Derringer: Übersicht Derringer mit PTB

  • Vorwort:
    Heute möchte ich einen kleinen Überblick über die Schreckschuß-Derringer geben, die seit Einführung der PTB-Kennzeichnungspflicht im Jahre 1969 auf den deutschen Markt waren und damit nach aktueller Gesetzlage in Deutschland frei ab 18 Jahren erworben werden dürfen. Vorher gab es bereits viele Konstruktionen angefangen von den alten „Scheintod“-Derringern aus dem frühen 20sten Jahrhundert über Konstruktionen der 50/60er-Jahre von EM-GE, Perplex, usw. Darüber hinaus gab es auch in der PTB-Zeit noch freie scharfe Derringer mit PTB-Zulassung im Kaliber 4mmR, die ich hier vernachlässige, da sie mittlerweile eine WBK erfordern. Auch vernachlässige ich sogenannte Spielzeuge, die mit Kunststoffbecher-Munition betrieben werden wie beispielsweise der seltene und unter Sammlern gesuchte Xythos Derringer, die allesamt keine PTB-Zulassung benötigen. Ferner werde ich auch auf die im Ausland nach wie vor produzierten Derringer ohne PTB-Zulassung hier nicht eingehen.


    Geschichte:
    Grundsätzlich geht die Bauform des Derringers auf Henry Deringer zurück, der zwar nur einer der Konstrukteure dieser handlichen Waffen war, aber ein sehr erfolgreicher, wodurch sich sein Name allmählich durchsetzte. Dabei tragen seine eigenen Waffen den Namen Deringer mit einem „R“, während alle Nachbauten und Parallelkonstruktionen mittlerweile unter dem Begriff Derringer mit „RR“ zusammengefasst werden. Auch vor der Zeit der Deringer für Hülsenmunition gab es sehr kompakte Perkussionspistolen, die heutzutage auch als Derringer bezeichnet werden.


    Konstruktion:
    Derringer haben normalerweise 1-2 Läufe mit jeweils einer Patrone (bzw. Kartusche bei SSW-Derringern). Es gibt aber auch sogenannte Pepperboxes: das sind Derringer mit einem Laufbündel von 4-18 Läufen. Die Waffen arbeiten alle im SingleAction-Modus. Man muß also vor dem Schuß den Hahn manuell spannen. Bei zweischüssigen Exemplaren werden die Läufe durch eine Mechanik in der Waffe oder im Hahn abwechselnd gezündet, bei den Pepperboxen besorgt dies ein Rotationsstück im Hahn oder andere mechanische Lösungen.


    Funktion:
    Geladen werden Derringer meist durch das Ab- oder Aufklappen bzw. Aufschieben des Laufes/Laufbündels. Normalerweise ist ein einfacher Kartuschen-Ausstoßer zum Entfernen der leeren Kartuschen vorhanden während die neuen Patronen von Hand in die einzelnen Patronen-/Kartuschenlager eines jeden Laufes eingeführt werden. Einige Derringer besitzen eine manuelle, einfache Sicherung, andere lediglich eine Sicherheitsrast für den Hahn. Folgend ein paar exemplarische Fotos zur Veranschaulichung. Die Fotos wurden mit dem später noch vorgestellten Noris Twinny gemacht.
    Nachdem wir uns versichert haben, dass die Waffe gesichert ist, öffnen wir die Waffe zur Feststellung des Ladezustandes und zum Laden. Hierzu bewegen wir den Öffnungshebel, wie im ersten Bild durch den grünen Pfeil angedeutet, um 180 Grad nach vorne und klappen, wie im Bildausschnitt darunter auch durch einen Pfeil gekennzeichnet, das Laufbündel nach oben ab:

    Nun müssen wir eventuell vorhandene Kartuschen noch mit dem Entladeschieber aus den Kartuschenlagern entfernen, indem wir den Schieber ganz herausschieben, während wir die Kartuschenlageröffnungen nach unten halten:

    Nun ist die Waffe entladen und gesichert. Falls wir sicherstellen wollen, dass ein bestimmter Lauf als erstes genutzt wird, müssen wir in dieser Phase die Waffe nochmal entsichern, spannen und auslösen, um dann festzustellen, welcher Schlagbolzen abgeschlagen wurde. Damit sind wir uns sicher, das beim nächsten Mal der andere Schlagbolzen an der Reihe ist. Hier ein Bild der Schlagbolzen und leeren Kartuschenlager:

