Fernrohr für große Entfernung bzw. wie weit fliegt ein Pfeil ?

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 8.046 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Februar 2006 um 17:52) ist von Arrow.

  • Hi Leute,
    nach der Diskussion über : „Intesante Wette“
    stellt sich mir die Frage:
    Was für ein Fernrohr wähle ich für die genannte Entfernung von 170 m, bzw. wie weit kann den ein Pfeil überhaupt fliegen ?
    Mein ballistisches Programm „Projektil“ sagt mir (bei einem 100m/s schnellen, 22 g schweren Pfeil und einem BC von einer „semi wadcutter“) seien 1000 m kein Problem (ergibt einen hübschen Bogen!) !
    Täte es z.B. von Walther ein Walther 6 x 42 CI oder ein Walther 4-12 x 50 CI ?
    Sind die Dinger überhaupt „prellschlagfest“ und ist dies für ZF’s von Armbrüsten überhaupt notwendig ?

    Gruß walli

  • Die Preisspanne bei Zielfernrohren ist beachtlich und genau so auch die Anzahl der Anbieter/Hersteller.

    Ich hatte bei meiner Armbrust ein einfaches BSA Deerhunter 4x32 (ohne AR) dabei. Nach etwa 100 Schuß ist bereits der Dichtgummi der Okularlinse heraus gerutscht.

    Dann habe ich mir ein Bushnell Elite 3200 3-9x40 beschafft und bin jetzt, nach mehreren 100 Schuß begeistert, sowohl von der Fertigungsqualität als auch der variablen Optik (Preis-Leistungsverhältnis ist o.k.)

    Bei großen Entfernungen (> 100m) ist mit 4-facher Vergrößerung wohl eine Grenze überschritten. Dann sind variable Vergrößerungen absolut sinnvoll. Das Fabrikat / die Qualität ergeben dann den Preis und jeder muß für sich selbst entscheiden, wieviel ihm die Zieloptik wert ist.

    Ich meine, zum Spaß beim Schießen gehört eine gute Optik und da spart man eher am falschen Ende. Ob das Walther ZF besonders hochwertig ist, kann ich aber nicht beurteilen.

    Auf die Prellschlagfestigkeit bei Zielfernrohren sollte man schon Wert legen, denn die Belastung der Zieloptik ist beim Schuß ganz erheblich.

  • Ich denke auch dass ein schlechtes Zielfernrohr auf einer guten Armbrust den Spaß um einiges mindern wird.

    Es gibt auf dem Markt einige ZF´s die speziell für das schießen mit einer Armbrust entwickelt wurden sind. Diese haben dann ein Abesehen mit mehreren Linien wie z.B. dass Horton 4x32 https://www.co2air.de/wbb2/attachment.php?attachmentid=15014
    Leider kostet das zwar gut verarbeitete aber doch recht einfache ZF da keine variable Vergrößerung immerhin ca. 180€ ohne Montage.

    Ich schaue mich jetzt schon seit längerem nach einem wirklich guten ZF mit variabler Vergrößerung um, das eine maximale Zoom Verstellung von mind. 20 erreichen sollte, ab max. 10m scharf zu stellen ist und auf jedenfall unter Garantie harten Prellschlag übersteht. Ein Absehen mit MilDot sollte es auch haben um wie bei dem Horton ZF mehrere Anhaltepunkte zu haben.
    Wenn man jetzt noch eine Hochwertige Optik im ZF verbaut haben möchte kommt man eigentlich an der Bushnell Elite (3200 oder 4200 Serie) nicht vorbei.

  • Für große Entfernungen wird's mit der Armbrust sehr schwierig, weil die Flugbahn schon stark gekrümmt ist. Ich bin eher der Meinung, daß das Zielfernrohr nicht so der entscheidende Punkt ist, weil ein ZF eher bei sehr kleinen Entfernungen problematisch ist, wegen den Parallaxenfehler.

    Wenn man bei http://www.wolfszeit.de/ sich die Testmessungen anschaut, was den Streukreis angeht, kommt man bei 100m auf einen Streukreis von 15cm (auf 20m ca. 3cm). Das sollte für ein ZF kein Problem sein.

    Die Entfernung, auf die man mit einer Armbrust gezielt schießen kann, ist etwa die Pfeilgeschwindigkeit, das heißt, wenn der Pfeil mit 100m/s fliegt, ist 100m eher die Obergrenze.
    Man kann schon noch weiter schießen, aber das wird schon ziemlich experimentell. Ich glaube, daß wolfszeit die Entfernung deswegen nennt, weil da schon etwas know-how dazugehört das wolfszeit sicher hat, und der Gegner ja auch die gleichen Probleme hat.

