  • @ RugerBlackHawk - Nein, auch and den Kugelfängen ist eine Entlüftung zwingend vorgeschrieben. Die modernen Zündsätze sind im Normalfall nichttoxisch, wenn man den Verpackungsangaben Glauben schenkt.
    @ Mr. Mito - ja, genau den Bleistaub meine ich :) Glatter Boden, feucht wischen, gut lüften. 7,5 Joule sind für die Wohnung halt eine ganze Menge.
    ralph12345 - genau das Bleioxid ist das giftige - ich sage nur, Schwiegermutterzucker , und Mr. Beethoven hat es auch nicht gutgetan ..
    Allerdings ist das Bleioxid recht fest, was dazu führt, daß ein Dia im Gartenboden harmlos bleibt. Man darf ihn halt nicht verschlucken (wobei ein oder 2 einen nicht umbringen werden, sonst wäre jeder mit Schrot geschossene Hase sowas von giftig ... )

  • Zitat

    Original von ulli s
    ............... ralph12345 - genau das Bleioxid ist das giftige - ich sage nur, Schwiegermutterzucker , und Mr. Beethoven hat es auch nicht gutgetan ............................


    Das Giftige ist nicht Bleioxyd sondern Bleiacataat.
    Entsteht u.a. durch Wein in Zinnbechern wenn das Zinn zuviel Blei enthält.
    Und von Beethoven ist bekannt das er seinen Wein aus einem Zinnbecher trank.

    Obba Gerrit

    Einmal editiert, zuletzt von GPB (9. Februar 2009 um 15:09)

  • ralph:

    Der Staubsauger hat einen HEPA Filter. Ich hoffe mal das reicht um den rel. groben Bleistaub am Wiederaustritt zu hindern. :)) Den Beutel extra wechseln werde ich nicht.

    Ulli:

    Teppichboden, wie gesagt. Da ist leider nichts mit "Feucht wischen". Schafft die Fußbodenheizung denn, den im Boden festgesetzten Bleistaub wieder auf zu wirbeln?

    Mist, gerade das Enten schießen mit der G1200 macht soviel Spaß. :(

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  • Mito, um Deine Frage zu beantworten - das hängt von der Flugfähigkeit des Staubes, der statischen Eigenschaften des Teppichs, mechanischen Einflüssen, die Staub aufwirbeln, der Stärke der Konvektionsströmung ab - also kann ich ganz genau sagen - Vielleicht ;)
    Ich für meinen Teil würde mit einer 7,5 Joule Waffe nicht (ok, mehr .... ) in Wohnräumen schießen. Leicht gesagt, ich habe immerhin Alternativen.

  • Dann muss ich wohl oder übel zum "gut Wetter Schützen" werden. Wobei ich mir dann eine gute Aufstellmöglichkeit für den Kugelfang Trichter einfallen lassen muss.

    Ich habe gerade mal den Schreibtisch unter dem Entenkasten feucht abgewischt. Das Stück Küchenrolle glitzere danach deutlich und hatte eben etliche (mini) Krümmel Blei drin hängen. Wenn der Kasten an der Wand wäre und darunter wäre alles frei, würde es ja noch gehen.

    Dann würde alles auf den Boden fallen und ich könnte es gründlichst aufsaugen. So fliegt aber ein großer Teil auf den Schreibtisch und verkrümmelt sich in kleinste Ritzen. :(

    Im Keller gäbe es theoretisch eine Möglichkeit, aber dort kann man nicht lüften. Das wäre ja auch ein KO Kriterium, oder?

    Wo schießt du denn mit deinen Waffen?

    "Sir! We are surrounded!"
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  • dieses problem kenne ich vom kellerschießen mit meinem diana 34 zu genüge, weshalb ich anstatt eines kugelfanges fast ausschließlich nur noch auf pressspanplatten schieße. die dias dringen dann etwa 1-2cm ein ohne großartig zu stauben und die gefahr ist gebannt. am besten leimt bzw. schraubt ihr 2-3 platten zusammen, wenn ihr glück habt bekommt ihr die als reste im baumarkt um sonst.


    mfg

    --Bruni GAP [Glock 17] - Röhm RG96 [2009] - UMA S & W Chief's Special - Röhm Tac Four + Walther 4x32 Compact--

  • Ich habe einen "richtigen" Schießstand in 3 km Entfernung jederzeit zur Verfügung oder zu Hause einen Garten mit 25 Metern freier Schußbahn.
    Keller ist ja nicht so schlecht, da man sich nicht ständig dort aufhält. Und im Bereich des Kugelfangs lassen sich meist problemlos ein paar Meter PVC. Fußbodenbelag o.ä. verlegen, so daß man dort auch wischen kann.
    Bleiverbindungen sind eher ein kumulatives Gift, und die Mengen, die Du dort aufnimmst, sollten nicht so kritisch sein.
    Für die Wohnung ist übrigens Softair mein derzeitiges Mittel der Wahl :) - da geht nichts kaputt, mit dem passenden Kugelfang rollen auch keine kleinen Kugeln mehr auf dem Fußboden herum - und auf die 5-8 Meter, die ich da habe, sind selbst die 0,5 Joule Versionen treffsicher.