    Danach muss die Waffe sofort wieder gesichert werden. Dann können wir die neuen Kartuschen in ihre Lager einführen, den Laufbündel wieder einklappen (natürlich ohne, dass die Kartuschen herausfallen können) und den Öffnungshebel wieder komplett schließen. Nun ist die Waffe komplett geladen und wir wollen sie nutzen. Hier drei Teilbilder, wie das vonstatten geht:

    Im linken Bild ist die Waffe noch gesichert und auch der Hahn ist in seiner Sicherheitsrast. Im mittleren Bild haben wir den Hahn bereits komplett gespannt und die Waffe ist entsichert. Im rechten Bild schließlich wurde der Schuß bereits abgegeben und der Hahn liegt auf einem der Schlagbolzen auf.
    Man sieht also auf den drei Teilbildern sowohl die Stellung des manuellen Sicherungsflügels im gesicherten und ungesicherten Zustand, als auch drei der vier bei diesem Modell vorhandenen Hahnraststellungen. Nicht gezeigt ist die vierte Stellung, bei der der Hahn zwischen der Lage auf dem rechten und dem linken Bild einrastet, um trotz weitgehender Hahnfederentspannung auch die Schlagbolzenfedern zu entspannen.


    Die Modelle:
    Die nach wie vor frei verkäuflichen SSW-Derringer kann man in wenige Konstruktionen unterteilen, die ich im folgenden näher vorstellen möchte. Bis auf den unten beschriebenen Noris Twinny von der Firma Röhm werden alle Modelle nicht mehr gefertigt und sind nur noch in Restbeständen oder gebraucht zu bekommen.


    Reck SI + D5
    Der erste SSW-Derringer, der nach Einführung der PTB-Kennzeichnung eine Zulassung in Deutschland erhielt, war das Modell SI von Reck unter der Zulassungsnummer PTB 32-70 im Jahre 1970. Gleichzeitig wurde unter der Folgenummer PTB 33-70 das Modell D5 zugelassen. Bei beiden handelt es sich um 1-schüssige Derringer im Kaliber 6mmFlobert, die einen Ausschuß nach oben haben. Die Waffen wurden sehr hochwertig gefertigt, da sie, bis auf den Lauf, baugleich zu einer parallel gefertigten 4mm-Variante und vorher gefertigten .22LfB-Variante sind. So sind alle Funktionsteile (Hahn, Schlagbolzen, Abzug, Patronenausstoßer, Laufarretierung, usw.) aus Stahl und nur die eigentliche Laufattrappe und das Griffstück sind aus Guß. Da die Laufattrappe lediglich mit einer Schraube am Griffstück befestigt ist, konnte man den Lauf relativ einfach austauschen, was wohl auch zum Ablauf der Zulassung führte. Durch das Einschrauben des mitgelieferten Signalbechers kann man pyrotechnische Effekte verschiessen. Beide Waffen wurden während ihrer Bauzeit nochmals überarbeitet und erhielten die Folgezulassungsnummern PTB 32-70A bzw. 33-70A. Was der Unterschied zwischen den Zulassungen ist, kann ich nicht sagen. Falls hier jemand mehr Informationen hat, bitte PN an mich, damit ich das für die Allgemeinheit noch nachpflegen kann. Hier noch ein paar Bilder zur Veranschaulichung:

    Versionen: Neben den Reck SI bzw. D5 Versionen gab es beide Waffen auch mit der Herstellerbezeichnung Neumann und den D5 mit der PTB 33-70 gab es auch als SingleSix von der Firma Wilhelm Meyer. Alle Versionen hatten braune Plastik-Griffschalen.
    Neben brünierten Modellen gab es auch welche mit vergoldeten Griffstück und brüniertem Lauf und welche mit kompletter Verchromung, die gleichzeitig eine einfache eingeprägte Gravur aufwiesen.

    Funktion: Zuerst wird der Hahn in die Sicherheitsrast gebracht (1. Rast). Durch nach vorne schieben des linksseitigen Knopfes kann man den Lauf nach unten knicken, wodurch die Kartuschenkammer nach oben geschwenkt zugänglich wird. Mit dem rechtsseitigen Schieber kann man eine eventuell noch vorhandene Kartusche auswerfen, bevor man eine neue einlegt. Danach wird der Lauf wieder an das Griffstück geklappt, bis der Laufhalteschieber einrastet. Zum Schiessen muss man nur noch den Hahn komplett spannen und den Abzug betätigen.