  • Wobei Wolfszeit es ja freistellt, man kann auch auf 70m schießen. 170m find ich auch schon krass, aber machbar ist es.

    Merkt's euch Schützen, auch fürs Leben: Leicht verfehlt der Mensch sein Glück! Ist der Schuß erst abgegeben, holt ihn keiner mehr zurück!

    Einmal editiert, zuletzt von Norman B. (16. Februar 2006 um 03:45)

  • bertl: "Die Entfernung, auf die man mit einer Armbrust gezielt schießen kann, ist etwa die Pfeilgeschwindigkeit, das heißt, wenn der Pfeil mit 100m/s fliegt, ist 100m eher die Obergrenze."

    hi bertl,

    woher schließt du das ?
    schließlich gibt AIA für die "Durango" ja auch 170 m distanz an, bei ca. 108 m/s
    Originaltext:
    "Die mitgelieferte Visierung (Diopter und Stacheljagdvisier) erlaubt jetzt noch treffsichere Weitschüsse bis 170m"

    gruß walli

  • Zitat


    woher schließt du das ?
    schließlich gibt AIA für die "Durango" ja auch 170 m distanz an, bei ca. 108 m/s
    Originaltext:
    "Die mitgelieferte Visierung (Diopter und Stacheljagdvisier) erlaubt jetzt noch treffsichere Weitschüsse bis 170m"

    Das ist meine persönliche Meinung.
    Ein Pfeil mit 100m/s fällt in einer Sekunde ca. 5m
    d.h.: wenn du auf 100m schießt, muss das Visier so eingestellt sein, daß der Pfeil 5m über das Ziel gerichtet ist. Das heisst wiederum, dass du die Armbrust nicht verdrehen darfst, was man mit einer Wasserwaage sehr gut erreichen kann.
    Bei 150m wären das dann ca. 11m um das der Pfeil über das Ziel gerichtet sein muß. Da wirkt sich eine Verdrehung der Armbrust schon wesentlich stärker aus, und die Wasserwaage sollte dann schon einigermaßen genau gehen.

    Der Winkel, mit der der Pfeil ins Ziel trifft ist bei großer Entfernung auch steiler, was zur Folge hat, daß der Pfeil entweder zu tief oder zu hoch trifft, wenn du die Entfernung nicht ganz genau kennst.

    Ausserdem kommt der Streukreis dazu, der mit größerer Entfernung auch größer wird.

    Alles in allem habe ich die Erfahrung gemacht, daß es sehr schwierig wird, auf große Entfernungen zu schießen, was aber nicht heissen soll, daß es nicht geht. Auf Schießplatzverhältnissen, wo du die Armbrust auf die Entfernung genau einschießen kannst ist das sicher machbar.
    Alle, die das Zielfernrohr fix montiert haben, und nicht mit einer Neigungswinkelverstellung wie bei Horton, werden wahrscheinlich die Optik gar nicht so weit verstellen können.

  • Zitat

    Original von bertl
    Die Entfernung, auf die man mit einer Armbrust gezielt schießen kann, ist etwa die Pfeilgeschwindigkeit, das heißt, wenn der Pfeil mit 100m/s fliegt, ist 100m eher die Obergrenze

    super!!! dann kann ich mit meiner armbrustpistole aus 50 metern einen apfel treffen... *lol*

    Einmal editiert, zuletzt von zetan (16. Februar 2006 um 20:12)

  • hi leute,
    zum einen geht es ja nicht nur um den gezielten schuß aus der hand, dieser geht wohl problemlos auf 70 m( wie man bei den „zepernickern“ bei AIA sehen kann)
    man kann ja auch auflegen (wird sogar beim „ordonanzschießen“ mit den rasanten büchsenkalibern ( V0: 800 m/s) auf 100m gemacht)
    bzw. die Armbrust sogar einspannen !
    die absolute machbare entfernung im luftleeren raum wären 2000m, da hier der abfall ebenfalls 2000m betrüge, dies ergäbe ein schießwinkel von 45°
    im „luftigen“ raum, sind wohl ca. 1300m realischtisch
    und warum taugen die Walther 6 x 42 CI oder ein Walther 4-12 x 50 CI zf’s für die armbrust nix?
    diese werden von umarex vertrieben, sind also meines erachtens für luftgewehre konzipiert, und damit prellschlagfest.
    Müsste das nicht auch gehen ?

