Matchgewehr/Anschütz 8002

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.631 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Januar 2009 um 10:11) ist von Floppyk.

  • Moin.
    Ich habe mal eine Frage zu Matchgewehren.
    Die ursprüngliche Aufgabe eines Matchgewehres ist es ja ein Stück Papier in 10 Meter Entfernung zu treffen.
    Dafür braucht man ja eigentlich keine 7,5 Joule, weniger würden ja auch ausreichen. Entscheidend ist ja eher, daß das Gewehr jedesmal einen gleichwertigen Schuß auslöst.
    Haben Matchgewehre überhaupt 7,5 Joule oder etwa auch weniger? Bei Anschütz zum Beispiel finde ich keine Jouleangabe auf der Internetseite.

    Gruß und Dank
    Doly

  • Moin,
    die Matchwaffen haben eine Regulator der den Druck mindert um immer gleich viel Luft verschossen wird. Außerdem soll ja nicht nur die Scheibe getroffen werden sie soll ja auch suber gelocht werden. Deswegen haben die meisten Waffen 7,5 Joule.

    Gruß Bastelfreund

    Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.

    Meine Waffen:
    Walther 300 XT Alutec, Diana 23

  • Das Limit von 7,5 Joule ergibt sich einfach aus der deutschen Gesetzeslage heraus. Wenn es rein technisch zu betrachten waere, so ist eine moeglichst kurze Verweilzeit im Lauf erwuenschenswert, da der Schuetze dann keine Chance hat, den Schuss zu verwackeln. Dies erreich man nauterlich mit einer maximalen Geschwindigkeit.
    Der Maximalgeschwindigkeit steht aber wieder der stabile Flug des Geschosses gegenueber der sich aus Innenbalistik (Drall, Lauflaenge, Beschleunigung usw.) und Aussenbalistik ergibt. Dabei ein Optimum zu erreichen ist seit jeher ein heiss gehegter Wunsch der Hersteller.

    Rein praktisch gesehen reichen aber auch 3-5 Joule vollkommen zum Lochen der Scheibe aus. Das Wichtige ist ausschliesslich, dass die Schuesse wiederholgenau abgegeben werden koennen, d.h. das die Geschosse das Gewehr immer mit der gleichen Geschwindigkeit und dem gleichen Drall verlassen.

    Ihr Glück ist Trug und ihre Freiheit Schein:
    Ich bin ein Preuße, will ein Preuße sein!

    Einmal editiert, zuletzt von F600 (30. Januar 2009 um 09:56)

  • Matchgewehre haben ziemlich genau 7,5 Joule. Oft ist auch die Geschwindigkeit angegeben. 175 m/s entsprechen ziemlich genau 7,5 Joule bei den Standarddialobos.
    Innerhalb gewissen Grenzen macht eine höhere Geschwindigkeit schon eine größere Präzision aus. Je schneller, desto flacher und stabiler ist die Flugbahn. Je besser kann man diese reproduzieren, weil Umwelteinflüsse, wie Luftbewegungen keine so großen Störeinflüsse haben.
    Es wäre nun eine Frage, wo die Grenzen sind, wo sich ein sehr langsames Geschoss wirklich auf die Präzision wirklich negativ auswirkt. Drallgeschwindigkeiten spielen auch eine Rolle. Bei zu langsamer Geschossgeschwindigkeit ist irgendwann das Geschoss unterstablisiert. sofern die Ausführung des Dralles keine Rücksicht darauf nimmt.
    Auch die Verweilzeit des Geschosses im Lauf ist eine Größe, die interessant ist, wo dann noch das Geschoss durch Wackelei der Waffe beeinflussbar ist. (Mit aus diesem Grund sind die Läufe heutiger Matchluftgewehre eher kurz ausgeführt.)

    Aber dennoch. Ob ein Geschoss mit 175 m/s, also genau 7,5 Joule oder mit 160 m/s unterwegs ist, wird kaum einen Einfluss haben, solange diese Energie konstant zur Verfügung steht. Dem Sportschützen ist der Energiewert eine fast völlig unbekannte Größe, weil sie ihn nicht interessieren muss. Fast deswegen, weil im GK Bereich bei manchen Disziplinen einen Mindestimpuls gefordert wird, um es den Schützen durch reduziertem Rückschlag nicht zu einfach zu machen.

    An eine CO2 Schusswaffe kann prinzipbedingt keine hohen Anforderungen an Präzision gerecht werden, weil nach wenigen Schüssen der Druck bereits zu sinken anfängt und sich zudem der "Cool down" Effekt zunehmend bemerkbar macht. Aber das hat weniger mit der Schussenergie zu tun, sondern ist ein prinzipielles Problem. Daher sind die CO2 Waffen im Matchbereich genauso schnell wieder verschwunden wie sie gekommen sind.
    CO2 Waffen haben im Hobbybereich andere Vorteile.

    Kurz um - es gibt sehr viele Dinge, die auf die Präzision einer Waffe Einfluss haben.

    Abschließend bleibt zu sagen, dass es viele Dinge gibt, die die Präzision einer Waffe ausmachen.
    Allerdings hat das Ganze bei Matchwaffen einen anderen Stellenwert als bei einem Freizeitluftgewehr. Es hat schon seinen Grund, warum diese Technik den 5 - 10 fachen Preis kostet, weil wirklich alles zur Präzisionssteigerung getan wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von Floppyk (30. Januar 2009 um 10:21)