    2-schüssige 6mm-Derringer
    Aus dieser Gruppe kommen die nächsten zugelassenen Derringer, die sich alle vom Aussehen und Aufbau sehr ähnlich sind.
    Erster Vertreter war mit der Zulassung PTB 3-72 der Derringer Mk3 von der Firma Weber. Die Waffe orientiert sich am klassischen Design des sogenannten Remington-Derringers, wie alle in dieser Übersicht aufgeführten 2-schüssigen Modelle, ist allerdings kleiner als das Orginal. Das Modell ist, bis auf wenige Funktionsteile, komplett aus Guß gefertigt und wurde schwarz lackiert mit weißen Plastikgriffschalen ausgeliefert. Der Ausschuß erfolgt für beide Läufe nach vorne, wobei beide Läufe einen integrierten Signalbecher für 9mm pyrotechnische und der obere Lauf zusätzlich für 15mm pyrotechnische Munition besitzen. Das Laufbündel ist verschraubt und läßt sich damit leicht austauschen, was wohl auch zum Ablauf der Zulassung führte.
    Nächster im Bunde ist der Derringer K8 von der Firma Clauberg, der sich kaum vom Weber-Modell unterscheidet und die Zulassung PTB 17-72 erhielt. Bis auf den rechts- statt linksseitig montierten Entladeschieber gleicht das Modell weitgehend dem vorher beschriebenen und so möchte ich nicht per „Cut-and-Paste“ den ganzen Text Euch ein zweites Mal zumuten.
    Letzter in dieser Rubrik ist der Umarex-Derringer mit der PTB 296. Auch dieses Modell gleicht weitestgehend den vorherigen und deshalb werde ich es nicht weiter im Detail beschreiben. Lediglich der Entladeschieber ist bei diesem Derringer zumindest aus Stahl. Dafür verfügt das Modell im Gegensatz zum Weber nur über einen einfachen Hahn mit integriertem Schlagbolzen, der sich bei jedem Spannen auf das nächste Kartuschenlager umschwenkt, während der Weber noch separat in das Griffstück eingesetzte Schlagbolzen hat. Die Waffe wurde zum Teil auch als Perfecta Derringer vertrieben und wurde in Italien gefertigt. Da das Modell erst einige Jahre später auf den Markt kam und scheinbar auch in größeren Mengen gefertigt wurde, ist es das am häufigsten anzutreffende Modell von allen in diesem Überblick beschriebenen 6mmFlobert-Derringern.
    Hier noch Bilder der beschriebenen Modelle und Versionen:

    Versionen: Weber Derringer Mk3 (PTB 3-72), Clauberg Derringer K8 (PTB 17-72), Umarex Derringer (PTB 296).
    Alle diese Waffen gab es schwarz lackiert mit weißen Plastikgriffschalen. Den Umarex-Derringer gab es zudem noch schwarz lackiert mit schwarzen Plastikgriffschalen und verchromt mit schwarzen Plastikgriffschalen.

    Funktion: Zuerst wird der Hahn in die Sicherheitsrast gebracht (1. Rast). Danach kann man den rechtsseitigen Öffnungshebel um 180 Grad nach vorne umlegen, wodurch das Laufbündel freigegeben wird und nach oben geklappt werden kann. Im Anschluß kann man eventuell vorhandene Kartuschen mit dem Entladeschieber (beim Weber linksseitig, sonst rechtsseitig am Laufbündel) entfernen und von Hand neue Kartuschen einführen. Im Anschluß wird das Laufbündel wieder zugeklappt und mit dem Öffnungshebel gesichert. Zum Schiessen wird nur der Hahn gespannt und der Abzug betätigt. Dabei wird durch die Mechanik immer abwechselnd ein Lauf gezündet. Wenn man also sicher sein will, das ein bestimmter Lauf zuerst benutzt wird, muß man vor dem Laden bei abgeklappten Laufbündel prüfen, welcher Schlagbolzen als letztes genutzt worden ist.


    Perfecta G100 Maverick
    Dies ist technisch gesehen einer der interessantesten Kanidaten in diesem Überblick, da es die einzigste „Pepperbox“ ist. Der Derringer verfügt über einen 4-Laufbündel und hat im Hahn ein Schlagstück, welches sich beim Spannen jeweils um 90 Grad dreht, um damit nacheinander alle vier Läufe zu zünden. Die Waffe gab es auch im Kaliber 4mmR lang. Erst bei Mayer/Riem, später unter der Ägide von Reck gefertigt trägt das Modell die Zulassung PTB 42 und ist im Kaliber 6mmFlobert ausgeführt. Historisches Vorbild ist der Sharp’s Derringer. Der G100 ist vierschüssig und hat den Ausschuß vorne. Dabei sind die vorderen Laufenden als integrierte 9mm-Signalbecher ausgeführt. Hier ein Bild des Mavericks:

    Versionen: Die Waffe gab es meines Wissens ausschließlich mit vergoldeten Griffstück, brünierten Laufbündel und schwarzen Plastikgriffschalen. Im Griffstück ist linksseitig eine eingeprägte einfache Gravur.