  • Der Prellschlag eines Luftgewehrs ist minimal, denn es wird nur ein minimales Gewicht (4,5mm Bleikugel oder Diabolo - vielleicht 1 Gramm schwer) beschleunigt.
    Die Geschwindigkeit einer Luftgewehrkugel dürfte zumindest nicht schneller als die eines Armbrustpfeiles sein.
    Damit ist die Energie, die beim Schuß mit dem Luftgewehr frei wird um Größenordnungen geringer als bei der Armbrust.

    Als Zielfernrohr für die Armbrust kommt meiner Meinung nach deshalb nur ein ZF in Frage, was auch für Jagdgewehre geeignet ist.

  • Zitat

    Die Geschwindigkeit einer Luftgewehrkugel dürfte zumindest nicht schneller als die eines Armbrustpfeiles sein.


    Der Armbrustpfeil ist um einiges langsamer als ein Diabolo aus einem normalen LG, trotzedem hat der Armbrustpfeil viel mehr Energie da er um ein viel faches schwerer ist.

    Zitat

    Als Zielfernrohr für die Armbrust kommt meiner Meinung nach deshalb nur ein ZF in Frage, was auch für Jagdgewehre geeignet ist.


    Eine Armbrust produziert einen Prellschlag (wenn die Sehne von den Wurfarmen nach dem Abschuß gebremst wird).
    Das bedeutet das sich ein sehr gutes Zeiss Jagd ZF für 2000€ auf einer Armbrust nach einiger Zeit in seine Bestandteile zerlegen würde, weil es für Rückschlag und nicht für Prellschlag kunstruiert wurde.

  • Zitat

    Original von mikehall
    Als Zielfernrohr für die Armbrust kommt meiner Meinung nach deshalb nur ein ZF in Frage, was auch für Jagdgewehre geeignet ist.

    leider absolut falsch . teure jagdoptiken à la leupold sind auf prellern ganz schnell kaputt ! einfach mal die suche-fkn benutzen und sich etwas über das thema prellschlag informieren :ngrins:

    cu crossi

  • Was auf einer Cal50BMG hält, das macht ne einfache LG-Fletsche kaputt.
    Die Linsen / das Absehen sind so eingebaut und speziell gesichert, daß sie dem Rückstoß standhalten, in der Gegenrichtung ( Prellschlag ) aber nicht.
    Daher kommt es bei vielen Gläsern zum schnellen Ende.

    Wer viel Geld übrig hat, oder an sein Glas glaubt, der kann es auf LG oder Brust montieren.
    Wer auf Nummer Sicher gehen will, der kauft ein speziell für Armbrust ausgewiesenes Glas.

    FWR-Mitglied 26256 ...und Du? :deal: -+- Field Target -Mitglied im DFTC2000 -+- Co2-Mehrdistanz.de

    Alles, was ist, dauert 3 Sekunden: Eine für vorher, eine für nachher und eine für mittendrin ...

  • Die größte Entfernung einer Armbrust wird bei einem Abschusswinkel von 43 - 44° erreicht. Bei einem Gewehr ist es zirka 30°.
    Der Grund für den Unterschied ist der, daß bei einem Armbrustpfeil der Luftwiderstand viel weniger zum Tragen kommt, als wie bei einer Gewehrkugel. Das hängt mit der geringen Geschwindigkeit eines Pfeiles zusammen.

  • "bertl: Die größte Entfernung einer Armbrust wird bei einem Abschusswinkel von 43 - 44° erreicht. Bei einem Gewehr ist es zirka 30°.
    Der Grund für den Unterschied ist der, daß bei einem Armbrustpfeil der Luftwiderstand viel weniger zum Tragen kommt, als wie bei einer Gewehrkugel. Das hängt mit der geringen Geschwindigkeit eines Pfeiles zusammen. "


    und, hast du es schon einmal ausprobiert ?
    wie weit sind deine Pfeile geflogen ?

  • bertl: mein weitester Schuß war ca. 350m, da habe ich aber nicht mit dem optimalen Winkel geschossen. Ausprobiert habe ich den optimalen Winkel noch nicht. Das habe ich mit einem Ballistik Programm berechnet.

    und welches Ballistikprogramm verwendest du ?
    Ich habe "Projektil2" verwendet, und den BC von einer semiwadcutter genommen.
    der V0-Verlust betrug im Programm exakt den Wert, den MacBumm in seiner "Dissertation Wundballistik bei Pfeilverletzungen" gemessen hat. Aber da kam ich auf eine Reichweit über 1 km !

  • interessantes Programm, respekt für die leistung,
    aber warum komme ich in „projektil2“ , mit einem BC von 0,14 weiter, als in arrowmatcher mit einem BC von 0,3

    Gruß dalli