  • Softair ist nicht so meins. Ich denke ich versetze den Schreibtisch, schraube den Entenkasten an die Wand und sauge danach immer gründlich.
    Der Staubsauger hat wie gesagt nen HEPA Filter und ist recht stark. Denke nicht, dass da großartig viel in der Raumluft verbleiben wird, wenn ich jedes mal sauge und lüfte. Sagen wir besser ich hoffe ... :new16: Stinken tut es allerdings wirklich recht stark wenn man 120-130 Schuss auf die Enten abgelassen hat. Das ist auch der Grund, wieso das mit dem Keller nicht nach einer guten Lösung klingt. Wenn man dort mal 500 Schuss ablässt, stinkt es wirklich sehr stark und ablassen kann man den Bleidunst eben nicht, was definitiv nicht gesund ist.

    Ist halt sch...ade, dass ich die Gefahr des Bleies nicht so wirklich einordnen kann und auch niemanden kenne, der davon genügend Ahnung hat, um das zu können. :(


    Garten ist kein Problem, aber bei Regen und/oder Abends ist dann eben nichts mit schießen. Klar, sobald besser Wetter ist, bin ich nur noch draußen, aber aktuell? Ich baue für draußen ja noch einen Kugelfang für Tonröhrchen und CO2 Kapseln an der Decke. :new11:

    Drinnen Plastikröhrchen + saugen / draußen Ton, der Umwelt zu liebe. :)

    "Sir! We are surrounded!"
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    2 Mal editiert, zuletzt von Airweizen (9. Februar 2009 um 18:55)

  • Zitat

    Original von NummaEyns
    dieses problem kenne ich vom kellerschießen mit meinem diana 34 zu genüge, weshalb ich anstatt eines kugelfanges fast ausschließlich nur noch auf pressspanplatten schieße. die dias dringen dann etwa 1-2cm ein ohne großartig zu stauben und die gefahr ist gebannt. am besten leimt bzw. schraubt ihr 2-3 platten zusammen, wenn ihr glück habt bekommt ihr die als reste im baumarkt um sonst.


    mfg

    Was ist das für Pressspan, wo die dias 2 cm eindringen?
    Oder was hast du für Lg´s, die das schaffen? Weil nicht mit der Diana 34 :F:

    Bei meiner AM 850 wenn ich mit rundkopf auf Pressspan schieße, dann hinterlassen die ne kleine Delle, und das Dia fällt runter!

    Einmal editiert, zuletzt von quattro210379 (9. Februar 2009 um 19:09)

  • Zitat

    Original von ulli s
    @ RugerBlackHawk - Nein, auch and den Kugelfängen ist eine Entlüftung zwingend vorgeschrieben. Die modernen Zündsätze sind im Normalfall nichttoxisch, wenn man den Verpackungsangaben Glauben schenkt....


    Gut, das mit den Kugelfängen wußt ich nicht (wie alt ist diese Vorschrift schon, mir war eben nur die Absaugung am "Stand" bekannt).
    Was die Zündsätze angeht:
    Ich habe eine Zeitlang bei DAG im Labor gearbeitet, weiß daher, was in den Sätzen drin ist, und wirklich gesund sind die Verbrennungsprodukte allesammt nicht.
    Problematisch ist halt die bleihaltige Zündung, weil sich Blei im Körper anreichert, also ein Kummulatives Gift ist. Die bleifreie Zündung hat halt den Nachteil, daß sie oft auf Chlorat- / Perchlorat-Basis ist und entsprechend agressive Verbrennungsprodukte (u. a. Salzsäure!) erzeugt was bei langen Serien halt der Waffe nicht gerade guttut.

    Was die Gefährlichkeit von el. Blei (z. B. in Form von DIabolos) angeht:
    Wie schon gesagt, Blei ist ein sehr unedles Metall, es überzieht sich sehr schnell mit einer unlöslichen Schicht aus Bleioxid, das sich bestenfalls noch aufgrund von "saurem Regen" in noch unlöslicheres Bleisulfat umwandelt und somit sehr schnell "passiviert" wird, sprich ein Diabolo wird "in freier Wildbahn" sehr lange ein Diabolo bleiben, die Gefahr, daß es sich irgendwann auflöst und das Grundwasser kontaminiert ist ziemlich gering. Gleiches gilt natürlich auch für Schrotkugeln.
    Die von Vogelschützern verbreitete Panik kommt daher, daß z. B. Enten beim gründeln Bleischrote aufnehmen, die dann in der Magensäure rel. gut in Lösung gehen und somit für eine Bleivergiftung sorgen.
    Wenn elementares Blei in der Umwelt tatsächlich so problematisch wäre, dann dürfte auf keinem Truppenübungsplatz mehr auch nur ein Schuß aus einer Handwaffe abgegeben werden. Im Zielgebiet solcher Schießbahnen könnte man mittlerweile bestimmt das Zeug wieder bergmännisch abbauen und recyclen, soviel geht da in die Heide.

    Und das mit dem nachgesüßten Wein:
    Du hast Recht, Uli, im alten Rom wurde der Wein tatsächlich mit "Bleizucker" nachgesüßt, allerdings versteht man darunter eben nicht Bleioxid, sondern eben Bleiacetat.

    Gruß, RugerBlackhawk