    Funktion: Zuerst wird der Hahn in die Sicherheitsrast gebracht (1. Rast). Danach kann man das Laufbündel nach vorne schieben, bis es einrastet. Eventuell noch vorhandene Kartuschen entfernt man mit dem Entladeschieber bevor man neue Kartuschen in die vier Kartuschenlager einführt. Danach wird durch den Entriegelungsknopf vorne am Griffstück das Laufbündel wieder freigegeben und man kann es in die Ursprungslage schieben. Danach muss man, wie bei allen anderen Derringern, nur noch den Hahn spannen und den Abzug betätigen, um eine Kartusche zu zünden, nach viermal Spannen und Abziehen sind alle vier Läufe gezündet und die Waffe damit leergeschossen.


    Reck D6
    Zu diesem Derringer kann ich momentan nichts sagen, da ich weder ein Belegstück, noch Bilder von dem Modell besitze. Aktuell gehe ich davon aus, dass es sich hierbei um eine zulassungskonforme Weiterentwicklung der Reck D5 handelt, der ja hier bereits beschrieben wurde. Die Derringer ist 1-schüssig im Kaliber 6mmFlobert ausgeführt und wurde unter der Zulassungsnummer PTB 86 in Deutschland zugelassen. Falls ein Leser weiterführende Informationen hat oder ein Bild zur Verfügung stellen kann, möge er mich bitte per PN kontaktieren.


    Noris Twi-Nine & Twinny
    Nächster Kanidat ist der von Röhm gefertigte und zuerst unter dem Handelsnamen Noris Twi-Nine verkaufte Derringer im Kaliber 9mmR. Die Waffe hatte in ihrer Ursprungsform mit der Zulassung PTB 276 einen verschraubten Laufbündel, was zu einigen illegalen Umbauten führte, worauf noch während der PTB 276 Zulassung das Laufbündel vernietet wurde. Zusätzlich mußte die Laufsperre verändert werden, woraus die Zulassung PTB 550 resultierte. Dabei änderte die Waffe auch ihre Bezeichnung hin zum Noris Twinny. Aber auch die war nicht sicher genug, worauf die noch heute aktuelle PTB 599 folgte. Die 2-schüssige Waffe ist relativ hochwertig gemacht und wurde parallel in diversen scharfen Kalibern gefertigt. Bei allen Zulassungs-Versionen sieht man die Laufsperren sehr deutlich. Die Waffen werden mit zwei einschraubbaren Signalbechern geliefert. Aufgrund ihres starken Kalibers und des kurzen Laufes ohne Trommelspalt oder dergleichen sind die Waffen sehr stark. Die Funktionsteile sind aus Stahl.
    Es ist der einzigste Derringer, der nach wie vor gefertigt wird und er hat als einzigster eine manuelle Hahnsicherung zusätzlich zur üblichen Sicherheitsrast. Die Waffe ist ein ziemlich exaktes Abbild des Remington-Derringers. Dadurch gibt es im Zubehörhandel diverse passende Griffschalen und Holster für die Waffe. Hier ein Bild der PTB276- und PTB550-Version, wobei bei letzterer die orginalen schwarzen Plastik-Griffschalen gegen Walnußholz-Griffschalen getauscht wurden, sowie ein Bild von einem der auf den Markt verfügbaren Paßformholster:

    Versionen: Die PTB276- und PTB550-Versionen gab es brüniert und vernickelt mit schwarzen Kunststoffgriffschalen, die PTB599-Version zusätzlich mit Walnuß-Holzgriffschalen und in Altmessing, Antiknickel oder auch vergoldet.

    Funktion: Wie bei den Remington-Derringer-Nachbauten üblich, wird zuerst die Waffe gesichert und der Hahn in die Sicherheitsrast gebracht (2. Rast!!!). Danach kann man den rechtsseitigen Öffnungshebel um 180 Grad nach vorne umlegen, wodurch das Laufbündel freigegeben wird und nach oben geklappt werden kann. Im Anschluß kann man eventuell vorhandene Kartuschen mit dem linksseitigen Entladeschieber entfernen und von Hand neue Kartuschen einführen. Im Anschluß wird das Laufbündel wieder zugeklappt und mit dem Öffnungshebel gesichert. Zum Schiessen wird nur der Hahn gespannt und der Abzug betätigt. Dabei wird durch die Mechanik immer abwechselnd ein Lauf gezündet. Wenn man also sicher sein will, das ein bestimmter Lauf zuerst benutzt wird, muß man vor dem Laden bei abgeklappten Laufbündel prüfen, welcher Schlagbolzen als letztes genutzt worden ist.


    Mini-Derringer
    Die Mini-Derringer mit der Zulassung PTB 316 und auch die Mini-Derringer-Start mit der Zulassung PTB 468 sind im Grunde verkleinerte Versionen der bereits oben angesprochenen 2-schüssigen 6mm-Derringer. Aufgund ihrer Größe sind die Waffen einschüssig und der untere Lauf ist eine reine Attrappe. Die Waffen sind sehr billig in Italien gefertigt. Die PTB316-Variante hat einen aufschraubbaren 15mm-Signalbecher. Hier ein Bild der Waffe:

    Versionen: Meines Wissens ausschließlich schwarz lackiert mit weißen Plastikgriffschalen.

    Funktion: Genau wie bei den oben beschriebenen 2-schüssigen 6mm-Derringern, nur das lediglich eine Kartusche geladen werden kann.


    Neumann/Pedersoli LasVegas
    Der LasVegas ist mit Abstand die hochwertigste Waffe in dieser Übersicht und auch die einzigste im Kaliber .22lg. Die Waffe wurde parallel auch als Vorderlader zum Verschiessen von Bleikugeln mithilfe des Zündhütchens angeboten und wurde auch als normaler Schwarzpulver-Vorderlader-Derringer in verschiedenen Kalibern gebaut (wobei es genaugenommen natürlich ein Hinterlader ist!). Sie ist im Wesentlichen aus Messing gefertigt. Die Waffe trägt die Zulassung PTB 490, ist 1-schüssig und ist nicht zum Verschießen von pyrotechnischer Munition geeignet. Die Waffe wurde ursprünglich in Italien gefertigt und ist in Deutschland durch die Firma Neumann auf den Kaliber .22lg umgebaut worden. Hier ein Bild der Waffe:

    Versionen: Ausschließlich Messing mit Holzgriffschalen

    Funktion: Nachdem der Hahn in der Sicherheitsrast ist, wird der Lauf seitlich ausgeklappt. Dann kann der LasVegas geladen werden. Nach dem Einklappen des Laufes muß nur noch der Hahn gespannt und der Abzug betätigt werden, um den Schuß auszulösen.


    Fazit:
    Derringer stellen ein interessantes Sammelgebiet dar. Auch wenn die Anzahl der PTB-zugelassenen Derringer überschaubar ist, unterscheiden sich die Modelle doch in ihrer interessanten Technik zum Teil sehr und wenn man alle Modelle inklusive ihrer unterschiedlichen Versionen sammeln möchte, ist man bereits einige Zeit beschäftigt (ein kurzer Quercheck brachte mir insgesamt 27 unterschiedliche Waffenversionen – eine wahrhaft schöne Sammlung ohne WBK-Stress .....). Falls jemand mit dem Gedanken spielt, sich so eine Waffe zum Selbstschutz anzuschaffen oder einen Derringer anderweitig ausgiebig zu nutzen, für den kommt eigentlich höchstens der Twinny in Bestracht, zu dem es Holster gibt, der über einen entsprechend starken Kaliber verfügt, der nach wie vor gebaut wird, zu dem man noch Ersatzteile bekommt und dessen Qualität eine häufige Nutzung zuläßt.
    Wenn Ihr weiterführende Informationen habt, oder Fehler entdeckt, dann meldet Euch. Ansonsten kann ich Euch auch die Ausführungen von Andreas auf http://www.muzzle.de entfehlen, wo einige der Waffen ausgiebig beschrieben sind. Ferner möchte ich mich hier nochmals bei Stefan (HWJunkie) bedanken, der mir erlaubte, einige Fotos seiner Belegstücke zu benutzen und mir ein paar fehlende Daten zur Verfügung stellte. Abschließend gibt’s nun noch die Daten der beschriebenen Waffen in einer kleinen Übersicht: